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ECOanlagecheck, Solarenergie-Investments
Test: Bürgersolarpark Schandelah von IBC Solar - der geschlossene Solarfonds im unabhängigen ECOanlagecheck
Der Fonds „Bürgersolarpark Schandelah“ der bayerischen IBC Solar Invest GmbH investiert in einen Solarpark in Niedersachsen. Der Solarpark ist bereits seit Ende 2012 am Netz. Anleger können sich ab 5.000 Euro an dem Fonds beteiligen. Ein Agio wird nicht erhoben. Der ECOanlagecheck analysiert das Angebot.
Der Solarpark Schandelah liegt beiderseits der Autobahn 39 bei Braunschweig auf sogenannten Trassen-/Korridorflächen im Abstand von bis zu 110 Metern von der Autobahn. Der Solarpark hat eine Nennleistung von 8,64 Megawattpeak (MWp). Die Inbetriebnahme nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) erfolgte im September 2012, so dass der Solarpark für den erzeugten Strom eine Einspeisevergütung von 12,84 Cent je Kilowattstunde erhält.
Fondsanbieterin und Leistungsbilanz
Die Fondsanbieterin IBC Solar Invest GmbH, eine Tochter des Systemhauses IBC Solar AG aus Bayern, hat seit ihrer Gründung 2003 bereits über 50 Solarfonds aufgelegt, von denen bis Ende 2012 43 vermarktet wurden. In der im Prospekt abgebildeten Leistungsbilanz 2012 sind 27 Solarfonds dargestellt. Bei 26 der 27 Fonds liegen laut der Leistungsbilanz die Stromerträge über der Prognose.
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Gesamtfinanzierungsvolumen: 11,1 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen: 2,5 Millionen Euro (22,5 Prozent)
Platzierungsgarantie: Ja
Fremdkapitalvolumen: 8,6 Millionen Euro (77,5 Prozent)
Die Fondsgesellschaft hat für den Solarpark ein Darlehen bei einer deutschen Großbank mit einer Laufzeit bis Ende 2029 aufgenommen, das bereits ausbezahlt ist. Bei dem Darlehen handelt es sich um ein KfW-Darlehen mit einem Zinssatz von 2,65 Prozent pro Jahr.
Der Zins ist bis Ende 2022 festgeschrieben. Für die Zeit danach kalkuliert die Anbieterin mit einem unveränderten Zinssatz.
Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)
Agio: 0 Prozent
Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 0 Prozent
Fondsprospekt: 0,6 Prozent
Gesamtweichkosten: 0,6 Prozent
Laut Prospekt sind Provisionen, insbesondere Vermittlungsprovisionen oder vergleichbare Vergütungen, keine zu leisten.
Die Muttergesellschaft (IBC Solar AG) der Fondsanbieterin (IBC Solar Invest GmbH) ist Generalunternehmerin und teilweise Modullieferantin für den Solarpark des Fonds, so dass eine Quersubventionierung der Fondsnebenkosten hätte stattfinden können. Die von ECOreporter.de ermittelten Projekt(kosten)-Kennzahlen und die von der Anbieterin ausgewiesenen Projektentwicklungskosten liegen aber im marktüblichen Bereich, so dass es keinen Indiz oder Beleg für eine Querfinanzierung gibt.
Laufende Kosten
Technische Betriebsführung (inkl. Wartung, erstes Jahr): 4,6 Euro pro Kilowattpeak (kWp)
Kaufmännische Geschäftsführung (inkl. Fondsverwaltung, erstes Jahr): 3,6 Euro/kWp
Pacht (inkl. einmaliger Pachtvorauszahlung, pro Jahr): 4,4 Euro/kWp
Kostensteigerung (pro Jahr, Kalkulation): 2,0 Prozent
Die Vergütung für die technische Betriebsführung je kWp liegt deutlich unter der durchschnittlichen Vergütungshöhe, die ECOreporter.de in den letzten zwei Jahren bei Solarfonds mit Investitionen in Deutschland ermittelt hat. Allerdings sind mit dem Betriebsführungsverträgen Kosten für Reparaturen nicht abgedeckt. Für eventuelle Reparaturen sind in der Prognoserechnung 4,6 Euro/kWp einkalkuliert. Wenn dieser Betrag nicht benötigt wird, steht er zur Rücklagenbildung oder als zusätzliche Ausschüttung zur Verfügung.
Die Vergütung für die kaufmännische Betriebsführung (inkl. Fondsverwaltung) ist niedrig, die Höhe der Pacht marktüblich.
