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5.7.2006: "Wir investieren in Produkte und Dienstleistungen, die nach unserer Überzeugung einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben" - ECOreporter.de-Interview mit Kurt A Lambert, Zegora Investment Management AG
In Produkte und Dienstleistungen investieren, die direkt oder indirekt einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Das ist das Ziel der 2005 in Zürich gegründeten Zegora Investment Management AG. Der Finanzdienstleister hat sich auf Socially Responsible Investments (SRI) spezialisiert. Die Züricher haben den neuen Nachhaltigkeitsfonds Zegora Environmental Fund aufgelegt. ECOreporter.de sprach mit Kurt A Lambert über den Fonds. Lambert ist Mitbegründer und Präsident des Verwaltungsrates der Zegora.
ECOreporter.de: Sie werden mit einem neuen Nachhaltigkeitsfonds starten. Kurz gesagt: Was wird das für ein Fonds sein?
Kurt A. Lambert: Der Zegora Environmental Fund (Euro) ist Anfang Juni 2006 lanciert worden. Es handelt sich dabei um einen breit diversifizierten, in der Schweiz domizilierten Anlagefonds im Umweltbereich. Wir investieren in Produkte und Dienstleistungen, die nach unserer Überzeugung einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Zusätzlich zu den Dauerbrennern Solar- und Windenergie enthält das Portfolio beispielsweise Anlagen in Wasseraufbereitung, Recycling und Schienentransport.
ECOreporter.de: Setzen Sie bei der Auswahl der Werte auf Ausschlusskriterien oder auf einen best-in-class - Ansatz oder anderes?
Lambert: Zegora arbeitet grundsätzlich mit einem best-in-class Ansatz. Unser Universum besteht aus Bereichen, in denen Umweltfragen von großer Wichtigkeit sind (Anmerkg. d. Red.: Mit "Universum ist der Kreis der Unternehmen gemeint, in die investiert werden kann.). Dieses Universum wird in verschiedene Kategorien aufgeteilt. In jeder Kategorie identifizieren wir die Leader (führende Unternehmen) anhand der Marktkapitalisierung. Das zentrale Element der Selektion bildet ein striktes Screening gemäss Umwelt- und Sozialkriterien. Insbesondere interessieren uns neben dem eigentlichen Geschäftsmodell der Firmen deren interne Prozesse für den Umgang mit Sozial- und Umweltfragen, sowie von unabhängiger Seite ausgestellte Zertifikate in diesen Bereichen. Wir konzentrieren uns in erster Linie auf positive Kriterien, isolierte Bereiche wie Nuklearenergie und Waffentechnologie schließen wir aus.
ECOreporter.de: Gibt es neben Nuklearenergie und Waffentechnologie weitere Ausschlusskriterien für den Fonds?
Lambert: Nein, die gibt es nicht.
ECOreporter.de: Führt Zegora Investment das Nachhaltigkeitsresearch selbst aus?
Lambert: Das Reserach wird grundsätzlich intern durchgeführt. Wir stützen uns dabei auf verschiedene Informationsquellen und Datenlieferanten. Außerdem holen wir bei Bedarf auch die Meinung externer Spezialisten ein.
ECOreporter.de: Welche Zielgruppe bei den Investoren wird Ihr Fonds hauptsächlich ansprechen?
Lambert: Zur Zeit steht der Fonds aus rechtlichen Gründen nur institutionellen Anlegern offen. Wir denken aber, dass Socially Responsible Investments (SRI) im Allgemeinen und insbesondere Umweltfragen auch Privatpersonen interessieren. Aus diesem Grund planen wir ein Retail Segment (Privatkundengeschäft), dass bis Ende 2006 zur Verfügung stehen sollte.
ECOreporter.de: Worin insbesondere wird sich Ihr Fonds von anderen Produkten abheben?
Lambert: Auf dem Markt finden sich zahlreiche SRI Produkte, die auf sehr unterschiedlichen Ansätzen basieren. Sehr oft bedeutet SRI lediglich, dass Firmen interne Prozesse für das Verhalten im Bezug auf Sozial- und Umweltfragen umgesetzt haben.
Die führt dann dazu, dass SRI Portfolios Firmen wie Nokia oder Vodafone enthalten, deren Geschäftsmodelle sich nicht grundsätzlich an SRI Prinzipien orientieren. Wir gehen einen Schritt weiter und stellen sicher, dass unsere Firmen auch wirklich einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Wir sind überzeugt, dass Firmen, die Lösungen für die heutigen Herausforderungen im Umweltbereich bieten, längerfristig zu den Gewinnern gehören werden.
ECOreporter.de: Sie werden in der Schweiz starten - planen Sie, den Fonds später in anderen Ländern anzubieten?
Lambert: Prinzipiell sind wir natürlich offen für Investoren aus anderen Ländern, sofern das regulatorische Umfeld die Distribution zulässt.
ECOreporter.de: Wie werden Sie den Fonds vertreiben?
Lambert: Wir werden den Fonds über die üblichen Kanäle an institutionelle Investoren vertreiben.
