Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Meldungen
Wind-Aktie mit Kurspotential: Vestas im Auftragsregen
Weitere Windkraftanlagen soll der dänische Hersteller Vestas in die USA liefern. Zudem erhielt er einen Großauftrag aus Südkorea. Trotz der guten Geschäftsentwicklung hat die Wind-Aktie in den letzten drei Monaten fast ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Was steckt dahinter und was spricht dennoch für das Investment?
Die Serie von Vertriebserfolgen von Vestas Wind Systems reißt nicht ab. Das Unternehmen meldete am heutigen 20. Dezember einen Großauftrag eines US-Kunden für Windräder mit einer Gesamtkapazität von 200 Megawatt (MW). Wie schon bei dem am Vortag vermeldeten Auftrag aus den Vereinigten Staaten hat der Kunde laut Vestas darum gebeten, über Auftraggeber und Standort des Windprojektes keine Angaben zu machen. Vestas erhielt damit in diesem Monat bislang Bestellungen mit einer Gesamtkapazität von rund 500 MW aus den USA.
Daneben war Vestas im Dezember auch in anderen Absatzmärkten erfolgreich. Heute ergatterten die Dänen einen weiteren Großauftrag aus Asien. Dem Unternehmen zufolge bestellte GS Yeongyang Windpower aus Südkorea Windkraftanlagen mit zusammen 24 MW. Die sieben Windrädern habe die Kundin für den Windpark Yeong Yang Stage 2 im Bezirk YoengYang geordert und zudem einen Servicevertrag über zehn Jahre mit Vestas abgeschlossen. Vestas habe 2015 bereits das Vorgänger-Projekt, den Windpark Yeong Yang Stage 1, mit Anlagen ausgestattet. Die Windräder für das neue Projekt sollen die Dänen im vierten Quartal 2017 errichten und in Betrieb nehmen.
Verdüsterte Aussichten für das US-Geschäft von Vestas
Der Aktie von Vestas gaben die abermaligen Geschäftserfolge keinen neuen Auftrieb. Sie war von Ende Oktober bis Mitte Dezember stark unter Druck geraten, weil sich die Aussichten im wichtigen US-Markt verdüstert haben. Mit der Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten ist klar, dass von der Bundesregierung in Washington vorerst keine neuen Impulse für Investitionen in Erneuerbare Energie zu erwarten sind. Trump hat angezweifelt, dass es den Klimawandel überhaupt gibt, einen der härtesten Kritiker der nationalen Umweltbehörde zu deren künftigen Chef ernannt und klargestellt, dass er die Nutzung von fossilen Brennstoffen befördern will.
Allerdings dürfte es Trump kaum gelingen, den US-amerikanischen Windmarkt auszubremsen. Nicht nur weil viele Bundesstaaten, darunter vor allem das von den Republikanern regierte Texas, auf Windkraft setzen. Und Trump ist für die Republikaner als Präsidentschaftskandidat ins Rennen gegangen. Schon jetzt kann Windstrom in den USA bei den Kosten mit Strom aus Gaskraftwerken konkurrieren, ist die Windkraft für viele Unternehmen und Investoren in den Vereinigten Staaten unverzichtbar.
Zudem war der Umsatz, den Vestas in den USA erzielt, schon in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres stark rückläufig. Er schrumpfte gegenüber 2015 um 23 Prozent. Dennoch hat der Windkraftanlagenhersteller den 9-Monats-Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um über 28 Prozent steigern können und das operative Ergebnis sogar verdoppelt. Was belegt, dass Vestas in der Lage ist, Einnahmerückgänge in den USA durch Geschäfte in anderen Ansatzmärkten mehr als auszugleichen. In den ersten neun Monaten von 2016 gelang dies vor allem in Europa. Auch wenn Vestas hier vor allem von dem Sondereffekt profitierte, dass in Deutschland ab 2017 ein neues Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gilt, das die Förderung von Windkraftinvestments erheblich beschneidet. Weshalb Investoren sich bemühten, Windkraftprojekte möglichst noch in 2016 zu starten und damit noch die attraktiven Einspeisevergütungen für Windstrom beanspruchen zu können, die das alte EEG vorsieht.
