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Auf der Überholspur? - Analysten empfehlen die Aktien von SolarWorld und Nordex

Der Bonner Solarkonzern SolarWorld AG und der Hamburger Windradhersteller Nordex SE haben derzeit einiges gemeinsam: Beide Unternehmen zählen zu den Pionieren der Umwelttechnik-Branche in Deutschland, litten zeitweise – wenn auch unterschiedlich stark – unter der Branchenkrise, haben jüngst deutlich verbesserte Quartalszahlen vorgelegt und befinden sich an der Börse im Aufwind. Hält der Höhenflug an, oder ist das Kurspotenzial ausgereizt?

SolarWorld schaffte dank des starken US-Geschäfts im dritten Quartal erstmals seit langem die Rückkehr in die Gewinnzone (mehr dazu lesen Sie  hier). Nun hat der Konzern für das US-Geschäft eine neue strategische Kooperation bekannt gegeben. Partner wird demnach der US-Wechselrichterhersteller Emphase Energy. Gemeinsam sollen Photovoltaiksysteme entwickelt und der internationale Vertrieb verbessert werden, teilte SolarWorld dazu mit. Die SolarWorld-Aktie legte im Xetra der Deutschen Börse in den vergangenen vier Wochen 40 Prozent an Wert zu und erreichte heute bis 11 Uhr 14,9 Euro. Damit notiert der Anteilsschein von SolarWorld allerdings noch 87 Prozent unter ihrem Kurs von heute vor einem Jahr.

Sven Diermeier, Analyst der WGZ Bank, geht davon aus, dass die Aktie großes Potenzial für weiteres Kurswachstum hat. Dafür spreche der positive Ausblick bis 2016, den das Unternehmen im jüngsten Quartalsbericht bestätigt habe, argumentiert Diermeier. „Die operativen Verbesserungen sind unverkennbar. Wir gehen davon aus, dass das Unternehmen diese in den nächsten Quartalen sukzessive fortsetzen kann“, sagt der Analyst der WGZ Bank. Untermauert sieht Diermeier seine These durch den angekündigten Ausbau der Produktionskapazitäten von SolarWorld in den USA (ECOreporter.de   berichtete). Vor diesem Hintergrund erhöht Diermeier sein Kursziel um einen Euro auf 18 Euro und bekräftigt seine Kaufempfehlung.

Zwei Kaufempfehlungen für die Nordex-Aktie

Der Windradhersteller Nordex SE hat das dritte Quartal 2014 mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn beendet als im Vorjahreszeitraum und seine Mittelfristprognose nach oben korrigiert (mehr dazu lesen Sie  hier). Das brachte der Nordex-Aktie reichlich Rückenwind: Mit 16,1 Euro hat ihr Kurs in den vergangenen vier Wochen 33 Prozent zugelegt. Und auf Jahressicht liegt der Anteilsschein rund 50 Prozent im Plus.

Obwohl Nordex mit der aktuellen Quartalsbilanz hinter den Erwartungen des WGZ-Analysten Diermeier geblieben ist, spricht er auch für die Nordex-Aktie bei einem leicht erhöhten Kursziel von 18 Euro (bisher 17,80 Euro) eine Kaufempfehlung aus. Zwar habe sich das Neugeschäft im Vergleich zum Jahresende 2013 leicht rückläufig entwickelt. Es bewege sich aber „weiterhin auf hohem Niveau“. Diermeier weiter: „Wir rechnen für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum von 19 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, Das entspricht für das vierte Quartal 2014 430 Millionen Euro Umsatz). Bei einem EBIT von 80,5 Millionen Euro  und einer EBIT-Marge von 4,7 Prozent sehen wir das Nettoergebnis bei 38,2 Millionen Euro beziehungsweise 0,47 Euro je Aktie. Im Geschäftsjahr 2015 sollte sich das Umsatzwachstum auf knapp ein Prozent abschwächen, so der Analyst weiter. Dann werde Nordex 1,71 Milliarden Euro Umsatz erzielen. „Das EBIT prognostizieren wir auf 98,3 Millionen Euro bei einer EBIT-Marge von 5,7 Prozent“, führt der Experte der WGZ Bank weiter aus. Im Nettoergebnis seien im kommenden Jahr 54,8 Millionen Euro beziehungsweise 0,68 Euro je Aktie zu erwarten. 

Bildhinweis: Windkraftanlage von Nordex. / Quelle: Unternehmen

„Dividendenzahlungen erwarten wir nach wie vor nicht“, erklärt Diermeier. „Das Produktportfolio des Unternehmens ist äußerst konkurrenzfähig, der Innovationsdruck bleibt aber auf Grund der im Branchenvergleich geringen Unternehmensgröße hoch“, blickt der Diermeier voraus. Zwar sei die „Fehlertoleranz“ bei Nordex als bei Technologieriesen wie Siemens oder General Electric, die beide zu den größten  Windturbinenherstellern der Welt zählen. „Nordex verfügt jedoch über die kritische Masse, um nachhaltig profitabel zu operieren und ein im Branchenvergleich überdurchschnittliches Wachstum zu erreichen“, urteilt Diermeier.

Ähnlich bewertet auch Holger Fechner von der Nord LB die Aktie von Nordex. Wie Diermeier traut er dem Wertpapier ein Kurswachstum auf bis zu 18 Euro zu. „Nordex erntete im dritten Quartal weiter die Früchte der erfolgreichen Neuausrichtung seiner Geschäftsaktivitäten. Wir gehen von der Fortsetzung dieser positiven Entwicklung aus und raten die Aktien von Nordex zu kaufen“, sagt Fechner. Seiner Berechnung zufolge erzielt Nordex im laufenden Jahr 1,69 Milliarden Euro Umsatz und 80 Millionen Euro Gewinn vor Steuern und Aktien. Der Gewinn je Aktie soll demnach 0,51 Euro erreichen. Für 2015 ist der Analyst der Nord /LB optimistischer als sein Kollege von der WGZ Bank: Seine Prognose geht von 1,77 Milliarden Euro Umsatz, 97,9 Millionen Euro EBIT und 0,69 Euro Gewinn je Aktie aus. Gemessen an der Erwartung für das laufende Jahr wären das ein Umsatzanstieg um fünf Prozent und ein EBIT-Zuwachs um 22,3 Prozent.

Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
SolarWorld AG: ISIN DE000A1YCMM2 / WKN A1YCMM
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