Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Meldungen
Solaraktie von SunPower tief im Kurskeller – Gelegenheit zum günstigen Einstieg?
Die Solaraktie von SunPower ist nach Wochen der Stabilität erneut auf Talfahrt. Der kalifornische Solarkonzern hat jetzt enttäuschende Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 veröffentlicht und damit einen weiteren Kurssturz ausgelöst. Die Solaraktie verlor in nur einem Jahr zwei Drittel an Wert. ECOreporter.de hatte vor dem Investment gewarnt. Sollten risikobereite Anleger nun den niedrigen Kurs für einen günstigen Einstieg nutzen und auf eine Umkehr des Negativtrends setzen?
Eines muss man Tom Werner lassen: Der Präsident und CEO (Chief Executive Officer) von SunPower macht kein Hehl daraus, dass sich der Solarkonzern in einer schwierigen Lage befindet und nicht so ohne weiteres aus dieser befreien kann. Bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2016 stellte er klar, dass der massive Preisdruck auf Solarhersteller auch in 2017 anhalten dürfte. Es gebe weiterhin ein großes Überangebot an Solarmodulen im Weltmarkt und der Verdrängungswettbewerb werde vor allem über den Preis ausgetragen, erläuterte der CEO.
Die Führung von SunPower lege in diesem Jahr den Schwerpunkt darauf, einen verbesserten Mittelzufluss zu erreichen und den Konzern finanziell stabil aufzustellen. Auch deshalb habe SunPower im abgelaufenen vierten Quartal die Schulden um rund 500 Millionen Dollar verringert. Werner unterstrich in seinen Erläuterungen, dass SunPower in allen Geschäftssegmenten eine solide Nachfrage verzeichne, in 2017 aber weiter auf die Kostenbremse treten müsse.
Trotz Umsatzanstieg hat sich der Jahresverlust von SunPower stark erhöht
Der Konzern-Chef hatte 2016 gleich zweimal die Jahresprognose kürzen müssen. Im November stellte er letztlich für das nun abgelaufene Geschäftsjahr 2,4 bis 2,6 Milliarden Dollar Umsatz in Aussicht. Dieses Ziel hat SunPower erreicht. Der Solarkonzern verbuchte laut der vorliegenden Bilanz 2,56 Milliarden Dollar Umsatz. Ursprünglich hatte er bis zu 3,0 Milliarden Dollar Umsatz angestrebt, nach rund 1,6 Milliarden Dollar Umsatz in 2015.
Obwohl der Jahresumsatz also insgesamt stark angestiegen ist, schloss SunPower das Jahr 2016 mit tiefroten Zahlen ab. Insbesondere hohe Kosten und der Rückgang der Preis für Solarmodule verursachten einen Verfall der Bruttomarge von 15,5 auf nur noch 7,4 Prozent. Hier hatte Werner zuletzt mindestens acht Prozent anvisiert. Die Bruttomarge gibt an, wie viel Prozent vom Umsatz ein Unternehmen nach Abzug der Herstellungskosten verdient.
Das führte dazu, dass sich der Nettoverlust von SunPower in 2016 gegenüber dem Vorjahr um über 150 Prozent auf 471,1 Millionen Dollar erhöhte. Je Aktie sprang der Fehlbetrag von 1,39 auf 3,41 Dollar. Damit fiel der Nettoverlust deutlich höher aus, als Werner im November angekündigt hatte. Damals rechnete er mit maximal 320 Millionen Dollar Nettoverlust, nachdem er im ersten Halbjahr noch von einem leichten Jahresgewinn ausgegangen war. Doch die im Sommer 2016 beschlossene Werksschließung auf den Philippinen verursachte Zusatzkosten in Höhe von mehreren Hundert Millionen Dollar. SunPower gab die Fertigung auf den Philippinen auf, weil sie im Vergleich zu den moderneren Anlagen des Konzerns weitaus weniger profitabel war, und um einer drohenden Überkapazität vorzubeugen.
Die Solaraktie hat sich sehr verbilligt, trägt aber weiter hohe Risiken
Vor allem der Umstand, dass der Jahresverlust noch höher ausfiel als im November angekündigt, löste einen erneuten Kursabsturz der Solaraktie aus. Im nachbörslichen US-Handel fiel der Aktienkurs von SunPower um knapp sieben Prozent auf nur noch 6,75 Dollar. Im Sommer 2014 war die Solaraktie noch knapp 40 Dollar wert.
Trotz des nunmehr sehr niedrigen Kurses ist es nach unserer Einschätzung immer noch zu früh, die Aktie zu kaufen und auf eine langfristige Kurserholung zu spekulieren. Nicht nur, weil es angesichts des weiterhin hohen Preisdrucks kaum Hoffnung auf eine Rückkehr in die Gewinnzone im laufenden Geschäftsjahr gibt. CEO Werner erwartet vielmehr einen Umsatzrückgang auf 2,1 bis 2,3 Milliarden Dollar Jahresumsatz, ausgelöst durch die vor drei Monaten angekündigte Kappung der Solarmodulproduktion.
