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Was halten Unternehmen von Nachhaltigkeits-Ratings?

Anforderungen von Nachhaltigkeits-Ratingagenturen sind ein ausschlaggebender Faktor, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Das meldet die Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research aus München als Ergebnis einer Umfrage.

oekom research hat in Kooperation mit den Principles for Responsible Investment (PRI) und dem Deutschen Global Compact Netzwerk 750 Großunternehmen weltweit zu den Wirkungen von nachhaltigen Kapitalanlagen und Nachhaltigkeitsratings befragt. 199 Unternehmen aus knapp 30 Ländern und 34 Branchen haben sich an der Befragung beteiligt. Die HypoVereinsbank und die SGSS Deutschland KAG sowie weitere institutionelle Investoren und Vermögensverwalter haben die Studie nach Angaben von oekom research unterstützt. Die Studie heißt „Der Einfluss nachhaltiger Kapitalanlagen auf Unternehmen“. Sie wird anlässlich des 20. Geburtstages von oekom research veröffentlicht.

Bei 66 der 199 befragten Unternehmen beeinflusste die Anfragen von Nachhaltigkeitsanalysten die Gesamtstrategie, bei zwei von drei befragten Unternehmen die Nachhaltigkeitsstrategie. 30 Prozent der befragten Unternehmen gaben laut oekom research an, dass das Abschneiden im Nachhaltigkeitsrating Einfluss auf die Vergütung der Führungskräfte habe.
Gut 60 Prozent der befragten Unternehmen hätten geantwortet, die Anforderungen von Nachhaltigkeits-Ratingagenturen seien ein ausschlaggebender Faktor gewesen, sich überhaupt mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen, meldet oekom reserach. Größere Bedeutung hätten nach Aussage der Unternehmen nur die Forderungen von Kunden.

Eine Mehrzahl der befragten Unternehmen gab laut oekom research an, dass die Anfragen von Nachhaltigkeitsanalysten die Gesamtstrategie und die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens beeinflussen sowie konkrete Maßnahmen und Aktivitäten im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements auslösen. 25 Beispiele bezögen sich dabei auf die Erhebung von Daten sowie Umfang und Terminierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Das Thema Menschenrechte sei nur sieben Mal genannt worden.

Fast alle der 199 befragten Unternehmen versprechen sich laut oekom research von einem guten Nachhaltigkeitsrating einen positiven Effekt für die eigene Reputation. Unter den im nachhaltigen Investment angewendeten Strategien bescheinigen die Unternehmen dem Best-in-Class-Ansatz den größten Einfluss.

„Wer als Investor Einfluss auf die Nachhaltigkeitsleistung der Unternehmen nehmen will, ist gut beraten, auf den Best-in-Class-Ansatz und den Dialog mit den Unternehmen zu setzen“, erklärt dazu oekom reserach-Vorstand Robert Haßler.
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