Erneuerbare Energie

Starker Ausbau der deutschen Windkraft in 2013

Die deutsche Windkraftkapazität ist 2013 um 29 Prozent gewachsen. Im vergangenen Jahr wurden Windräder mit einer Gesamtleistung von 2.998 Megawatt (MW) aufgestellt und ans Netz angeschlossen. Damit verfügte Deutschland Ende 2013 über eine Windkraftkapazität von insgesamt 33.730 MW. Das geht aus der aktuellen Jahresbilanz des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE) und von VDMA Power Systems hervor. Die Zahlen basieren auf Erhebungen der Deutschen WindGuard.

Das so genannte Repowering, also der Austausch von älteren Windrädern durch neue mit größerer Leistung, trug zum Zuwachs in 2013 etwa über 766 MW bei. Dieser Beitrag wr deutlich größer als der von Windkraftanlagen auf See – offshore. Im Gesamtjahr 2013 wurden laut der Deutschen WindGuard 48 Offshore-Windräder mit einer Gesamtleistung von 240 MW ans Netz gebracht. Insgesamt erreichten die Windenergieanlagen in Nord- und Ostsee Ende 2013 eine Gesamtleistung von 520,3 MW. 103 weitere Anlagen mit einer Leistung von 394,6 MW sind zwar bereits errichtet, warten aber noch auf den Netzanschluss.

Trotz des starken Zubaus im vergangenen Jahr  beklagt Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems, ein schlechte Investitionsklima für Windkraftprojekte in Deutschland. Er verweist auf die Einschnitte, die in den Plänen von Bundesenergieminister Sigmar Gabriel für eine Neugestaltung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vorgesehen sind. Er strebt unter anderem an, den Anspruch auf eine feste Einspeisevergütung bei neuen Windkraftanlagen auf Standorte mit sehr hohem Windangebot zu beschränken und die Windstromtarife zu verringern. Diese Kürzungen sollen formal schon ab August 2014 für neue Windkraftprojekte gelten. Ausgenommen sind aber Anlagen, die bis zum 22. Januar 2013 genehmigt wurden und also auch nach dem August die aktuellen EEG-Tarife beanspruchen können.

Diese Ausnahmen greifen laut Herdan angesichts der langen Zeiträume, die von der Planung bis zum Netzanschluss einer neuen Windkraftanlage vergehen, zu kurz. Dazu ergänzt BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch: „Angesichts langer Planungszeiträume wurden 2013 viele Projekte realisiert, die unter dem Eindruck der Atomkatastrophe in Fukushima begonnen und vor dem Hintergrund der Debatte zur Strompreisbremse beschleunigt wurden. Planungszeiten von drei bis fünf Jahren bedingen, dass heute bereits Projekte für 2017 bearbeitet werden.“ Beide weisen darauf hin, dass deutsche Unternehmen stark vom weltweiten Ausbau der Windkraft profitieren. Deren Vorreiterrolle werde aber durch einen unzureichenden Vertrauensschutz im EEG gefährdet. Die Politik sei gefordert, „Ausbaudellen und Markteinbrüche durch einen maßvollen Übergang bei der EEG-Novelle zu verhindern“.
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