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Solaraktien vor erneutem Kursdebakel? – Experten warnen vor Einnahmeeinbruch bei Solarherstellern
Die großen Solarhersteller stehen offenbar vor großen Schwierigkeiten. Sie müssen sich auf stark sinkende Einnahmen einstellen. Werden die Kurse von Solaraktien erneut auf breiter Front einbrechen? Welche Beteiligungen erscheinen derzeit besonders riskant? Bei welchen Solaraktien wäre nach einem Kursabsturz ein günstiger Einstieg aussichtsreich?
China hat sich in wenigen Jahren zum weltweit größten Absatzmarkt für Solarmodule entwickelt. Nach Berechnungen des britischen Marktforschungsunternehmens IHS Technology dürften Solarprojektierer in der Volksrepublik allein im ersten Halbjahr neue Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtkapazität von rund 13 Gigawatt (GW) neu installieren. Das wäre fast so viel wie im Gesamtjahr 2015 und mehr als in den Jahren 2014 und 2013, wo China rund elf GW erreichte. Zum Vergleich: in Deutschland gingen in den beiden letzten Jahren nicht einmal zwei GW neu ans Netz. Doch nun droht der Wachstumslokomotive des weltweiten Solarmarktes die Vollbremsung.
Experten erwarten massiven Rückgang beim Solarzubau in China
Denn nachdem sie über Jahre die einheimische Solarbranche nach Kräften unterstützte, will die chinesische Regierung den Solarausbau künftig drosseln. Ende dieses Monats wird daher die chinesische Solarstrom-Einspeisevergütung gekappt. Derzeit versuchen Investoren noch, vor diesem Stichttag geplante Projekte abzuschließen, damit sie noch die alte Einspeisevergütung beanspruchen können. Solarhersteller konnten sich daher in China im Jahresverlauf bisher über eine hohe Nachfrage aus China freuen. Doch für sie wendet sich das Blatt bereits, wie IHS Technology feststellt. Laut den Marktforschern verzeichnen sie schon jetzt eine sinkende Kundennachfrage aus der Volksrepublik und einen steigenden Preisdruck. Für das dritte Quartal sagt IHS Technology für den chinesischen Photovoltaikmarkt einen Einbruch um 80 Prozent voraus. Ab dem vierten Quartal werde sich die Nachfrage nur wenig erholen. Die Solarkonzerne müssten sich auf einen starken Preisverfall und auf einen massiven Rückgang der Gewinnmarge einstellen.
Auch in den USA dürfte die Nachfrage deutlich sinken
Damit ruhen die Hoffnungen auf weiteres Wachstum noch stärker als ohnehin auf den USA. Die Vereinigten Staaten waren zuletzt nach China und Japan weltweit der Solarmarkt mit dem weltweit drittstärksten Solarzubau. Zumal dort der US-Kongress im Dezember 2016 die staatliche Förderung von Solarinvestments zu unverändert attraktiven Bedingungen bis 2020 verlängert hat, während in Japan der Solarmarkt an Dynamik verliert, weil die Regierung jedes Jahr die Solarstromtarife für neue Photovoltaikanlagen kürzt. Doch wie die Analyse von IHS Technology verdeutlicht, droht auch in den USA für die zweite Jahreshälfte ein Nachfragerückgang. Wie die Marktforscher ausführen, werden derzeit in den Vereinigten Staaten viele Projekte nach hinten verschoben, weil mit der Verlängerung der Solarförderung der Druck nicht mehr da ist, geplante Photovoltaikprojekte noch in 2016 abzuschließen, da die Solarförderung nicht zum Jahresende gekappt wird. Zudem hätten viel US-Projektierer hohe Lagerbestände mit Solarmodulen aufgebaut und müssten diese nun zunächst abtragen. All dies werde voraussichtlich dazu führen, dass die Nachfrage für Solarmodule in den USA im zweiten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund zehn Prozent schrumpft. Laut IHS Technology erhalten Solarhersteller für ihre Module von Kunden schon jetzt deutlich weniger Geld, wenn diese für das zweite Halbjahr bestellt werden. Auch sie müssen sich daher auf deutlich sinkende Einnahmen einstellen.
