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First Solar meldet Gewinneinbruch und kappt Umsatzprognose – Solaraktie dennoch vor Aufstieg aus dem Kurskeller?
First Solar meldet einen Einbruch bei Umsatz und Gewinn. Dennoch hielt sich die Solaraktie nach Bekanntgabe der Nachrichten stabil. Hat ihr Kurs den Tiefpunkt nun erreicht und kann sie wieder zulegen?
Nach einem desaströsen zweiten Quartal hat First Solar Umsatz und Gewinn im dritten Quartal zwar deutlich verbessert. Die Werte des Vorjahreszeitraumes hat der Solarkonzern aber jeweils klar verfehlt. Der Umsatz brach gegenüber dem dritten Quartal 2015 von 1,27 Milliarden Dollar auf 688 Millionen Dollar ein. Der Nettogewinn des dritten Quartals sackte von 349,3 Millionen Dollar auf nun 154,2 Millionen Dollar ab. Der Nettogewinn je Aktie fiel von 3,46 Dollar auf 1,49 Dollar. Auch auf Sicht der ersten neun Monate ist die Entwicklung von First Solar negativ. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnete der Solarkonzern hier einen Umsatzrückgang von 2,6 Milliarden auf 2,5 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn verringerte sich von 382,3 Millionen auf 338,1 Millionen US-Dollar. Je Aktie sank der Gewinn von 2,8 auf 3,3 Millionen Dollar.
Der neue Chief Executive Officer (CEO) Mark R. Widmar sieht den Solarkonzern aus Tempe im US-Bundesstaat Arizona dennoch auf Kurs – zumindest auf dem von ihm neu justierten Kurs. Er hatte im August die Prognose für das Gesamtjahr gekürzt, weil die von ihm eingeleiteten Umstrukturierungen hohe Kosten verursachten. Davon fiel zwar der Löwenanteil bereits im zweiten Quartal an. Doch auch im dritten Quartal wurde das Ergebnis mit hohen Kosten belastet. Diese summierten sich laut Widmar auf 86 Millionen Dollar. Der im Juli bestellte CEO teilte nun immerhin mit, dass die Kosten im Gesamtjahr wohl nicht so hoch ausfallen werden wie zunächst angenommen. Bei der neuen Prognose vom August hatte Widmar Jahreskosten von bis zu 520 Millionen Dollar angekündigt. Nun rechnet er mit Kosten von insgesamt 485 Millionen bis 500 Millionen Dollar.
Für das Gesamtjahr geht der CEO weiterhin von einem Gewinn je Aktie von 3,90 Dollar aus. Bis zur Kürzung der Prognose im August hatte First Solar 4,1 bis 4,5 Dollar Gewinn je Aktie in Aussicht gestellt nach 5,37 Dollar in 2015. Anders als im August kürzte Widmar nun zudem die Umsatzprognose, von 3,8 bis 4,0 Milliarden Dollar auf nun 2,8 bis 2,9 Milliarden Dollar. Dies erklärte er damit, dass sich der Abschluss zweier großer Solarparks in das kommende Jahr verschiebt. Das werde sich auf den Jahresgewinn aber nicht negativ auswirken. First Solar ist vor allem ein Hersteller von Solarmodulen, aber in großem Umfang auch als Solarprojektierer tätig.
First Solar reagiert auf den sich verschärfenden Preiswettbewerb
Der Solarkonzern verzeichnet im Geschäft mit Solarmodulen einen starken Kostenanstieg, weil er die Produktion umstellt. First Solar beendet die Produktion von kristallinen TetraSun-Siliziummodulen am Standort Kulim in Malaysia. Auch dort will der Solarkonzern künftig Dünnschichtmodule auf Basis von Cadmium Telluride (CdTe) produzieren. Diese kommen ohne den Rohstoff Silizium aus, den die meisten Modulhersteller einsetzen. Das ermöglicht First Solar geringere Produktionskosten. Zwar sind Dünnschicht-Solarmodule nicht so leistungsstark wie Silizium-Module. Aber bei großen Photovoltaikprojekten in sonnenreichen Gegenden ist der Kostenfaktor für Investoren oftmals wichtiger als die Leistung der Module, da sie mit einem überreichen Sonnenscheinangebot rechnen können. First Solar ist der weltweit größte Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen.