Bis zu 100 Millionen Dollar Kosten werden laut Werner in 2017 durch die Werksschließung auf den Philippinen anfallen. Eine Prognose für den Nettogewinn in 2017 gab der CEO noch nicht heraus. Für das erste Quartal stellte er einen Nettoverlust von 150 bis 175 Millionen Dollar in Aussicht, nach 85 Millionen Dollar Nettoverlust im Vorjahreszeitraum.
Zum anderen sind die Marktaussichten für Solaraktien generell weiter trübe. Niemand kann sagen, wann sich das Überangebot an Solarmodulen so weit verringert, dass sich das Geschäft damit wieder lohnt. In 2017 dürften Negativmeldungen von Solarkonzernen immer wieder Solaraktien im Allgemeinen in Turbulenzen stürzen.
Hinzu kommt die große Unsicherheit über die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft im Allgemeinen und des US-amerikanischen Energiemarktes im Besonderen unter der Präsidentschaft von Donald Trump. Die Euphorie vieler US-Börsianer über dessen Wahlsieg ist an der Aktie von SunPower fast spurlos vorüber gegangen, hat sie allenfalls eine Weile stabilisiert. Werden die großen Hoffnungen auf einen Wirtschaftsaufschwung enttäuscht, drohen in den USA auf breiter Front Kursverluste.
Und niemand kann sagen, ob die Trump-Administration im Energiemarkt zu Maßnahmen greifen wird, die die Geschäfte von SunPower belasten. Die bundesweite Förderung von Solarinvestments bestimmen im Wesentlichen der US-Kongress und die US-Bundesstaaten. Hier droht Solarkonzernen wenig Gefahr, weil es bei ihnen eine große Mehrheit von Befürwortern der Steuernachlässe für Solarinvestoren gibt. Aber eine massive Förderung von Gaskraftwerken könnte diese im Wettbewerb mit Ökostromanlagen stärken und dazu führen, dass weniger in Solarparks investiert wird, wie SunPower sie plant, umsetzt und mit Modulen ausstattet.
Wir empfehlen auch risikobereiten Anlegern, die weitere Entwicklung abzuwarten. Starke Kurssprünge der Solaraktie sind vorerst unwahrscheinlich. Es bleibt also immer noch Zeit genug, sich rechtzeitig neu an SunPower zu beteiligen, um von einem Aufschwung des Solarkonzerns und seiner Aktie zu profitieren. Dass ihm ein solcher Aufschwung gelingt, ist durchaus wahrscheinlich, da das Unternehmen weiterhin finanzstark ist und Solarmodule in einer gefragt hohen Qualität anbietet. Nur ist eben völlig offen, wann es dazu kommt.
SunPower: ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7
Eines muss man Tom Werner lassen: Der Präsident und CEO (Chief Executive Officer) von SunPower macht kein Hehl daraus, dass sich der Solarkonzern in einer schwierigen Lage befindet und nicht so ohne weiteres aus dieser befreien kann. Bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2016 stellte er klar, dass der massive Preisdruck auf Solarhersteller auch in 2017 anhalten dürfte. Es gebe weiterhin ein großes Überangebot an Solarmodulen im Weltmarkt und der Verdrängungswettbewerb werde vor allem über den Preis ausgetragen, erläuterte der CEO.
Die Führung von SunPower lege in diesem Jahr den Schwerpunkt darauf, einen verbesserten Mittelzufluss zu erreichen und den Konzern finanziell stabil aufzustellen. Auch deshalb habe SunPower im abgelaufenen vierten Quartal die Schulden um rund 500 Millionen Dollar verringert. Werner unterstrich in seinen Erläuterungen, dass SunPower in allen Geschäftssegmenten eine solide Nachfrage verzeichne, in 2017 aber weiter auf die Kostenbremse treten müsse.
Trotz Umsatzanstieg hat sich der Jahresverlust von SunPower stark erhöht
Der Konzern-Chef hatte 2016 gleich zweimal die Jahresprognose kürzen müssen. Im November stellte er letztlich für das nun abgelaufene Geschäftsjahr 2,4 bis 2,6 Milliarden Dollar Umsatz in Aussicht. Dieses Ziel hat SunPower erreicht. Der Solarkonzern verbuchte laut der vorliegenden Bilanz 2,56 Milliarden Dollar Umsatz. Ursprünglich hatte er bis zu 3,0 Milliarden Dollar Umsatz angestrebt, nach rund 1,6 Milliarden Dollar Umsatz in 2015.
Obwohl der Jahresumsatz also insgesamt stark angestiegen ist, schloss SunPower das Jahr 2016 mit tiefroten Zahlen ab. Insbesondere hohe Kosten und der Rückgang der Preis für Solarmodule verursachten einen Verfall der Bruttomarge von 15,5 auf nur noch 7,4 Prozent. Hier hatte Werner zuletzt mindestens acht Prozent anvisiert. Die Bruttomarge gibt an, wie viel Prozent vom Umsatz ein Unternehmen nach Abzug der Herstellungskosten verdient.
