Deutsche Windaktien mit Potential: Energiekontor und Plambeck

Energiekontor AG: Solide Bremer Windplaner

Die Energiekontor AG aus Bremen errichtet und betreibt europaweit Windparks – bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe an Investoren oder an geschlossene Energiekontor-Fonds. Zudem betreiben die Bremer eigene Projekte mit rund 100 MW und betreuen Anlagen von Kunden. 2001 errichtete Energiekontor in Griechenland den ersten Auslandswindpark, auch in Portugal, Spanien und Großbritannien ist das seit 2000 börsennotierte Unternehmen tätig. Bis Ende 2008 hatte Energiekontor Windparks mit einer Gesamtleistung von rund 500 MW installiert. Das entspricht dem Energiebedarf von fünf Großstädten mit je 500.000 Einwohnern – also von Dortmund, Essen, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf zusammen. In Planung sind Projekte mit weiteren 340 MW. In Zukunft will die Gesellschaft auch Offshore-Windparks umsetzen. Das Projekt Nordergründe (90 MW) soll 2010 ans Netz gehen, der Windpark Borkum Riffgrund West (rund 400 MW) ein Jahr darauf. Die Kreditklemme kann die Finanzierung von Windparks allerdings behindern.

Das Offshore-Geschäft birgt großes Wachstumspotential, aber auch viele Unwägbarkeiten. Energiekontor könnte ein finanzstarker Partner gut tun, der das Risiko mitträgt. Das Geschäft mit Windparks an Land ist solide. Das Geschäftsjahr 2008 war für Energiekontor überaus erfolgreich. So wurden die Umsatzerlöse auf rund 66,6 Millionen Euro verdoppelt. Den Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) verbesserte das Unternehmen von rund 6,5 Millionen auf rund 12,7 Millionen Euro. Nach einem Verlust von rund 600.000 Euro im Vorjahr wurde nun ein positives Konzernergebnis von mehr als 2,1 Millionen Euro erreicht. Der Aktienkurs spiegelt diese Entwicklung nicht wieder. Nach der Lehman-Pleite im Herbst 2008 und dem dadurch ausgelösten Börseneinbruch stürzte die Aktie von Energiekontor von fünf auf drei Euro ab. Sie hat sich seither nur auf 3,4 Euro erholt. Unsere Empfehlung: Bei Aktienkursen unter 4 Euro halten, unter 1 und über 5 Euro verkaufen.

Plambeck Neue Energien AG: Wechselnde Winde

Auch die 1995 gegründete Plambeck Neue Energien AG ist einer der führenden Windparkentwickler in Deutschland. Sie errichtete bisher 88 Windparks mit rund 700 MW Windkraftleistung. Wieder ausgestiegen ist das Cuxhavener Unternehmen aus der Photovoltaik und der Produktion von Windrotorenblättern. Für Mitte 2009 plant Plambeck eine Umbenennung in PNE Wind AG. Das Unternehmen expandiert verstärkt ins Ausland, arbeitet an Projekten in Großbritannien, Irland, Frankreich, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, in der Türkei und in den USA. Früher wurden Windparks als Fonds geplant und mit dem Geld privater Anleger finanziert. Heute gehen solche Projekte meist an Großinvestoren. Diese sind mittlerweile auch an den Projektierern selbst interessiert. Plambeck gilt daher als Kandidatin für eine Übernahme.

In Deutschland haben sich die Bedingungen für die Windenergie verbessert: Windstromproduzenten erhalten nun 9,2 Cent je ins Netz eingespeister Kilowattstunde (kWh) statt 8,03 Cent. Noch attraktiver sind Windparks auf See. Hier sprang die Vergütung von 8,92 Cent auf 15 Cent je kWh. Aber erst einmal müssen die Anlagen ans Netz. Plambeck plant Projekte in Nord- und Ostsee mit zusammen 2.700 MW – ein Milliardenvolumen. Dabei kooperiert das Unternehmen mit den skandinavischen Konzernen Dong und Vattenfall. Mittlerweile liegen für zwei Offshore-Windparks die Genehmigungen vor, Plambeck will sie 2011 und 2012 in Betrieb nehmen. Das Unternehmen hat eine große Anzahl an Projektrechten, daher erscheint die Aktie bei einem Kurs von 2,9 Euro unterbewertet. Wir empfehlen den Kauf bei Kursen bis zu 3,5 Euro, dem Kurs vor der Lehman-Pleite.

Per Mausklick gelangen Sie zu den drei ersten Teilen unserer Serie über den Windmarkt und ausgesuchte Windaktien. Hier die Beiträge:
- Die Windkraftbranche und ihre Aussichten
- Die Windturbinenbauer Vestas und Gamesa
- Die Windturbinenbauer Nordex und REpower

Energiekontor AG: ISIN DE0005313506 / WKN 531350
Plambeck Neue Energien AG: ISIN DE000A0JBPG2 / WKN A0JBPG


Bildhinweis: Offshore-Windpark / Quelle: GE Energy