Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Solar-Aktien 2017: So wirkten sich Pleiten und Preise aus
2017 war wieder ein bewegtes Jahr für die Aktionäre von Solar-Unternehmen. Dabei gibt es auch Positives zu berichten. Von Januar bis Dezember wurde weltweit so viel Solarstromkapazität neu installiert wie noch nie zuvor. Und der Trend soll anhalten, wie Zahlen des Analysehauses Bloomberg New Energy Finance zeigen. Die größten Solarstromproduzenten sind inzwischen China, Amerika und Deutschland.
Weltweit liegt der Zubau nach den Prognosen in 2018 zwischen 94 und 111 Gigawatt (GW), in 2019 sogar zwischen 107 und 121 GW, nachdem in 2017 zwischen 92 und 97 GW Solarleistung errichtet wurden. Davon entfielen mehr als die Hälfte auf China, berichtete das unabhängige Beratungsunternehmen Asia Europe Clean Energy Advisory. Zum Vergleich: In Deutschland peilte die Bundesregierung für 2017 nur einen Solar-Zubau von 2,5 GW an.
Dabei hat China den Ausbau von Solaranlagen - wie schon 2016 - in der zweiten Jahreshälfte 2017 abgebremst. Erneut kürzte die Regierung die Solarstrom-Förderung. Ein starker Einbruch wie im Vorjahr blieb jedoch aus - dazu trug auch die anhaltend hohe Nachfrage aus Schwellenländern bei. Marktforschern zufolge drohte sogar Lieferengpässe bei Solarmodulen - und insbesondere bei Polysilizium, einem der Grundstoffe für die Produkte.
Die Aktienkurse vieler Unternehmen konnten sich dadurch ab der Jahresmitte erholen. Anlässlich der Präsentation ihrer Halbjahreszahlen konnten etliche Gesellschaften die Umsatz- und Gewinnprognosen für 2017 erhöhen. Führende Hersteller haben ihre Kapazitäten ausgebaut und planen dies auch 2018. Branchenkenner mahnen jedoch zur Vorsicht und verweisen auf den anhaltenden Preisverfall bei Solarmodulen. Ein Risiko bleibt laut Bloomberg New Energy Finance auch die weitere Entwicklung in China, die sich schlecht vorhersagen lässt.
Solar-Petition in den USA: Streit um Zölle auf ausländische Produkte
Für das Gesamtjahr 2017 prognostizierte das Analysehaus GTM Research einen Solar-Zubau von 12,4 GW in den USA. In den kommenden fünf Jahren könnte sich die installierte Gesamtleistung ungefähr verdreifachen, hieß es. Allerdings kann es auch anders laufen. Wenn die von Solarmodul-Herstellern eingereichte Petition in ihrer aktuellen Fassung von US-Präsident Donald Trump angenommen würde, befürchtet GTM Research zunächst einen deutlichen Rückgang des Photovoltaik-Zubaus in allen Marktsegmenten.
Der US-Modulhersteller Suniva hatte im April 2017 eine Petition bei der Handelskommission der USA eingereicht, der sich weitere Unternehmen angeschlossen haben. Suniva fordert darin Mindestpreise für importierte Solarmodule. Die Petition ist ein weiterer Schritt in dem seit Jahren schwelenden Konflikt, in dem den chinesischen Herstellern Dumpingpreise vorgeworfen werden.
Jedoch fürchtet der US-Solarverband, dass bei festen Mindestpreisen das Solarwachstum in den USA abgewürgt wird. Die Entscheidung über Importzölle und Mindestpreise liegt nun beim US-Präsidenten - sie soll Mitte Januar fallen.
Zubau-Ziele in Deutschland werden wieder nicht erreicht
Seit 2017 wird hierzulande nur noch rund 20 Prozent des Stroms aus neu errichteten Erneuerbare-Energie-Anlagen mit einem festen Einspeisetarif vergütet. Für alle übrigen Ökostromkraftwerke gilt dann, dass der Preis für ihren Strom über Ausschreibungen festgelegt wird.
