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SunPower steckt weiter tief in der Verlustzone – Solar-Aktie legt dennoch stark zu

Der Umsatz von SunPower ist im zweiten Quartal gesunken, zugleich der Nettoverlust des Solarkonzerns deutlich angestiegen. Dennoch kletterte der Kurs der Solar-Aktie weiter. Sie hat sich in den letzten drei Monaten um fast zwei Drittel verteuert. Wir erklären diesen scheinbaren Widerspruch – und geben Tipps, wie Anleger nun reagieren sollten.


SunPower hat im zweiten Quartal 337,4 Millionen Dollar Umsatz erwirtschaftet, nach 420,5 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Im Zeitraum April bis Juni sprang zudem der Quartalsverlust von 70 Millionen auf 93,8 Millionen Dollar. Allerdings hatte Firmenchef Tom Werner eine deutlich schlechtere Entwicklung vorhergesagt. Nach Ablauf des ersten Vierteljahres hatte der Präsident und CEO (Chief Executive Officer) für das zweite Quartal einen Nettoverlust von 110 bis 135 Millionen Dollar angekündigt.

Das sorgte für Erleichterung. Zumal Werner nun mit geringeren Kosten infolge der 2016 eingeleiteten, umfassenden Restrukturierung rechnet. Er bekräftigte das Ziel, beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) die Rückkehr in die schwarzen Zahlen zu schaffen. Und dies, obwohl Werner nun nur noch 1,9 Milliarden bis 2,1 Milliarden Dollar Jahresumsatz in 2017 in Aussicht stellte: Er verringerte damit die alte Umsatzprognose von 2,1 bis 2,3 Milliarden Dollar.

Für 2016 hatte der Solarkonzern aus Kalifornien 2,56 Milliarden Dollar Jahresumsatz verbucht, nach rund 1,6 Milliarden Dollar in 2015. Aber er hat die Produktion verschlankt und hierbei die Kosten deutlich verringert.

Vorerst keine Aussicht auf einen Nettogewinn

Dennoch gibt es keinen Grund für zu viel Optimismus. SunPower steckt noch inmitten einer großen Umstrukturierung. Der Konzern muss es schaffen, künftig flexibler und vor allem günstiger Solarmodule zu produzieren. Weiterhin ist der Wettbewerb zwischen den Solarherstellern hart, er wird vor allem über den Preis ausgetragen.

So wundert es nicht, dass Tom Werner auch für das dritte Quartal einen Nettoverlust erwartet. Er rechnet mit einem Fehlbetrag in Höhe von 100 Millionen bis 120 Millionen Dollar. Im ersten Halbjahr hat SunPower 264,4 Millionen Dollar Nettoverlust erwirtschaftet, nach 193,6 Millionen Dollar Nettoverlust im Vorjahreszeitraum.

Daher überrascht es auch nicht, dass Werner am Plan festhält, die Beteiligung an der Betreibergesellschaft 8point3 Energy Partners zu verkaufen. SunPower hat dieses Gemeinschaftsunternehmen mit der Konkurrentin First Solar aus Arizona gegründet und an die Börse gebracht. Beide sind dessen Großaktionäre und haben Solarparks an 8point3 Energy Partners ausgelagert.

SunPower will die Beteiligung nun möglichst schnell zu Geld machen. Zudem kündigte Werner den Verkauf von Projektrechten und des großen Solarparks Boulder Solar 1 an. Dies weniger um die Einnahmen zu erhöhen als mit dem Ziel, einen hohen Mittelzufluss zu erreichen. Schließlich muss der Solarkonzern in die Modernisierung der Fertigung investieren und in 2018 eine Anleihe bedienen.


Fazit: Weitere Entwicklung abwarten


Es ist also noch offen, ob SunPower eine nachhaltige Trendwende gelingt. Der Solarkonzern hat zwar Fortschritte erreicht, was die starken Kurszuwächse der letzten Wochen erklärt. Aber nicht ohne Grund notiert die Solar-Aktie mit 11,39 Dollar an der Nasdaq immer noch 21,6 Prozent unter dem Vorjahreskurs. Anleger sollten die weitere Entwicklung zunächst abwarten und die Beteiligung halten.

8point3 Energy Partners LP:  ISIN US2825391053 / WKN A14U8Z
SunPower: ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7
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