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Grüne Werte setzt Zinszahlungen für Nachrangdarlehen aus
Anleger von Grüne Werte warten immer noch auf ihre Zinsausschüttungen für Nachrangdarlehen: Einige haben sich nun einen Anwalt genommen. Das Unternehmen nannte eine Frist für die Aussetzung der Auszahlungen – und wirbt trotz der Probleme um Vertrauen.
Die Grüne Werte Energie GmbH aus dem bayrischen Ismaning hat ihre Zinszahlungen bis zum 30. September 2017 ausgesetzt. Das geht aus einem Anlegerschreiben von Ende Juni hervor, das ECOreporter.de vorliegt und das Zeichner von Nachrangdarlehen des Unternehmens erhalten haben. Grüne Werte-Geschäftsführer Ulrich Zemke bezeichnet in dem Schreiben die ausgesetzten Zinsen als "zur Stabilisierung notwendige Maßnahmen". Man sei überzeugt davon, "mittelfristig wieder in das gewohnt ruhige Fahrwasser zu kommen", kommentiert Zemke außerdem die Lage des Unternehmens.
Auf eine schriftliche und telefonische ECOreporter-Anfrage haben Zemke und der zweite Geschäftsführer Andreas Arlt nicht reagiert. Wir hatten beide Chefs unter anderem nach dem Stand des Verkaufs von Anlagevermögen gefragt (wir hatten über die Verkaufspläne von Grüne Werte berichtet, mit denen das Unternehmen für mehr Liquidität sorgen will). Im März hatte Grüne Werte-Geschäftsführer Ulrich Zemke unsere damaligen Fragen zur Verzögerung von Zinszahlungen noch in einem Interview beantwortet.
Aus dem Anlegerschreiben geht nun hervor, dass "die Verkaufsbemühungen (...) schon recht weit voran geschritten sind". Allerdings "ist die finale Umsetzung entgegen unserer Erwartung noch nicht erfolgt", so Zemke weiter. Dies sei neben den Problemen in Italien und Lettland, wo Grüne Werte Biogasanlagen betreibt, ein weiterer Grund, warum die ausstehenden Zahlungen an die Anleger noch nicht beglichen seien.
Was irritiert, ist vor allem die Begründung für die verzögerte Einspeisevergütung für die Biogasanlage San Rocco in Italien. Unsere schriftliche Nachfrage dazu wurde nicht von den Geschäftsführern beantwortet. Hatte Zemke Ende März im Interview mit ECOreporter noch technische Probleme bei der italienischen Behörde dafür verantwortlich gemacht (wie Sie hier lesen können), ist in dem Schreiben nun die Rede von einer "mangelhaften Bearbeitung des ehemals verantwortlichen Mitarbeiters unseres Hauses". Demzufolge wurde der Antrag auf Auszahlung der Einspeisevergütung erst am 21. Juni an die zuständige Behörde in Italien verschickt.
Eine Frage des Vertrauens?
Nicht bei allen Anlegern schuf die Geschäftsführung deshalb mit ihrem Schreiben Vertrauen. Drei von fünf betroffenen Anlegern, die ECOreporter in Sachen Grüne Werte kontaktiert haben, schalteten nach ihren Angaben bereits einen Anwalt ein. Eine Anlegerin verzichtete bisher bewusst auf Rechtsbeistand, teilte sie uns mit: Weil sie fürchtet, mit einer Klage dem Unternehmen zu schaden. Ein Nachrangdarlehen-Zeichner wartet nach eigenen Angaben nicht nur auf seine Zinsen, sondern auch auf die Rückzahlung von 55.000 Euro Grundkapital, die ihm zufolge schon im Dezember 2016 fällig gewesen sei.
Einer der beauftragten Anwälte ist Patrick Didas von der Kanzlei Rechtsanwälte Seimetz & Kollegen in Ottweiler. "Wir vertreten mehrere Anleger, die auf Zinszahlungen hoffen", teilte Didas gegenüber ECOreporter.de mit.
Grüne Werte-Geschäftsführer Ulrich Zemke bezeichnet das Werben von Anwaltskanzleien um Mandanten in seinem Anlegerschreiben als "fragwürdig". Er bittet um das Vertrauen der Investoren und gelobte Besserung in Sachen Informationspolitik. Denn die Betroffenen wünschen sich neben ihren Zinszahlungen vor allem eins: klare Antworten und mehr Aufklärung, in welche Projekte ihr Geld geflossen ist.
