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MIFA-Insolvenz: Neue Details zum Absturz - Anleger brauchen Geduld
Einige wichtige Posten in den Bilanzen der MIFA AG aus 2013 waren zu hoch angesetzt. Das lag unter anderem daran, dass „tatsächlich nicht vorhandene Bestände“ darin erfasst gewesen sind. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR).
Die Prüfungsergebnisse beziehen sich im Kern auf den Zwischenbericht zum 30, Juni 2013. „Die durch die Gesellschaft zum Halbjahr 2013 und zu den Vorjahren aufgedeckten Bestandsdifferenzen führen zu Fehlern im Halbjahresfinanzbericht. In der Konzernbilanz ist der Bilanzposten Vorräte in Höhe von circa 22 Millionen Euro zu hoch bewertet“, erklärt die DPR. Ferner sei die Bestandserhöhungen um 3,5 Millionen Euro zu hoch und der Materialaufwand um 800.000 Euro zu hoch angesetzt gewesen. „Im Finanzbuchhaltungssystem sind sowohl tatsächlich nicht vorhandene Bestände erfasst als auch tatsächlich vorhandene Bestände zu hoch bewertet worden“, so die DPR weiter. Ein Verstoß gegen das Wertpapierhandelsgesetz.
Allerdings hat die damalige MIFA-Führung dem Gutachten zufolge auch einzelne Bilanzpositionen zu niedrig angesetzt. Dies gelte für den Umsatz des ersten Halbjahres 2013, der mit 500.000 Euro zu niedrig erfasst worden sei. „Dadurch wurde das Ergebnis vor Steuern um ca. 0,5 Mio. EUR zu niedrig ausgewiesen. Die Erfassung von Umsatzerlösen aus einem schwebenden Geschäft bereits zum 31.12.2012 verstieß gegen IAS 18.14. Die Voraussetzungen für eine Erlöserfassung gemäß IAS 18.14 waren mit Lieferung von 238 Fahrrädern erst zum 30.6. 2013 erfüllt“, teilt die DPR mit.
Die Fehler in der Buchhaltung stürzten den Fahrradhersteller aus Sangerhausen in die Insolvenz. Von der Pleite sind auch zahlreiche Anleihegläubiger betroffen, die 2013 zusammengenommen 25 Millionen Euro in das Unternehmen investiert haben. Wie hoch die Verluste dieser Anleger konkret ausfallen ist noch offen. Der Insolvenzverwalter Dr. Lucas Flöther hatte angekündigt, in den nächster Zukunft (bis Ende Februar 2015) möglicherweise eine erste Schätzung abgeben zu können. Die Aktionäre gingen leer aus. Der Kern der MIFA AG gehört mittlerweile zum Automobilzulieferer IFA Rotorion aus Haldensleben. Dieser führt das Unternehmen als GmbH unter dem Namen MIFA Bike fort (ECOreporter.de berichtete). Der Kauf aus der Insolvenz heraus war Ende 2014 vereinbart worden.
MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG: ISIN DE000A0B95Y8 / WKN A0B95Y
Die Prüfungsergebnisse beziehen sich im Kern auf den Zwischenbericht zum 30, Juni 2013. „Die durch die Gesellschaft zum Halbjahr 2013 und zu den Vorjahren aufgedeckten Bestandsdifferenzen führen zu Fehlern im Halbjahresfinanzbericht. In der Konzernbilanz ist der Bilanzposten Vorräte in Höhe von circa 22 Millionen Euro zu hoch bewertet“, erklärt die DPR. Ferner sei die Bestandserhöhungen um 3,5 Millionen Euro zu hoch und der Materialaufwand um 800.000 Euro zu hoch angesetzt gewesen. „Im Finanzbuchhaltungssystem sind sowohl tatsächlich nicht vorhandene Bestände erfasst als auch tatsächlich vorhandene Bestände zu hoch bewertet worden“, so die DPR weiter. Ein Verstoß gegen das Wertpapierhandelsgesetz.
Allerdings hat die damalige MIFA-Führung dem Gutachten zufolge auch einzelne Bilanzpositionen zu niedrig angesetzt. Dies gelte für den Umsatz des ersten Halbjahres 2013, der mit 500.000 Euro zu niedrig erfasst worden sei. „Dadurch wurde das Ergebnis vor Steuern um ca. 0,5 Mio. EUR zu niedrig ausgewiesen. Die Erfassung von Umsatzerlösen aus einem schwebenden Geschäft bereits zum 31.12.2012 verstieß gegen IAS 18.14. Die Voraussetzungen für eine Erlöserfassung gemäß IAS 18.14 waren mit Lieferung von 238 Fahrrädern erst zum 30.6. 2013 erfüllt“, teilt die DPR mit.
Die Fehler in der Buchhaltung stürzten den Fahrradhersteller aus Sangerhausen in die Insolvenz. Von der Pleite sind auch zahlreiche Anleihegläubiger betroffen, die 2013 zusammengenommen 25 Millionen Euro in das Unternehmen investiert haben. Wie hoch die Verluste dieser Anleger konkret ausfallen ist noch offen. Der Insolvenzverwalter Dr. Lucas Flöther hatte angekündigt, in den nächster Zukunft (bis Ende Februar 2015) möglicherweise eine erste Schätzung abgeben zu können. Die Aktionäre gingen leer aus. Der Kern der MIFA AG gehört mittlerweile zum Automobilzulieferer IFA Rotorion aus Haldensleben. Dieser führt das Unternehmen als GmbH unter dem Namen MIFA Bike fort (ECOreporter.de berichtete). Der Kauf aus der Insolvenz heraus war Ende 2014 vereinbart worden.
MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG: ISIN DE000A0B95Y8 / WKN A0B95Y