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Quartalsbilanz von SolarWorld mit Licht und Schatten - Verkaufsempfehlung für die Aktie

Die Bonner SolarWorld AG hat im ersten Quartal ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Nach vorläufigen Berechnungen sprang der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 50 Prozent auf 149 Millionen Euro. Das Unternehmen steigerte den Absatz von Solarstrommodulen und Bausätzen um 44 Prozent auf 202 Millinen Euro. Dass der Umsatzsprung überproportional hoch ausfiel erklärte der Solarkonzern unter anderem mit dem günstigen Eurokurs.

SolarWorld hat den Absatz vor allem in den USA gesteigert. Auf diesen Markt entfielen 57 Prozent des Gesamtabsatzes. In den Vereinigten Staaten verfügen die Deutschen über eine große Solarproduktion vor Ort und können daher vom aktuellen Solarboom in den USA profitieren. Der wird insbesondere davon angetrieben, dass Ende nächsten Jahres ein wichtiges Föderinstrument für Investitionen in Photovoltaik ausläuft und daher Investoren sich bemühen, so bald wie mögliche Solarprojekte umzusetzen.

Auch in Auslandsmärkten wie Japan, Australien und Südafrika hat SolarWorld Absatzsteigerungen erzielt. Das einstmals so wichtige Geschäft im deutschen Heimatmarkt ist weiter geschrumpft. Nur noch zehn Prozent des Absatzes von SolarWorld entfiel auf den deutschen Solarmarkt. Dessen Wachstum hat stark an Dynamik verloren. In 2014 wurden nur noch 1,9 Gigawatt (GW) an neuer Solarstromleistung neu ans deutsche Netz gebracht, nach 3,3 GW in 2013 und über sieben GW in den Jahren davor.

Erneut EBIT-Verlust

Beim konzernweiten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schrieb SolarWorld im 1. Quartal erneut rote Zahlen. Der EBIT-Verlust betrug dabei wie im Vorjahreszeitraum acht Millionen Euro. Im ersten Vierteljahr 2013 hatten die Bonner noch einen EBIT-Verlust von 32,3 Millionen Euro erlitten. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von SolarWorld sprang von 1,6 Millionen Euro im ersten Quartal 2014 auf drei Millionen Euro. Dies führt der Vorstand auf Verbesserungen der Effizienz und der Kostenstruktur zurück. Nach der Prgnose des Vorstandes soll der Konzern im Laufe des Geschäftsjahres 2015 wieder die EBIT-Gewinnzone erreichen.

Allerdings sind die flüssigen Mittel des Unternehmens deutlich gesunken, von  183,3 Millionen Euro Ende März 2014 und 177 Millionen Euro Ende 2014 auf nur noch 148 Millionen Euro zum Ende des ersten Quartals 2015. Der Vorstand verwies auf „Zinszahlungen und Tilgungen von Finanzverbindlichkeiten inklusive einer Sondertilgung sowie auf Investitionen für Erweiterungen der Produktionskapazitäten“.

Verkaufsempfehlung für die Aktie

Die Börsianer regierten zunächst ernüchtert auf die Zahlen von SolarWorld. Die Aktie des Unternehmens geriet in der ersten Stunde nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen unter Druck und verbilligte sich im Xetra bis 11:30 Uhr um 0,6 Prozent auf 17 Euro. In den Wochen nach der positiven Jahresbilanz für 2014 hatte der Anteilsschein deutlich zugelegt. Auf Jahressicht notiert er aber immer noch rund 51 Prozent im Minus.

ECOreporter.bekräftigt die Verkaufsempfehlung für die Aktie von SolarWorld. Sie kommt weiterhin nur für kurzfristige Spekulationen in Frage, also also für Investoren, die kurzfristige Kursschwankungen ausnutzen wollen. Der Solarkonzern hat den Anschluss an die Weltmarktführer verloren. Völlig offen ist, wie er seine Produktion auslasten will, wenn Ende 2016 mit den tax credits, also Steuernachlässen auf Investitionen in Photovoltaik, das wichtigste Solarförderinstrument in den USA ausläuft. Dessen Verlängerung ist angesichts der Mehrheit der Republikaner im Kongress unwahrscheinlich. Im Gegensatz zu den großen Konkurrenten aus China kann SolarWorld einen Ausfall des großen Absatzmarktes USA nicht durch Geschäfte in Asien ausgleichen. Mehr dazu lesen Sie in unserem  Aktientipp vom Februar.

SolarWorld AG: ISIN DE000A1YCMM2 / WKN A1YCMM
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