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Phoenix Solar im Kurskeller: Lohnt sich der Einstieg?
Ein Umsatzeinbruch und Verluste belasten im ersten Halbjahr 2017 Phoenix Solar: Das Unternehmen hat die Jahresprognose gesenkt. Spricht alles gegen die Aktie des bayrischen Solarkonzerns?
Phoenix Solar entwickelt, plant und baut Photovoltaik-Großkraftwerke. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2017 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 42,4 Millionen Euro. Das sind 20,5 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten 2016, wo der Konzern 53,3 Millionen Euro verbuchte. Das Absatzvolumen im ersten Halbjahr betrug 66 Megawatt Peak (MWp), ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr (63 MWp). Höherer Absatz, aber weniger Umsatz: Dies sei "ein Zeichen des weiteren Preisverfalls in den internationalen Märkten", teilte Phoenix Solar mit. Umsatzeinbußen gab es im Kernmarkt USA und im Mittleren Osten, während die Region Asien/Pazifik um 16,7 Prozent zulegte (zu den Perspektiven in dieser Region lesen Sie auch unser Interview mit Phoenix Solar).
Das negative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte in den ersten sechs Monaten minus 7,0 Millionen Euro, in der Vorjahresperiode lag der Verlust von Phoenix Solar noch bei minus 2,4 Millionen Euro. Der Verlust je Aktie erhöhte sich von minus 0,62 Euro in 2016 auf jetzt minus 1,17 Euro, er hat sich also fast verdoppelt.
"Im Vorgriff auf das weitere Wachstum hat Phoenix Solar weiter in den Ausbau seiner Teams investiert – insbesondere in den Bereichen Vertrieb, Supply Chain und Engineering", hieß es. Der Personalaufwand stieg damit um 1,7 Millionen auf 7,1 Millionen Euro. Die Bruttomarge – sie gibt an, wie viel (in Prozent vom Umsatz) ein Unternehmen nach Abzug der Herstellungskosten verdient – sank leicht auf 10,4 Prozent.
Hohe Verschuldung sei "keine Gefahr für den Fortbestand"
Durch die angehäuften Verluste ist das Eigenkapital des Konzerns auf minus 22,3 Millionen Euro gesunken. Dadurch fiel auch die Eigenkapitalquote weiter in den negativen Bereich und betrug minus 55,75 Prozent. "Da der Konzern selbst keine rechtlich selbständige Gesellschaft ist, entsteht aus der negativen Eigenkapitalquote keine Gefahr für den Fortbestand des Konzerns", teilte Phoenix Solar aber mit.
Relevant sei das Eigenkapital der Phoenix Solar Aktiengesellschaft, der Muttergesellschaft des Phoenix Solar Konzerns. Dieses belief sich zum 30. Juni 2017 auf 4,6 Millionen Euro, was einer zwar sehr geringen, aber immerhin positiven Eigenkapitalquote von 9,0 Prozent entspricht. Der Finanzmittelbestand ging von 9,4 Millionen Euro (Stand: 31. Dezember 2016) auf 3,2 Millionen Euro (am 30. Juni 2017) zurück.
Umsatz sinkt im zweiten Quartal
Phoenix Solar erzielte von April bis Juni 2017 Umsatzerlöse in Höhe von 28,5 Millionen Euro, deutlich weniger als im zweiten Quartal 2016, wo der Erlös noch 43,4 Millionen betrug. Gegenüber dem ersten Quartal 2017 hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt.
Ausblick: Prognose gesenkt – dennoch Hoffnung auf künftiges Wachstum
Im Juli hat Phoenix Solar einen Großauftrag aus den USA erhalten (dieser muss noch endgültig vereinbart werden) und konnte neue Aufträge in der Region Asien/Pazifik vermelden, darunter die erste größere Freiflächenanlage in Australien. "Diese Aufträge sowie die Aussichten aus einer insgesamt deutlich gewachsenen globalen Pipeline sind eine gute Grundlage für weiteres Wachstum von Umsatz und Erträgen im zweiten Halbjahr und darüber hinaus", teilte Tim P. Ryan, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Solar AG, mit.
