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Nachhaltigkeit oder Greenwashing – Unilever, Nestlé und Co.
Der weltgrößte Abnehmer von Palmöl ist der britisch-niederländische Konsumgüterriese Unilever. Drei Prozent des weltweit produzierten Palmöls wird in Unilever-Produkten verarbeitet (Stand Februar 2013). Seit Ende 2012 verwendet Unilever ausschließlich nach RSPO-Nachhaltigkeitsstandard zertifiziertes Öl. Drei Jahre früher als ursprünglich geplant, betont das Unternehmen auf Nachfrage. Einer der Lieferanten ist das RSPO-Mitglied Wilmar International aus Singapur. Ein Konzern, der wegen Menschenrechtsverletzungen und rücksichtsloser Umweltzerstörung immer wieder am Pranger steht. Weil der Konzern für eine Plantage im Regenwald Sumatras ein Dorf zerstören und deren Einwohner Vertreiben ließ (Mehr lesen), fordern Robin Wood und Rettet den Regenwald Unilever seit 2011 dazu auf, kein Palmöl mehr von Wilmar zu beziehen.
Seit längerem läuft ein Schlichtungsverfahren unter der Leitung der Weltbank, das den Konflikt zwischen dem Konzern und dem Dorf lösen soll. „Wir sind uns bewusst, dass es Probleme in der Palmölindustrie gibt“, sagt Unilever-Sprecherin Imke Grassau-Zetzsche. Doch Unilever leiste seinen „größtmöglichen Beitrag“, um die strukturellen Probleme der Palmölindustrie in einem konstruktiven Dialog aller Interessenparteien zu lösen, fügt sie hinzu. „Bezüglich des Landrechtskonflikts der Firma Wilmar in Jambi vertrauen wir auf das Schlichtungsverfahren“, so Grassau-Zetzsche. Unilever arbeite aktiv daran, die Nachhaltigkeit seiner Bezugsquellen bis 2020 möglichst transparent zu machen.
Andere RSPO-Mitglieder auf der Abnehmerseite verlassen sich ebenfalls nicht allein auf die Nachhaltigkeitsstandards des RSPO.
Selbst Mitgliedern sind die RSPO-Nachhaltigkeitskriterien zu lasch
Die Produktpalette des schweizerischen Konsumgüterriese Nestlé ist ebenfalls voll von Palmöl. Deshalb sah sich das Unternehmen in der Vergangenheit einer berühmten Greenpeace-Kampagne zum Schokoriegel Kitkat ausgesetzt. Daraus zog Nestlé Konsequenzen: Nestlé hat 2010 ein Programm gestartet, um belastbare Nachhaltigkeitsstandards in der gesamten Zulieferkette für die wichtigsten Rohstoffe durchzusetzen. Begonnen wurde mit Palmöl und Zellstoff für Verpackungen. Das Ziel ist, Entwaldung für diese Rohstoffe zu unterbinden“, erklärt Achim Drewes, zuständiger Sprecher von Nestlé Deutschland. Konzernweit verarbeite Nestlé jährlich rund 300.000 Tonnen Palmöl. „Das Ziel, 80 Prozent des Bedarfs nach den Standards des RSPO zu decken, haben wir 2012 erreicht, zwei Jahre früher als ursprünglich geplant. 2013 sollen es 100 Prozent sein. Wir sind auf einem guten Weg, dies zu erreichen“, sagt Drewes. „Nestlé ist Mitglied des RSPO. Als solches sind wir uns der Kritik an den Standards des RSPO sehr bewusst. Nestlé selbst gehen die Anforderungen nicht weit genug. Wir sehen die Kriterien für das Green-Palm-Sustainability-Zertifikat eher als einen Katalog von Mindestanforderungen an“, erklärt Drewes. Dem Zertifizierungssystem fehle vor allem fehle die physische Rückverfolgbarkeit. Das bedeutet, es gibt keinen Mechanismus, der wirksam sicherstellt, dass zertifiziertes Palmöl auch tatsächlich von einer Plantage stammt, die nach den RSPO-Kriterien anbaut. „Deshalb führt Nestlé separate Audits mit Zulieferern durch, die strengere Kriterien erfüllen müssen“, sagt Drewes. In der Diskussion um die Verschärfung der Kriterien des RSPO mache sich Nestlé vor allem für zwei Punkte stark, die bis heute nicht berücksichtigt würden: den Schutz von Torfmooren und den Schutz von Wäldern mit hoher CO2-Speicherfähigkeit. „Beides scheiterte bisher jedoch am Widerstand einiger Produzenten. Die Bemühungen innerhalb des RSPO den Kriterienkatalog zu verschärfen haben in der jüngeren Vergangenheit leider keine signifikanten Fortschritte gemacht“, erläutert Drewes.
