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Am Pranger: Nachhaltigkeitsfonds setzen auf Aktien kontroverser Großbanken
Zu den aus ethisch-ökologischer Sicht bedenklichsten Unternehmen zählen die beiden internationalen Großbanken BNP Paribas und HSBC. Dennoch gibt es zahlreiche Nachhaltigkeitsfonds, die weiter auf diese Aktien setzen.
Wegen verschiedener Geldwäsche- und Betrugsskandale oder Verstrickungen in illegale Preisabsprachen stehen beide Banken massiv in der Kritik von Nichtregierungsorganisationen. Auch für die Finanzierung umweltschädlicher Großprojeke wie beispielsweise Atommeiler (BNP Paribas) gab es 2013 herbe Kritik. Das alles zeigt ein aktueller Report des schweizerischen Informationsdienstleisters RepRisk aus Zürich. Die Studie stellt die die Top 10 der kontroversesten Unternehmen des Jahres 2013 vor. Grundlage der Untersuchung ist eine Datenbank, in der RepRisk weltweit die Kritik von Verbänden, Nichtregierungsorganisationen und kritische Presseberichte über ethisch und oder ökologisch fragwürdige Aktivitäten von Unternehmen erfasst und für den RepRisk-Index (RII) auswertet. Die Analysten ordnen der Kritik Punkte zu. Je höher die Punktzahl, desto umstrittener das Unternehmen.
Im aktuellen RepRisk-Ranking liegt die britische HSBC Holding PLC mit 68 Punkten auf dem vierten Platz, die französische BNP Paribas SA belegt mit 65 Punkten Rang acht. Unangefochtener Spitzenreiter ist übrigens die Internationale Föderation des Verbandsfußballs, besser bekannt unter dem Kürzel FIFA. Die Korruptionsskandale und Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen im Zusammenhang mit den Fußballweltmeisterschaften in Brasilien und Katar brachten der FIFA in der Spitze 81 Punkte im RII ein. Auf dem zweiten Platz liegt der Textilhersteller Punta FA SL mit 71 RII-Punkten. Das Unternehmen lässt unter anderem für die Marke Mango in Bangladesch nähen, wo es nach einem Hauseinsturz 2013 zahlreiche Tote gab. Der Elektronikriese Samsung ist ebenfalls auf den vordersten Plätzen der RepRisk-Auswertung zu finden: Im RII schafften die Koreaner es mit 64 Punkten auf den zehnten Rang der kontroversesten Unternehmen 2013. Hier richtete sich die Kritik gegen unwürdige Arbeitsbedingungen in Fabriken. Außerdem stand Samsung 2013 am Pranger, weil der Konzern Kinderarbeit bei Zulieferern geduldet haben soll.
HSBC wusch Geld für Drogenkartelle, BNP Paribas finanzierte Atomkraft und Palmölplantagen
Die meisten Vorwürfe gegen HSBC und BNP Paribas bezogen sich auf Geldwäsche. Nach einem Schuldeingeständnis zahlte HSBC 2013 rund 1,9 Milliarden Dollar Strafe an die USA. Zum einen gehörten laut eines Berichts des US-Senats hochrangige Mitglieder von Drogenkartellen aus Mexiko und Kolumbien zur Kundschaft der Bank. Zum anderen machte die HSBC demnach Geschäfte mit einer saudischen Bank, deren Inhaber im Verdacht steht, Terroranschläge finanziert zu haben. Außerdem hat HSBC den US-Behörden zufolge jahrelang milliardenschwere Geschäfte mit dem Iran gemacht, einem Land, in dem Menschenrechtsverstöße an der Tagesordnung sind.
Im Mittelpunkt der Kritik gegen die französische Großbank BNP Paribas SA stehen ebenfalls Geldwäscheskandale: Im Sommer 2013 flog ein Geldwäschesystem auf, bei dem BNP Paribas neben anderen Banken Kunden aus Argentinien geholfen haben soll, eine Milliarde Euro zu waschen. BNP Paribas punktete im RII aber auch, weil die Bank das Atomkraftwerk Jaitapur in Indien finanzierte und als Geldgeber umstrittener Landnahme-Aktionen für Palmölplantagen gilt.