Laufzeit und Ausschüttungen
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2038, Prognosezeitraum bis 2032, Auflösung der Fondsgesellschaft erfordert 75 Prozent-Mehrheit der Gesellschafter, erstmalige ordentliche Kündigung durch den Anleger zum 31. Dezember 2029 möglich
Gesamtausschüttungsprognose (für 20 Jahre, Kalkulation): 230 Prozent (inkl. 100 Prozent Kapitalrückzahlung)
Ausschüttung durch Verkaufserlös (Kalkulation): 0 Prozent
Renditeprognose vor Steuer pro Jahr (IRR, Kalkulation): 6,7 Prozent
Einkunftsart: Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Einkaufsfaktor (Kaufpreis Solarpark/prognostizierte Stromerlöse erstes Jahr): 9,9
Gesamtfinanzierung: 1.285 Euro/kWp
Einspeisevergütung: 12,84 Eurocent/kWh
Der Einkaufsfaktor liegt leicht über dem Durchschnitt bei Solarfonds, die in Deutschland investieren. Trotzdem liegt die Renditeerwartung des Fonds leicht über dem Durchschnitt für Solarfonds in Deutschland, weil die Fondsnebenkosten des Solarfonds Schandelah sehr niedrig sind.
Die Grundstücke, auf denen sich die Solarparks befinden, sind für jeweils 25 Jahren zzgl. einer Verlängerungsoption von fünf Jahren gepachtet. Daher sind gegenüber der Prospektprognose Mehrerlöse möglich, wenn die Solaranlagen nach 20 Jahren in einem technisch weiterhin funktionsfähigen Zustand sein sollten: Dann können sie weiterhin Strom produzieren, der dann allerdings nicht mehr nach einer gesetzlich geregelten Einspeisevergütung bezahlt werden wird.
Technik und Erträge
Der Fonds hat den Solarpark Schandelah mit einer Nennleistung von 8,64 MWp erworben. In dem Parks sind polykristalline Module des chinesischen Herstellers Suntech Power, der 2013 Insolvenz anmelden musste, im Einsatz. Die IBC Solar AG gewährt laut Prospekt auf die im Solarpark verbauten Module von Suntech Power eine Leistungsgarantie von 95 Prozent über 5 Jahre, 90 Prozent über 12 Jahre, 85 Prozent über 18 Jahre und von 80 Prozent über 25 Jahre. Die Wechselrichter kommen von der SMA Solar Technology AG aus Niestetal bei Kassel.
Für den Solarpark wurde nur ein Ertragsgutachten erstellt vom Sachverständigen Prof. Dr.-Ing. Gerd Becker von der Hochschule München, Labor für Solartechnik und energetische Anlagen. Branchenüblich sind zwei Gutachten je Solarpark. Allerdings hat die Anbieterin für die Prognoserechnung vom Gutachterwert von 947 kWh/kWp rund 2,3 Prozent abgezogen. Dieser Sicherheitsabschlag wird aber dadurch relativiert, dass die Anbieterin nicht mit einer jährlichen Leistungsabnahme der Module (Degradation) kalkuliert. Diese wird branchenüblich bei polykristallinen Modulen mit 0,2 Prozent pro Jahr angesetzt.
Der Solarpark ist bereits seit Anfang 2013 im Betrieb. Nach Angaben der Anbieterin lag der Stromertrag des Solarparks 2013 bei 950 kWh/kWp. Das liegt geringfügig über der Gutachterprognose von 947 kWh/kWp und um 2,7 Prozent über der Prospektprognose von 925 kWh/kWp. In den ersten vier Monaten 2014 lag der Stromertrag des Solarparks nach Angaben der Anbieterin rund 25,1 Prozent über der Prospektprognose. Wesentlicher Grund hierfür waren die in 2014 überdurchschnittlich sonnenreichen Monate März und April.
Ökologische Wirkung
Der Solarpark liegt unmittelbar an einer Autobahn auf sogenannten Trassenflächen, somit auf Flächen mit einem tendenziell geringen ökologischen Bodenwert (für die Landwirtschaft). Auch für andere Nutzungen (z.B. Besiedelung, Erholungsraum) sind diese Flächen wenig geeignet, so dass der Betrieb des Solarparks auf diesen Flächen eine der ökologisch und ökonomisch sinnvollsten Nutzungsmöglichkeiten darstellt.
