Markteinbruch bei geschlossenen Fonds im dritten Quartal

Anleger haben im dritten Quartal 2012 deutliche weniger in geschlossene Fonds investiert als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus den Platzierungszahlen hervor, die der Verband Geschlossene Fonds (VGF) bei seinen Vollmitgliedern erhoben hat. Demnach wurden von den im VGF organisierten Anbietern von Juli bis September insgesamt 529,1 Millionen Euro Eigenkapital platziert. Das sind 46 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Auf diesem Durchschnittsniveau belief sich auch der Rückgang im Marktsegment der geschlossenen Neue Energiefonds. Hier haben laut dem VGF Anleger im dritten Quartal nur 26,2 Millionen Euro Eigenkapital platziert und damit 47 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Boom der Vorquartale bei den geschlossenen Windfonds kam sogar vollständig zum Erliegen. In diesem Segment wurde von Juli bis September kein Eigenkapital platziert, nach 157,2 Millionen Euro im zweiten Quartal 2012.

Eric Romba, Hauptgeschäftsführer des VGF, erklärt die deutliche Zurückhaltung der Anleger vor allem mit gesetzlichen Neuregelungen für geschlossene Fonds. „Die Umstellung auf die neuen gesetzlichen Regelungen, wie beispielsweise das seit dem 1. Juni 2012 auch für den Vertrieb von geschlossenen Fonds geltende Wertpapierhandelsgesetz, hat deutliche Spuren im Markt hinterlassen“, stellt er fest. Die Verunsicherung über den im Sommer bekannt gewordenen Diskussionsentwurf zum AIFM-Umsetzungsgesetz habe das Geschäft mit Geschlossenen Fonds zusätzlich belastet und bei Vertrieben und Anbietern zu starker Zurückhaltung geführt.

Mittlerweile sind starke Änderungen im Entwurf zum AIFM-Umsetzungsgesetz bekannt geworden, das die Gestaltung geschlossener Fonds neu regeln soll. Per Mausklick gelangen Sie zu unserem Bericht darüber.