Zahlreiche Nachhaltigkeitsfonds investieren dennoch
Trotz all dieser Kontroversen setzen Nachhaltigkeitsfonds weiter stark auf die Aktien dieser Banken. Ein Factsheet vom 28. Februar 2014 zeigt, dass die HSBC-Aktie mit 1,7 Prozent zu den zehn größten Positionen des Meag Nachhaltigkeit A (DE0001619997) gehört. Fast ebenso stark vertreten: die Aktie des Elektronikriesen Samsung, der Nummer 10 der aktuellen RII-Top 10.
Der SEB Ethical Europe Fund C (LU0030166333) setzt stark auf Aktien von HSBC und BNP Paribas. Zum 31. März 2014 war der Fonds zu 3,6 Prozent in HSBC-Aktien und zu 3,4 Prozent in Anteilsscheine von BNP Paribas investiert. Im Portfolio des DNB Global SRI (LU0029375739) finden sich ebenfalls gleich zwei Unternehmen aus der RepRisk-Top10 der kontroversesten Unternehmen 2013. In diesem Fall ist es zum einen die Samsung-Aktie, die Ende März 2014 mit 2,5 Prozent größte Einzelposition im Portfolio des Fonds, während HSBC-Aktien 1,8 Prozent des Fondsportfolios ausmachten. Zu den Fonds, die stark auf die Aktie der BNP Paribas setzen, zählt unter anderem der Deka Nachhaltigkeit Aktien (A) Hier zählte die Aktie zu Ende März 2014 zu den größten Einzelinvestitionen.
Der Informationsdienstleister RepRisk AG aus Zürich ist auf Risikoanalysen im Finanzbereich spezialisiert. Im Fokus stehen dabei Reputationsrisiken von Unternehmen. Die in den RepRisk-Datenbanken gesammelte und anschließend ausgewertete kritische Berichterstattung über Unternehmen soll Anlegern helfen, kontroverse Engagements dieser Firmen frühzeitig zu erkennen. Näheres zu RepRisk lesen Sie in diesem Unternehmensportrait (Link entfernt).
Die RII-Top10 2013 im Überblick

Wegen verschiedener Geldwäsche- und Betrugsskandale oder Verstrickungen in illegale Preisabsprachen stehen beide Banken massiv in der Kritik von Nichtregierungsorganisationen. Auch für die Finanzierung umweltschädlicher Großprojeke wie beispielsweise Atommeiler (BNP Paribas) gab es 2013 herbe Kritik. Das alles zeigt ein aktueller Report des schweizerischen Informationsdienstleisters RepRisk aus Zürich. Die Studie stellt die die Top 10 der kontroversesten Unternehmen des Jahres 2013 vor. Grundlage der Untersuchung ist eine Datenbank, in der RepRisk weltweit die Kritik von Verbänden, Nichtregierungsorganisationen und kritische Presseberichte über ethisch und oder ökologisch fragwürdige Aktivitäten von Unternehmen erfasst und für den RepRisk-Index (RII) auswertet. Die Analysten ordnen der Kritik Punkte zu. Je höher die Punktzahl, desto umstrittener das Unternehmen.
Im aktuellen RepRisk-Ranking liegt die britische HSBC Holding PLC mit 68 Punkten auf dem vierten Platz, die französische BNP Paribas SA belegt mit 65 Punkten Rang acht. Unangefochtener Spitzenreiter ist übrigens die Internationale Föderation des Verbandsfußballs, besser bekannt unter dem Kürzel FIFA. Die Korruptionsskandale und Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen im Zusammenhang mit den Fußballweltmeisterschaften in Brasilien und Katar brachten der FIFA in der Spitze 81 Punkte im RII ein. Auf dem zweiten Platz liegt der Textilhersteller Punta FA SL mit 71 RII-Punkten. Das Unternehmen lässt unter anderem für die Marke Mango in Bangladesch nähen, wo es nach einem Hauseinsturz 2013 zahlreiche Tote gab. Der Elektronikriese Samsung ist ebenfalls auf den vordersten Plätzen der RepRisk-Auswertung zu finden: Im RII schafften die Koreaner es mit 64 Punkten auf den zehnten Rang der kontroversesten Unternehmen 2013. Hier richtete sich die Kritik gegen unwürdige Arbeitsbedingungen in Fabriken. Außerdem stand Samsung 2013 am Pranger, weil der Konzern Kinderarbeit bei Zulieferern geduldet haben soll.
