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JinkoSolar mit Rekord-Absatz: Sollten Anleger einsteigen?
Wachstum beim größten Solarkonzern der Welt: JinkoSolar hat vorläufige Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Das Unternehmen aus China konnte demnach seinen Absatz und Umsatz enorm steigern. Aber ist das auch ein Signal zum Einstieg bei der Aktie?
Rekord: Fast 3 Gigawatt an Kunden ausgeliefert
Photovoltaik-Module mit einer Gesamtleistung von 2.884 Megawatt (MW) - so viel setzte der Solarkonzern von April bis Juni ab. Dies ist eine Steigerung von über 68 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Entsprechend kletterte der Umsatz von JinkoSolar auf umgerechnet 1,17 Milliarden US-Dollar (980 Millionen Euro). Damit liegt der Erlös fast 40 Prozent über dem vom zweiten Quartal 2016. Ein starkes Wachstum.
Schwaches Nettoergebnis für JinkoSolar
Allerdings führten die anhaltend niedrigeren Modulpreise dazu, dass das Ergebnis nicht im selben Umfang wie der Absatz zulegte. Das Nettoergebnis für das zweite Quartal bezifferte JinkoSolar mit umgerechnet rund 7,0 Millionen Dollar (5,8 Millionen Euro). Im zweiten Quartal 2016 erzielte der Konzern noch umgerechnet 44 Millionen Euro, also etwa das Sechsfache. Die Bruttomarge lag mit 10,5 Prozent ebenfalls deutlich unter dem Wert des Vergleichszeitraums (18,1 Prozent).
Je Aktie belief sich der Gewinn auf 0,2 Dollar, etwa 0,16 Euro. In der Vorjahresperiode lag er noch bei 1,3 Dollar, das sind rund 1,1 Euro.
Trotzdem war Vorstandschef Kangping Chen mit den Ergebnissen des zweiten Quartals zufrieden. So habe JinkoSolar in den zurückliegenden Quartalen immer neue Rekorde beim Absatz seiner Module verzeichnen können. "Während der durchschnittliche Verkaufspreis während des Quartals sank, blieben die Preise in der Wertschöpfungskette relativ hoch und haben unsere Margen beeinflusst", sagte Chen.
Außerdem habe JinkoSolar im zweiten Quartal stärker als erwartet auf seine OEM-Partner (OEM = Original Equipment Manufacturer, d.h. Erstausrüster) zurückgreifen müssen, um die Module pünktlich auszuliefern. Auch dies hätte sich auf die Margen ausgewirkt. "Wir überprüfen derzeit unsere Strategie im Hinblick auf eine Verbesserung der Profitabilität und einen geringeren Einsatz von OEM", so Chen weiter.
Gewinn je Aktie sinkt im Halbjahres-Vergleich deutlich
Im ersten Halbjahr 2017 machte JinkoSolar einen Umsatz von umgerechnet 2,0 Milliarden US-Dollar (etwa 1,7 Milliarden Euro), ein Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (rund 1,7 Milliarden Dollar oder 1,4 Milliarden Euro). Der Gewinn je Aktie betrug 0,6 Dollar bzw. 0,5 Euro, ein deutlicher Rückgang gegenüber dem ersten Halbjahr 2016: Hier lag der Gewinn je Aktie bei 2,7 Dollar oder 2,3 Euro.
Ausblick: Rückzug aus Projektentwicklung und höherer Absatz im Gesamtjahr
Bereits im vergangenen Jahr hatte JinkoSolar angekündigt, den Fokus verstärkt auf die Fertigung von Solarmodulen zu legen. Nun kündigte das Unternehmen an, sich ab dem dritten Quartal schrittweise aus der Projektentwicklung in Übersee zurückzuziehen. Projekte im Bau sollen aber noch fertiggestellt werden. JinkoSolar ist zudem dabei, seine Produktion von Solarwafern und Solarzellen weiter hochzufahren.
Für das Gesamtjahr rechnet der Solarkonzern mit einem Absatz bei Modulen zwischen 8,5 und 9,0 Gigawatt (GW). Zum Vergleich: 2016 haben die Chinesen Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von 6,6 GW ausgeliefert. Im dritten Quartal soll der Absatz gegenüber dem Vorquartal etwas sinken und zwischen 2,1 und 2,3 GW liegen.
In den USA sieht JinkoSolar weiterhin Marktunsicherheiten. Hier steht eine Entscheidung von Präsident Donald Trump zu möglichen Solarmodul-Mindestimportpreisen aus. US-Unternehmen hatten eine Petition dazu eingereicht (zum Hintergrund-Bericht).
