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Was brachte den Ökostrom-Riesen SunEdison in die Krise?
Der Antrag auf Insolvenz des Ökostrom-Giganten kam am Ende alles andere als überraschend. Inzwischen hat der Konzern den Verkauf einer Großbritannien-Tochter abgeschlossen. Marktbeobachter und Experten gehen hart mit der SunEdison-Führung ins Gericht.
Der in der zweiten Jahreshälfte 2015 selbst verordnete Sparkurs von SunEdison Inc. konnte die Insolvenz nicht abwenden. Immerhin hat der Konzern aus Belmont in Kalifornien jetzt einen Abnehmer für eines der Unternehmen gefunden, das in diesem Zusammenhang zu Geld gemacht werden sollte: Die erst im Juni 2015 durch SunEdison übernommene britische Mark Group geht für einen nicht genannten Preis an den britischen Ökostromversoger ecotricity Ltd. Das teilte ecotricity mit. Die Übernahme der auf Dachsolaranlagen spezialisierten Mark Group sei der erste Schritt von ecotricity ins Geschäft mit Privathaushalten, erklärte der Gründer des Unternehmens Dale Vince. Die letzte Übernahme von ecotricity datiert ihm zufolge zurück ins Jahr 2014. Damals kaufte ecotricity das britische Windkraft-Unternehmen Evance.
TerraForm Power und TerraForm Global betonen Eigenständigkeit gegenüber SunEdison
Die beiden auf Kraftwerksbetrieb spezialisierten Töchter von SunEdison, TerraForm Power und TerraForm Global betonten in den vergangenen Tagen wiederholt ihre Eigenständigkeit. In einer gemeinsamen aktuellen Erklärung heißt es nun, beide seien liquide und es gebe keinerlei Absicht ihrerseits Gläubigerschutz zu beantragen. Allerdings werde die Insolvenz beide Töchter vor „Herausforderungen“ stellen, räumen die Unternehmen ein. Der Grund: SunEdison sei als Servicedienstleister ein wichtiger Partner bei der technischen Betriebsführung und Wartung der Ökokraftwerke. Es gehe nun darum, sich abzustimmen, um den Betrieb der Kraftwerke im Besitz beider Tochtergesellschaften weiter sicherzustellen. Allerdings werde TerraForm Power auch für den Fall, dass SunEdison als Partner ausfalle den Betrieb fortführen, hieß es. Der jüngste gewährte Kredit in Höhe von 300 Millionen Dollar, den SunEdison zusätzlich zum Insolvenzantrag Ende vergangener Woche bekannt gemacht hatte (wir berichteten), sei für den Anlagenbetrieb vorgesehen.
Wie TerraForm Power und Terra Form Global gehört auch die Indiensparte von SunEdison, SunEdison Asia Pacific offenbar nicht zur Insolvenzmasse. Das erklärte der Chef von SunEdison Asia Pacific, Pashupathy Gopalan, der Nachrichtenagentur Reuters. Dem Bericht zufolge ist Indien der größte Auslandsmarkt von SunEdison. Die Asiensparte hat demnach Bauvorhaben mit rund 1.700 Megawatt (MW) in den Büchern. Warum die Indiensparte nicht zur Insolvenzmasse gehören soll, ließ Gopalan gegenüber Reuters offen. SunEdison selbst äußerte sich dazu nicht.
Marktbeobachter kritisieren Sun Edison: „Managementfehler“
Marktbeobachter und Experten sehen die Pleite von SunEdison als hausgemacht an. Sowohl die Analysten von Bloomberg New Energy Finance auch die der Marktforschungsagentur IHS sehen Managementfehler als Ursache der Pleite an: In zwei Jahren habe SunEdison auf Pump 3,1 Milliarden Dollar in Übernahmen und Zukäufe von Ökokraftwerken gepumpt. So sei ein Schuldenberg entstanden, der nicht mehr zu managen war, erklärte Jenny Chase, Solarmarkt-Expertin von Bloomberg New Energy Finance. Deshalb, so Chase weiter, sage die Insolvenz mehr über die Strategie von SunEdison aus als über die Erneuerbare-Energie-Branche.
Die Analysten von IHS sehen in der Pleite eine Chance für andere Ökostromprojektierer, um günstig an weit vorangetriebene Bauvorhaben zu gelangen. Es sei davon auszugehen, dass SunEdison über Bauvorhaben mit 700 Megawatt Leistungskapazität verfügt, die Kraftwerke von TerraForm Power nicht mit eingerechnet, erklärte der IHS-Analyst Edurne Zoco. Diese Projekte seien für Investoren attraktiv so Zoco weiter. Für die Produktionsstätten von SunEdison hingegen sehe IHS aktuell weniger großes Käuferinteresse. SunEdison kommentierte diese Analysten-Einschätzungen bisher nicht.