Das jährliche Ausschreibungsvolumen für Solaranlagen legte die Bundesregierung im neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf 600 Megawatt (MW) fest, nach 400 MW im Jahr 2016. Es bleibt bei dem Ziel, dass in Deutschland pro Jahr neue Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von 2,4 bis 2,6 GW ans Netz kommen sollen. Bis Ende November summierte sich der Zubau laut Bundesnetzagentur auf gut 1,58 GW - deutlich weniger als anvisiert.
Insolvenz von SolarWorld und Phoenix Solar
Zwei deutsche Solarunternehmen mussten in 2017 Insolvenz anmelden: SolarWorld-Aktionäre und Mitarbeiter hatten im Mai ein trauriges "Déjà-vu". 2013 drohte schon einmal die Pleite des Bonner Solarkonzerns, die Verluste der Anleger waren damals immens. Ein harter Kapitalschnitt führte dazu, dass über 90 Prozent der Aktienanteile an die Anleihegläubiger übergingen. Nun verlieren rund 1.200 Mitarbeiter ihre Jobs - und die Aktionäre wahrscheinlich erneut ihr Geld. Die Pleite zeichnete sich schon länger ab. Denn jahrelang ist SolarWorld nicht in der Lage gewesen, profitabel zu wirtschaften.
Unternehmensgründer und Chef Frank Asbeck konnte die Filetstücke seines insolventen Solarkonzerns zurückkaufen: Er übernahm die Produktionsstandorte in Freiberg und Arnstadt sowie die Anteile an vier Tochtergesellschaften im Ausland mithilfe von Kapital aus dem Scheichtum Katar, das Großaktionär von SolarWorld ist. An beiden Standorten in Deutschland sollen weiter Solarzellen bzw. Solarmodule gefertigt werden, unter dem Namen SolarWorld Industries GmbH.
Bildhinweis: Produktion von Solarmodulen in Freiberg - SolarWorld-Chef Asberg kaufte die Fertigung am Standort. / Foto: Unternehmen
Im Dezember musste überraschend auch Phoenix Solar aus Sulzemoos in Bayern die Zahlungsunfähigkeit erklären. Grund war die Ziehung von projektbezogenen Akkreditiven im Umfang von rund 8 Millionen US-Dollar durch einen großen Kunden der US-Tochter Phoenix Solar Inc.. Danach sah sich die Muttergesellschaft mit Erstattungsansprüchen in gleicher Höhe konfrontiert - das war zu viel. Versuche der Unternehmensführung, mit dem US-Kunden und dem Bankenkonsortium in Deutschland zu einer Lösung zu kommen, blieben erfolglos.
Ende September 2017 verfügte Phoenix Solar nach eigenen Angaben noch über einen Finanzmittelbestand von 2,2 Millionen Euro. Für 2017 hatte das Photovoltaik-Systemhaus nach einer Prognose-Korrektur aufgrund von Auftragsverschiebungen noch einen Umsatz von 90 bis 110 Millionen Euro und einen operativen Verlust (EBIT) von 8 bis 10 Millionen Euro erwartet. In Spitzenzeiten (2010) erreichte Phoenix Solar einen Jahresumsatz von 635,7 Millionen Euro.
First Solar: Erfolg in Indien – und Start der neuen Produktionsserie
Nach China zeigt der indische Solarmarkt die größte Wachstumsdynamik. Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Mercom India Research zufolge wurden in Indien 2017 sogar Solaranlagen mit zusammen etwa 10,5 GW neu errichtet.
First Solar aus Arizona hat in Indien bereits über 1.000 MW oder 1 GW abgesetzt. Der US-Konzern ist der weltweit größte Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen. Diese sind zwar nicht so leistungsstark wie herkömmliche Silizium-Module, dafür aber deutlich billiger.