Die Chinesen wollen dennoch weiter im US-Markt aktiv bleiben und sehen auch die langfristige Wachstumsprognose nicht beeinträchtigt. Zudem wachse die Nachfrage in einigen aufstrebenden Photovoltaik-Märkten weiter, in die JinkoSolar auch selbst mehr Solarmodule lieferte: Darunter sind Indien, Mexiko, Argentinien, Brasilien, Ägypten und Jordanien.
Auf und Ab bei der Solar-Aktie
Im ersten Quartal hatte JinkoSolar die Anleger mit einem massiven Gewinneinbruch verschreckt (wir hatten darüber in unserem Aktientipp vom 6. Juni berichtet). An der New Yorker Börse stürzte daraufhin der Kurs um über acht Prozent auf 17,2 Dollar ab. Mittlerweile hat sich die Aktie wieder deutlich erholt und kostete gestern vor Börsenschluss 27,1 Dollar (Stand: 6. September).
Auf Sicht eines Jahres notiert sie aktuell rund 47 Prozent im Plus. Wer die Aktie seit drei Jahren hält, musste aber Kursverluste von knapp 17 Prozent hinnehmen.
Fazit: Wer risikobereit ist, kann eine kleine Position aufbauen
Chinesische Solar-Aktien sind und bleiben risikoreich. JinkoSolar hat im ersten Halbjahr von der boomenden Nachfrage im Heimatmarkt profitiert. Doch nun sind die Solar-Fördersätze von Chinas Regierung gesenkt worden (wir berichteten). Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Nachfrage bis Ende des dritten Quartals 2017 weiter nachlassen wird.
Anderseits sehen die neuen Vorgaben der nationalen Energiebehörde NEA bis 2020 einen massiven Ausbau der Solarkapazitäten vor. Auch JinkoSolar hofft, davon zu profitieren und verfügt über gut gefüllte Auftragsbücher. Wir raten deshalb bereits investierten Anlegern weiterhin zum Halten der Solar-Aktie.
Wer Kursschwankungen aussitzen kann und trotz der Unsicherheit den Neu-Einstieg wagen will, sollte maximal 3 Prozent seines Depotvolumen in die Solar-Aktie JinkoSolar investieren. So ist das Verlustrisiko immerhin begrenzt.
JinkoSolar Holding Co., Ltd: ISIN US47759T1007 / WKN A0Q87R
Rekord: Fast 3 Gigawatt an Kunden ausgeliefert
Photovoltaik-Module mit einer Gesamtleistung von 2.884 Megawatt (MW) - so viel setzte der Solarkonzern von April bis Juni ab. Dies ist eine Steigerung von über 68 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Entsprechend kletterte der Umsatz von JinkoSolar auf umgerechnet 1,17 Milliarden US-Dollar (980 Millionen Euro). Damit liegt der Erlös fast 40 Prozent über dem vom zweiten Quartal 2016. Ein starkes Wachstum.
Schwaches Nettoergebnis für JinkoSolar
Allerdings führten die anhaltend niedrigeren Modulpreise dazu, dass das Ergebnis nicht im selben Umfang wie der Absatz zulegte. Das Nettoergebnis für das zweite Quartal bezifferte JinkoSolar mit umgerechnet rund 7,0 Millionen Dollar (5,8 Millionen Euro). Im zweiten Quartal 2016 erzielte der Konzern noch umgerechnet 44 Millionen Euro, also etwa das Sechsfache. Die Bruttomarge lag mit 10,5 Prozent ebenfalls deutlich unter dem Wert des Vergleichszeitraums (18,1 Prozent).
Je Aktie belief sich der Gewinn auf 0,2 Dollar, etwa 0,16 Euro. In der Vorjahresperiode lag er noch bei 1,3 Dollar, das sind rund 1,1 Euro.
Trotzdem war Vorstandschef Kangping Chen mit den Ergebnissen des zweiten Quartals zufrieden. So habe JinkoSolar in den zurückliegenden Quartalen immer neue Rekorde beim Absatz seiner Module verzeichnen können. "Während der durchschnittliche Verkaufspreis während des Quartals sank, blieben die Preise in der Wertschöpfungskette relativ hoch und haben unsere Margen beeinflusst", sagte Chen.
