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Haben die Solar-Aktien SolarWorld und SunPower Potential?
Mit den guten vorläufigen Zahlen, die SolarWorld kürzlich für 2014 veröffentlichte, hat der Solarkonzern positiv überrascht. Die Aktie erhielt neuen Auftrieb, nachdem sie in den Monaten nach dem harten Kapitalschnitt und dem Neustart des Anteilsscheines über Monate hinweg in den Kurskeller gerutscht war. Heute notiert sie um 12:30 Uhr im Xetra bei 11,8 Euro immer noch rund 62 prozent unter dem Vorjahreskurs. Sven Diermeier, Analyst der WGZ Bank, rechnet mit weiteren Kursgewinnen. Er empfiehlt den Kauf des Wertpapieres und nennt als Kursziel 18 Euro.
Der Analyst führt an, dass der Solarkonzern aus Bonn für den Absatz und den Umsatz in 2014 bessere Zahlen gemeldet hat als von ihm prognostiziert (hier gelangen Sie zu unserem Beitrag über das Zahlenwerk). Nun sei eine „Fortsetzung der operativen Fortschritte“ zu erwarten. Diermeier geht davon aus, dass Solarworld in der offiziellen Bilanz für 2014 wieder einen Gewinn je Aktie ausweisen wird, nach einem Verlust je Aktie von 309 Euro in 2013. Er kalkuliert mit einem Gewinn je Aktie von 31,85 Euro. Allerdings ist er für das laufende Jahr skeptischer. Hier rechnet er wieder mit einem - wenn auch vergleichsweise geringen - Verlust je Aktie von 0,38 Euro.
Die Konkurrenz gewinnt weiter an Boden
ECOreporter. de hält dagegen an der Einschätzung fest, dass vorerst kein nachhaltiger Kursgewinn der Aktie von SolarWorld zu erwarten ist. Der Aufschwung in 2014 ist vor allem mit dem unerwartet guten Geschäftsverlauf im US-Markt zu erklären. Doch es unsicher, ob dort die gesteigerte Nachfrage anhält. Der Schwerpunkt des deutschen Solarkonzerns liegt zudem noch immer in Europa, wo es weiter keine Anzeichnen für eine wesentliche Belebung der stagnierenden Nachfrage bei zugleich sinkenden Preisen für Solartechnik gibt. Auch eilt SolarWorld die Konkurrenz dem davon. Die weltweit führenden Solarkonzerne, zu denen die Bonner schon seit Jahren nicht mehr zählen, produzieren nicht nur in weitaus größeren Mengen und können dadurch aufgrund geringerer Stückkosten ihren Preisvorteil weiter ausbauen. Vor allem aber haben sie ausreichend Kapital und Standing in wachstumsträchtigen Photovoltaikmärkten, um ein margenstarkes Projektgeschäft aufzubauen. US-Konzerne wie First Solar und SunPower haben schon vor Jahren damit begonnen, als Solarprojektierer die Abhängigkeit von den Einnahmen als Solarhersteller zu verringern und zugleich durch diese Projekte die eigene Produktion zu wachsenden Teilen sicher mit der eigenen Nachfrage auszulasten. Chinesische Solarkonzerne wie etwa JA Solar sind diesem Beispiel längst gefolgt.
Zudem eröffnen die Solarprojekte diesen Konkurrenten von SolarWorld gute zusätzliche Einnahmemöglichkeiten: indem sie Photovoltaikprojekte an Investoren verkaufen oder sie selbst betreiben und sich damit einen stabilen Mittelzufluss sichern. Zudem können sie die Projektgesellschaften als so genannte YieldCo oder HoldCo ausgliedern, an die Börse bringen und so über Aktienemissionen günstig viele Millionen am Kapitalmarkt einsammeln, um weitere Photovoltaikprojekte zu finanzieren (wir haben diese Vorteile jüngst in einem Beitrag am Beispiel von Canadian Solar erläutert). SolarWorld verfolgt dagegen im Kern immer noch das gleiche Geschäftsmodell wie seit Jahren, mit anhaltendem hohem Kostendruck. Es spricht zwar vieles dafür, dass sich das Unternehmen im Gegensatz zu allen anderen Firmen aus der ehemals stolzen Riege der deutschen Solarhersteller am Markt behaupten kann. Doch weiter wenig dafür, dass die Gewinne wieder sprudeln und die Aktie auch längerfristig ihren Wert deutlich steigern kann. Wir raten weiterhin, die Aktie von SolarWorld zu verkaufen.