2017 machte sich die harte Restrukturierung des Unternehmens bezahlt. Ende Oktober konnte First Solar die Jahres-Gewinnprognose für 2017 anheben. So soll sich der operative Gewinn zwischen 165 und 190 Millionen Dollar bewegen. Zuvor hatte First Solar eine Spanne von 115 bis 180 Millionen erwartet. Der Umsatz soll unverändert zwischen 3,0 und 3,1 Milliarden Dollar liegen.
Chief Executive Officer (CEO) Mark Widmar sagte, dass die gute Entwicklung auf die hohe Nachfrage in China und eine starke Entwicklung in den USA zurückzuführen sei. Hier hätte die Diskussion um Strafzölle gegen chinesische Solar-Produzenten zu vorgezogenen Käufen geführt. Aber auch davon abgesehen bestünde eine gute Nachfrage, diese sei bedingt durch die wachsende Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen.
2018 peilt der Konzern einen Umsatz zwischen 2,3 und 2,5 Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf von Solarmodulen und Photovoltaik-Systemen an. Beim operativen Gewinn erwartet er ein Ergebnis zwischen 110 und 170 Millionen Dollar. Außerdem will First Solar ganz auf die günstige Produktion des leistungsstärkeren Solarmoduls der Serie 6 wechseln. Das Unternehmen aus Arizona hatte eine Produktionsserie komplett übersprungen und massiv in die Modernisierung investiert.
Das überzeugte auch die Anleger: Die Aktie kletterte 2017 von 44,2 Dollar zu Jahresbeginn auf rund 69,2 Dollar Ende Dezember, umgerechnet 57,5 Euro. Wer vor einem Jahr 1.000 Euro investierte, machte seither einen Kursgewinn von 570 Euro.
SunPower muss weiterhin die Kosten senken
Schlechter lief es für den US-Konkurrenten SunPower. Für das vierte Quartal 2017 erwartete der Konzern einen Umsatz von 635 bis 685 Millionen Dollar und einen Nettoverlust von 55 bis 80 Millionen Dollar. Für das Gesamtjahr 2017 prognostizierten die Kalifornier einen Umsatz von 1,85 Milliarden bis 1,90 Milliarden Dollar und Solarmodulverkäufe zwischen 1,37 und 1,40 Gigawatt.
Das Unternehmen steckt nach Angaben von Unternehmenschef Tom Werner in einer Phase der Restrukturierung, um die Kosten zu senken. Der Konzern muss es schaffen, künftig flexibler und vor allem günstiger Solarmodule zu produzieren. Weiterhin ist der Wettbewerb zwischen den Solarherstellern hart, er wird vor allem über den Preis ausgetragen. Das Spar-Programm soll im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen sein. 2018 muss der Konzern auch noch eine Anleihe seines Großaktionärs bedienen, dem französischen Ölkonzern Total.
Zudem kündigte SunPower an, sich von seiner Beteiligung an der Betreibergesellschaft 8point3 Energy Partners zu trennen. Das Unternehmen war von First Solar und SunPower als Solarparkbetreiber gegründet und an die Börse gebracht worden. Offenbar haben mehrere Investoren großes Interesse daran, die Mehrheit an 8point3 Energy Partners zu übernehmen. Die Angebote würden geprüft, teilte SunPower im August mit.
Für die Aktie bedeutet all das immer noch ein Plus von rund 24 Prozent auf Jahressicht - wenn auch deutlich weniger Zuwachs als bei First Solar. Der Kurs schwankte im Jahresverlauf kräftig und lag Ende Dezember bei knapp 8,7 Dollar, etwa 7,1 Euro.
Trina Solar und JA Solar verabschieden sich von der Börse
JA Solar, einer der größten Solarmodulhersteller der Welt, wird privatisiert. Die JA Solar Holdings Co wird mit der JASO Holdings verschmolzen und anschließend von einer Investorengruppe übernommen. Der Zusammenschluss soll im ersten Quartal 2018 vollzogen werden. Die Transaktion bewertet das chinesische Unternehmen mit 362,1 Millionen Dollar. Mitglied des Konsortiums ist Baofang Jin, Chairman und CEO von JA Solar, der ein Kaufangebot vorgelegt hatte.
