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8.3.2006: "Die SW Umwelttechnik AG gehört aus unserer Sicht in die Kategorie Wachstumsunternehmen." - ECOreporter.de sprach mit Analysten über die Aussichten der österreichischen Spezialistin für Abwasserinfrastruktur
Die österreichische Spezialistin für Abwasserinfrastruktur SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG hat Umsatz und Ertrag im Geschäftsjahr 2005 deutlich gesteigert. Das börsennotierte Klagenfurter Unternehmen erwirtschaftete eigenen Angaben zufolge Erlöse in Höhe von 91,1 Millionen Euro, 19 Prozent mehr als 2004 (76,3 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 70 Prozent von 2,3 Millionen Euro auf 3,9 Millionen Euro; die EBIT-Marge kletterte von 3,0 auf 4,3 Prozent. ECOreporter.de sprach mit Analysten über die Zahlen und die weiteren Aussichten der Gesellschaft.
"Der Nettogewinn und das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) lagen etwas unterhalb unserer Erwartungen, aber sonst sind die Zahlen im Rahmen der Prognosen ausgefallen", sagt Brigitte Kellerer-Wendelin, Analystin bei der österreichischen "Erste Bank". Der Überschuss sei durch negative Effekte aus Wechselkursschwankungen belastet worden, so die Expertin.
Auch für Reinhard Ebenauer von der Raiffeisen Centrobank aus Wien lagen die Zahlen innerhalb der Erwartungen. "Erfreulich ist, dass SW Umwelt jetzt operativ wieder mehr verdient, das war in den letzten Jahren die Schwäche des Unternehmens. Das Engagement in Ungarn entwickelt sich weiter sehr positiv, das Land ist zur "cash cow" der Gruppe geworden. Die SW Umwelttechnik zählt hier mit allen Geschäftsbereichen zu den landesweiten Top 3. Und im Gegensatz zu Österreich ist Ungarn noch immer ein wachsender Markt", erklärt Ebenauer. Die Klagenfurter wollten den Erfolg in Ungarn nun in Rumänien wiederholen. Dort gebe es einen sehr dynamischen Markt und das Potential sei bedeutend größer als in Ungarn. "SW Umwelt verfolgt sehr umfangreiche Expansionspläne in Rumänien, insgesamt sollen dort in den nächsten Jahren 30 Millionen Euro investiert werden", so Ebenauer: "Die SW Umwelttechnik AG gehört aus unserer Sicht in die Kategorie Wachstumsunternehmen."
Laut dem Unternehmen wird für 2008 der EU Beitritt Rumäniens erwartet. Dieser werde zu starker Nachfrage in allen Geschäftsbereichen führen. Im Rahmen eines Investitionsprogramms von 30 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre sollten drei Produktionswerke in Rumänien errichtet werden. Das Werk Timisoara werde noch Mitte 2006 in Betrieb gehen, der Baubeginn für das Werk Bukarest sei für das zweite Halbjahr 2006 vorgesehen.
Nach Auffassung des Analysten der Raiffeisen Centrobank wird das Ergebnis des Unternehmens zunächst unter der Expansion leiden: "Es fallen außergewöhnliche Kosten an, zum Beispiel für die Finanzierung und das Hochfahren der Werke. Die Fabriken sind zudem noch nicht produktiv. Der ganz große Erfolg der Expansion wird sich nach unserer Einschätzung erst in acht bis zehn Jahren zeigen. Für die kommenden beiden Jahre rechnen wir eher mit leicht negativen Auswirkungen. Erste positive Effekte könnten ab 2008 beginnen."
"Rumänien wird der zukünftige Wachstumsbringer", ist auch Kellerer-Wendelin überzeugt. Allerdings seien dort "nicht so schnell" Erträge zu erwarten. In Österreich liege ein reifer Markt vor, erklärt sie weiter, dort sei es schwer weiter zu wachsen. Geld verdiene SW Umwelt derzeit vor allem in Ungarn. Das erfolgreiche Geschäftsmodell für den ungarischen Markt wolle das Unternehmen jetzt auf Rumänien übertragen, so die Analystin. Der Markt dort werde anlaufen, wenn die EU-Zahlungen richtig greifen. Die Expertin hebt die Attraktivität des rumänischen Marktes für SW Umwelt hervor: "Der Bedarf in Rumänien ist höher als in Ungarn. Bis auf Bukarest ist dort noch nicht viel erschlossen. Hinzu kommt die wachsende Nachfrage durch westliche Firmen, die in dem Land ihre Produktion aufbauen."
Bis SW Umwelt die Früchte des Engagements in Rumänien ernten kann, dürften noch einige Jahre vergehen. Kellerer-Wendelin erwartet 2007 "erste Signale". Aktuell kämen noch alle Komponenten für rumänische Anlagen aus Ungarn.