Von 2011 bis 2013 gab es schon einmal eine vergleichbare Situation, wie sie nun droht. Damals war das Angebot an Solarmodulen weit höher als die Nachfrage. Die Solarhersteller erlitten hohe Verluste und viele von ihnen gingen Pleite. Die Kurse von Solaraktien brachen auf breiter Front massiv ein. Die Markterholung setzte 2013 ein, weil zum einen etliche Anbieter vom Markt verschwanden und nicht länger Solarmodule fertigten, zum anderen weil in Asien und in den USA die Nachfrage für Solarmodule stark stieg. Nachdem die Nachfrage im zuvor stark wachsenden Solarmarkt Europas einbrach oder stagnierte, konnten die Hersteller also auf neue Märkte ausweichen.
Ein langer Preisverfall könnte viele Solarhersteller in die Knie zwingen
In Europa machen Solarhersteller schon länger keine guten Geschäfte mehr. Dort haben vor allem die sonnenreichen Staaten im Zuge von Sparmaßnahmen die Solarförderung stark beschnitten. Ähnliches geschah aber auch in Deutschland und Großbritannien. Lateinamerika gilt vielen als aussichstreicher neuer Absatzmarkt für Solarhersteller, und viele Solarkonzerne haben bereits begonnen, in dieser Region Solarparks auszurüsten oder gar selbst umzusetzen. Aber das Nachfragevolumen ist hier noch viel zu gering, als dass Kunden aus Lateinamerika die befürchteten Nachfragerückgänge in China und in den USA ausgleichen könnten. Folglich müssen die Solarhersteller ihre Preise stark verringern, um zumindest ihre Produktion auszulasten und hohe Abschreibungen auf Lagerbestände zu vermeiden. Und die Gefahr ist groß, dass - wie bei der Marktbereinigung vor wenigen Jahren - etlichen Solarherstellern die Geldmittel ausgehen, ehe sich Nachfrage und Angebot wieder annähern und sich die Preise stabilisieren.
Solarzulieferer wie Wacker Chemie und Solarausrüster wären ebenfalls betroffen
Eine Krise der Solarhersteller würde bedeuten, dass sich auch die Aussichten für Solarzulieferer und Solarausrüster verschlechtern. Die Solarhersteller werden versuchen, den Preisdruck an ihre Zulieferer weiterzugeben. Daher raten wir nun von der Aktie der Wacker Chemie AG ab, die zu den größten Herstellern von Solarsilizium weltweit gehört. Sie beliefert vor allem Kunden in China mit diesem wichtigsten Rohstoff für die Produktion von Solarmodulen. Und die Solarhersteller werden abermals weniger in Produktionstechnik investieren. Für Solarausrüster besteht sogar die Gefahr, dass vereinbarte Bestellungen nicht abgerufen oder Kunden zahlungsunfähig werden. Damit erhöhen sich auch die Anlagerisiken bei Aktien von Solarausrüstern.
Bildhinweis: Technologie für Solarhersteller von der deutschen Singulus Technology AG. Auch sie würde eine Krise der Solarhersteller belasten. / Foto: Unternehmen
Die Aktien ausgewählter Solarhersteller haben dennoch gute Perspektiven
Wenn die Prognosen von IHS Technology zutreffen, drohen Anlegern vor allem bei chinesischen Solaraktien wie Yingli und Renesola hohe Kursverluste. Seit den Verkaufsempfehlungen in ECOreporter- Aktientipps vom Februar und vom März 2016 haben deren Anteilsschein bereits erheblich an Wert verloren. Auch vom Investment in Trina und in JA Solar raten wir ab. Für die Aktie von Canadian Solar haben sich die Kursrisken so sehr erhöht, dass wir vom weiteren Investment abraten. Dieser Konzern hat es aber immerhin bereits geschafft, ein großes Projektgeschäft aufzubauen und damit seine Abhängigkeit von der Solarmodulproduktion zu verringern. Zudem ist er in der Lage, den Absatz wieder stärker nach Japan und in die USA zu verlagern und damit die Einbrüche im China-Geschäft abzumildern. Canadian Solar dürfte zu den Konzernen gehören, die auch eine weitere Marktbereinigung überstehen und langfristig gute Wachstumschancen haben.