„Bei zahlreichen Rohstoffen stellen sich vergleichbare Nachhaltigkeitsfragen, wie bei der Palmölproduktion“, so der Nestlé-Sprecher weiter Deshalb gehe der Konzern bei Rohstoffen wie Papier, Soja, Kakao, Kaffee, Vanille und tierischen Produkte ähnlich vor.
Seit längerem läuft ein Schlichtungsverfahren unter der Leitung der Weltbank, das den Konflikt zwischen dem Konzern und dem Dorf lösen soll. „Wir sind uns bewusst, dass es Probleme in der Palmölindustrie gibt“, sagt Unilever-Sprecherin Imke Grassau-Zetzsche. Doch Unilever leiste seinen „größtmöglichen Beitrag“, um die strukturellen Probleme der Palmölindustrie in einem konstruktiven Dialog aller Interessenparteien zu lösen, fügt sie hinzu. „Bezüglich des Landrechtskonflikts der Firma Wilmar in Jambi vertrauen wir auf das Schlichtungsverfahren“, so Grassau-Zetzsche. Unilever arbeite aktiv daran, die Nachhaltigkeit seiner Bezugsquellen bis 2020 möglichst transparent zu machen.
Andere RSPO-Mitglieder auf der Abnehmerseite verlassen sich ebenfalls nicht allein auf die Nachhaltigkeitsstandards des RSPO.
Selbst Mitgliedern sind die RSPO-Nachhaltigkeitskriterien zu lasch
Die Produktpalette des schweizerischen Konsumgüterriese Nestlé ist ebenfalls voll von Palmöl. Deshalb sah sich das Unternehmen in der Vergangenheit einer berühmten Greenpeace-Kampagne zum Schokoriegel Kitkat ausgesetzt. Daraus zog Nestlé Konsequenzen: Nestlé hat 2010 ein Programm gestartet, um belastbare Nachhaltigkeitsstandards in der gesamten Zulieferkette für die wichtigsten Rohstoffe durchzusetzen. Begonnen wurde mit Palmöl und Zellstoff für Verpackungen. Das Ziel ist, Entwaldung für diese Rohstoffe zu unterbinden“, erklärt Achim Drewes, zuständiger Sprecher von Nestlé Deutschland. Konzernweit verarbeite Nestlé jährlich rund 300.000 Tonnen Palmöl. „Das Ziel, 80 Prozent des Bedarfs nach den Standards des RSPO zu decken, haben wir 2012 erreicht, zwei Jahre früher als ursprünglich geplant. 2013 sollen es 100 Prozent sein. Wir sind auf einem guten Weg, dies zu erreichen“, sagt Drewes. „Nestlé ist Mitglied des RSPO. Als solches sind wir uns der Kritik an den Standards des RSPO sehr bewusst. Nestlé selbst gehen die Anforderungen nicht weit genug. Wir sehen die Kriterien für das Green-Palm-Sustainability-Zertifikat eher als einen Katalog von Mindestanforderungen an“, erklärt Drewes. Dem Zertifizierungssystem fehle vor allem fehle die physische Rückverfolgbarkeit. Das bedeutet, es gibt keinen Mechanismus, der wirksam sicherstellt, dass zertifiziertes Palmöl auch tatsächlich von einer Plantage stammt, die nach den RSPO-Kriterien anbaut. „Deshalb führt Nestlé separate Audits mit Zulieferern durch, die strengere Kriterien erfüllen müssen“, sagt Drewes. In der Diskussion um die Verschärfung der Kriterien des RSPO mache sich Nestlé vor allem für zwei Punkte stark, die bis heute nicht berücksichtigt würden: den Schutz von Torfmooren und den Schutz von Wäldern mit hoher CO2-Speicherfähigkeit. „Beides scheiterte bisher jedoch am Widerstand einiger Produzenten. Die Bemühungen innerhalb des RSPO den Kriterienkatalog zu verschärfen haben in der jüngeren Vergangenheit leider keine signifikanten Fortschritte gemacht“, erläutert Drewes.
„Bei zahlreichen Rohstoffen stellen sich vergleichbare Nachhaltigkeitsfragen, wie bei der Palmölproduktion“, so der Nestlé-Sprecher weiter Deshalb gehe der Konzern bei Rohstoffen wie Papier, Soja, Kakao, Kaffee, Vanille und tierischen Produkte ähnlich vor.