SunEdison Inc.: ISIN US86732Y1091 / WKN: A1WZU6
Der in der zweiten Jahreshälfte 2015 selbst verordnete Sparkurs von SunEdison Inc. konnte die Insolvenz nicht abwenden. Immerhin hat der Konzern aus Belmont in Kalifornien jetzt einen Abnehmer für eines der Unternehmen gefunden, das in diesem Zusammenhang zu Geld gemacht werden sollte: Die erst im Juni 2015 durch SunEdison übernommene britische Mark Group geht für einen nicht genannten Preis an den britischen Ökostromversoger ecotricity Ltd. Das teilte ecotricity mit. Die Übernahme der auf Dachsolaranlagen spezialisierten Mark Group sei der erste Schritt von ecotricity ins Geschäft mit Privathaushalten, erklärte der Gründer des Unternehmens Dale Vince. Die letzte Übernahme von ecotricity datiert ihm zufolge zurück ins Jahr 2014. Damals kaufte ecotricity das britische Windkraft-Unternehmen Evance.
TerraForm Power und TerraForm Global betonen Eigenständigkeit gegenüber SunEdison
Die beiden auf Kraftwerksbetrieb spezialisierten Töchter von SunEdison, TerraForm Power und TerraForm Global betonten in den vergangenen Tagen wiederholt ihre Eigenständigkeit. In einer gemeinsamen aktuellen Erklärung heißt es nun, beide seien liquide und es gebe keinerlei Absicht ihrerseits Gläubigerschutz zu beantragen. Allerdings werde die Insolvenz beide Töchter vor „Herausforderungen“ stellen, räumen die Unternehmen ein. Der Grund: SunEdison sei als Servicedienstleister ein wichtiger Partner bei der technischen Betriebsführung und Wartung der Ökokraftwerke. Es gehe nun darum, sich abzustimmen, um den Betrieb der Kraftwerke im Besitz beider Tochtergesellschaften weiter sicherzustellen. Allerdings werde TerraForm Power auch für den Fall, dass SunEdison als Partner ausfalle den Betrieb fortführen, hieß es. Der jüngste gewährte Kredit in Höhe von 300 Millionen Dollar, den SunEdison zusätzlich zum Insolvenzantrag Ende vergangener Woche bekannt gemacht hatte (wir berichteten), sei für den Anlagenbetrieb vorgesehen.
Wie TerraForm Power und Terra Form Global gehört auch die Indiensparte von SunEdison, SunEdison Asia Pacific offenbar nicht zur Insolvenzmasse. Das erklärte der Chef von SunEdison Asia Pacific, Pashupathy Gopalan, der Nachrichtenagentur Reuters. Dem Bericht zufolge ist Indien der größte Auslandsmarkt von SunEdison. Die Asiensparte hat demnach Bauvorhaben mit rund 1.700 Megawatt (MW) in den Büchern. Warum die Indiensparte nicht zur Insolvenzmasse gehören soll, ließ Gopalan gegenüber Reuters offen. SunEdison selbst äußerte sich dazu nicht.
Marktbeobachter kritisieren Sun Edison: „Managementfehler“
Marktbeobachter und Experten sehen die Pleite von SunEdison als hausgemacht an. Sowohl die Analysten von Bloomberg New Energy Finance auch die der Marktforschungsagentur IHS sehen Managementfehler als Ursache der Pleite an: In zwei Jahren habe SunEdison auf Pump 3,1 Milliarden Dollar in Übernahmen und Zukäufe von Ökokraftwerken gepumpt. So sei ein Schuldenberg entstanden, der nicht mehr zu managen war, erklärte Jenny Chase, Solarmarkt-Expertin von Bloomberg New Energy Finance. Deshalb, so Chase weiter, sage die Insolvenz mehr über die Strategie von SunEdison aus als über die Erneuerbare-Energie-Branche.
Die Analysten von IHS sehen in der Pleite eine Chance für andere Ökostromprojektierer, um günstig an weit vorangetriebene Bauvorhaben zu gelangen. Es sei davon auszugehen, dass SunEdison über Bauvorhaben mit 700 Megawatt Leistungskapazität verfügt, die Kraftwerke von TerraForm Power nicht mit eingerechnet, erklärte der IHS-Analyst Edurne Zoco. Diese Projekte seien für Investoren attraktiv so Zoco weiter. Für die Produktionsstätten von SunEdison hingegen sehe IHS aktuell weniger großes Käuferinteresse. SunEdison kommentierte diese Analysten-Einschätzungen bisher nicht.
SunEdison Inc.: ISIN US86732Y1091 / WKN: A1WZU6