Ähnlich wie mit Canadian Solar verhält es sich bie First Solar und bei SunPower. Nur dass die beiden US-Konzerne als Solarprojektierer bereits viel weiter sind. Hinzu kommt bei First Solar, dass dieser Konzern aus dem US-Bundesstaat Arizona keine Silizium-Solarmodule produziert, sondern weitaus billigere Dünnschicht-Module. Diesen Markt dominiert er mit weitem Abstand vor der Konkurrenz. Deshalb wird sich der drohende Preisdruck auf First Solar wohl weniger stark auswirken als auf andere der größten Solarkonzerne weltweit. Die kalifornische SunPower wiederrum bietet besonders leistungsstarke Solarmodule an, könnte also mit dem Argument besonderer Qualität die Preissenkungen begrenzen. Zudem sind beide US-Konzerne finanziell sehr stark aufgestellt, können also eine längere Verlustphase aussitzen. Wagemutige Anleger mit langem Anlagehorizont könnten im Jahresverlauf niedrige Kurse dieser beiden US-Aktien nutzen, um sie vergleichsweise günstig einzukaufen.
Auch bei deutschen Solaraktien drohen Kursturbulenzen
Weitaus negativer beurteilen wir die Aussichten für die deutsche SolarWorld AG, nicht nur weil dem Konzern aus Bonn der Streit mit seinem Siliziumzulieferer Hemlock teuer zu stehen kommen könnte (lesen sie hier mehr darüber). Der einzig verbliebende große deutsche Solarhersteller hängt wesentlich vom US-Markt ab und hat schon die letzte Marktbereinigung nur mit Mühe und Not überstanden. Seine Aktionäre zahlten für die Rettung eine hohe Zeche. Wenn die Preise für Solartechnik erneut abstürzen, dürfte es für SolarWorld eng werden. ECOreporter.de rät schon länger vom Investment in diese deutsche Solaraktie ab.
Auch die deutsche Phoenix Solar AG setzt stark auf den US-Markt. Aber das Unternehmen aus Sulzemoos produziert keine Module, sondern setzt Solarparks um. Es könnte sogar davon profitieren, wenn sich Solarmodule deutlich verbilligen. Allerdings ist die Gefahr groß, dass Börsianer nicht unterscheiden und die Aktie von Phoenix Solar in den Negativstrudel der Aktien von Solarherstellern gerät. Mittelfristig sollte sich diese deutsche Solaraktie aber deutlich besser entwickeln als der Markt. Wie bei First Solar und bei SunPower können risikobereite Investoren hier Kursschwächen für Zukäufe nutzen. Aber Phoenix Solar ist weitaus weniger robust als die beiden US-Konzerne, hat gerade erst eine tief greifende Umstrukturierung überstanden.
Kursturbulenzen drohen auch bei der Aktie der SMA Solar Technology AG. Sie ist zwar ebenfalls kein Solarhersteller, doch deren Aktie könnte sich einem allgemeinen Negativtrend für Solaraktien kaum entziehen. SMA Solar Technology AG rüstet Solarparks mit Steuerungstechnik aus, hat in diesem Geschäft international eine starke Marktstellung. Durch eine intensive Restrukturierung hat das Unternehmen aus Niestetal bei Kassel seine Kostenstruktur stark verbessert. Vor allem aber will das Unternehmen verstärkt auf das Geschäft mit Speichertechnologie setzen. Das ist ein aussichtsreicher Zukunftsmarkt. Die Chancen auf Kurszuwächse dieser Solaraktie sind daher zwar kurzfristig nicht sehr gut, wohl aber auf längere Sicht.
