Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Nachhaltige ETFs sind undurchsichtige Konstrukte: Teil 2 der Serie
ETFs, also Indexfonds, sind bei Anleger sehr gefragt. Im ersten Teil unserer Serie haben wir beschrieben, wie sicher die Indexfonds sind. Nun gehen wir der Frage nach: Wie nachhaltig kann ein Exchange-traded fund eigentlich sein?
Nachhaltige ETFs bilden nachhaltige Aktienindizes ab. ECOreporter beobachtet derzeit 13 nachhaltige ETFs verschiedener Anbieter (Stand: August 2017). Von diesen sind drei synthetisch. Also sind nicht zwingend auch nachhaltige Aktien bzw. Anleihen in diesen Indexfonds enthalten. "Wer in einen nachhaltigen ETF investieren will, muss bei synthetisch replizierenden ETFs darauf achten, was tatsächlich drin steckt", rät daher Heike Fürpaß-Peter von Lyxor, dem drittgrößten ETF-Anbieter Europas.
Auswahl nach Best-in-Class-Ansatz
Acht der von ECOreporter beobachteten ETFs bilden einen MSCI-Index ab. Der US-Finanzdienstleister MSCI ist einer der größten Indexanbieter weltweit. Ein ETF folgt zum Beispiel der Zusammensetzung des MSCI World Socially Responsible Investment (SRI), einem Index mit nachhaltigen Aktien.
Diese werden nach dem Best-in-Class-Ansatz ausgewählt. Es handelt sich also um Aktien von Konzernen, die innerhalb ihrer Branche die besten bzw. die am wenigsten schlechten Nachhaltigkeitsleistungen zeigen. Im Index vertreten ist deshalb auch der französische Ölkonzern Total, obgleich Erdöl alles andere als ökologisch ist.
Die Nachhaltigkeit überprüft MSCI ESG Research, eine Tochter des Indexanbieters. Aus dem herkömmlichen Aktienindex von MSCI filtert sie die 25 Prozent mit den besten Nachhaltigkeitsleistungen in ihrer Branche heraus. Zudem greifen einige Ausschlusskriterien wie Gentechnik, Kernenergie, Pornographie, Glücksspiel und Rüstung. Wobei es wiederum toleriert wird, wenn ein Konzern in diesen Bereichen weniger als 5 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet.
Wird die Welt friedlicher, wenn ein Anleger 10.000 Euro in einen nachhaltigen ETF steckt, der nicht in Rüstung investiert? Die Chance ist verschwindend gering. Auch im Vergleich zu einem nachhaltigen Aktienfonds: Der setzt vielleicht Stimmrechte ein, um auf Hauptversammlungen abzustimmen. Engagierte Fonds veröffentlichen auch, wenn sie eine Aktie verkaufen müssen, weil das Unternehmen beispielsweise im Bereich Rüstung aktiv geworden ist.
Fazit: Günstige Fonds mit geringer Wirkung
ETF-Anbieter werben vor allem mit den niedrigen Kosten. Doch günstig heißt natürlich nicht risikolos. Synthetische ETFs sind oft weniger transparent und haben eine geringe sozial-ökologische Wirkung, weil nicht wirklich drin steckt, was der Index verspricht. Die meisten nachhaltigen physischen ETFs basieren auf Varianten des MSCI-Index mit dem wenig strengen Best-in-Class-Ansatz.
Bei ETFs findet außerdem – anders als bei manchen Aktienfonds – kein aktives Engagement für mehr Nachhaltigkeit statt. Wer möchte, dass sein Geld die Welt nachhaltiger macht, wird sein Ziel nicht mit nachhaltigen ETFs erreichen.
Mehr über nachhaltige Fonds können Sie auch in unserer Rubik "Ökofonds" nachlesen. (Link entfernt)
Nachhaltige ETFs bilden nachhaltige Aktienindizes ab. ECOreporter beobachtet derzeit 13 nachhaltige ETFs verschiedener Anbieter (Stand: August 2017). Von diesen sind drei synthetisch. Also sind nicht zwingend auch nachhaltige Aktien bzw. Anleihen in diesen Indexfonds enthalten. "Wer in einen nachhaltigen ETF investieren will, muss bei synthetisch replizierenden ETFs darauf achten, was tatsächlich drin steckt", rät daher Heike Fürpaß-Peter von Lyxor, dem drittgrößten ETF-Anbieter Europas.
Auswahl nach Best-in-Class-Ansatz
Acht der von ECOreporter beobachteten ETFs bilden einen MSCI-Index ab. Der US-Finanzdienstleister MSCI ist einer der größten Indexanbieter weltweit. Ein ETF folgt zum Beispiel der Zusammensetzung des MSCI World Socially Responsible Investment (SRI), einem Index mit nachhaltigen Aktien.
Diese werden nach dem Best-in-Class-Ansatz ausgewählt. Es handelt sich also um Aktien von Konzernen, die innerhalb ihrer Branche die besten bzw. die am wenigsten schlechten Nachhaltigkeitsleistungen zeigen. Im Index vertreten ist deshalb auch der französische Ölkonzern Total, obgleich Erdöl alles andere als ökologisch ist.
Die Nachhaltigkeit überprüft MSCI ESG Research, eine Tochter des Indexanbieters. Aus dem herkömmlichen Aktienindex von MSCI filtert sie die 25 Prozent mit den besten Nachhaltigkeitsleistungen in ihrer Branche heraus. Zudem greifen einige Ausschlusskriterien wie Gentechnik, Kernenergie, Pornographie, Glücksspiel und Rüstung. Wobei es wiederum toleriert wird, wenn ein Konzern in diesen Bereichen weniger als 5 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet.
Wird die Welt friedlicher, wenn ein Anleger 10.000 Euro in einen nachhaltigen ETF steckt, der nicht in Rüstung investiert? Die Chance ist verschwindend gering. Auch im Vergleich zu einem nachhaltigen Aktienfonds: Der setzt vielleicht Stimmrechte ein, um auf Hauptversammlungen abzustimmen. Engagierte Fonds veröffentlichen auch, wenn sie eine Aktie verkaufen müssen, weil das Unternehmen beispielsweise im Bereich Rüstung aktiv geworden ist.
Fazit: Günstige Fonds mit geringer Wirkung
ETF-Anbieter werben vor allem mit den niedrigen Kosten. Doch günstig heißt natürlich nicht risikolos. Synthetische ETFs sind oft weniger transparent und haben eine geringe sozial-ökologische Wirkung, weil nicht wirklich drin steckt, was der Index verspricht. Die meisten nachhaltigen physischen ETFs basieren auf Varianten des MSCI-Index mit dem wenig strengen Best-in-Class-Ansatz.
Bei ETFs findet außerdem – anders als bei manchen Aktienfonds – kein aktives Engagement für mehr Nachhaltigkeit statt. Wer möchte, dass sein Geld die Welt nachhaltiger macht, wird sein Ziel nicht mit nachhaltigen ETFs erreichen.
Mehr über nachhaltige Fonds können Sie auch in unserer Rubik "Ökofonds" nachlesen. (Link entfernt)