Allerdings reiche diese Steigerung im zweiten Halbjahr nicht aus, um die ursprüngliche Prognose für Umsatz und Ertrag noch zu erreichen. Der Vorstand hat deshalb die Prognose zurückgezogen und erwartet nun einen Umsatz in einem Korridor zwischen 140 und 170 Millionen Euro (bisherige Prognose: zwischen 160 und 190 Millionen). 2016 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 139,2 Millionen Euro, gegenüber 119,4 Millionen Euro in 2015. Schlechtestenfalls wird also der Umsatz in 2017 stagnieren.
Der Vorstand rechnet 2017 mit einem EBIT zwischen minus 0,2 und 1,0 Millionen Euro. Zuvor hatte er deutlich höhere Zahlen angekündigt, zwischen einer und drei Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2016 hatte Phoenix Solar erstmals seit 2010 wieder ein positives EBIT von 0,6 Millionen Euro erreicht.
Umsatzverschiebungen und Hoffnung auf neue Aufträge
"Die Ergebnisse im ersten Halbjahr 2017 liegen unterhalb unserer Erwartungen, es muss aber berücksichtigt werden, dass es im Projektgeschäft immer wieder zu Umsatzverschiebungen kommt", so Vorstandschef Tim P. Ryan. Die Projektpipeline habe aber Ende Juni 444 MWp erreicht, im Vorjahr waren es 235 MWp. Nach Abschluss zweier neuer Verträge lag das Auftragsvolumen Ende Juli 2017 bei über 500 MWp.
Durch den Abschluss neuer Aufträge setzt das Unternehmen darauf, dass es das Wachstumstempo in den kommenden Quartalen doch noch steigern kann. Dazu soll auch weiterhin in den Ausbau des globalen Vertriebs investiert werden.
Solar-Aktie auf Jahressicht klar im Minus
Die Phoenix Solar AG aus Sulzemoos ist im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Nach der Mitteilung der Quartalszahlen fiel der Kurs im Handelssystem Tradegate um knapp 1 Prozent auf 2,35 Euro. Auf Sicht eines Jahres wiegt der Verlust schon schwerer, derzeit notiert die Solar-Aktie 32 Prozent im Minus (Stand: 10. August, 9:52 Uhr).
Ende März setzte die Aktie von Phoenix Solar zum bislang letzten Höhenflug an – wohl auch aufgrund des angekündigten Wachstums für 2017 (lesen Sie dazu auch unseren Bericht über die Jahresbilanz 2016). Diese Hoffnungen wurden nun enttäuscht.
Fazit: Keine Kaufempfehlung für Phoenix Solar
Teils starke Schwankungen prägten den Aktienkurs in den vergangenen zwölf Monaten. Zuletzt notierte die Aktie von Phoenix Solar im April 2017 über der 3-Euro-Marke. Ob sie diese sobald wieder erreicht, dürfte fraglich sein.
Zwar verbuchte das Unternehmen umfangreiche Auftragseingänge im Juli und kann in der Region Asien/Pazifik bereits jetzt einen deutlichen Umsatzzuwachs vermelden. Aber es wird dauern, bis sich Phoenix Solar im vielversprechenden Solarmarkt Australien etabliert hat. Im Kernmarkt USA brach der Umsatz hingegen um ein knapp Viertel ein im ersten Halbjahr 2017. Vieles hängt für Phoenix Solar davon ab, wie das Unternehmen den Vertrieb in den wichtigen Absatzmärkten steigern und sich dort gegen die Konkurrenz durchsetzen kann.
Zudem hat der Solarkonzern mit seiner Prognose nicht ausgeschlossen, dass er im Gesamtjahr wieder in die roten Zahlen rutscht. Kurzfristige Prognoseänderungen, wie das Unternehmen sie jetzt vorgenommen hat, sorgen zusätzlich für Unsicherheit.