SunPower ist eine Solaraktie mit Potential
Wer in Solaraktien investieren will, aber vor Anteilsscheinen von chinesischen Konzernen zurückschreckt, weil sie meist hoch verschuldet sind, recht intransparent und sehr abhängig von der Gunst der Regierung, findet Alternativen in Nordamerika. Die Aktie von Canadian Solar und ihre Perspektiven haben wir in dem bereits erwähnten Aktientipp vom 3.2. besprochen. Mahesh Sanganeria, Analyst von RBC Capital Markets aus den USA, rät zum Kauf der Solaraktie von SunPower. Der Solarkonzern aus Kalifornien profitiert davon, dass mit dem Hauptaktionär Total ein finanzstarker Partner hinter ihm steht. Der französische Ölkonzern bietet dem Solarhersteller undseinen Gläubigern und Investoren eine Sicherheit, die andere börsenotierte Solarhersteller nicht bieten können.
Bildhinweis: Bauarbeiten an einem Photovoltaikprojekt von SunPower. / Quelle: Unternehmen
Ein weiteres Plus im Vergleich zu SolarWorld: im Gegensatz zu den Deutschen sind die Kalifornier fest im boomenden Solarmarkt Japans etabliert, machen dort gute Geschäfte. Ohnehin bewegte sich der US-Solarkonzern zuletzt im Aufwind. Im November hat SunPower die Prognose für das vierte Quartal angehoben. Am 24. Februar will das Unternehmen seine Jahresbilanz veröffentlichen.
Sanganeria führt für SunPower ins Feld, dass die Kalifornier ihre Produktionskapazitäten und damit die Einnahmemöglichkeiten deutlich erweitert haben. Zudem sei zu erwarten, dass das Unternehmen in absehbarer Zeit die Gelegenheit nutzt, seine Photovoltaikprojekte als YieldCo oder HoldCo zu Geld zu machen. All dies spreche für deutliche Kurszuwächse. Der Experte von von RBC Capital Markets stuft die SunPower-Aktie als "outperform" ein und legt sein Kursziel auf 36 US-Dollar fest. Das sind umgerechnet 31,4 Euro. Der Anteilsschein wird heute Mittag mit 27,4 Dollar (Nasdaq) bzw. 24 Euro (Frankfurt) gehandelt.
Ölpreis als Risikofaktor
Nach Einschätzung von ECOreporter.de sollten Anleger im Blick halten, dass die Entwicklung des Ölpreises für Solaraktien eine schwerkalkulierbare Größe darstellt. Denn je tiefer der Ölpreis fällt, desto billiger wird auch der Preis für Erdgas, der an den Ölpreis gekoppelt ist. Wenn aber Gaskraftwerke immer billiger werden, sinkt zumindest in den USA und damit im wichtigen Heimatmarkt von SunPower, das Interesse an großen Solarfarmen, wie sie die Kalifornier vor allem umsetzen. Angesichts der Unwägbarkeiten am Ölmarkt empfehlen wir lediglich, die Aktie von SunPower zu halten.
SolarWorld AG: ISIN DE000A1YCMM2 / WKN A1YCMM
SunPower Corp: ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7
Der Analyst führt an, dass der Solarkonzern aus Bonn für den Absatz und den Umsatz in 2014 bessere Zahlen gemeldet hat als von ihm prognostiziert (hier gelangen Sie zu unserem Beitrag über das Zahlenwerk). Nun sei eine „Fortsetzung der operativen Fortschritte“ zu erwarten. Diermeier geht davon aus, dass Solarworld in der offiziellen Bilanz für 2014 wieder einen Gewinn je Aktie ausweisen wird, nach einem Verlust je Aktie von 309 Euro in 2013. Er kalkuliert mit einem Gewinn je Aktie von 31,85 Euro. Allerdings ist er für das laufende Jahr skeptischer. Hier rechnet er wieder mit einem - wenn auch vergleichsweise geringen - Verlust je Aktie von 0,38 Euro.
Die Konkurrenz gewinnt weiter an Boden
ECOreporter. de hält dagegen an der Einschätzung fest, dass vorerst kein nachhaltiger Kursgewinn der Aktie von SolarWorld zu erwarten ist. Der Aufschwung in 2014 ist vor allem mit dem unerwartet guten Geschäftsverlauf im US-Markt zu erklären. Doch es unsicher, ob dort die gesteigerte Nachfrage anhält. Der Schwerpunkt des deutschen Solarkonzerns liegt zudem noch immer in Europa, wo es weiter keine Anzeichnen für eine wesentliche Belebung der stagnierenden Nachfrage bei zugleich sinkenden Preisen für Solartechnik gibt. Auch eilt SolarWorld die Konkurrenz dem davon. Die weltweit führenden Solarkonzerne, zu denen die Bonner schon seit Jahren nicht mehr zählen, produzieren nicht nur in weitaus größeren Mengen und können dadurch aufgrund geringerer Stückkosten ihren Preisvorteil weiter ausbauen. Vor allem aber haben sie ausreichend Kapital und Standing in wachstumsträchtigen Photovoltaikmärkten, um ein margenstarkes Projektgeschäft aufzubauen. US-Konzerne wie First Solar und SunPower haben schon vor Jahren damit begonnen, als Solarprojektierer die Abhängigkeit von den Einnahmen als Solarhersteller zu verringern und zugleich durch diese Projekte die eigene Produktion zu wachsenden Teilen sicher mit der eigenen Nachfrage auszulasten. Chinesische Solarkonzerne wie etwa JA Solar sind diesem Beispiel längst gefolgt.
