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Solaraktie auf der Überholspur - SMA holt starken Partner an Bord

Mit einem Paukenschlag hat die hessische SMA Solar Technology AG heute den Börsentag eröffnet. Das Unternehmen aus Niestetal hat nach eigenen Angaben eine Kooperation mit der dänischen Danfoss A/S vereinbart und übernimmt deren Solar-Wechselrichtergeschäft. SMA ist weltweit führend bei der Produktion von Wechselrichtern, die Solarstrom in netzfähigen Wechselstrom umwandeln. Doch der zunehmende Preisdruck von Billigkonkurrenten und vor allem die zunehmende Verlagerung des internationalen Photovoltaikmarktes in Schwellenländern hatten zuletzt die Geschäfte von SMA erschwert. Denn mittlerweile werden neue Solarprojekte vor allem in Asien umgesetzt, wo es für westliche Hersteller schwer ist, sich gegen Konkurrenz aus der Region durchzusetzen und akzeptable Preise für die hochwertigen Produkte der Hessen zu erzielen.

„Die strategische Kooperation mit Danfoss stärkt die führende Position von SMA im globalen Photovoltaikmarkt. Wir sehen uns einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld und hohen Preisdruck ausgesetzt. In diesem Zusammenhang können wir von der jahrelangen Erfahrung von Danfoss im Bereich der Antriebsumrichter profitieren. Dort herrscht bereits seit langem ein starker Verdrängungswettbewerb. Dementsprechend hat die Danfoss-Gruppe ihre Strategie auf die kontinuierliche Kostenreduktion durch Nutzung der globalen Einkaufsmöglichkeiten und durch Innovationen ausgerichtet. Von der strategischen Allianz können beide Unternehmen gleichermaßen profitieren und ihre Kostenposition nachhaltig verbessern“, erklärt SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. Nach Genehmigung der Transaktion will SMA neue Produkte für das wachstumsstarke Marktsegment der mittelgroßen Photovoltaikanlagen in Europa, USA und China einführen.

Nach seinen Angaben streben die Hessen „eine enge strategische Partnerschaft“ mit Danfoss an. Beide Unternehmenen könnten durch die Kooperation ihre Kosten durch Skaleneffekte sowie die Nutzung der gemeinsamen Entwicklungserfahrung nachhaltig verbessern. Skaleneffekte bedeutet, dass die Kosten je Einheit sinken, in je größeren Mengen produziert wird, etwa weil man bei Zulieferern durch größere Bestellungen günstigere Einkaufspreise erzielen kann. SMA und Danfoss erreichen zusammen einem Anteil von 25 Prozent am Weltmarkt für Solar-Wechselrichter.

Im Gegenzug zur Übernahme des Solar-Wechselrichtergeschäft durch SMA will Danfoss eine 20-prozentige Beteiligung an SMA erwerben. „Danfoss wird 6,94 Millionen Aktien der SMA Solar Technology AG zum Kurs von 43,57 Euro von den Unternehmensgründern, ihren Familien und Stiftungen übernehmen“, hieß es dazu. Der Barkaufpreis entspreche einer Prämie von 50 Prozent „bezogen auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten 60 Tage“. Das Transaktionsvolumen beziffert SMA mit 302,38 Millionen Euro. Der frei handelbare Streubesitz der SMA Aktie werde nach Abschluss der Transaktion bei 25,05 Prozent liegen, während die SMA Gründer, ihre Stiftungen und Familien noch 54,95 Prozent der SMA Aktien halten. Danfoss verpflichte sich, innerhalb der nächsten zwei Jahre keine weiteren SMA Aktien zu kaufen oder zu verkaufen.

Die Danfoss-Gruppe erzielte laut der letzten veröffentlichten Bilanz in 2012 einen Netto-Umsatz von 4,56 Milliarden Euro. SMA-Vorstandsprecher Pierre-Pascal Urbon hatte vor einem Monat mitgeteilt, dass der Jahresumsatz seines Unternehmens in 2013 voraussichtlich um 40 Prozent auf knapp 900 Millionen Euro eingebrochen sie und in 2014 auf bis zu 1,3 Milliarden Euro anwachsen soll (wir  berichteten).

Die Vereinbarung soll im Laufe des heutigen Tages unterzeichnet und muss noch von den Kartellbehörden abgesegnet werden. In Kraft treten sollen die Maßnahmen im dritten Quartal 2014.

Die SMA-Aktie sprang nach der Bekanntgabe der Vereinbarung heute im Xetra bis 11 Uhr um elf Prozent auf über 46 Euro. Vor einem Monat war sie erst mit 30 Euro gehandelt worden. Auf Jahressicht notiert sie jetzt 80 Prozent im Plus.

SMA Solar Technology AG: DE000A0DJ6J9 / WKN A0DJ6J
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