Die Aktie von Phoenix Solar erscheint nach den Kursverlusten zwar rcht günstig. Von einem Neueinstieg in die Solar-Aktie raten wir zu diesem Zeitpunkt jedoch ab. Zu ungewiss ist die weitere Entwicklung des Solarunternehmens.
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9
Phoenix Solar entwickelt, plant und baut Photovoltaik-Großkraftwerke. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2017 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 42,4 Millionen Euro. Das sind 20,5 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten 2016, wo der Konzern 53,3 Millionen Euro verbuchte. Das Absatzvolumen im ersten Halbjahr betrug 66 Megawatt Peak (MWp), ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr (63 MWp). Höherer Absatz, aber weniger Umsatz: Dies sei "ein Zeichen des weiteren Preisverfalls in den internationalen Märkten", teilte Phoenix Solar mit. Umsatzeinbußen gab es im Kernmarkt USA und im Mittleren Osten, während die Region Asien/Pazifik um 16,7 Prozent zulegte (zu den Perspektiven in dieser Region lesen Sie auch unser Interview mit Phoenix Solar).
Das negative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte in den ersten sechs Monaten minus 7,0 Millionen Euro, in der Vorjahresperiode lag der Verlust von Phoenix Solar noch bei minus 2,4 Millionen Euro. Der Verlust je Aktie erhöhte sich von minus 0,62 Euro in 2016 auf jetzt minus 1,17 Euro, er hat sich also fast verdoppelt.
"Im Vorgriff auf das weitere Wachstum hat Phoenix Solar weiter in den Ausbau seiner Teams investiert – insbesondere in den Bereichen Vertrieb, Supply Chain und Engineering", hieß es. Der Personalaufwand stieg damit um 1,7 Millionen auf 7,1 Millionen Euro. Die Bruttomarge – sie gibt an, wie viel (in Prozent vom Umsatz) ein Unternehmen nach Abzug der Herstellungskosten verdient – sank leicht auf 10,4 Prozent.
Hohe Verschuldung sei "keine Gefahr für den Fortbestand"
Durch die angehäuften Verluste ist das Eigenkapital des Konzerns auf minus 22,3 Millionen Euro gesunken. Dadurch fiel auch die Eigenkapitalquote weiter in den negativen Bereich und betrug minus 55,75 Prozent. "Da der Konzern selbst keine rechtlich selbständige Gesellschaft ist, entsteht aus der negativen Eigenkapitalquote keine Gefahr für den Fortbestand des Konzerns", teilte Phoenix Solar aber mit.
Relevant sei das Eigenkapital der Phoenix Solar Aktiengesellschaft, der Muttergesellschaft des Phoenix Solar Konzerns. Dieses belief sich zum 30. Juni 2017 auf 4,6 Millionen Euro, was einer zwar sehr geringen, aber immerhin positiven Eigenkapitalquote von 9,0 Prozent entspricht. Der Finanzmittelbestand ging von 9,4 Millionen Euro (Stand: 31. Dezember 2016) auf 3,2 Millionen Euro (am 30. Juni 2017) zurück.
Umsatz sinkt im zweiten Quartal
Phoenix Solar erzielte von April bis Juni 2017 Umsatzerlöse in Höhe von 28,5 Millionen Euro, deutlich weniger als im zweiten Quartal 2016, wo der Erlös noch 43,4 Millionen betrug. Gegenüber dem ersten Quartal 2017 hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt.
Ausblick: Prognose gesenkt – dennoch Hoffnung auf künftiges Wachstum
Im Juli hat Phoenix Solar einen Großauftrag aus den USA erhalten (dieser muss noch endgültig vereinbart werden) und konnte neue Aufträge in der Region Asien/Pazifik vermelden, darunter die erste größere Freiflächenanlage in Australien. "Diese Aufträge sowie die Aussichten aus einer insgesamt deutlich gewachsenen globalen Pipeline sind eine gute Grundlage für weiteres Wachstum von Umsatz und Erträgen im zweiten Halbjahr und darüber hinaus", teilte Tim P. Ryan, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Solar AG, mit.
