Deutschlands Photovoltaik bricht Rekorde - aber der Ausbau stockt

In Deutschland wird immer mehr Solarstrom produziert. Gleichzeitig ist die Zahl der neu ans Stromnetz angeschlossenen Solaranlagen deutlich rückläufig. Die kurzen aber extremen Hitzewellen im Juni 2013 haben mit dafür gesorgt, dass der vergangene Monat in Sachen Solarstromproduktion mit 4.300 Gigawattstunden (GWh) einen neuen Rekord aufgestellt hat. Die bisherige Bestmarke lag nach Angaben der Netzbetreiber bei 4.000 GWh und war erst im Mai 2013 aufgestellt worden. Im gesamten ersten Halbjahr stieg die bundesweite Photovoltaikstrom-Produktion nicht ganz so stark an. 14,3 Terrawattstunden (TWh) für die erste Jahreshälfte 2013 stehen 14,1 Terrawattstunden im Vergleichszeitraum 2012 gegenüber. Allein im Juni des laufenden Jahres brachen die Solaranlagen in Deutschland gleich mehrmals Rekorde. So produzierten sie 19 Prozent mehr Energie als im gleichen Zeitraum 2012.

Dabei geht der Ausbau der Solarstromleistung mittlerweile deutlich langsamer voran. In den ersten fünf Monaten 2013 wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur bundesweit neue Solaranlagen mit 1.488,3 Megawatt (MW) Leistungskapazität neu in Betrieb genommen. Das sind 42,5 Prozent weniger als zwischen Januar und Mai 2012. Insgesamt waren damit zum Stichtag 31. Mai 2013 Photovoltaikkraftwerke mit 33.880 MW in Betrieb.

Dass der Zubau gebremst ist, ist keine große Überraschung. Mit verantwortlich dafür ist die fortlaufend sinkende staatlich garantierte Einspiesevergütung. Seit Monatsbeginn erhalten Betreiber von kleinen neu installierten Anlagen mit bis zu 10 Kilowatt (KW) Leistungskapazität – so wie sie auf zahlreichen Hausdächern installiert werden – noch 15,07 Cent pro Kilowattstunde eingespeisten Strom. Vor einem Jahr waren es noch 18,92 Cent. Zum Vergleich: Wer eine Solaranlage dieser Größenordnung zu den Tarifen vom 1. Juli 2011 in Betrieb genommen hat, bekam noch 24,43 Cent pro kWh.