Zudem eröffnen die Solarprojekte diesen Konkurrenten von SolarWorld gute zusätzliche Einnahmemöglichkeiten: indem sie Photovoltaikprojekte an Investoren verkaufen oder sie selbst betreiben und sich damit einen stabilen Mittelzufluss sichern. Zudem können sie die Projektgesellschaften als so genannte YieldCo oder HoldCo ausgliedern, an die Börse bringen und so über Aktienemissionen günstig viele Millionen am Kapitalmarkt einsammeln, um weitere Photovoltaikprojekte zu finanzieren (wir haben diese Vorteile jüngst in einem Beitrag am Beispiel von Canadian Solar erläutert). SolarWorld verfolgt dagegen im Kern immer noch das gleiche Geschäftsmodell wie seit Jahren, mit anhaltendem hohem Kostendruck. Es spricht zwar vieles dafür, dass sich das Unternehmen im Gegensatz zu allen anderen Firmen aus der ehemals stolzen Riege der deutschen Solarhersteller am Markt behaupten kann. Doch weiter wenig dafür, dass die Gewinne wieder sprudeln und die Aktie auch längerfristig ihren Wert deutlich steigern kann. Wir raten weiterhin, die Aktie von SolarWorld zu verkaufen.
SunPower ist eine Solaraktie mit Potential
Wer in Solaraktien investieren will, aber vor Anteilsscheinen von chinesischen Konzernen zurückschreckt, weil sie meist hoch verschuldet sind, recht intransparent und sehr abhängig von der Gunst der Regierung, findet Alternativen in Nordamerika. Die Aktie von Canadian Solar und ihre Perspektiven haben wir in dem bereits erwähnten Aktientipp vom 3.2. besprochen. Mahesh Sanganeria, Analyst von RBC Capital Markets aus den USA, rät zum Kauf der Solaraktie von SunPower. Der Solarkonzern aus Kalifornien profitiert davon, dass mit dem Hauptaktionär Total ein finanzstarker Partner hinter ihm steht. Der französische Ölkonzern bietet dem Solarhersteller undseinen Gläubigern und Investoren eine Sicherheit, die andere börsenotierte Solarhersteller nicht bieten können.
Bildhinweis: Bauarbeiten an einem Photovoltaikprojekt von SunPower. / Quelle: Unternehmen
Ein weiteres Plus im Vergleich zu SolarWorld: im Gegensatz zu den Deutschen sind die Kalifornier fest im boomenden Solarmarkt Japans etabliert, machen dort gute Geschäfte. Ohnehin bewegte sich der US-Solarkonzern zuletzt im Aufwind. Im November hat SunPower die Prognose für das vierte Quartal angehoben. Am 24. Februar will das Unternehmen seine Jahresbilanz veröffentlichen.
Sanganeria führt für SunPower ins Feld, dass die Kalifornier ihre Produktionskapazitäten und damit die Einnahmemöglichkeiten deutlich erweitert haben. Zudem sei zu erwarten, dass das Unternehmen in absehbarer Zeit die Gelegenheit nutzt, seine Photovoltaikprojekte als YieldCo oder HoldCo zu Geld zu machen. All dies spreche für deutliche Kurszuwächse. Der Experte von von RBC Capital Markets stuft die SunPower-Aktie als "outperform" ein und legt sein Kursziel auf 36 US-Dollar fest. Das sind umgerechnet 31,4 Euro. Der Anteilsschein wird heute Mittag mit 27,4 Dollar (Nasdaq) bzw. 24 Euro (Frankfurt) gehandelt.
Ölpreis als Risikofaktor
Nach Einschätzung von ECOreporter.de sollten Anleger im Blick halten, dass die Entwicklung des Ölpreises für Solaraktien eine schwerkalkulierbare Größe darstellt. Denn je tiefer der Ölpreis fällt, desto billiger wird auch der Preis für Erdgas, der an den Ölpreis gekoppelt ist. Wenn aber Gaskraftwerke immer billiger werden, sinkt zumindest in den USA und damit im wichtigen Heimatmarkt von SunPower, das Interesse an großen Solarfarmen, wie sie die Kalifornier vor allem umsetzen. Angesichts der Unwägbarkeiten am Ölmarkt empfehlen wir lediglich, die Aktie von SunPower zu halten.
SolarWorld AG: ISIN DE000A1YCMM2 / WKN A1YCMM
SunPower Corp: ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7