Mit der Stromproduktion des Solarparks können voraussichtlich jährlich circa 5.000 Tonnen CO2 gegenüber der Stromgewinnung aus konventionellen Kraftwerken eingespart werden. Mit der produzierten Strommenge können bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh rund 2.300 Haushalte jährlich versorgt werden.
Bild: Der Solarpark wurde im Mai 2013 offiziell eingeweiht.
Risiko
Der Fonds hat den Solarpark Schandelah erworben, der im zweiten Halbjahr 2012 ans Netz gegangen sind. Daher bestehen keine Projektentwicklungs- Fertigstellungs- oder Blindpoolrisiken. Der Darlehensvertrag ist geschlossen und der Darlehensbetrag bereits an den Fonds ausbezahlt worden.
Die IBC Solar Invest GmbH, Fondsanbieterin und zudem geschäftsführende Komplementärin des Fonds, ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der IBC Solar AG. Die IBC Solar AG hat als Generalunternehmerin den Solarpark errichtet, übernimmt dessen technische Betriebsführung und gewährt eine Leistungsgarantie auf die Module des Herstellers SuntechPower.
Aus dieser Konstellation heraus können sich Interessenkonflikte ergeben. Es besteht in diesem Fall das Risiko, dass Interessenkonflikte zu Ungunsten der Fondsgesellschaft gelöst werden. Das Risiko könnte sich erhöhen, wenn das Kommanditkapital nicht vollständig platziert werden sollte, da in diesem Fall die IBC Solar AG als Platzierungsgarantin in die Fondsgesellschaft eintreten und – abhängig von ihrem Kapitalanteil – einen beherrschenden Einfluss in der Gesellschafterversammlung einnehmen kann.
Das Auseinandersetzungsguthaben (Abfindung), welches Gesellschafter erhalten, die vor Beendigung der Fondsgesellschaft ausscheiden, wird laut Gesellschaftsvertrag vom Steuerberater der Fondsgesellschaft verbindlich festgelegt. Diese Regelung kann ausscheidende Gesellschafter eventuell benachteiligen, da der Steuerberater des Fonds in diesem Fall nicht als vollkommen unabhängig gelten kann und eine unabhängige Schiedsstelle laut Gesellschaftsvertrag nicht vorgesehen ist.
Der Fonds ist bei seinen Solaranlagen wirtschaftlich abhängig von den gesetzlichen Einspeisevergütungen des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG). Es kann nicht vollkommen ausgeschlossen werden, dass das EEG mit rückwirkender Wirkung für Bestandsanlagen geändert wird oder die Steuerlast für Solarparkbetreiber erhöht wird. Beides könnte einen wirtschaftlichen Betrieb der Solaranlagen erschweren.
Stärken
Keine Fertigstellungs- und Projektentwicklungsrisiken
Erfahrene Fondsanbieterin und Betriebsführerin
Sehr geringe Weichkosten
Darlehen ausbezahlt
Schwächen
Potential für Interessenkonflikte
Nur ein Ertragsgutachten
Chancen
Weiterbetrieb oder Verkauf des Solarparks nach 20 Jahren
Risiken
Energieertragsschwankungen
Fazit:
Finanziell
Der Fonds hat einen Solarpark erworben, der seit mehr als einem Jahr am Netz ist. Die bisherigen Stromerträge des Solarparks liegen über der Prospektprognose. Zudem ist die Finanzierung des Solarparks gesichert; das Bankdarlehen bereits ausbezahlt. Somit bestehen einige der wesentlichen Projektrisiken nicht mehr. Die Renditeerwartung liegt leicht über dem Durchschnitt, weil die Fondsnebenkosten äußerst gering sind. Zudem wurde der geplante Weiterbetrieb der Solaranlagen nach Ablauf von 20 Jahren in der Prognoserechnung nicht berücksichtigt, so dass Mehrerlöse möglich sind.
Nachhaltigkeit
Solarparks auf Trassenflächen sind nachhaltig.
ECOreporter.de-Empfehlung
Der Solarfonds ist überdurchschnittlich sicherheitsorientiert konzipiert und bietet den Anlegern aufgrund der niedrigen Weichkosten eine angemessen hohe Renditeerwartung.