Canadian Solar Inc.: ISIN CA1366351098 / WKN A0LCUY
First Solar Inc: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM
JA Solar Holdings Co. Ltd.: ISIN US4660902069 / WKN A1J87E
Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93
ReneSola Ltd: ISIN US75971T1034 / WKN A0NBAR
SMA Solar Technology AG: ISIN DE000A0DJ6J9
SolarWorld AG: ISIN DE000A1YCMM2
SunPower: ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7
Trina Solar Ltd.: ISIN US89628E1047 / WKN A0LF3P
Yingli Green Energy Co. Ltd: ISIN US98584B2025
Wacker Chemie AG: ISIN DE000WCH8881 / WKN WCH888
China hat sich in wenigen Jahren zum weltweit größten Absatzmarkt für Solarmodule entwickelt. Nach Berechnungen des britischen Marktforschungsunternehmens IHS Technology dürften Solarprojektierer in der Volksrepublik allein im ersten Halbjahr neue Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtkapazität von rund 13 Gigawatt (GW) neu installieren. Das wäre fast so viel wie im Gesamtjahr 2015 und mehr als in den Jahren 2014 und 2013, wo China rund elf GW erreichte. Zum Vergleich: in Deutschland gingen in den beiden letzten Jahren nicht einmal zwei GW neu ans Netz. Doch nun droht der Wachstumslokomotive des weltweiten Solarmarktes die Vollbremsung.
Experten erwarten massiven Rückgang beim Solarzubau in China
Denn nachdem sie über Jahre die einheimische Solarbranche nach Kräften unterstützte, will die chinesische Regierung den Solarausbau künftig drosseln. Ende dieses Monats wird daher die chinesische Solarstrom-Einspeisevergütung gekappt. Derzeit versuchen Investoren noch, vor diesem Stichttag geplante Projekte abzuschließen, damit sie noch die alte Einspeisevergütung beanspruchen können. Solarhersteller konnten sich daher in China im Jahresverlauf bisher über eine hohe Nachfrage aus China freuen. Doch für sie wendet sich das Blatt bereits, wie IHS Technology feststellt. Laut den Marktforschern verzeichnen sie schon jetzt eine sinkende Kundennachfrage aus der Volksrepublik und einen steigenden Preisdruck. Für das dritte Quartal sagt IHS Technology für den chinesischen Photovoltaikmarkt einen Einbruch um 80 Prozent voraus. Ab dem vierten Quartal werde sich die Nachfrage nur wenig erholen. Die Solarkonzerne müssten sich auf einen starken Preisverfall und auf einen massiven Rückgang der Gewinnmarge einstellen.
Auch in den USA dürfte die Nachfrage deutlich sinken
Damit ruhen die Hoffnungen auf weiteres Wachstum noch stärker als ohnehin auf den USA. Die Vereinigten Staaten waren zuletzt nach China und Japan weltweit der Solarmarkt mit dem weltweit drittstärksten Solarzubau. Zumal dort der US-Kongress im Dezember 2016 die staatliche Förderung von Solarinvestments zu unverändert attraktiven Bedingungen bis 2020 verlängert hat, während in Japan der Solarmarkt an Dynamik verliert, weil die Regierung jedes Jahr die Solarstromtarife für neue Photovoltaikanlagen kürzt. Doch wie die Analyse von IHS Technology verdeutlicht, droht auch in den USA für die zweite Jahreshälfte ein Nachfragerückgang. Wie die Marktforscher ausführen, werden derzeit in den Vereinigten Staaten viele Projekte nach hinten verschoben, weil mit der Verlängerung der Solarförderung der Druck nicht mehr da ist, geplante Photovoltaikprojekte noch in 2016 abzuschließen, da die Solarförderung nicht zum Jahresende gekappt wird. Zudem hätten viel US-Projektierer hohe Lagerbestände mit Solarmodulen aufgebaut und müssten diese nun zunächst abtragen. All dies werde voraussichtlich dazu führen, dass die Nachfrage für Solarmodule in den USA im zweiten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund zehn Prozent schrumpft. Laut IHS Technology erhalten Solarhersteller für ihre Module von Kunden schon jetzt deutlich weniger Geld, wenn diese für das zweite Halbjahr bestellt werden. Auch sie müssen sich daher auf deutlich sinkende Einnahmen einstellen.