Mit dem Aus für die Produktion von herkömmlichen Module reagiert der Konzern auf den Preisverfall bei solchen Solarmodulen. Zum einen reichten seine Möglichkeiten offenkundig nicht aus, in dem sich verschärfenden Preiswettbewerb mitzuhalten. Zum anderen muss er sich darauf konzentrieren, den Preisvorteil seiner Dünnschicht-Solarmodule gegenüber den Siliziummodulen zu verteidigen, indem er diese immer effizienter fertigt. Es besteht im Weltmarkt bereits ein großes Überangebot an Solarmodulen. Dieses dürfte noch ansteigen, da chinesische Hersteller hohe Produktionskapazitäten aufgebaut haben, jedoch in ihrem Heimatmarkt die Nachfrage stark absinkt. Daher drohen sie die übrigen Solarmärkte mit billigen Modulen zu überschwemmen. First Solar richtet sich mit der neuen Fokussierung auf das Kerngeschäft darauf ein.
Der Kurs der Solaraktie hat sich stabilisiert
Vor diesem Hintergrund überrascht es weniger, dass die Aktie von First Solar trotz der miserablen Quartalszahlen kaum unter Druck geraten ist. Sie gab an der Nasdaq nur etwa mehr als ein Prozent auf 40,6 US-Dollar nach (Stand: 3.11., 12 Uhr). Kurzfristig ausgerichtete Investoren haben sich schon im Jahresverlauf von der Solaraktie getrennt, da schon seit dem späten Frühjahr klar ist, dass First Solar längere Zeit benötigen wird, um wieder Wachstum zu erzielen. Auf Jahressicht notiert die Solaraktie jetzt 30 Prozent im Minus. Wie schon bei unserem Bericht über die Kürzung der Jahresprognose vom August sehen wir die langfristigen Aussichten von First Solar positiv. Der Konzern wird eine Weile unter den verschlechterten Marktbedingungen leiden, nach der Marktbereinigung aber wohl zu den Unternehmen zählen, die anschließend den weiter wachsenden Solarmarkt unter sich aufteilen.
First Solar wirtschaftet weiterhin hoch profitabel, ist finanziell solide aufgestellt, kann daher in weiteres Wachstum investieren und sich mit seiner günstigen Technologie gegenüber Billigangeboten von chinesischen Konkurrenten behaupten. Der Solarkonzern ist überdies als großer Solarprojektierer weniger abhängig vom Modulgeschäft als viele Konkurrenten. Daher dürfte es sich auf lange Sicht lohnen, die Solaraktie zu halten. Ihr Kurs hat sich seit August stabilisiert, wenn auch auf niedrigem Niveau. Wagemutige Anleger können das derzeitige Kurstal für einen günstigen Einstieg nutzen. Weitere Kurseinbrüche sind aber in den kommenden Monaten durchaus möglich, je nachdem, wie weit der Preisverfall bei Solarmodulen voranschreitet.
First Solar Inc: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM
Nach einem desaströsen zweiten Quartal hat First Solar Umsatz und Gewinn im dritten Quartal zwar deutlich verbessert. Die Werte des Vorjahreszeitraumes hat der Solarkonzern aber jeweils klar verfehlt. Der Umsatz brach gegenüber dem dritten Quartal 2015 von 1,27 Milliarden Dollar auf 688 Millionen Dollar ein. Der Nettogewinn des dritten Quartals sackte von 349,3 Millionen Dollar auf nun 154,2 Millionen Dollar ab. Der Nettogewinn je Aktie fiel von 3,46 Dollar auf 1,49 Dollar. Auch auf Sicht der ersten neun Monate ist die Entwicklung von First Solar negativ. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnete der Solarkonzern hier einen Umsatzrückgang von 2,6 Milliarden auf 2,5 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn verringerte sich von 382,3 Millionen auf 338,1 Millionen US-Dollar. Je Aktie sank der Gewinn von 2,8 auf 3,3 Millionen Dollar.
Der neue Chief Executive Officer (CEO) Mark R. Widmar sieht den Solarkonzern aus Tempe im US-Bundesstaat Arizona dennoch auf Kurs – zumindest auf dem von ihm neu justierten Kurs. Er hatte im August die Prognose für das Gesamtjahr gekürzt, weil die von ihm eingeleiteten Umstrukturierungen hohe Kosten verursachten. Davon fiel zwar der Löwenanteil bereits im zweiten Quartal an. Doch auch im dritten Quartal wurde das Ergebnis mit hohen Kosten belastet. Diese summierten sich laut Widmar auf 86 Millionen Dollar. Der im Juli bestellte CEO teilte nun immerhin mit, dass die Kosten im Gesamtjahr wohl nicht so hoch ausfallen werden wie zunächst angenommen. Bei der neuen Prognose vom August hatte Widmar Jahreskosten von bis zu 520 Millionen Dollar angekündigt. Nun rechnet er mit Kosten von insgesamt 485 Millionen bis 500 Millionen Dollar.