Allerdings reiche diese Steigerung im zweiten Halbjahr nicht aus, um die ursprüngliche Prognose für Umsatz und Ertrag noch zu erreichen. Der Vorstand hat deshalb die Prognose zurückgezogen und erwartet nun einen Umsatz in einem Korridor zwischen 140 und 170 Millionen Euro (bisherige Prognose: zwischen 160 und 190 Millionen). 2016 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 139,2 Millionen Euro, gegenüber 119,4 Millionen Euro in 2015. Schlechtestenfalls wird also der Umsatz in 2017 stagnieren.
Der Vorstand rechnet 2017 mit einem EBIT zwischen minus 0,2 und 1,0 Millionen Euro. Zuvor hatte er deutlich höhere Zahlen angekündigt, zwischen einer und drei Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2016 hatte Phoenix Solar erstmals seit 2010 wieder ein positives EBIT von 0,6 Millionen Euro erreicht.
Umsatzverschiebungen und Hoffnung auf neue Aufträge
"Die Ergebnisse im ersten Halbjahr 2017 liegen unterhalb unserer Erwartungen, es muss aber berücksichtigt werden, dass es im Projektgeschäft immer wieder zu Umsatzverschiebungen kommt", so Vorstandschef Tim P. Ryan. Die Projektpipeline habe aber Ende Juni 444 MWp erreicht, im Vorjahr waren es 235 MWp. Nach Abschluss zweier neuer Verträge lag das Auftragsvolumen Ende Juli 2017 bei über 500 MWp.
Durch den Abschluss neuer Aufträge setzt das Unternehmen darauf, dass es das Wachstumstempo in den kommenden Quartalen doch noch steigern kann. Dazu soll auch weiterhin in den Ausbau des globalen Vertriebs investiert werden.
Solar-Aktie auf Jahressicht klar im Minus
Die Phoenix Solar AG aus Sulzemoos ist im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Nach der Mitteilung der Quartalszahlen fiel der Kurs im Handelssystem Tradegate um knapp 1 Prozent auf 2,35 Euro. Auf Sicht eines Jahres wiegt der Verlust schon schwerer, derzeit notiert die Solar-Aktie 32 Prozent im Minus (Stand: 10. August, 9:52 Uhr).
Ende März setzte die Aktie von Phoenix Solar zum bislang letzten Höhenflug an – wohl auch aufgrund des angekündigten Wachstums für 2017 (lesen Sie dazu auch unseren Bericht über die Jahresbilanz 2016). Diese Hoffnungen wurden nun enttäuscht.
Fazit: Keine Kaufempfehlung für Phoenix Solar
Teils starke Schwankungen prägten den Aktienkurs in den vergangenen zwölf Monaten. Zuletzt notierte die Aktie von Phoenix Solar im April 2017 über der 3-Euro-Marke. Ob sie diese sobald wieder erreicht, dürfte fraglich sein.
Zwar verbuchte das Unternehmen umfangreiche Auftragseingänge im Juli und kann in der Region Asien/Pazifik bereits jetzt einen deutlichen Umsatzzuwachs vermelden. Aber es wird dauern, bis sich Phoenix Solar im vielversprechenden Solarmarkt Australien etabliert hat. Im Kernmarkt USA brach der Umsatz hingegen um ein knapp Viertel ein im ersten Halbjahr 2017. Vieles hängt für Phoenix Solar davon ab, wie das Unternehmen den Vertrieb in den wichtigen Absatzmärkten steigern und sich dort gegen die Konkurrenz durchsetzen kann.
Zudem hat der Solarkonzern mit seiner Prognose nicht ausgeschlossen, dass er im Gesamtjahr wieder in die roten Zahlen rutscht. Kurzfristige Prognoseänderungen, wie das Unternehmen sie jetzt vorgenommen hat, sorgen zusätzlich für Unsicherheit.
Die Aktie von Phoenix Solar erscheint nach den Kursverlusten zwar rcht günstig. Von einem Neueinstieg in die Solar-Aktie raten wir zu diesem Zeitpunkt jedoch ab. Zu ungewiss ist die weitere Entwicklung des Solarunternehmens.
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9