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ETF-Test: Xtrackers ESG MSCI Emerging Markets ETF
Der Xtrackers-ETF investiert in 370 Aktien von Unternehmen aus Schwellenländern. Angelegt wird das Geld nach den ESG-Kriterien Ökologie, Soziales und gute Unternehmensführung. Der Großteil der Aktien stammt aus China, gefolgt von Indien, Taiwan und Brasilien. Der nachgebildete Index stammt von der US-Gesellschaft MSCI.
Der Anbieter des ETF ist eine Tochter der Fondsgesellschaft DWS, die zur Deutschen Bank gehört. Ein bedeutender Teil der Gelder, die Xtrackers und die DWS anlegen, stecken in Kohle, Erdöl und Rüstung.
Erfahren Sie im ECOreporter-ETF-Test, wie der Xtrackers-ETF finanziell dasteht und wie er in Sachen Nachhaltigkeit abschneidet.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Finanzen / Risiko
Der ETF ist erst seit dem 15. Oktober 2019 am Markt, daher verzichtet ECOreporter auf eine Finanznote. Seit dem Start hat der ETF 16,6 Prozent an Wert gewonnen. Der weltweite Aktienindex MSCI World ist im selben Zeitraum 21,5 Prozent im Plus.
Mit 0,25 Prozent sind die jährlichen Gebühren ETF-typisch günstig. Aufgrund starker Wertschwankungen liegt die empfohlene Haltedauer bei mindestens sieben Jahren.
Nachhaltigkeitskonzept
Der ETF legt nach dem Best-in-Class-Prinzip an. Der Indexanbieter MSCI wählt nach eigenen Angaben für den ETF aus dem Vergleichsindex MSCI Emerging Markets bis zu 50 Prozent der nachhaltigeren Unternehmen ihrer Branche aus. Die Unternehmen, deren Aktien der ETF hält, sollen laut MSCI im Vergleich zu den Wettbewerbern weniger CO2 ausstoßen. Für die Nachhaltigkeitsanalysen ist MSCI ESG verantwortlich.
Ausschlusskriterien
Der ETF schließt Aktien von Unternehmen aus, die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit Tabak, Alkohol, Glücksspiel, Rüstung und Atomkraft machen, ganz ausgeschlossen sind kontroverse Waffen. Auf der Ausschlussliste sind außerdem Aktien von Firmen, die zum obersten Fünftel der größten CO2-Emittenten aus dem Index MSCI Emerging Markets zählen. Die ECOreporter-Überprüfung ergab, dass der ETF seine Vorgaben einhält.
Trotz der Emissionsrichtlinie sind Investments in Öl und Kohlestrom aber nicht generell ausgeschlossen, ebenso wenig Rohstoffförderung oder auch Fluggesellschaften, Gentechnik und Tierversuche.
So nachhaltig ist dieser ETF
Der ETF hält Aktien von Ölkonzernen (Lukoil, Bharat, S-Oil), Betreibern von Tankstellen und Öl-Raffinerien (PKN Orlen, SK Energy) und Bergbaukonzernen (Polymetal, Gold Fields). Der ETF investiert auch in den chilenischen Ölkonzern Copec. Eine Tochter von Copec, das Holzunternehmen Celulosa Arauco, steht wegen der starken Abholzung chilenischer Wälder und aufgrund von Gewässerverschmutzung in der Kritik.
Ansonsten investiert der ETF in Aktien von großen Konzernen ohne besonderen Nachhaltigkeitsanspruch. Zu den größten Aktienpositionen im ETF zählen der chinesische Online-Händler Alibaba, der südafrikanische Medienkonzern Naspers und die China Construction Bank.
Transparenz
Der Anbieter veröffentlicht alle aktuellen Aktienpositionen des ETF. In den Unterlagen zum ETF wird das Auswahlverfahren im Vergleich zu anderen nachhaltigen ETFs ausführlich mittels eines separaten ESG-Factsheets beschrieben. Auf der Internetseite des Indexanbieters MSCI erfahren Anlegerinnen und Anleger mehr über das Auswahlprinzip des nachgebildeten Index. Keine Informationen zur Nachhaltigkeit der Unternehmen, in die der ETF investiert.
Nachhaltige Wirkung
Die DWS stellt auf ihrer Internetseite ihr Stimmverhalten und gestellte Fragen auf Aktionärsversammlungen sowie einen Leitfaden für Dialoge mit Unternehmen transparent und deutlich ausführlicher als vergleichbare ETFs dar. Zu einzelnen Unternehmen können Anlegerinnen und Anleger übersichtliche Fragenkataloge einsehen und herunterladen. Für das Stimmverhalten und die Dialoge mit Unternehmen aus den Schwellenländern liefert die DWS in ihrem aktuellen Bericht für 2019 leider keine Beispiele.
Stärken:
- Günstige Gebühren
- Sehr transparente Homepage
Schwächen:
- Investitionen in Kohlestrom, Öl und Bergbauunternehmen
- Nachhaltige Ausrichtung nicht erkennbar
Fazit
Der ETF investiert in viele Unternehmen mit klima- und umweltschädlichem Kerngeschäft. Daher eignet er sich nicht für nachhaltige Anlegerinnen und Anleger – auch wenn diese das bei diesem ETF leichter erkennen können als bei vielen Konkurrenzprodukten. Für ein finanzielles Fazit war der ETF zum Testzeitpunkt noch zu jung.
Die ECOreporter-Noten:
Finanzen: -
Nachhaltigkeit: 5,0
Details zum Benotungssystem von ECOreporter finden Sie hier.
Alle bisherigen ETF-Tests finden Sie hier.
Daten und Fakten
Stichtag des Tests Nachhaltigkeit: 3.12.2020
Stichtag des Tests Finanzen: 7.12.2020
Name des ETF: Xtrackers MSCI Emerging Markets ESG UCITS ETF 1C
ISIN: IE00BG370F43 / WKN: A2JHSF
Nachgebildeter Index: MSCI Emerging Markets Low Carbon SRI Leaders Index
Start des ETF: 15.10.2019
Jährliche Gebühren: 0,25 % (Gesamtkosten)
Replikationsmethode: physisch (Indexnachbildung durch Kauf der Aktien)
Ertragsverwendung: thesaurierend
Fondsvolumen: 838,65 Millionen Euro (7.12.2020)
Internet: etf.dws.com
Totalverlustrisiko: unwahrscheinlich, Teilverluste möglich