Von 2011 bis 2013 gab es schon einmal eine vergleichbare Situation, wie sie nun droht. Damals war das Angebot an Solarmodulen weit höher als die Nachfrage. Die Solarhersteller erlitten hohe Verluste und viele von ihnen gingen Pleite. Die Kurse von Solaraktien brachen auf breiter Front massiv ein. Die Markterholung setzte 2013 ein, weil zum einen etliche Anbieter vom Markt verschwanden und nicht länger Solarmodule fertigten, zum anderen weil in Asien und in den USA die Nachfrage für Solarmodule stark stieg. Nachdem die Nachfrage im zuvor stark wachsenden Solarmarkt Europas einbrach oder stagnierte, konnten die Hersteller also auf neue Märkte ausweichen.
Ein langer Preisverfall könnte viele Solarhersteller in die Knie zwingen
In Europa machen Solarhersteller schon länger keine guten Geschäfte mehr. Dort haben vor allem die sonnenreichen Staaten im Zuge von Sparmaßnahmen die Solarförderung stark beschnitten. Ähnliches geschah aber auch in Deutschland und Großbritannien. Lateinamerika gilt vielen als aussichstreicher neuer Absatzmarkt für Solarhersteller, und viele Solarkonzerne haben bereits begonnen, in dieser Region Solarparks auszurüsten oder gar selbst umzusetzen. Aber das Nachfragevolumen ist hier noch viel zu gering, als dass Kunden aus Lateinamerika die befürchteten Nachfragerückgänge in China und in den USA ausgleichen könnten. Folglich müssen die Solarhersteller ihre Preise stark verringern, um zumindest ihre Produktion auszulasten und hohe Abschreibungen auf Lagerbestände zu vermeiden. Und die Gefahr ist groß, dass - wie bei der Marktbereinigung vor wenigen Jahren - etlichen Solarherstellern die Geldmittel ausgehen, ehe sich Nachfrage und Angebot wieder annähern und sich die Preise stabilisieren.
Solarzulieferer wie Wacker Chemie und Solarausrüster wären ebenfalls betroffen

Bildhinweis: Technologie für Solarhersteller von der deutschen Singulus Technology AG. Auch sie würde eine Krise der Solarhersteller belasten. / Foto: Unternehmen
Die Aktien ausgewählter Solarhersteller haben dennoch gute Perspektiven
Wenn die Prognosen von IHS Technology zutreffen, drohen Anlegern vor allem bei chinesischen Solaraktien wie Yingli und Renesola hohe Kursverluste. Seit den Verkaufsempfehlungen in ECOreporter- Aktientipps vom Februar und vom März 2016 haben deren Anteilsschein bereits erheblich an Wert verloren. Auch vom Investment in Trina und in JA Solar raten wir ab. Für die Aktie von Canadian Solar haben sich die Kursrisken so sehr erhöht, dass wir vom weiteren Investment abraten. Dieser Konzern hat es aber immerhin bereits geschafft, ein großes Projektgeschäft aufzubauen und damit seine Abhängigkeit von der Solarmodulproduktion zu verringern. Zudem ist er in der Lage, den Absatz wieder stärker nach Japan und in die USA zu verlagern und damit die Einbrüche im China-Geschäft abzumildern. Canadian Solar dürfte zu den Konzernen gehören, die auch eine weitere Marktbereinigung überstehen und langfristig gute Wachstumschancen haben.