ECOreporter.de: Wird sich der Fonds auch mit speziellen Themen wie beispielsweise Microfinance beschäftigen?
Lambert: Der Fonds ist ein auf den Umweltbereich fokussiertes Produkt. Wir finden das Konzept von Microfinance aber überzeugend und werden uns im Rahmen der Entwicklung weiterer Anlageprodukte eingehend mit dem Thema auseinandersetzen.
ECOreporter.de: Planen Sie eine ganze Produktfamilie oder ein einzelnes Produkt?
Lambert: Zur Zeit konzentrieren wir uns auf die Entwicklung unseres ersten Produktes. Mittelfristig werden aber weitere Produkte im SRI Bereich dazukommen. In Frage kommen etwa fokussierte SRI Themenfonds oder Microfinance.
ECOreporter.de: Woraus entstand der Impuls zur Gründung von Zegora Investment und zur Auflage des Fondsproduktes?
Lambert: Die Idee basiert auf zwei Überlegungen:
Erstens ist für uns die stetig zunehmende Wichtigkeit von Sozialen- und Umweltfragen evident. Es besteht in vielen Bereichen dringender Handlungsbedarf, vor allem im Bezug auf die Umwelt. Daher hoffen wir, mit Zegora einen Beitrag zur Lösung dieser kritischen Herausforderungen leisten zu können.
Zweitens sind wir davon überzeugt, dass Firmen, die sich den aktuellen ökologischen und sozialen Herausforderungen stellen, langfristig über einen Wettbewerbsvorteil verfügen werden.
ECOreporter.de: Herr Lambert, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Zur Person:
Dr. Kurt A Lambert ist der Mitbegründer und Präsident des Verwaltungsrates der Zegora Investment Management AG. 1997 gründete Kurt Lambert die Harcourt Investment Consulting, einen spezialisierten Anbieter von Hegde Fund Produkten der heute cirka 3 Milliarden US-Dollar verwaltet. Kurt Lambert war bis 2004 im operationellen Geschäft von Harcourt aktiv.
Vor der Gründung von Harcourt war Lambert bei Bank Leu verantwortlich für die Entwicklung des ersten in der Schweiz domizilierten Fund of Hedge Funds, den Leu Prima Global Fund. Kurt Lambert war ebenfalls für die Schweizerische Bankgesellschaft (heute UBS) im Asset Management tätig, wo er für die Entwicklung von ökonometrischen Modellen für Aktienmärkte und strategische Asset Allocation zuständig war. Lambert hat 1995 an der Universität Lausanne doktoriert, hat ein Undergraduate Degree von der Hofstra University, New York und ein Masters Degree von der University of Texas in Austin.
Lambert ist Mitglied des Advisory Board des FTSE Hedge Fund Index. Weiter ist er Mitglied des Board of Trustees der Africa Foundation (www.africafoundation.org) sowie Präsident des Board of Trustees der Zegora Foundation.
Bild: Kurt A Lambert / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Sie werden mit einem neuen Nachhaltigkeitsfonds starten. Kurz gesagt: Was wird das für ein Fonds sein?
Kurt A. Lambert: Der Zegora Environmental Fund (Euro) ist Anfang Juni 2006 lanciert worden. Es handelt sich dabei um einen breit diversifizierten, in der Schweiz domizilierten Anlagefonds im Umweltbereich. Wir investieren in Produkte und Dienstleistungen, die nach unserer Überzeugung einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Zusätzlich zu den Dauerbrennern Solar- und Windenergie enthält das Portfolio beispielsweise Anlagen in Wasseraufbereitung, Recycling und Schienentransport.
ECOreporter.de: Setzen Sie bei der Auswahl der Werte auf Ausschlusskriterien oder auf einen best-in-class - Ansatz oder anderes?
Lambert: Zegora arbeitet grundsätzlich mit einem best-in-class Ansatz. Unser Universum besteht aus Bereichen, in denen Umweltfragen von großer Wichtigkeit sind (Anmerkg. d. Red.: Mit "Universum ist der Kreis der Unternehmen gemeint, in die investiert werden kann.). Dieses Universum wird in verschiedene Kategorien aufgeteilt. In jeder Kategorie identifizieren wir die Leader (führende Unternehmen) anhand der Marktkapitalisierung. Das zentrale Element der Selektion bildet ein striktes Screening gemäss Umwelt- und Sozialkriterien. Insbesondere interessieren uns neben dem eigentlichen Geschäftsmodell der Firmen deren interne Prozesse für den Umgang mit Sozial- und Umweltfragen, sowie von unabhängiger Seite ausgestellte Zertifikate in diesen Bereichen. Wir konzentrieren uns in erster Linie auf positive Kriterien, isolierte Bereiche wie Nuklearenergie und Waffentechnologie schließen wir aus.
ECOreporter.de: Gibt es neben Nuklearenergie und Waffentechnologie weitere Ausschlusskriterien für den Fonds?
Lambert: Nein, die gibt es nicht.
ECOreporter.de: Führt Zegora Investment das Nachhaltigkeitsresearch selbst aus?