Basisdaten
Anbieterin, Prospektverantwortliche und geschäftsführende Komplementärin: IBC Solar Invest GmbH, Bad Staffelstein
Fondsgesellschaft (Emittentin): Bürgersolarpark Schandelah GmbH & Co. KG, Bad Staffelstein
Beteiligungsform: Direktkommanditist
Fondswährung: Euro
Gesamtfinanzierungsvolumen: 11,1 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 2,5 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 5.000 Euro
Agio: 0 Prozent
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2038, erstmalige ordentliche Kündigung zum 31. Dezember 2029 möglich
BaFin-Gestattung: Ja
Leistungsbilanz: Ja
Mittelverwendungskontrolle: Nein
Sensitivitätsanalyse: Ja
Haftsumme: 100 Prozent der Kommanditeinlage (Außenverhältnis), 100 Prozent (Innenverhältnis)
Der Solarpark Schandelah liegt beiderseits der Autobahn 39 bei Braunschweig auf sogenannten Trassen-/Korridorflächen im Abstand von bis zu 110 Metern von der Autobahn. Der Solarpark hat eine Nennleistung von 8,64 Megawattpeak (MWp). Die Inbetriebnahme nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) erfolgte im September 2012, so dass der Solarpark für den erzeugten Strom eine Einspeisevergütung von 12,84 Cent je Kilowattstunde erhält.
Fondsanbieterin und Leistungsbilanz
Die Fondsanbieterin IBC Solar Invest GmbH, eine Tochter des Systemhauses IBC Solar AG aus Bayern, hat seit ihrer Gründung 2003 bereits über 50 Solarfonds aufgelegt, von denen bis Ende 2012 43 vermarktet wurden. In der im Prospekt abgebildeten Leistungsbilanz 2012 sind 27 Solarfonds dargestellt. Bei 26 der 27 Fonds liegen laut der Leistungsbilanz die Stromerträge über der Prognose.
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Gesamtfinanzierungsvolumen: 11,1 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen: 2,5 Millionen Euro (22,5 Prozent)
Platzierungsgarantie: Ja
Fremdkapitalvolumen: 8,6 Millionen Euro (77,5 Prozent)
Die Fondsgesellschaft hat für den Solarpark ein Darlehen bei einer deutschen Großbank mit einer Laufzeit bis Ende 2029 aufgenommen, das bereits ausbezahlt ist. Bei dem Darlehen handelt es sich um ein KfW-Darlehen mit einem Zinssatz von 2,65 Prozent pro Jahr.
Der Zins ist bis Ende 2022 festgeschrieben. Für die Zeit danach kalkuliert die Anbieterin mit einem unveränderten Zinssatz.
Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)
Agio: 0 Prozent
Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 0 Prozent
Fondsprospekt: 0,6 Prozent
Gesamtweichkosten: 0,6 Prozent
Laut Prospekt sind Provisionen, insbesondere Vermittlungsprovisionen oder vergleichbare Vergütungen, keine zu leisten.
Die Muttergesellschaft (IBC Solar AG) der Fondsanbieterin (IBC Solar Invest GmbH) ist Generalunternehmerin und teilweise Modullieferantin für den Solarpark des Fonds, so dass eine Quersubventionierung der Fondsnebenkosten hätte stattfinden können. Die von ECOreporter.de ermittelten Projekt(kosten)-Kennzahlen und die von der Anbieterin ausgewiesenen Projektentwicklungskosten liegen aber im marktüblichen Bereich, so dass es keinen Indiz oder Beleg für eine Querfinanzierung gibt.
Laufende Kosten
Technische Betriebsführung (inkl. Wartung, erstes Jahr): 4,6 Euro pro Kilowattpeak (kWp)
Kaufmännische Geschäftsführung (inkl. Fondsverwaltung, erstes Jahr): 3,6 Euro/kWp
Pacht (inkl. einmaliger Pachtvorauszahlung, pro Jahr): 4,4 Euro/kWp
Kostensteigerung (pro Jahr, Kalkulation): 2,0 Prozent
Die Vergütung für die technische Betriebsführung je kWp liegt deutlich unter der durchschnittlichen Vergütungshöhe, die ECOreporter.de in den letzten zwei Jahren bei Solarfonds mit Investitionen in Deutschland ermittelt hat. Allerdings sind mit dem Betriebsführungsverträgen Kosten für Reparaturen nicht abgedeckt. Für eventuelle Reparaturen sind in der Prognoserechnung 4,6 Euro/kWp einkalkuliert. Wenn dieser Betrag nicht benötigt wird, steht er zur Rücklagenbildung oder als zusätzliche Ausschüttung zur Verfügung.
Die Vergütung für die kaufmännische Betriebsführung (inkl. Fondsverwaltung) ist niedrig, die Höhe der Pacht marktüblich.