Die Bankerin bezeichnet den Ausblick der SW Umwelt als "ganz gut". Die AG sei im Vergleich zu anderen Firmen der Branche mit einem deutlichen Abschlag bewertet. Ursache seien sicher auch die geringen Umsätze der Papiere an den Börsen. Für Kursphantasie könnten laut Kellerer-Wendelin die Pläne des Unternehmens sorgen, eine Liegenschaft in Ungarn zu verkaufen. "Nach unseren Informationen wartet SW Umwelt nur auf den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf des alten Werks in Ungarn. Das liegt im Einzugsbereich von Budapest. Damit würden Stille Reserven gehoben, das sind Zusatzboni", so die Wertpapierexpertin. Eine Kursentwicklung wie in 2005 erwarte sie für SW Umwelt im laufenden Geschäftsjahr nicht. Die Aktie des Unternehmens kletterte im letzten Jahr von 25 Euro zu Jahresbeginn auch über 40 Euro am 29. Dezember.
Als "relativ günstig" bezeichnet der Analyst der Raiffeisen Centrobank die SW Umwelt-Aktie. "Für 2006 haben wir ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14 ermittelt, für 2007 sind es etwa 12,5." Anleger, die sich für die SW Umwelt interessieren, sollten mit Limit operieren, rät Ebenauer, die Aktie sei sehr illiquide. Selbst Privatanleger seien in der Lage , die Kurse mit größeren Orders zu beeinflussen. Der Finanzfachmann führt das auf die "sehr geringe" Marktkapitalisierung von aktuell 27 Millionen Euro zurück; der handelbare Free Float liege bei nur 12,5 Millionen Euro. Außerdem seien "sicher auch viele Fonds in dem Wert investiert, die langfristig anlegen".
"Wir empfehlen derzeit, die Aktie zu halten. Im Moment ist der Zeithorizont für die Expansion einfach noch etwas zu lang. Aber spätestens wenn SW Umwelt die ersten Gewinne aus dem Engagement in Rumänien einfahren kann, ist die Aktie ein spannendes Investment. Wer die Expansion nach Rumänien für richtig hält, wird auch jetzt schon einsteigen. Wer dabei eher die Risiken sieht, wird es nicht tun. Die Zukunftschancen des Unternehmens sind aktuell sehr stark an die Vorhaben in Rumänien gebunden. Ungarn ist nicht mehr so dynamisch, dort wächst man mehr mit dem Markt mit. Es sind auch keine großen neuen Werke mehr in Ungarn geplant", so Ebenauer.
SW Umwelttechnik AG: ISIN AT0000808209 / WKN 910497
Bild: Fertigung von Bauteilen bei der SW Umwelttechnik AG in Majashaza / Quelle: Unternehmen
"Der Nettogewinn und das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) lagen etwas unterhalb unserer Erwartungen, aber sonst sind die Zahlen im Rahmen der Prognosen ausgefallen", sagt Brigitte Kellerer-Wendelin, Analystin bei der österreichischen "Erste Bank". Der Überschuss sei durch negative Effekte aus Wechselkursschwankungen belastet worden, so die Expertin.
Auch für Reinhard Ebenauer von der Raiffeisen Centrobank aus Wien lagen die Zahlen innerhalb der Erwartungen. "Erfreulich ist, dass SW Umwelt jetzt operativ wieder mehr verdient, das war in den letzten Jahren die Schwäche des Unternehmens. Das Engagement in Ungarn entwickelt sich weiter sehr positiv, das Land ist zur "cash cow" der Gruppe geworden. Die SW Umwelttechnik zählt hier mit allen Geschäftsbereichen zu den landesweiten Top 3. Und im Gegensatz zu Österreich ist Ungarn noch immer ein wachsender Markt", erklärt Ebenauer. Die Klagenfurter wollten den Erfolg in Ungarn nun in Rumänien wiederholen. Dort gebe es einen sehr dynamischen Markt und das Potential sei bedeutend größer als in Ungarn. "SW Umwelt verfolgt sehr umfangreiche Expansionspläne in Rumänien, insgesamt sollen dort in den nächsten Jahren 30 Millionen Euro investiert werden", so Ebenauer: "Die SW Umwelttechnik AG gehört aus unserer Sicht in die Kategorie Wachstumsunternehmen."
Laut dem Unternehmen wird für 2008 der EU Beitritt Rumäniens erwartet. Dieser werde zu starker Nachfrage in allen Geschäftsbereichen führen. Im Rahmen eines Investitionsprogramms von 30 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre sollten drei Produktionswerke in Rumänien errichtet werden. Das Werk Timisoara werde noch Mitte 2006 in Betrieb gehen, der Baubeginn für das Werk Bukarest sei für das zweite Halbjahr 2006 vorgesehen.