Lambert: Das Reserach wird grundsätzlich intern durchgeführt. Wir stützen uns dabei auf verschiedene Informationsquellen und Datenlieferanten. Außerdem holen wir bei Bedarf auch die Meinung externer Spezialisten ein.
ECOreporter.de: Welche Zielgruppe bei den Investoren wird Ihr Fonds hauptsächlich ansprechen?
Lambert: Zur Zeit steht der Fonds aus rechtlichen Gründen nur institutionellen Anlegern offen. Wir denken aber, dass Socially Responsible Investments (SRI) im Allgemeinen und insbesondere Umweltfragen auch Privatpersonen interessieren. Aus diesem Grund planen wir ein Retail Segment (Privatkundengeschäft), dass bis Ende 2006 zur Verfügung stehen sollte.
ECOreporter.de: Worin insbesondere wird sich Ihr Fonds von anderen Produkten abheben?
Lambert: Auf dem Markt finden sich zahlreiche SRI Produkte, die auf sehr unterschiedlichen Ansätzen basieren. Sehr oft bedeutet SRI lediglich, dass Firmen interne Prozesse für das Verhalten im Bezug auf Sozial- und Umweltfragen umgesetzt haben.
Die führt dann dazu, dass SRI Portfolios Firmen wie Nokia oder Vodafone enthalten, deren Geschäftsmodelle sich nicht grundsätzlich an SRI Prinzipien orientieren. Wir gehen einen Schritt weiter und stellen sicher, dass unsere Firmen auch wirklich einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Wir sind überzeugt, dass Firmen, die Lösungen für die heutigen Herausforderungen im Umweltbereich bieten, längerfristig zu den Gewinnern gehören werden.
ECOreporter.de: Sie werden in der Schweiz starten - planen Sie, den Fonds später in anderen Ländern anzubieten?
Lambert: Prinzipiell sind wir natürlich offen für Investoren aus anderen Ländern, sofern das regulatorische Umfeld die Distribution zulässt.
ECOreporter.de: Wie werden Sie den Fonds vertreiben?
Lambert: Wir werden den Fonds über die üblichen Kanäle an institutionelle Investoren vertreiben.
ECOreporter.de: Wird sich der Fonds auch mit speziellen Themen wie beispielsweise Microfinance beschäftigen?
Lambert: Der Fonds ist ein auf den Umweltbereich fokussiertes Produkt. Wir finden das Konzept von Microfinance aber überzeugend und werden uns im Rahmen der Entwicklung weiterer Anlageprodukte eingehend mit dem Thema auseinandersetzen.
ECOreporter.de: Planen Sie eine ganze Produktfamilie oder ein einzelnes Produkt?
Lambert: Zur Zeit konzentrieren wir uns auf die Entwicklung unseres ersten Produktes. Mittelfristig werden aber weitere Produkte im SRI Bereich dazukommen. In Frage kommen etwa fokussierte SRI Themenfonds oder Microfinance.
ECOreporter.de: Woraus entstand der Impuls zur Gründung von Zegora Investment und zur Auflage des Fondsproduktes?
Lambert: Die Idee basiert auf zwei Überlegungen:
Erstens ist für uns die stetig zunehmende Wichtigkeit von Sozialen- und Umweltfragen evident. Es besteht in vielen Bereichen dringender Handlungsbedarf, vor allem im Bezug auf die Umwelt. Daher hoffen wir, mit Zegora einen Beitrag zur Lösung dieser kritischen Herausforderungen leisten zu können.
Zweitens sind wir davon überzeugt, dass Firmen, die sich den aktuellen ökologischen und sozialen Herausforderungen stellen, langfristig über einen Wettbewerbsvorteil verfügen werden.
ECOreporter.de: Herr Lambert, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Zur Person:
Dr. Kurt A Lambert ist der Mitbegründer und Präsident des Verwaltungsrates der Zegora Investment Management AG. 1997 gründete Kurt Lambert die Harcourt Investment Consulting, einen spezialisierten Anbieter von Hegde Fund Produkten der heute cirka 3 Milliarden US-Dollar verwaltet. Kurt Lambert war bis 2004 im operationellen Geschäft von Harcourt aktiv.
Vor der Gründung von Harcourt war Lambert bei Bank Leu verantwortlich für die Entwicklung des ersten in der Schweiz domizilierten Fund of Hedge Funds, den Leu Prima Global Fund. Kurt Lambert war ebenfalls für die Schweizerische Bankgesellschaft (heute UBS) im Asset Management tätig, wo er für die Entwicklung von ökonometrischen Modellen für Aktienmärkte und strategische Asset Allocation zuständig war. Lambert hat 1995 an der Universität Lausanne doktoriert, hat ein Undergraduate Degree von der Hofstra University, New York und ein Masters Degree von der University of Texas in Austin.
Lambert ist Mitglied des Advisory Board des FTSE Hedge Fund Index. Weiter ist er Mitglied des Board of Trustees der Africa Foundation (www.africafoundation.org) sowie Präsident des Board of Trustees der Zegora Foundation.
Bild: Kurt A Lambert / Quelle: Unternehmen