Laufzeit und Ausschüttungen
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2038, Prognosezeitraum bis 2032, Auflösung der Fondsgesellschaft erfordert 75 Prozent-Mehrheit der Gesellschafter, erstmalige ordentliche Kündigung durch den Anleger zum 31. Dezember 2029 möglich
Gesamtausschüttungsprognose (für 20 Jahre, Kalkulation): 230 Prozent (inkl. 100 Prozent Kapitalrückzahlung)
Ausschüttung durch Verkaufserlös (Kalkulation): 0 Prozent
Renditeprognose vor Steuer pro Jahr (IRR, Kalkulation): 6,7 Prozent
Einkunftsart: Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Einkaufsfaktor (Kaufpreis Solarpark/prognostizierte Stromerlöse erstes Jahr): 9,9
Gesamtfinanzierung: 1.285 Euro/kWp
Einspeisevergütung: 12,84 Eurocent/kWh
Der Einkaufsfaktor liegt leicht über dem Durchschnitt bei Solarfonds, die in Deutschland investieren. Trotzdem liegt die Renditeerwartung des Fonds leicht über dem Durchschnitt für Solarfonds in Deutschland, weil die Fondsnebenkosten des Solarfonds Schandelah sehr niedrig sind.
Die Grundstücke, auf denen sich die Solarparks befinden, sind für jeweils 25 Jahren zzgl. einer Verlängerungsoption von fünf Jahren gepachtet. Daher sind gegenüber der Prospektprognose Mehrerlöse möglich, wenn die Solaranlagen nach 20 Jahren in einem technisch weiterhin funktionsfähigen Zustand sein sollten: Dann können sie weiterhin Strom produzieren, der dann allerdings nicht mehr nach einer gesetzlich geregelten Einspeisevergütung bezahlt werden wird.
Technik und Erträge
Der Fonds hat den Solarpark Schandelah mit einer Nennleistung von 8,64 MWp erworben. In dem Parks sind polykristalline Module des chinesischen Herstellers Suntech Power, der 2013 Insolvenz anmelden musste, im Einsatz. Die IBC Solar AG gewährt laut Prospekt auf die im Solarpark verbauten Module von Suntech Power eine Leistungsgarantie von 95 Prozent über 5 Jahre, 90 Prozent über 12 Jahre, 85 Prozent über 18 Jahre und von 80 Prozent über 25 Jahre. Die Wechselrichter kommen von der SMA Solar Technology AG aus Niestetal bei Kassel.
Für den Solarpark wurde nur ein Ertragsgutachten erstellt vom Sachverständigen Prof. Dr.-Ing. Gerd Becker von der Hochschule München, Labor für Solartechnik und energetische Anlagen. Branchenüblich sind zwei Gutachten je Solarpark. Allerdings hat die Anbieterin für die Prognoserechnung vom Gutachterwert von 947 kWh/kWp rund 2,3 Prozent abgezogen. Dieser Sicherheitsabschlag wird aber dadurch relativiert, dass die Anbieterin nicht mit einer jährlichen Leistungsabnahme der Module (Degradation) kalkuliert. Diese wird branchenüblich bei polykristallinen Modulen mit 0,2 Prozent pro Jahr angesetzt.
Der Solarpark ist bereits seit Anfang 2013 im Betrieb. Nach Angaben der Anbieterin lag der Stromertrag des Solarparks 2013 bei 950 kWh/kWp. Das liegt geringfügig über der Gutachterprognose von 947 kWh/kWp und um 2,7 Prozent über der Prospektprognose von 925 kWh/kWp. In den ersten vier Monaten 2014 lag der Stromertrag des Solarparks nach Angaben der Anbieterin rund 25,1 Prozent über der Prospektprognose. Wesentlicher Grund hierfür waren die in 2014 überdurchschnittlich sonnenreichen Monate März und April.
Ökologische Wirkung
Der Solarpark liegt unmittelbar an einer Autobahn auf sogenannten Trassenflächen, somit auf Flächen mit einem tendenziell geringen ökologischen Bodenwert (für die Landwirtschaft). Auch für andere Nutzungen (z.B. Besiedelung, Erholungsraum) sind diese Flächen wenig geeignet, so dass der Betrieb des Solarparks auf diesen Flächen eine der ökologisch und ökonomisch sinnvollsten Nutzungsmöglichkeiten darstellt.

Bild: Der Solarpark wurde im Mai 2013 offiziell eingeweiht.