Außerdem habe JinkoSolar im zweiten Quartal stärker als erwartet auf seine OEM-Partner (OEM = Original Equipment Manufacturer, d.h. Erstausrüster) zurückgreifen müssen, um die Module pünktlich auszuliefern. Auch dies hätte sich auf die Margen ausgewirkt. "Wir überprüfen derzeit unsere Strategie im Hinblick auf eine Verbesserung der Profitabilität und einen geringeren Einsatz von OEM", so Chen weiter.
Gewinn je Aktie sinkt im Halbjahres-Vergleich deutlich
Im ersten Halbjahr 2017 machte JinkoSolar einen Umsatz von umgerechnet 2,0 Milliarden US-Dollar (etwa 1,7 Milliarden Euro), ein Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (rund 1,7 Milliarden Dollar oder 1,4 Milliarden Euro). Der Gewinn je Aktie betrug 0,6 Dollar bzw. 0,5 Euro, ein deutlicher Rückgang gegenüber dem ersten Halbjahr 2016: Hier lag der Gewinn je Aktie bei 2,7 Dollar oder 2,3 Euro.
Ausblick: Rückzug aus Projektentwicklung und höherer Absatz im Gesamtjahr
Bereits im vergangenen Jahr hatte JinkoSolar angekündigt, den Fokus verstärkt auf die Fertigung von Solarmodulen zu legen. Nun kündigte das Unternehmen an, sich ab dem dritten Quartal schrittweise aus der Projektentwicklung in Übersee zurückzuziehen. Projekte im Bau sollen aber noch fertiggestellt werden. JinkoSolar ist zudem dabei, seine Produktion von Solarwafern und Solarzellen weiter hochzufahren.
Für das Gesamtjahr rechnet der Solarkonzern mit einem Absatz bei Modulen zwischen 8,5 und 9,0 Gigawatt (GW). Zum Vergleich: 2016 haben die Chinesen Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von 6,6 GW ausgeliefert. Im dritten Quartal soll der Absatz gegenüber dem Vorquartal etwas sinken und zwischen 2,1 und 2,3 GW liegen.
In den USA sieht JinkoSolar weiterhin Marktunsicherheiten. Hier steht eine Entscheidung von Präsident Donald Trump zu möglichen Solarmodul-Mindestimportpreisen aus. US-Unternehmen hatten eine Petition dazu eingereicht (zum Hintergrund-Bericht).
Die Chinesen wollen dennoch weiter im US-Markt aktiv bleiben und sehen auch die langfristige Wachstumsprognose nicht beeinträchtigt. Zudem wachse die Nachfrage in einigen aufstrebenden Photovoltaik-Märkten weiter, in die JinkoSolar auch selbst mehr Solarmodule lieferte: Darunter sind Indien, Mexiko, Argentinien, Brasilien, Ägypten und Jordanien.
Auf und Ab bei der Solar-Aktie
Im ersten Quartal hatte JinkoSolar die Anleger mit einem massiven Gewinneinbruch verschreckt (wir hatten darüber in unserem Aktientipp vom 6. Juni berichtet). An der New Yorker Börse stürzte daraufhin der Kurs um über acht Prozent auf 17,2 Dollar ab. Mittlerweile hat sich die Aktie wieder deutlich erholt und kostete gestern vor Börsenschluss 27,1 Dollar (Stand: 6. September).
Auf Sicht eines Jahres notiert sie aktuell rund 47 Prozent im Plus. Wer die Aktie seit drei Jahren hält, musste aber Kursverluste von knapp 17 Prozent hinnehmen.
Fazit: Wer risikobereit ist, kann eine kleine Position aufbauen
Chinesische Solar-Aktien sind und bleiben risikoreich. JinkoSolar hat im ersten Halbjahr von der boomenden Nachfrage im Heimatmarkt profitiert. Doch nun sind die Solar-Fördersätze von Chinas Regierung gesenkt worden (wir berichteten). Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Nachfrage bis Ende des dritten Quartals 2017 weiter nachlassen wird.
Anderseits sehen die neuen Vorgaben der nationalen Energiebehörde NEA bis 2020 einen massiven Ausbau der Solarkapazitäten vor. Auch JinkoSolar hofft, davon zu profitieren und verfügt über gut gefüllte Auftragsbücher. Wir raten deshalb bereits investierten Anlegern weiterhin zum Halten der Solar-Aktie.
Wer Kursschwankungen aussitzen kann und trotz der Unsicherheit den Neu-Einstieg wagen will, sollte maximal 3 Prozent seines Depotvolumen in die Solar-Aktie JinkoSolar investieren. So ist das Verlustrisiko immerhin begrenzt.
JinkoSolar Holding Co., Ltd: ISIN US47759T1007 / WKN A0Q87R