Anleihen / AIF

Solarfonds Shedlin Infrastructure 1 European Solar Income - Projekt in Bulgarien noch nicht gekauft, Vertrieb noch gestoppt

Der geschlossene Fonds Shedlin Infrastructure 1 European Solar Income setzt auf Photovoltaik in Bulgarien. Der Fonds hat eine Laufzeit von neun Jahren,die Rendite soll durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr betragen. In einem Opens external link in new windowECOanlagecheck vom April hatten wir das Angebot unter die Lupe genommen und kritisch beurteilt. Neben der Kostenstruktur bemängelten wir die Risiken des Fonds, dessen Investitionsprojekte damals nicht feststanden. Immerhin war geplant, in ein 50-Megawatt-Solarkraftwerk im bulgarischen Kazanlak zu investieren.

Wie ECOreporter.de nun auf Anfrage erfuhr, ist diese Anlage auch wie geplant im Sommer ans Stromnetz angeschlossen worden. Allerdings hat der Shedlin Infrastructure 1 European Solar Income das Projekt noch immer nicht erworben. Denn Bulgarien hat mittlerweile die lange Zeit attraktiven festen Einspeisetarife für Solarstrom stark gekappt. Die gekürzten Tarife gelten für neu ans Netz gebrachte Anlagen. Zudem soll in wenigen Wochen neues Gesetz beschlossen werden, das Einnahmen aus Photovoltaikanlagen rückwirkend mit bis zu 39 Prozent besteuert.

Gerhard Höfler managt den Bulgarien-Solarfonds von Shedlin. Trotz der Entwicklung bekräftigt er das Renditeziel für den Shedlin Infrastructure 1 European Solar Income. „Wir passen den Kaufpreis der Solaranlagen an die neuen Marktbedingungen an“, verspricht Höfler. Der Kauf des Photovoltaik-Kraftwerkes in Kazanlak stehe nun kurz vor dem Abschluss. Dann werde man auch wieder den Vertrieb des Solarfonds aktiv betreiben. Der sei zwischendurch ausgesetzt worden. Bislang habe die Fondsgesellschaft aus Nürnberg rund 2,5 Millionen Eigenkapital bei Anlegern eingesammelt. Sie strebt für den Solarfonds ein  Eigenkapitalvolumen von 16 Millionen Euro an.

Höfler sieht in den Tarifkürzungen für Solarstrom aus neuen bulgarischen Solaranlagen "durchaus Vorteile". Der Solarfonds von Shedlin könne nun Projekte zu deutliche geringeren Preisen einkaufen und das Portfolio damit breiter aufstellen. Auch bei weiteren Akquisitionen würden in den Verträgen Preisanpassungen festgeschrieben.

Für die Anleger bleibt die beunruhigende Gewissheit, dass die bulgarische Regierung die Spielregeln immer wieder ändern kann.
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