Bildhinweis: Der Hauptsitz von JA Solar in Shanghai. / Foto: Unternehmen
Bereits im Frühjahr 2017 verließ Trina Solar die Börse. Das chinesische Unternehmen wurde vollständig von Fortune Solar Holdings Limited und ihrer Tochter Red Viburnum Company Limited übernommen und damit privatisiert. Trina Solar war in 2015 noch der größte Solarmodul-Hersteller weltweit, wurde danach aber von JinkoSolar übertroffen.
Nach erfolgreichem Jahr: Wird auch Canadian Solar privatisiert?
Im Dezember 2017 hat auch der CEO des Solarkonzerns Canadian Solar aus Kanada ein Angebot vorgelegt. Er will Aktien kaufen, die nicht bereits in seinem Besitz sind. CEO Dr. Shawn Qu und seine Frau Hanbing Zhang bieten den Aktionären 18,47 US-Dollar je Anteilsschein. Die Offerte wird derzeit von einem unabhängigen Spezial-Ausschuss des Vorstands von Canadian Solar geprüft. Qu und seine Gattin besitzen aktuell 23,5 Prozent der Unternehmensanteile.
Für den Konzern lief es insgesamt gut. Im Gesamtjahr rechneten die Kanadier mit Solarmodul-Lieferungen von 6,7 bis 6,8 GW, deutlich mehr als die zuvor prognostizierten 6,0 bis 6,5 GW. Somit dürfte der Umsatz in einer Spannbreite zwischen 4,05 und 4,09 Milliarden Dollar liegen (2016: 2,85 Milliarden; 2015: 3,47 Milliarden).
Zu den Erfolgen zählte neben mehreren Großaufträgen und realisierten Solarprojekten der von Canadian Solar auferlegte Infrastrukturfonds "CSIF", der an der japanischen Börse gehandelt wird. Canadian Solar will über Tochtergesellschaften insgesamt 13 Solarprojekte in Japan mit einer Gesamtleistung von 72,7 MWp (Megawattpeak) an CSIF verkaufen.
Mit der Aktie ging es auf Jahressicht rund 32 Prozent aufwärts. Sie kostete an der NASDAQ zum Jahresende 16,9 Dollar, etwa 14,1 Euro.
JinkoSolar profitiert von Nachfrage im Heimatmarkt
JinkoSolar aus China ist einer der größten Solarkonzerne der Welt. Für das Gesamtjahr 2017 liegt die Absatzprognose des Unternehmens bei Solarmodulen zwischen 9,6 und 9,8 Gigawatt (2016 ausgelieferte Leistung: 6,6 Gigawatt). Laut Vorstandschef Kangping Chen war die Nachfrage im Heimatmarkt China auch im dritten Quartal 2017 weiter sehr stark. Zudem sei der Markt für kleinere, dezentrale Photovoltaik-Anlagen massiv gewachsen.
Mit Blick auf die anstehende Entscheidung zur Solar-Petition in den USA erklärte Chen, er glaube an eine langfristige Wachstumsperspektive des US-Marktes - egal welche Maßnahmen US-Präsident Trump verkünden werde. JinkoSolar wolle nach der finalen Entscheidung über die Importzölle auf chinesische Solarprodukte seine Strategie für den Markt entsprechend anpassen. Auch für den europäischen Solar-Markt sehe man deutliche Wachstumszeichen.
Technische Innovationen machten ebenfalls Schlagzeilen: JinkoSolar hat im November mit multikristallinen Solarzellen einen neuen Wirkungsgrad-Rekord von 23,45 Prozent erreicht. Das bedeutet, diese Solarzellen erzeugen mehr Leistung als andere.
Im ersten Quartal hatte JinkoSolar die Anleger mit einem massiven Gewinneinbruch verschreckt. An der New Yorker Börse stürzte daraufhin der Kurs auf 17,2 Dollar ab. Mittlerweile hat sich die Aktie deutlich erholt, sie notierte zum Jahresende bei rund 24,2 Dollar, umgerechnet 20,0 Euro. Wer vor einem Jahr 1.000 Euro in die Aktie investiert hat, konnte seitdem ein Plus von 520 Euro verbuchen.
