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Green City Energy will Mieterstromprojekte umsetzen

Mieter sollen Solarstrom von ihrem Hausdach beziehen: Das ist die Idee von Mieterstromprojekten. Das geplante Gesetz zur Förderung von solchen Modellen ist aktuell in der Diskussion. Nun will auch das Münchner Unternehmen Green City Energy AG Mieterstromprojekte anbieten und deren Planung, Bau und Finanzierung sowie den Betrieb der Energieanlagen übernehmen.

Green City Energy hat nach eigenen Angaben als Projektentwickler bisher Solar-, Wind- und Wasserkraftwerke mit 196 Megawatt (MW) Gesamtleistung realisiert und über ökologische Geldanlagen finanziert.  In einem aktuellen ECOanlagecheck hat ECOreporter eine neue Anleihe von Green City Energy unter die Lupe genommen.  Darüber will die Emittentin weitere Erneuerbare-Energien-Projekte in Europa finanzieren. Auch an Green City Energy selbst können sich Anleger beteiligen, über die Investition in Bürgeraktien des Unternehmens (ECOreporter hat die Bürgeraktie ebenfalls in einem Anlagecheck bewertet).

Seit Mai diesen Jahres liefern die Münchner zudem als Energieversorger Ökostrom an Geschäfts- und Privatkunden. "Damit deckt das Unternehmen alle Kompetenzbereiche ab, um nun auch Mieterstrommodelle aus einer Hand anzubieten", teilte Green City Energy mit. Das funktioniere natürlich nur dort, wo die Vermieter ihre Dächer für die Solarstromnutzung aktivieren.

Die Potenziale für Mieterstromprojekte in Städten und Gemeinden seien sehr groß und weitgehend unerschlossen, hieß es: Mindestens 4 Millionen Wohnungen könnten in Deutschland mit Solarstrom vom Dach versorgt werden. Mieterstrom kombiniert lokal erzeugten Direktstrom von Photovoltaik-Anlagen bzw. Blockheizkraftwerken mit Netzstrom. Immobilienunternehmen sollen von zusätzlichen Einnahmen durch die Verpachtung von Dachflächen profitieren, Mieter von niedrigeren und langfristig stabilen Nebenkosten.

Green City Energy hofft auf Nachbesserungen beim Gesetz

Außer der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) fallen keine Netzentgelte und sonstigen Abgaben an: Deshalb könne solarer Direktstrom bis zu 10 Prozent günstiger als normaler Netzstrom angeboten werden, rechnet Green City Energy vor.

Mit der aktuellen Ausgestaltung des Mieterstromgesetzes sei man jedoch "nicht glücklich", so Jens Mühlhaus, Vorstand der Green City Energy AG. Die ursprünglich geplante reduzierte EEG-Umlage wäre das richtige politische Signal gewesen. Nun komme voraussichtlich eine direkte Förderung. "Wir hoffen, dass auf von uns eingebrachte Nachbesserungen im Gesetzesentwurf eingegangen wird, zum Beispiel die Möglichkeit der Belieferung nicht nur im gleichen Gebäude, sondern auch in räumlicher Nähe", sagte Mühlhaus.
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