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Vestas: Nicht mehr an der Spitze, aber dennoch richtig gut
Siemens Gamesa überholt Vestas und übernimmt die Marktführerschaft im Windanlagenbau. Was bedeutet das für Vestas-Aktionäre?
Vestas verliert die Führung: Die deutsch-spanische Siemens Gamesa Renewable Energy SA verkaufte 2017 mehr Windkraftanlagen als der dänische bisherige Weltmarktspitzenreiter. Siemens Gamesa installierte letztes Jahr Anlagen mit insgesamt 9,43 Gigawatt (GW) Leistung und erreichte damit einen Weltmarktanteil von 18 Prozent.
Vestas schaffte 7,52 GW (Marktanteil: 14,3 Prozent). Siemens Gamesa verzeichnete für 2017 eine Steigerung von mehr als einem Viertel, während Vestas gegenüber 2016 etwa 14 Prozent verlor. Auf dem dritten Platz landete der chinesische Hersteller Xinjiang Goldwind Science & Technology Co., Ltd (Marktanteil 10,4 Prozent).
Es folgen General Electric (USA; Marktanteil 9,2 Prozent) und der deutsche Hersteller Enercon – ein profitables Unternehmen, das nicht börsennotiert ist und 2017 auf einen Weltmarktanteil von 6,4 Prozent kam, obwohl es die Entscheidung getroffen hat, nicht in den Offshore-Markt einzusteigen.
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Über die Weltmarktführung in 2017 hat der Offshore-Bereich entschieden, und hier war Siemens Gamesa besonders stark. Vestas kooperiert hier mit Mitsubishi Heavy Industries, das Joint Venture heißt MHI Vestas. Auf die fünf Windradhersteller an der Spitze vereinigen sich fast 60 Prozent der weltweit neu in 2017 installierten Windkraft-Kapazität.
Vestas ist weiter gut positioniert, denn das Unternehmen punktet mit seinen Aktivitäten in Kanada, Mexiko, Argentinien, China und Indien. Dank eines hohen Auftragsbestands und wachsender Offshore-Aktivitäten könnte Vestas auch wieder an Siemens Gamesa vorbeiziehen. Vestas hat hohe Umsätze im Bereich Wartung und Service – dieses stetige Geschäft ist ein Pluspunkt in Zeiten mit Auftragsschwankungen.
In einem Bereich allerdings ist Vestas weiter Weltmarktführer: Das Joint Venture MHI Vestas liefert die derzeit größte Windturbine der Welt. Die Vestas V 164-9,5 hat 80 Meter lange Rotorblätter, die eine Fläche von über 21.000 Quadratmetern bestreichen – das wären etwa drei Fußballfelder.
In der Nordsee vor Belgien beginnt die Installation von 23 dieser Super-Turbinen. Sie sollen rechnerisch in der Lage sein, den Strom für 220.000 belgische Haushalte zu liefern. Zum Vergleich: Alleine damit könnte man auch alle Haushalte Nürnbergs oder Stuttgarts versorgen.
Vestas hatte die Dividenden für 2017 auf 9,23 Dänische Kronen (DKK) gesenkt; für 2016 hatte sie 9,71 DKK betragen. Davor waren es allerdings nur 6,82 DKK (2015) bzw. 3,90 DKK (2014).
ECOreporter belässt die Vestas-Aktie weiter auf der Liste der Kandidaten für die ECOreporter-Favoriten-Aktien. Auch weil Vestas vermehrt in die Speicher-Technologie einsteigen will. Da Vestas durch riesige Mengen an weltweiten Wartungsverträgen für Windkraftanlagen einen engen Kontakt zu den Stromproduzenten hat, ergeben sich hier möglicherweise neue Geschäftsperspektiven.
Die Vestas-Aktie notierte am Montag (30.4.) mittags bei 53,90 Euro (Xetra); der Handel in Dänischen Kronen in Kopenhagen zeigte 401,-.
Vestas Wind Systems: ISIN / WKN 913769