ReneSola: Abschied von der Solar-Produktion
ReneSola aus China hat sich 2017 von seiner LED-Sparte und dem gesamten Produktionsbereich für Solarmodule, Solarwafer und Polysilizium getrennt. Das wirkte sich im dritten Quartal positiv auf die Umsätze und das Ergebnis aus.
Das Solarunternehmen, das nun noch Photovoltaik-Projekte entwickelt, erwirtschaftete einen Umsatz von umgerechnet 36,3 Millionen US-Dollar - ein Plus von knapp 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor Steuern lag der Gewinn bei 4 Millionen Dollar, im Vorjahreszeitraum hatte ReneSola noch Verluste von 0,8 Millionen verbucht.
Im vierten Quartal erwarteten die Chinesen Umsätze zwischen 55 und 60 Millionen Dollar und eine Bruttomarge zwischen 10 und 15 Prozent (drittes Quartal 2017: knapp 18 Prozent). Die Bruttomarge gibt an, wie viel (in Prozent vom Umsatz) ein Unternehmen nach Abzug der Herstellungskosten verdient. Es sollen im vierten Quartal neue Solarprojekte mit einer Leistung zwischen 60 und 80 MW ans Netz gehen.
Das konnte die Anleger aber nicht milde stimmen - sie trennten sich vor allem zur Jahresmitte von ihren ReneSola-Aktien. Der Kurs lag Ende Dezember bei 2,7 Dollar an der Nasdaq, das sind etwa 2,3 Euro. Wer vor einem Jahr 1.000 Euro investierte, erlitt einen Verlust von 160 Euro.
Yingli Green Energy schreibt immer noch rote Zahlen
Weniger positiv lief es für Yingli Green Energy: Der chinesische Solarkonzern hatte im dritten Quartal höhere Verluste eingefahren. Sein Umsatz ging im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 stark zurück auf 252,3 Millionen US-Dollar - ein Einbruch von fast 50 Prozent.
Das lag laut dem Unternehmen an einer geringeren Nachfrage nach Solarmodulen im Heimatmarkt China im dritten Quartal. Der bereinigte Verlust lag bei umgerechnet minus 49,6 Millionen Dollar, er stieg damit um 2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal an.
Für das Gesamtjahr rechnete Yingli dennoch mit einem Absatzplus, auch weil es im vierten Quartal wieder etwas aufwärts gehen soll. Das Unternehmen hob die Prognose auf eine Range zwischen 2,8 und 2,9 GW an (vorher: 2,5 bis 2,8 GW).
Zwischenzeitlich drohte Yingli sogar ein Rauswurf an der New York Stock Exchange, der Börsenwert war zu niedrig. Jedoch konnten die Chinesen einen Aufschub erwirken und letztendlich wieder die Listing-Regeln erfüllen. Auf Jahressicht schmierte die Solar-Aktie kräftig ab und kostete zum Jahresende noch 1,7 Dollar (1,4 Euro) an der NYSE, Anfang 2017 waren es 2,8 Dollar.
SMA Solar Technology: Investitionen müssen sich noch auszahlen
SMA Solar Technology ist ein Anbieter von Wechselrichtern, die Solarstrom in netzfähigen Wechselstrom umwandeln. Das Unternehmen aus Niestetal in Hessen hängt damit wesentlich von der Entwicklung des globalen Solarmarktes ab.
Wie bei Solarmodulen besteht auch bei Wechselrichtern ein intensiver Wettbewerb mit hohem Preisdruck. Das hat dazu geführt, dass der Umsatz von SMA Solar in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 16 Prozent auf 592,5 Millionen Euro gesunken ist, obwohl sich die Gesamtleistung der verkauften Wechselrichter im selben Zeitraum um rund 4 Prozent auf 5,9 GW erhöhte.
