Aktientipps, Aktien-Favoriten

Deutsche EuroShop: Wann steigt der Aktienkurs wieder?

Die Aktie der Deutschen EuroShop AG kommt nicht vom Fleck: Mehr als 18 Prozent beträgt der Kursverfall seit Anfang des Jahres. Wir beantworten die Frage, was hinter dem Absturz steckt. Und wir verraten, wann Sie wieder mit steigenden Kursen rechnen können. Denn die Deutsche EuroShop-Aktie ist für Anleger nach wie vor attraktiv - und das nicht nur wegen der hohen Dividende.

Wie geht es dem Immobilienunternehmen?

In den vergangenen drei Jahren erfüllte die Deutsche EuroShop ihre selbst gesteckten Umsatziele: Das Unternehmen steigerte den Umsatz von 2014 bis 2015 um 2 Millionen Euro auf 203 Millionen Euro, und von 2015 auf 2016 um 2,1 Millionen Euro auf 205,1 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2017 rechnet die Shoppingcenter-Spezialistin damit, ihr Ziel erneut zu erreichen und erwartet zwischen 216 und 220 Millionen Euro Umsatz.

Auch das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) zeigte keine großen Schwankungen. 2014 betrug es 178 Millionen Euro. 2015 fiel es leicht auf 176,3 Millionen Euro, bevor es dann 2016 wieder auf 178,6 Millionen Euro kletterte. Für das laufende Geschäftsjahr 2017 will das Unternehmen ein EBITDA zwischen 187 und 191 Millionen Euro erzielen.

Die DeutscheEuroshop steigerte die Dividende seit 2011 Jahr für Jahr. Erhielten Aktionäre 2014 noch 1,30 Euro Ausschüttung je Aktie, sollen für das noch laufende Geschäftsjahr 2017 1,45 Euro je Anteilsschein ausgezahlt werden.

Wie läuft das Vermietungsgeschäft?

Shoppingcenter der Deutschen EuroShop haben nach ihren Angaben einen hohen Vermietungsstand: Es sind durchschnittlich 99 Prozent - ein sehr guter Wert. Einige Shoppingcenter, beispielsweise die Immobilien in Wildau oder im polnischen Danzig, sind sogar zu 100 Prozent vermietet. Und die Mietverträge sind umsatzgebunden. Das bedeutet: Das Hamburger Unternehmen verdient an jedem Euro Umsatz der Einzelhändler mit. Die durchschnittliche Mietvertragslaufzeit beträgt 5,7 Jahre, das lässt langfristige Planungen des Managements zu.

2016 und 2017 gab es zwei Akquisitionen: Am 1. Oktober 2016 erwarb die Deutsche EuroShop einen 50-Prozent-Anteil am Saarpark-Center im saarländischen Neunkirchen für insgesamt 113 Millionen Euro. Im laufenden Jahr 2017 kaufte sie das Olympia Center im tschechischen Brünn (zweitgrößte Stadt des Landes). Das Center beinhaltet mehr als 200 Fachgeschäfte auf über 85.000 Quadratmetern Mietfläche.

Nach eigenen Angaben kann das Unternehmen auf eine "dauerhaft stabile Wertentwicklung seines Portfolios und ein hoch qualifiziertes Center-Management“ zurückgreifen. Das sind gute Argumente für die Aktie. Doch warum ist sie trotzdem stark gefallen?

Welche Rolle spielt die Konkurrenz durch Amazon & Co.?

Eine wachsende Konkurrenz durch die großen Online-Händler - wie beispielsweise Amazon und Zalando - ist nicht der einzige Grund für den Absturz der Shoppingcenter-Aktie.  Auch der sogenannte Optionshandel spielt eine Rolle. (Link entfernt)  Seit Ende April 2017 laufen über Optionsgeschäfte Wetten auf fallende Kurse der Deutschen EuroShop. Händler erwerben dabei Put-Optionsscheine, mit denen sie auf einen geringeren Kurs der Aktie zu einem bestimmten Zeitpunkt wetten. (Put-)Optionen sind eine Form von Leerverkäufen.

Ein Beispiel: Der Optionshändler kauft einen Put-Optionsschein mit einer Laufzeit von sechs Wochen und einem Ausübungspreis von 30 Euro je Aktie am Stichtag. Aktuell beträgt der Aktienkurs der Deutschen EuroShop 35 Euro. Fällt der Kurs innerhalb der Laufzeit von 35 auf 30 Euro am Stichtag, erzielt der Optionshändler einen Gewinn. Sind Wetten auf fallende Kurse in den Markt gebracht, können andere Händler auf den Zug aufspringen. Die Konsequenz: Die Aktie der Deutschen EuroShop fällt, da das Interesse am sinkenden Kurs höher ist als am steigenden.


Was können Anleger gegen die Wetten der Optionshändler unternehmen?

Wenig. Anleger können ihre Deutsche-Euroshop-Aktien zu einem niedrigeren Kurs verkaufen, als sie sie erworben haben. Damit spielen Aktionäre jedoch in die Hände der Optionshändler, da durch einen Aktienverkauf der Kurs fällt. Besser ist es, die Durststrecke auszusitzen und auf wieder steigende Kurse zu warten.

Fazit: Aktie halten und auf steigende Kurse warten

Wann Optionshändler das Interesse an fallenden Kursen einer Aktie verloren haben, lässt sich nur schwierig feststellen. Prognosen sind daher nicht verlässlich. Das Interesse lässt in der Regel nach, wenn der anvisierte Tiefpunkt der Aktie erreicht ist. Bei der Deutschen EuroShop sehen wir den Zeitpunkt für ansteigende Kurse, sobald die Aktie den Korridor zwischen 34 und 35 Euro verlassen hat. 

Wir halten an unserer Einschätzung von Ende September fest und empfehlen Anlegern, die Aktie weiterhin zu halten und auf steigende Kurse zu warten. Bis dahin erhalten Aktionäre immerhin eine ordentliche Dividende. Sie betrug zuletzt 1,40 Euro je Anteilsschein für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016. Neu- oder Zukäufe können Anleger bei Kursen ab 35 Euro je Aktie wagen.

Die Deutsche EuroShop ist eine  ECOreporter-Favoriten-Aktie (Link entfernt) aus der Kategorie  Mittelklasse-Aktien. (Link entfernt) Sie notiert im Xetra-Handel bei 31,81 Euro (Stand: 18. Oktober, 9:14 Uhr).

Deutsche EuroShop AG: ISIN DE0007480204 / WKN 748020
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