Künftig werden in Deutschland, dem nach China und den USA drittgrößten Windmarkt der Welt, Auktionen die Preise für Strom aus neuen Windparks ermitteln. Doch vieles spricht dafür, dass Vestas auch eine sinkende Nachfrage aus Deutschland wird auffangen können. Denn neue Windmärkte dürften Nachfrageschwächen in etablierten Märkten ausgleichen, etwa in Indien und anderen Staaten Asiens, wo die Regierungen den Ausbau der Windkraft stark unterstützen. Die Erfolge auf den Klimagipfeln von Paris und Marrakesch machen zudem Hoffnung, dass weltweit verstärkt in Erneuerbaren Energien investiert werden wird.
Die Aktie von Vestas ist langfristig aussichtsreich
Für den internationalen Wettbewerb der Windradhersteller ist Vestas ohnehin bestens aufgestellt. Das Unternehmen wies im ersten Halbjahr 2016 mit 15,6 Prozent die höchste Gewinnmarge der Branche auf. Zudem sinkt die Abhängigkeit der Dänen von der Windrad-Nachfrage. Denn sie setzen verstärkt auf das Service-Geschäft, haben dieses zuletzt durch Übernahmen erheblich ausgebaut. Im Service-Geschäft erwirtschaftet Vestas Einnahmen mit der Wartung und mit dem Betrieb von Windkraftanlagen. In der Regel handelt es sich hierbei um Windräder, die Vestas für Kunden aufgestellt hat, doch nicht nur. Mitte 2016 war der Auftragsbestand im Servicegeschäft mit 9,9 Milliarden Euro schon höher als der des Windradgeschäftes – der kam auf 8,2 Milliarden Euro. Im Servicegeschäft erwirtschaftet Vestas sogar eine noch höhere Marge (17,8 Prozent zur Jahresmitte 2016) als mit dem Verkauf von Windrädern.
Abgesehen davon, dass vorübergehende Kursschwankungen immer möglich sind, bleibt die Windaktie der Dänen aussichtsreich. Die von Vestas für das Geschäftsjahr 2016 angekündigte erneute Steigerung von Umsatz und Gewinn ist in den aktuellen Aktienkurs von 58 Euro zwar bereits eingepreist (Stand: 12:30 Uhr, Xetra, 20.12.). Auf Jahressicht notiert die Windaktie dennoch rund zehn Prozent im Minus. Das ist zu niedrig. Sie erscheint mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22 (bezogen auf den Jahresgewinn von 2015) recht günstig. Zumal eine gute Chance auf eine weitere Dividendenerhöhung besteht. Wir empfehlen die Windaktie für langfristig ausgerichtete Anleger, die Kurstäler aussitzen können und die risikobereit sind.
Vestas Wind Systems: ISIN DK0010268606 / WKN 913769
Die Serie von Vertriebserfolgen von Vestas Wind Systems reißt nicht ab. Das Unternehmen meldete am heutigen 20. Dezember einen Großauftrag eines US-Kunden für Windräder mit einer Gesamtkapazität von 200 Megawatt (MW). Wie schon bei dem am Vortag vermeldeten Auftrag aus den Vereinigten Staaten hat der Kunde laut Vestas darum gebeten, über Auftraggeber und Standort des Windprojektes keine Angaben zu machen. Vestas erhielt damit in diesem Monat bislang Bestellungen mit einer Gesamtkapazität von rund 500 MW aus den USA.
Daneben war Vestas im Dezember auch in anderen Absatzmärkten erfolgreich. Heute ergatterten die Dänen einen weiteren Großauftrag aus Asien. Dem Unternehmen zufolge bestellte GS Yeongyang Windpower aus Südkorea Windkraftanlagen mit zusammen 24 MW. Die sieben Windrädern habe die Kundin für den Windpark Yeong Yang Stage 2 im Bezirk YoengYang geordert und zudem einen Servicevertrag über zehn Jahre mit Vestas abgeschlossen. Vestas habe 2015 bereits das Vorgänger-Projekt, den Windpark Yeong Yang Stage 1, mit Anlagen ausgestattet. Die Windräder für das neue Projekt sollen die Dänen im vierten Quartal 2017 errichten und in Betrieb nehmen.
Verdüsterte Aussichten für das US-Geschäft von Vestas
Der Aktie von Vestas gaben die abermaligen Geschäftserfolge keinen neuen Auftrieb. Sie war von Ende Oktober bis Mitte Dezember stark unter Druck geraten, weil sich die Aussichten im wichtigen US-Markt verdüstert haben. Mit der Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten ist klar, dass von der Bundesregierung in Washington vorerst keine neuen Impulse für Investitionen in Erneuerbare Energie zu erwarten sind. Trump hat angezweifelt, dass es den Klimawandel überhaupt gibt, einen der härtesten Kritiker der nationalen Umweltbehörde zu deren künftigen Chef ernannt und klargestellt, dass er die Nutzung von fossilen Brennstoffen befördern will.