SMA Solar investiert stark in künftiges Wachstum, will so von der Digitalisierung der Energiewirtschaft profitieren und neue Geschäftsmodelle erschließen. Dies und der Rückgang beim Umsatz belasteten jedoch das Ergebnis. In den ersten neun Monaten 2017 verringerte sich das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 107,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 55,3 Millionen Euro.
Aufgrund des starken Auftragseingangs im ersten Halbjahr hatte der SMA-Vorstand im August die Umsatzerwartung für 2017 auf 900 Millionen bis 950 Millionen Euro erhöht. Voraussichtlich wird der Umsatz am unteren Ende der Prognose liegen.
Der Kurs der Aktie kletterte ab der Jahresmitte fast kontinuierlich nach oben. Ende Dezember lag er bei 35,9 Euro im Xetra-Handel. Wer vor einem Jahr 1.000 Euro investiert hatte, konnte ein schönes Plus von 455 Euro einfahren.
Harter Sparkurs, aber etwas Erholung bei Solarausrüster Meyer Burger
Selbst wenn mehrere Großaufträge 2017 für etwas Erholung sorgten (auch bei der Aktie): Die Meyer Burger Technology AG muss weiterhin sparen. Der Solarausrüster teilte Anfang November mit, dass er ein Kosteneffizienz-Programm eingeleitet habe. Damit will Meyer Burger seine Produktionskosten senken und das Produktportfolio "straffen".
Der Standort im schweizerischen Thun, an dem das Unternehmen derzeit unter anderem Fertigungsanlagen für Solarmodule produziert, werde "reorganisiert", hieß es. Sämtliche Produktionsaktivitäten in Thun würden voraussichtlich bis Ende 2018 eingestellt.
Während der Umsatz 2017 wie erwartet bei 440 bis 460 Millionen Schweizer Franken (CHF) bleiben soll - dies entspricht dem Vorjahresniveau - wirken sich die Aufwendungen für das Sparprogramm auf den Gewinn aus. Meyer Burger muss die bisherige EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr 2017 auf ein Niveau von 5 bis 15 Millionen CHF anpassen - bisher hatte der Solarzulieferer rund 30 bis 45 Millionen CHF erwartet. Den Aktienkurs warf das kaum zurück, seit Jahresbeginn kletterte er um über 120 Prozent nach oben. Zum Jahresende lag der Kurs im Tradegate-Handel bei rund 1,4 Euro.
Dazu trug neben dem hohen Auftragseingang sicherlich auch ein erfolgreiches Wandelangebot bei: Ende November hatte der Solarzulieferer seinen Anleihegläubigern eine vorgezogene Offerte für die 5,5% Wandelanleihe (fällig in 2020) gemacht, um die Ausschüttung von Zinsenzahlungen in den Jahren 2018, 2019 und 2020 zu mindern bzw. zu vermeiden.
Manz AG steigert Umsatz - Aktie profitiert nicht
Ein starkes viertes Geschäftsquartal hat dem Solarausrüster Manz aus Reutlingen in Baden-Württemberg noch Auftrieb gegeben - nach einem eher schwachen Jahresauftakt.
Für das Gesamtjahr 2017 rechnete das Unternehmen unverändert mit einer Steigerung des Umsatzes auf mindestens 350 Millionen Euro. Zudem erwartete die Manz AG gegenüber dem Vorjahr (minus 35,9 Millionen Euro) ein "signifikant verbessertes, positives EBIT".
Mehrere Großaufträge im Solarbereich aus China und eine strategische Partnerschaft hatten zwischenzeitlich auch die Aktie des Unternehmens beflügelt. Allerdings machten Aktionäre, die die Manz-Papiere seit einem Jahr halten, einen Verlust von 7 Prozent. Zum Jahresende wurde die Solar-Aktie noch mit 31,1 Euro im Xetra gehandelt, im Februar und Juni hatte der Kurs aber sogar die 42-Euro-Marke geknackt.