HSBC wusch Geld für Drogenkartelle, BNP Paribas finanzierte Atomkraft und Palmölplantagen
Die meisten Vorwürfe gegen HSBC und BNP Paribas bezogen sich auf Geldwäsche. Nach einem Schuldeingeständnis zahlte HSBC 2013 rund 1,9 Milliarden Dollar Strafe an die USA. Zum einen gehörten laut eines Berichts des US-Senats hochrangige Mitglieder von Drogenkartellen aus Mexiko und Kolumbien zur Kundschaft der Bank. Zum anderen machte die HSBC demnach Geschäfte mit einer saudischen Bank, deren Inhaber im Verdacht steht, Terroranschläge finanziert zu haben. Außerdem hat HSBC den US-Behörden zufolge jahrelang milliardenschwere Geschäfte mit dem Iran gemacht, einem Land, in dem Menschenrechtsverstöße an der Tagesordnung sind.
Im Mittelpunkt der Kritik gegen die französische Großbank BNP Paribas SA stehen ebenfalls Geldwäscheskandale: Im Sommer 2013 flog ein Geldwäschesystem auf, bei dem BNP Paribas neben anderen Banken Kunden aus Argentinien geholfen haben soll, eine Milliarde Euro zu waschen. BNP Paribas punktete im RII aber auch, weil die Bank das Atomkraftwerk Jaitapur in Indien finanzierte und als Geldgeber umstrittener Landnahme-Aktionen für Palmölplantagen gilt.
Zahlreiche Nachhaltigkeitsfonds investieren dennoch
Trotz all dieser Kontroversen setzen Nachhaltigkeitsfonds weiter stark auf die Aktien dieser Banken. Ein Factsheet vom 28. Februar 2014 zeigt, dass die HSBC-Aktie mit 1,7 Prozent zu den zehn größten Positionen des Meag Nachhaltigkeit A (DE0001619997) gehört. Fast ebenso stark vertreten: die Aktie des Elektronikriesen Samsung, der Nummer 10 der aktuellen RII-Top 10.
Der SEB Ethical Europe Fund C (LU0030166333) setzt stark auf Aktien von HSBC und BNP Paribas. Zum 31. März 2014 war der Fonds zu 3,6 Prozent in HSBC-Aktien und zu 3,4 Prozent in Anteilsscheine von BNP Paribas investiert. Im Portfolio des DNB Global SRI (LU0029375739) finden sich ebenfalls gleich zwei Unternehmen aus der RepRisk-Top10 der kontroversesten Unternehmen 2013. In diesem Fall ist es zum einen die Samsung-Aktie, die Ende März 2014 mit 2,5 Prozent größte Einzelposition im Portfolio des Fonds, während HSBC-Aktien 1,8 Prozent des Fondsportfolios ausmachten. Zu den Fonds, die stark auf die Aktie der BNP Paribas setzen, zählt unter anderem der Deka Nachhaltigkeit Aktien (A) Hier zählte die Aktie zu Ende März 2014 zu den größten Einzelinvestitionen.
Der Informationsdienstleister RepRisk AG aus Zürich ist auf Risikoanalysen im Finanzbereich spezialisiert. Im Fokus stehen dabei Reputationsrisiken von Unternehmen. Die in den RepRisk-Datenbanken gesammelte und anschließend ausgewertete kritische Berichterstattung über Unternehmen soll Anlegern helfen, kontroverse Engagements dieser Firmen frühzeitig zu erkennen. Näheres zu RepRisk lesen Sie in diesem Unternehmensportrait (Link entfernt).
Die RII-Top10 2013 im Überblick