Für das Gesamtjahr geht der CEO weiterhin von einem Gewinn je Aktie von 3,90 Dollar aus. Bis zur Kürzung der Prognose im August hatte First Solar 4,1 bis 4,5 Dollar Gewinn je Aktie in Aussicht gestellt nach 5,37 Dollar in 2015. Anders als im August kürzte Widmar nun zudem die Umsatzprognose, von 3,8 bis 4,0 Milliarden Dollar auf nun 2,8 bis 2,9 Milliarden Dollar. Dies erklärte er damit, dass sich der Abschluss zweier großer Solarparks in das kommende Jahr verschiebt. Das werde sich auf den Jahresgewinn aber nicht negativ auswirken. First Solar ist vor allem ein Hersteller von Solarmodulen, aber in großem Umfang auch als Solarprojektierer tätig.
First Solar reagiert auf den sich verschärfenden Preiswettbewerb
Der Solarkonzern verzeichnet im Geschäft mit Solarmodulen einen starken Kostenanstieg, weil er die Produktion umstellt. First Solar beendet die Produktion von kristallinen TetraSun-Siliziummodulen am Standort Kulim in Malaysia. Auch dort will der Solarkonzern künftig Dünnschichtmodule auf Basis von Cadmium Telluride (CdTe) produzieren. Diese kommen ohne den Rohstoff Silizium aus, den die meisten Modulhersteller einsetzen. Das ermöglicht First Solar geringere Produktionskosten. Zwar sind Dünnschicht-Solarmodule nicht so leistungsstark wie Silizium-Module. Aber bei großen Photovoltaikprojekten in sonnenreichen Gegenden ist der Kostenfaktor für Investoren oftmals wichtiger als die Leistung der Module, da sie mit einem überreichen Sonnenscheinangebot rechnen können. First Solar ist der weltweit größte Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen.
Mit dem Aus für die Produktion von herkömmlichen Module reagiert der Konzern auf den Preisverfall bei solchen Solarmodulen. Zum einen reichten seine Möglichkeiten offenkundig nicht aus, in dem sich verschärfenden Preiswettbewerb mitzuhalten. Zum anderen muss er sich darauf konzentrieren, den Preisvorteil seiner Dünnschicht-Solarmodule gegenüber den Siliziummodulen zu verteidigen, indem er diese immer effizienter fertigt. Es besteht im Weltmarkt bereits ein großes Überangebot an Solarmodulen. Dieses dürfte noch ansteigen, da chinesische Hersteller hohe Produktionskapazitäten aufgebaut haben, jedoch in ihrem Heimatmarkt die Nachfrage stark absinkt. Daher drohen sie die übrigen Solarmärkte mit billigen Modulen zu überschwemmen. First Solar richtet sich mit der neuen Fokussierung auf das Kerngeschäft darauf ein.
Der Kurs der Solaraktie hat sich stabilisiert
Vor diesem Hintergrund überrascht es weniger, dass die Aktie von First Solar trotz der miserablen Quartalszahlen kaum unter Druck geraten ist. Sie gab an der Nasdaq nur etwa mehr als ein Prozent auf 40,6 US-Dollar nach (Stand: 3.11., 12 Uhr). Kurzfristig ausgerichtete Investoren haben sich schon im Jahresverlauf von der Solaraktie getrennt, da schon seit dem späten Frühjahr klar ist, dass First Solar längere Zeit benötigen wird, um wieder Wachstum zu erzielen. Auf Jahressicht notiert die Solaraktie jetzt 30 Prozent im Minus. Wie schon bei unserem Bericht über die Kürzung der Jahresprognose vom August sehen wir die langfristigen Aussichten von First Solar positiv. Der Konzern wird eine Weile unter den verschlechterten Marktbedingungen leiden, nach der Marktbereinigung aber wohl zu den Unternehmen zählen, die anschließend den weiter wachsenden Solarmarkt unter sich aufteilen.
First Solar wirtschaftet weiterhin hoch profitabel, ist finanziell solide aufgestellt, kann daher in weiteres Wachstum investieren und sich mit seiner günstigen Technologie gegenüber Billigangeboten von chinesischen Konkurrenten behaupten. Der Solarkonzern ist überdies als großer Solarprojektierer weniger abhängig vom Modulgeschäft als viele Konkurrenten. Daher dürfte es sich auf lange Sicht lohnen, die Solaraktie zu halten. Ihr Kurs hat sich seit August stabilisiert, wenn auch auf niedrigem Niveau. Wagemutige Anleger können das derzeitige Kurstal für einen günstigen Einstieg nutzen. Weitere Kurseinbrüche sind aber in den kommenden Monaten durchaus möglich, je nachdem, wie weit der Preisverfall bei Solarmodulen voranschreitet.
First Solar Inc: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM