Nachhaltige Aktien, Meldungen

12.7.2006: Abflug von Startbahn-West, Landung im Nachhaltigkeits-Index - Ist die Flughafenbetreiberin Fraport AG ein nachhaltiges Unternehmen?

Als einziges deutsches Unternehmen ist die Flughafenbetreiberin Fraport AG neu in den internationalen Nachhaltigkeitsindex FTSE4Good aufgenommen worden. Wie das Unternehmen mitteilt, wird es künftig sowohl im "FTSE4Good Europe Index" als auch im "FTSE4Good Global Index" geführt. Die Fraport AG ist die Eigentümerin und Betreiberin des Flughafens Frankfurt. Sie ist der breiten Öffentlichkeit vor allem durch die Auseinandersetzungen über die Startbahn-West bekannt geworden.

Der FTSE4Good-Index wurde 2001 von der "Financial Times" und der Londoner Börse eingeführt. Er enthält Unternehmen, die Kriterien in Bezug auf Unternehmensführung, Umweltschutz sowie soziale und gesellschaftliche Verantwortung erfüllen. Derzeit gehören 300 europäische Unternehmen dem Index an, wovon 30 aus Deutschland stammen.

Schon jetzt zählt die internationale Luftfahrt zu den größten Emittenten von CO2 (Kohlendioxid), rund 25 Prozent der CO2-Einsparungen im Rahmen des Kyoto-Protokolls sind durch den Ausstoß von Flugzeugen wieder zunichte gemacht worden. Erst kürzlich hatte die Berichterstatterin des Europaparlaments darauf hingewiesen, dass der Luftverkehr die am schnellsten wachsende Quelle von Treibhausgas-Emissionen ist. Flugzeuge hätten 2003 insgesamt 73 Prozent mehr Kohlendioxid ausgestoßen als 1990. Einer neuen Studie der Europäischen Umweltagentur (EEA) zufolge seien es 2004 sogar 85 Prozent mehr als 1990 gewesen. Laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) verursacht die Luftfahrt derzeit rund Prozent der weltweiten Klimaerwärmung. Wenn sie wie im vergangenen Jahrzehnt weiter um vier Prozent pro Jahr wachse, werde ihr Anteil an der weltweiten Emission von Treibhausgasen bereits 2010 den Anteil von Deutschland übersteigen.

Fraport AG Frankfurt Airport Service AG: ISIN DE0005773303 / WKN 577330

Bild: Flugzeuge am sogenannten "Fingerkopf" des Frankfurter Flughafens / Quelle: Unternehmen
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