Ähnlich wie mit Canadian Solar verhält es sich bie First Solar und bei SunPower. Nur dass die beiden US-Konzerne als Solarprojektierer bereits viel weiter sind. Hinzu kommt bei First Solar, dass dieser Konzern aus dem US-Bundesstaat Arizona keine Silizium-Solarmodule produziert, sondern weitaus billigere Dünnschicht-Module. Diesen Markt dominiert er mit weitem Abstand vor der Konkurrenz. Deshalb wird sich der drohende Preisdruck auf First Solar wohl weniger stark auswirken als auf andere der größten Solarkonzerne weltweit. Die kalifornische SunPower wiederrum bietet besonders leistungsstarke Solarmodule an, könnte also mit dem Argument besonderer Qualität die Preissenkungen begrenzen. Zudem sind beide US-Konzerne finanziell sehr stark aufgestellt, können also eine längere Verlustphase aussitzen. Wagemutige Anleger mit langem Anlagehorizont könnten im Jahresverlauf niedrige Kurse dieser beiden US-Aktien nutzen, um sie vergleichsweise günstig einzukaufen.
Auch bei deutschen Solaraktien drohen Kursturbulenzen
Weitaus negativer beurteilen wir die Aussichten für die deutsche SolarWorld AG, nicht nur weil dem Konzern aus Bonn der Streit mit seinem Siliziumzulieferer Hemlock teuer zu stehen kommen könnte (lesen sie hier mehr darüber). Der einzig verbliebende große deutsche Solarhersteller hängt wesentlich vom US-Markt ab und hat schon die letzte Marktbereinigung nur mit Mühe und Not überstanden. Seine Aktionäre zahlten für die Rettung eine hohe Zeche. Wenn die Preise für Solartechnik erneut abstürzen, dürfte es für SolarWorld eng werden. ECOreporter.de rät schon länger vom Investment in diese deutsche Solaraktie ab.
Auch die deutsche Phoenix Solar AG setzt stark auf den US-Markt. Aber das Unternehmen aus Sulzemoos produziert keine Module, sondern setzt Solarparks um. Es könnte sogar davon profitieren, wenn sich Solarmodule deutlich verbilligen. Allerdings ist die Gefahr groß, dass Börsianer nicht unterscheiden und die Aktie von Phoenix Solar in den Negativstrudel der Aktien von Solarherstellern gerät. Mittelfristig sollte sich diese deutsche Solaraktie aber deutlich besser entwickeln als der Markt. Wie bei First Solar und bei SunPower können risikobereite Investoren hier Kursschwächen für Zukäufe nutzen. Aber Phoenix Solar ist weitaus weniger robust als die beiden US-Konzerne, hat gerade erst eine tief greifende Umstrukturierung überstanden.
Kursturbulenzen drohen auch bei der Aktie der SMA Solar Technology AG. Sie ist zwar ebenfalls kein Solarhersteller, doch deren Aktie könnte sich einem allgemeinen Negativtrend für Solaraktien kaum entziehen. SMA Solar Technology AG rüstet Solarparks mit Steuerungstechnik aus, hat in diesem Geschäft international eine starke Marktstellung. Durch eine intensive Restrukturierung hat das Unternehmen aus Niestetal bei Kassel seine Kostenstruktur stark verbessert. Vor allem aber will das Unternehmen verstärkt auf das Geschäft mit Speichertechnologie setzen. Das ist ein aussichtsreicher Zukunftsmarkt. Die Chancen auf Kurszuwächse dieser Solaraktie sind daher zwar kurzfristig nicht sehr gut, wohl aber auf längere Sicht.
Canadian Solar Inc.: ISIN CA1366351098 / WKN A0LCUY
First Solar Inc: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM
JA Solar Holdings Co. Ltd.: ISIN US4660902069 / WKN A1J87E
Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93
ReneSola Ltd: ISIN US75971T1034 / WKN A0NBAR
SMA Solar Technology AG: ISIN DE000A0DJ6J9
SolarWorld AG: ISIN DE000A1YCMM2
SunPower: ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7
Trina Solar Ltd.: ISIN US89628E1047 / WKN A0LF3P
Yingli Green Energy Co. Ltd: ISIN US98584B2025
Wacker Chemie AG: ISIN DE000WCH8881 / WKN WCH888