Allerdings dürfte es Trump kaum gelingen, den US-amerikanischen Windmarkt auszubremsen. Nicht nur weil viele Bundesstaaten, darunter vor allem das von den Republikanern regierte Texas, auf Windkraft setzen. Und Trump ist für die Republikaner als Präsidentschaftskandidat ins Rennen gegangen. Schon jetzt kann Windstrom in den USA bei den Kosten mit Strom aus Gaskraftwerken konkurrieren, ist die Windkraft für viele Unternehmen und Investoren in den Vereinigten Staaten unverzichtbar.
Zudem war der Umsatz, den Vestas in den USA erzielt, schon in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres stark rückläufig. Er schrumpfte gegenüber 2015 um 23 Prozent. Dennoch hat der Windkraftanlagenhersteller den 9-Monats-Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um über 28 Prozent steigern können und das operative Ergebnis sogar verdoppelt. Was belegt, dass Vestas in der Lage ist, Einnahmerückgänge in den USA durch Geschäfte in anderen Ansatzmärkten mehr als auszugleichen. In den ersten neun Monaten von 2016 gelang dies vor allem in Europa. Auch wenn Vestas hier vor allem von dem Sondereffekt profitierte, dass in Deutschland ab 2017 ein neues Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gilt, das die Förderung von Windkraftinvestments erheblich beschneidet. Weshalb Investoren sich bemühten, Windkraftprojekte möglichst noch in 2016 zu starten und damit noch die attraktiven Einspeisevergütungen für Windstrom beanspruchen zu können, die das alte EEG vorsieht.
Künftig werden in Deutschland, dem nach China und den USA drittgrößten Windmarkt der Welt, Auktionen die Preise für Strom aus neuen Windparks ermitteln. Doch vieles spricht dafür, dass Vestas auch eine sinkende Nachfrage aus Deutschland wird auffangen können. Denn neue Windmärkte dürften Nachfrageschwächen in etablierten Märkten ausgleichen, etwa in Indien und anderen Staaten Asiens, wo die Regierungen den Ausbau der Windkraft stark unterstützen. Die Erfolge auf den Klimagipfeln von Paris und Marrakesch machen zudem Hoffnung, dass weltweit verstärkt in Erneuerbaren Energien investiert werden wird.
Die Aktie von Vestas ist langfristig aussichtsreich
Für den internationalen Wettbewerb der Windradhersteller ist Vestas ohnehin bestens aufgestellt. Das Unternehmen wies im ersten Halbjahr 2016 mit 15,6 Prozent die höchste Gewinnmarge der Branche auf. Zudem sinkt die Abhängigkeit der Dänen von der Windrad-Nachfrage. Denn sie setzen verstärkt auf das Service-Geschäft, haben dieses zuletzt durch Übernahmen erheblich ausgebaut. Im Service-Geschäft erwirtschaftet Vestas Einnahmen mit der Wartung und mit dem Betrieb von Windkraftanlagen. In der Regel handelt es sich hierbei um Windräder, die Vestas für Kunden aufgestellt hat, doch nicht nur. Mitte 2016 war der Auftragsbestand im Servicegeschäft mit 9,9 Milliarden Euro schon höher als der des Windradgeschäftes – der kam auf 8,2 Milliarden Euro. Im Servicegeschäft erwirtschaftet Vestas sogar eine noch höhere Marge (17,8 Prozent zur Jahresmitte 2016) als mit dem Verkauf von Windrädern.
Abgesehen davon, dass vorübergehende Kursschwankungen immer möglich sind, bleibt die Windaktie der Dänen aussichtsreich. Die von Vestas für das Geschäftsjahr 2016 angekündigte erneute Steigerung von Umsatz und Gewinn ist in den aktuellen Aktienkurs von 58 Euro zwar bereits eingepreist (Stand: 12:30 Uhr, Xetra, 20.12.). Auf Jahressicht notiert die Windaktie dennoch rund zehn Prozent im Minus. Das ist zu niedrig. Sie erscheint mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22 (bezogen auf den Jahresgewinn von 2015) recht günstig. Zumal eine gute Chance auf eine weitere Dividendenerhöhung besteht. Wir empfehlen die Windaktie für langfristig ausgerichtete Anleger, die Kurstäler aussitzen können und die risikobereit sind.
Vestas Wind Systems: ISIN DK0010268606 / WKN 913769