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Kommentar: Wenig Nachhaltigkeit, wenig Wirkung
Ein harter Jahresanfang für die nachhaltige Geldanlage: Erst torpediert die neue Bundesregierung mit ihren Gesetzesplänen die Branche der Erneuerbaren Energie. Dann meldet Prokon Insolvenz an, Windwärts zahlt Zinsen nicht, dabei haben viele Anleger die Geldverluste durch Windreich und SolarWorld noch zu verdauen. Eine kurze gute Zwischennachricht: Das Volumen der nachhaltigen Aktien- und Rentenfonds steigt wieder (mehr darüber erfahren Sie hier). Und dann noch ein Hammer: Eine Studie (Link entfernt) kritisiert, letztlich würde sich wohl durch die Nachhaltigkeitsratings von Unternehmen da draußen in der Welt wenig in Richtung Nachhaltigkeit bewegen (per Mausklick (Link entfernt) gelangen sie zu unserem Interview mit der Autorin der Studie). Die nachhaltige Wirkung des nachhaltigen Investments - ja, wo soll sie denn sein? Impact Investment - hallo, wo bist Du, wenn diejenigen, die Geld direkt in nachhaltige Projekte umwandeln sollen (Windkraftprojektierer, Solarfirmen) wirtschaftlich baden gehen und Insolvenz anmelden? Und wenn diejenigen, deren nachhaltige Wirkung wie nachhaltige Aktienfonds eher indirekt eintreten soll, auf Nachhaltigkeitsratings beruhen, die Realität angeblich nicht korrekt erfassen?
Nüchtern betrachtet ist das alles jedoch weniger überraschend als es klingt. Der Fall Prokon (Link entfernt) ist fast tragisch, aber auch seit Jahren bekannt; ECOreporter hat schon 2010 gewarnt. Und es gibt weiterhin viele seriöse Erneuerbare-Energie-Anbieter. Sie werden auch mit den neuen Gesetzen zurecht kommen.
Aber die Nachhaltigkeitsratings? Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nachhaltigkeitsrating-Agenturen in der nächsten Woche in den ECOreporter.de-Interviews äußern werden. Eins ist schon jetzt klar: Es geht nicht um ein "ob" bei den Ratings, sondern um das "wie". Nachhaltigkeitsratings sind hilfreich, in vielerlei Hinsicht. Sie werden sicherlich noch Optimierungspotenzial haben - hier müssen die Nachhaltigkeitsrating-Agenturen offen sein für Kritik und eventuelle Lücken in der Methodik rasch ausbessern.
Sie könnten auf die Kritik an ihrer Arbeit mit Gegenkritik an der Methodik der Studie antworten: Denn die stützt ihre Thesen auf eine eher dürftige Datenlage. Reicht es wirklich aus, nur bei 22 Unternehmen aus den Branchen Textil, Bergbau, Einzelhandel und Nahrungsmittel nachzufragen? Warum sind die Finanz- oder die Energiebranche nicht berücksichtigt? Oder Industriekonzerne? Warum legt die Studie so einen deutlichen Schwerpunkt auf Menschenrechte, warum geht es nicht auch um andere Bereiche?
Als einzige Reaktion der Nachhaltigkeitsrating-Agenturen wäre eine solche Gegenkritik aber zu einfach. Ob es um Impact Investing geht, um nachhaltige Wirkung, um Engagement - der Bedarf an einem Nachweis dafür, was Geld wirklich in der Welt jenseits der Finanzwelt für Nachhaltigkeit bewirkt, wird seit einiger Zeit immer deutlicher. Die Nachhaltigkeitsrating-Agenturen haben mit plausiblen Antworten nun die große Chance, diesen Bedarf aufzugreifen.
Trotz all dieser Schwächen stellt die Studie aber die richtigen Fragen. Nachhaltige Fonds sind aufgerufen, festzuhalten und zu dokumentieren, inwiefern sie bei Unternehmen wirklich mehr Nachhaltigkeit erreichen. Dass sie sich nicht darauf ausruhen, dass mittlerweile fast alle Großunternehmen Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen. Auch wenn diese Nachhaltigkeitsberichte den gegenteiligen Eindruck erwecken: Noch immer ist das nachhaltige Investment weit von den Zielen für soziale und ökologische Nachhaltigkeit entfernt. Nachhaltige Fonds müssen – wie auch andere nachhaltige Investoren – neue Wege zu diesen Zielen erproben und verstärkt ihre Kräfte bündeln. Dafür ist mehr Initiative gefragt und kann die Südwind-Studie Anregungen geben.
Nüchtern betrachtet ist das alles jedoch weniger überraschend als es klingt. Der Fall Prokon (Link entfernt) ist fast tragisch, aber auch seit Jahren bekannt; ECOreporter hat schon 2010 gewarnt. Und es gibt weiterhin viele seriöse Erneuerbare-Energie-Anbieter. Sie werden auch mit den neuen Gesetzen zurecht kommen.
Aber die Nachhaltigkeitsratings? Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nachhaltigkeitsrating-Agenturen in der nächsten Woche in den ECOreporter.de-Interviews äußern werden. Eins ist schon jetzt klar: Es geht nicht um ein "ob" bei den Ratings, sondern um das "wie". Nachhaltigkeitsratings sind hilfreich, in vielerlei Hinsicht. Sie werden sicherlich noch Optimierungspotenzial haben - hier müssen die Nachhaltigkeitsrating-Agenturen offen sein für Kritik und eventuelle Lücken in der Methodik rasch ausbessern.
Sie könnten auf die Kritik an ihrer Arbeit mit Gegenkritik an der Methodik der Studie antworten: Denn die stützt ihre Thesen auf eine eher dürftige Datenlage. Reicht es wirklich aus, nur bei 22 Unternehmen aus den Branchen Textil, Bergbau, Einzelhandel und Nahrungsmittel nachzufragen? Warum sind die Finanz- oder die Energiebranche nicht berücksichtigt? Oder Industriekonzerne? Warum legt die Studie so einen deutlichen Schwerpunkt auf Menschenrechte, warum geht es nicht auch um andere Bereiche?
Als einzige Reaktion der Nachhaltigkeitsrating-Agenturen wäre eine solche Gegenkritik aber zu einfach. Ob es um Impact Investing geht, um nachhaltige Wirkung, um Engagement - der Bedarf an einem Nachweis dafür, was Geld wirklich in der Welt jenseits der Finanzwelt für Nachhaltigkeit bewirkt, wird seit einiger Zeit immer deutlicher. Die Nachhaltigkeitsrating-Agenturen haben mit plausiblen Antworten nun die große Chance, diesen Bedarf aufzugreifen.
Trotz all dieser Schwächen stellt die Studie aber die richtigen Fragen. Nachhaltige Fonds sind aufgerufen, festzuhalten und zu dokumentieren, inwiefern sie bei Unternehmen wirklich mehr Nachhaltigkeit erreichen. Dass sie sich nicht darauf ausruhen, dass mittlerweile fast alle Großunternehmen Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen. Auch wenn diese Nachhaltigkeitsberichte den gegenteiligen Eindruck erwecken: Noch immer ist das nachhaltige Investment weit von den Zielen für soziale und ökologische Nachhaltigkeit entfernt. Nachhaltige Fonds müssen – wie auch andere nachhaltige Investoren – neue Wege zu diesen Zielen erproben und verstärkt ihre Kräfte bündeln. Dafür ist mehr Initiative gefragt und kann die Südwind-Studie Anregungen geben.