Das führte dazu, dass sich der Nettoverlust von SunPower in 2016 gegenüber dem Vorjahr um über 150 Prozent auf 471,1 Millionen Dollar erhöhte. Je Aktie sprang der Fehlbetrag von 1,39 auf 3,41 Dollar. Damit fiel der Nettoverlust deutlich höher aus, als Werner im November angekündigt hatte. Damals rechnete er mit maximal 320 Millionen Dollar Nettoverlust, nachdem er im ersten Halbjahr noch von einem leichten Jahresgewinn ausgegangen war. Doch die im Sommer 2016 beschlossene Werksschließung auf den Philippinen verursachte Zusatzkosten in Höhe von mehreren Hundert Millionen Dollar. SunPower gab die Fertigung auf den Philippinen auf, weil sie im Vergleich zu den moderneren Anlagen des Konzerns weitaus weniger profitabel war, und um einer drohenden Überkapazität vorzubeugen.
Die Solaraktie hat sich sehr verbilligt, trägt aber weiter hohe Risiken
Vor allem der Umstand, dass der Jahresverlust noch höher ausfiel als im November angekündigt, löste einen erneuten Kursabsturz der Solaraktie aus. Im nachbörslichen US-Handel fiel der Aktienkurs von SunPower um knapp sieben Prozent auf nur noch 6,75 Dollar. Im Sommer 2014 war die Solaraktie noch knapp 40 Dollar wert.
Trotz des nunmehr sehr niedrigen Kurses ist es nach unserer Einschätzung immer noch zu früh, die Aktie zu kaufen und auf eine langfristige Kurserholung zu spekulieren. Nicht nur, weil es angesichts des weiterhin hohen Preisdrucks kaum Hoffnung auf eine Rückkehr in die Gewinnzone im laufenden Geschäftsjahr gibt. CEO Werner erwartet vielmehr einen Umsatzrückgang auf 2,1 bis 2,3 Milliarden Dollar Jahresumsatz, ausgelöst durch die vor drei Monaten angekündigte Kappung der Solarmodulproduktion.
Bis zu 100 Millionen Dollar Kosten werden laut Werner in 2017 durch die Werksschließung auf den Philippinen anfallen. Eine Prognose für den Nettogewinn in 2017 gab der CEO noch nicht heraus. Für das erste Quartal stellte er einen Nettoverlust von 150 bis 175 Millionen Dollar in Aussicht, nach 85 Millionen Dollar Nettoverlust im Vorjahreszeitraum.
Zum anderen sind die Marktaussichten für Solaraktien generell weiter trübe. Niemand kann sagen, wann sich das Überangebot an Solarmodulen so weit verringert, dass sich das Geschäft damit wieder lohnt. In 2017 dürften Negativmeldungen von Solarkonzernen immer wieder Solaraktien im Allgemeinen in Turbulenzen stürzen.
Hinzu kommt die große Unsicherheit über die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft im Allgemeinen und des US-amerikanischen Energiemarktes im Besonderen unter der Präsidentschaft von Donald Trump. Die Euphorie vieler US-Börsianer über dessen Wahlsieg ist an der Aktie von SunPower fast spurlos vorüber gegangen, hat sie allenfalls eine Weile stabilisiert. Werden die großen Hoffnungen auf einen Wirtschaftsaufschwung enttäuscht, drohen in den USA auf breiter Front Kursverluste.
Und niemand kann sagen, ob die Trump-Administration im Energiemarkt zu Maßnahmen greifen wird, die die Geschäfte von SunPower belasten. Die bundesweite Förderung von Solarinvestments bestimmen im Wesentlichen der US-Kongress und die US-Bundesstaaten. Hier droht Solarkonzernen wenig Gefahr, weil es bei ihnen eine große Mehrheit von Befürwortern der Steuernachlässe für Solarinvestoren gibt. Aber eine massive Förderung von Gaskraftwerken könnte diese im Wettbewerb mit Ökostromanlagen stärken und dazu führen, dass weniger in Solarparks investiert wird, wie SunPower sie plant, umsetzt und mit Modulen ausstattet.
Wir empfehlen auch risikobereiten Anlegern, die weitere Entwicklung abzuwarten. Starke Kurssprünge der Solaraktie sind vorerst unwahrscheinlich. Es bleibt also immer noch Zeit genug, sich rechtzeitig neu an SunPower zu beteiligen, um von einem Aufschwung des Solarkonzerns und seiner Aktie zu profitieren. Dass ihm ein solcher Aufschwung gelingt, ist durchaus wahrscheinlich, da das Unternehmen weiterhin finanzstark ist und Solarmodule in einer gefragt hohen Qualität anbietet. Nur ist eben völlig offen, wann es dazu kommt.
SunPower: ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7