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Großinvestoren setzen SunEdison mit Klagen unter Druck

Der US-Ökostromriese SunEdison Inc. spürt weiter starken Gegenwind bei der laufenden Übernahme des Dachsolaranlagenspezialisten Vivint Solar. Ein Pensionsfonds ist deshalb vor Gericht gezogen. Unterdessen schreitet der millionenschwere Zukauf weiterer Solarparks in den USA weiter voran.

Viele Milliarden Dollar hat die SunEdison-Gruppe in den vergangenen zwei Jahren in Firmenübernahmen und Zukäufe von Wind- und Solarparks investiert. Speziell das atemberaubende Tempo, mit dem der Konzern aus Belmont in Kalifornien einen Abschluss nach dem nächsten bekannt gab, ließ die Investoren zunehmend nervös werden und die SunEdison-Aktie abstürzen.  Auch heute am Morgen war die SunEdison-Aktie unter Druck. An der Frankfurter Börse verlor sie bis 10:15 Uhr 3,6 Prozent an Wert und sank auf 2,24 Euro. Allein in den vergangenen vier Wochen sackte der Kurs um 61 Prozent ab. Verglichen mit dem Kurs von vor drei Monaten verlor die Aktie 71,2 Prozent und in den vergangenen zwölf Monaten belief sich der Kursverlust auf 85,6 Prozent.

Jetzt meldete SunEdison der US-Börsenaufsicht Secureties and Exchange Comission (SEC), dass mittlerweile zwei Klagen von Großinvestoren gegen die laufende Übernahme von Vivint Solar durch SunEdison laufen. Kläger sind jeweils Fonds, die in die eigenständig börsennotierte Kraftwerksbetreibersparte TerraForm Power investiert haben. Zuvor öffentlich geworden war lediglich eine der beiden Klagen. Diese kam von dem US-Hedgefonds Appaloosa Investment Limited Partnership (mehr dazu lesen Sie  hier). Im Schreiben an die SEC räumt die SunEdison-Führung nun ein, dass  vor dem Hedgefonds bereits ein Pensionsfonds Klage eingereicht hat. Die Klage datiert demnach bereits vom 28. Dezember 2015 und richtet sich ebenfalls gegen die im Juli 2015 angekündigte Übernahme von Vivint Solar. Beide Kläger sind der Auffassung, dass die Übernahme negative Auswirkungen auf die TerraForm Power Inc. haben wird. Dieses börsennotiert Tochterunternehmen von SunEdison soll bei der Übernahme von Vivint Solar Photovoltaikprojekte im Wert von 799 Millionen Dollar übernehmen.

Millionendeal mit Dominion abgeschlossen

Einen Teil der geplanten Wachstumsinvestitionen hatte die SunEdison-Führung schon 2015 wieder abgeblasen, um Ausgaben sparen zu können. Bei der Vivint-Übernahme, die ursprünglich 2,2 Milliarden Dollar kosten sollte, gelang es der SunEdison-Führung, den Kaufpreis zu drücken. Ein Geschäft, das nicht gestrichen wurde, ist die Übernahme zahlreicher US-Solarparks von Dominion durch SunEdison. Dabei geht es um Solaranlagen mit insgesamt 253 Megawatt (MW) Leistungskapazität (mehr lesen Sie  hier). Dieses Paket hat SunEdison jetzt zu einem Drittel für 117 Millionen Dollar übernommen, und zum gleichen Preis direkt weitergereicht. Käufer ist ein Gemeinschaftsunternehmen, das SunEdison zusammen mit der Investmentsparte der US-Bank Morgan Chase und anderen Großinvestoren eigens gegründet hatte: Terra Nova Renewable Partners. Konkret geht es SunEdison zufolge um neun große Freiflächenanlagen. Vier davon sind noch im Bau, fünf schon in Betrieb. Die Größenordnungen der laufenden Anlagen bewegen sich zwischen 1,1 und 25,9 MW. Die übernommenen Bauvorhaben sollen zwischen 24,3 und 62,3 MW  Leistungskapazität erreichen.

Rückkaufoption bringt TerraForm Power ins Spiel

Bei dem Weiterverkauf hat sich SunEdison nach eigener Darstellung ein Rückkaufrecht innerhalb der kommenden fünf Jahre gesichert. Zudem vereinbarte Terra Nova Renewable Partners mit Dominion eine Kaufoption für die übrigen zwei Drittel des Kraftwerkspakets. Diese werde greifen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt würden, heißt es weiter. Sollte SunEdison seine Rückkaufoption ziehen, werde wiederum die Kraftwerkssparte TerraForm Power Inc. die Solaranlagen in ihren Kraftwerkspark integrieren, erklärt die SunEdison-Führung.

SunEdison Inc.: ISIN US86732Y1091 / WKN: A1WZU6
TerraForm Power Inc.: ISIN US88104R1005 / WKN A117M7
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