Risiko
Der Fonds hat den Solarpark Schandelah erworben, der im zweiten Halbjahr 2012 ans Netz gegangen sind. Daher bestehen keine Projektentwicklungs- Fertigstellungs- oder Blindpoolrisiken. Der Darlehensvertrag ist geschlossen und der Darlehensbetrag bereits an den Fonds ausbezahlt worden.
Die IBC Solar Invest GmbH, Fondsanbieterin und zudem geschäftsführende Komplementärin des Fonds, ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der IBC Solar AG. Die IBC Solar AG hat als Generalunternehmerin den Solarpark errichtet, übernimmt dessen technische Betriebsführung und gewährt eine Leistungsgarantie auf die Module des Herstellers SuntechPower.
Aus dieser Konstellation heraus können sich Interessenkonflikte ergeben. Es besteht in diesem Fall das Risiko, dass Interessenkonflikte zu Ungunsten der Fondsgesellschaft gelöst werden. Das Risiko könnte sich erhöhen, wenn das Kommanditkapital nicht vollständig platziert werden sollte, da in diesem Fall die IBC Solar AG als Platzierungsgarantin in die Fondsgesellschaft eintreten und – abhängig von ihrem Kapitalanteil – einen beherrschenden Einfluss in der Gesellschafterversammlung einnehmen kann.
Das Auseinandersetzungsguthaben (Abfindung), welches Gesellschafter erhalten, die vor Beendigung der Fondsgesellschaft ausscheiden, wird laut Gesellschaftsvertrag vom Steuerberater der Fondsgesellschaft verbindlich festgelegt. Diese Regelung kann ausscheidende Gesellschafter eventuell benachteiligen, da der Steuerberater des Fonds in diesem Fall nicht als vollkommen unabhängig gelten kann und eine unabhängige Schiedsstelle laut Gesellschaftsvertrag nicht vorgesehen ist.
Der Fonds ist bei seinen Solaranlagen wirtschaftlich abhängig von den gesetzlichen Einspeisevergütungen des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG). Es kann nicht vollkommen ausgeschlossen werden, dass das EEG mit rückwirkender Wirkung für Bestandsanlagen geändert wird oder die Steuerlast für Solarparkbetreiber erhöht wird. Beides könnte einen wirtschaftlichen Betrieb der Solaranlagen erschweren.
Stärken
Keine Fertigstellungs- und Projektentwicklungsrisiken
Erfahrene Fondsanbieterin und Betriebsführerin
Sehr geringe Weichkosten
Darlehen ausbezahlt
Schwächen
Potential für Interessenkonflikte
Nur ein Ertragsgutachten
Chancen
Weiterbetrieb oder Verkauf des Solarparks nach 20 Jahren
Risiken
Energieertragsschwankungen
Fazit:
Finanziell
Der Fonds hat einen Solarpark erworben, der seit mehr als einem Jahr am Netz ist. Die bisherigen Stromerträge des Solarparks liegen über der Prospektprognose. Zudem ist die Finanzierung des Solarparks gesichert; das Bankdarlehen bereits ausbezahlt. Somit bestehen einige der wesentlichen Projektrisiken nicht mehr. Die Renditeerwartung liegt leicht über dem Durchschnitt, weil die Fondsnebenkosten äußerst gering sind. Zudem wurde der geplante Weiterbetrieb der Solaranlagen nach Ablauf von 20 Jahren in der Prognoserechnung nicht berücksichtigt, so dass Mehrerlöse möglich sind.
Nachhaltigkeit
Solarparks auf Trassenflächen sind nachhaltig.
ECOreporter.de-Empfehlung
Der Solarfonds ist überdurchschnittlich sicherheitsorientiert konzipiert und bietet den Anlegern aufgrund der niedrigen Weichkosten eine angemessen hohe Renditeerwartung.
Basisdaten
Anbieterin, Prospektverantwortliche und geschäftsführende Komplementärin: IBC Solar Invest GmbH, Bad Staffelstein
Fondsgesellschaft (Emittentin): Bürgersolarpark Schandelah GmbH & Co. KG, Bad Staffelstein
Beteiligungsform: Direktkommanditist
Fondswährung: Euro
Gesamtfinanzierungsvolumen: 11,1 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 2,5 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 5.000 Euro
Agio: 0 Prozent
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2038, erstmalige ordentliche Kündigung zum 31. Dezember 2029 möglich
BaFin-Gestattung: Ja
Leistungsbilanz: Ja
Mittelverwendungskontrolle: Nein
Sensitivitätsanalyse: Ja
Haftsumme: 100 Prozent der Kommanditeinlage (Außenverhältnis), 100 Prozent (Innenverhältnis)