Die Grüne Werte Energie GmbH aus dem bayrischen Ismaning hat ihre Zinszahlungen bis zum 30. September 2017 ausgesetzt. Das geht aus einem Anlegerschreiben von Ende Juni hervor, das ECOreporter.de vorliegt und das Zeichner von Nachrangdarlehen des Unternehmens erhalten haben. Grüne Werte-Geschäftsführer Ulrich Zemke bezeichnet in dem Schreiben die ausgesetzten Zinsen als "zur Stabilisierung notwendige Maßnahmen". Man sei überzeugt davon, "mittelfristig wieder in das gewohnt ruhige Fahrwasser zu kommen", kommentiert Zemke außerdem die Lage des Unternehmens.
Auf eine schriftliche und telefonische ECOreporter-Anfrage haben Zemke und der zweite Geschäftsführer Andreas Arlt nicht reagiert. Wir hatten beide Chefs unter anderem nach dem Stand des Verkaufs von Anlagevermögen gefragt (wir hatten über die Verkaufspläne von Grüne Werte berichtet, mit denen das Unternehmen für mehr Liquidität sorgen will). Im März hatte Grüne Werte-Geschäftsführer Ulrich Zemke unsere damaligen Fragen zur Verzögerung von Zinszahlungen noch in einem Interview beantwortet.
Aus dem Anlegerschreiben geht nun hervor, dass "die Verkaufsbemühungen (...) schon recht weit voran geschritten sind". Allerdings "ist die finale Umsetzung entgegen unserer Erwartung noch nicht erfolgt", so Zemke weiter. Dies sei neben den Problemen in Italien und Lettland, wo Grüne Werte Biogasanlagen betreibt, ein weiterer Grund, warum die ausstehenden Zahlungen an die Anleger noch nicht beglichen seien.
Was irritiert, ist vor allem die Begründung für die verzögerte Einspeisevergütung für die Biogasanlage San Rocco in Italien. Unsere schriftliche Nachfrage dazu wurde nicht von den Geschäftsführern beantwortet. Hatte Zemke Ende März im Interview mit ECOreporter noch technische Probleme bei der italienischen Behörde dafür verantwortlich gemacht (wie Sie hier lesen können), ist in dem Schreiben nun die Rede von einer "mangelhaften Bearbeitung des ehemals verantwortlichen Mitarbeiters unseres Hauses". Demzufolge wurde der Antrag auf Auszahlung der Einspeisevergütung erst am 21. Juni an die zuständige Behörde in Italien verschickt.
Eine Frage des Vertrauens?
Nicht bei allen Anlegern schuf die Geschäftsführung deshalb mit ihrem Schreiben Vertrauen. Drei von fünf betroffenen Anlegern, die ECOreporter in Sachen Grüne Werte kontaktiert haben, schalteten nach ihren Angaben bereits einen Anwalt ein. Eine Anlegerin verzichtete bisher bewusst auf Rechtsbeistand, teilte sie uns mit: Weil sie fürchtet, mit einer Klage dem Unternehmen zu schaden. Ein Nachrangdarlehen-Zeichner wartet nach eigenen Angaben nicht nur auf seine Zinsen, sondern auch auf die Rückzahlung von 55.000 Euro Grundkapital, die ihm zufolge schon im Dezember 2016 fällig gewesen sei.
Einer der beauftragten Anwälte ist Patrick Didas von der Kanzlei Rechtsanwälte Seimetz & Kollegen in Ottweiler. "Wir vertreten mehrere Anleger, die auf Zinszahlungen hoffen", teilte Didas gegenüber ECOreporter.de mit.
Grüne Werte-Geschäftsführer Ulrich Zemke bezeichnet das Werben von Anwaltskanzleien um Mandanten in seinem Anlegerschreiben als "fragwürdig". Er bittet um das Vertrauen der Investoren und gelobte Besserung in Sachen Informationspolitik. Denn die Betroffenen wünschen sich neben ihren Zinszahlungen vor allem eins: klare Antworten und mehr Aufklärung, in welche Projekte ihr Geld geflossen ist.