Nach Auffassung des Analysten der Raiffeisen Centrobank wird das Ergebnis des Unternehmens zunächst unter der Expansion leiden: "Es fallen außergewöhnliche Kosten an, zum Beispiel für die Finanzierung und das Hochfahren der Werke. Die Fabriken sind zudem noch nicht produktiv. Der ganz große Erfolg der Expansion wird sich nach unserer Einschätzung erst in acht bis zehn Jahren zeigen. Für die kommenden beiden Jahre rechnen wir eher mit leicht negativen Auswirkungen. Erste positive Effekte könnten ab 2008 beginnen."
"Rumänien wird der zukünftige Wachstumsbringer", ist auch Kellerer-Wendelin überzeugt. Allerdings seien dort "nicht so schnell" Erträge zu erwarten. In Österreich liege ein reifer Markt vor, erklärt sie weiter, dort sei es schwer weiter zu wachsen. Geld verdiene SW Umwelt derzeit vor allem in Ungarn. Das erfolgreiche Geschäftsmodell für den ungarischen Markt wolle das Unternehmen jetzt auf Rumänien übertragen, so die Analystin. Der Markt dort werde anlaufen, wenn die EU-Zahlungen richtig greifen. Die Expertin hebt die Attraktivität des rumänischen Marktes für SW Umwelt hervor: "Der Bedarf in Rumänien ist höher als in Ungarn. Bis auf Bukarest ist dort noch nicht viel erschlossen. Hinzu kommt die wachsende Nachfrage durch westliche Firmen, die in dem Land ihre Produktion aufbauen."
Bis SW Umwelt die Früchte des Engagements in Rumänien ernten kann, dürften noch einige Jahre vergehen. Kellerer-Wendelin erwartet 2007 "erste Signale". Aktuell kämen noch alle Komponenten für rumänische Anlagen aus Ungarn.
Die Bankerin bezeichnet den Ausblick der SW Umwelt als "ganz gut". Die AG sei im Vergleich zu anderen Firmen der Branche mit einem deutlichen Abschlag bewertet. Ursache seien sicher auch die geringen Umsätze der Papiere an den Börsen. Für Kursphantasie könnten laut Kellerer-Wendelin die Pläne des Unternehmens sorgen, eine Liegenschaft in Ungarn zu verkaufen. "Nach unseren Informationen wartet SW Umwelt nur auf den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf des alten Werks in Ungarn. Das liegt im Einzugsbereich von Budapest. Damit würden Stille Reserven gehoben, das sind Zusatzboni", so die Wertpapierexpertin. Eine Kursentwicklung wie in 2005 erwarte sie für SW Umwelt im laufenden Geschäftsjahr nicht. Die Aktie des Unternehmens kletterte im letzten Jahr von 25 Euro zu Jahresbeginn auch über 40 Euro am 29. Dezember.
Als "relativ günstig" bezeichnet der Analyst der Raiffeisen Centrobank die SW Umwelt-Aktie. "Für 2006 haben wir ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14 ermittelt, für 2007 sind es etwa 12,5." Anleger, die sich für die SW Umwelt interessieren, sollten mit Limit operieren, rät Ebenauer, die Aktie sei sehr illiquide. Selbst Privatanleger seien in der Lage , die Kurse mit größeren Orders zu beeinflussen. Der Finanzfachmann führt das auf die "sehr geringe" Marktkapitalisierung von aktuell 27 Millionen Euro zurück; der handelbare Free Float liege bei nur 12,5 Millionen Euro. Außerdem seien "sicher auch viele Fonds in dem Wert investiert, die langfristig anlegen".
"Wir empfehlen derzeit, die Aktie zu halten. Im Moment ist der Zeithorizont für die Expansion einfach noch etwas zu lang. Aber spätestens wenn SW Umwelt die ersten Gewinne aus dem Engagement in Rumänien einfahren kann, ist die Aktie ein spannendes Investment. Wer die Expansion nach Rumänien für richtig hält, wird auch jetzt schon einsteigen. Wer dabei eher die Risiken sieht, wird es nicht tun. Die Zukunftschancen des Unternehmens sind aktuell sehr stark an die Vorhaben in Rumänien gebunden. Ungarn ist nicht mehr so dynamisch, dort wächst man mehr mit dem Markt mit. Es sind auch keine großen neuen Werke mehr in Ungarn geplant", so Ebenauer.
SW Umwelttechnik AG: ISIN AT0000808209 / WKN 910497
Bild: Fertigung von Bauteilen bei der SW Umwelttechnik AG in Majashaza / Quelle: Unternehmen