Nachhaltige Aktien, Meldungen

10.10.2003: Deutschland fällt in Sachen Nachhaltigkeit zurück - DJSI-Ranking sieht britische Unternehmen vorn

Britische Unternehmen haben in Sachen Nachhaltigkeit die Nase vorn. Das meldet der Rat für Nachhaltige Entwicklung, Berlin. Deutsche Konzerne, vor wenigen Jahren noch Vorbild, seien dagegen deutlich zurückgefallen. Zu diesem Ergebnis kommt der Meldung zufolge ein neues Ranking der größten börsennotierten Unternehmen innerhalb des Dow Jones Sustainability Index (DJSI). In dem weltweiten Vergleich, der 18 Industriesektoren unterscheide und rund 300 Firmen umfasse, gebe es kein deutsches Unternehmen an der Spitze, dafür sieben britische (darunter BP, Marks & Spencer, British Telecom) und vier US-amerikanische (Procter & Gamble, Intel, 3M, DuPont). Aus den Niederlanden hätten sich Unilever und Philips als besonders nachhaltig wirtschaftende Unternehmen erwiesen.

Nicht viel besser schneiden deutsche Unternehmen laut dem Berliner Gremium, das 2001 durch die Bundesregierung berufen wurde, im Ranking des European Sustainability Index ab. Dieses umfasse 178 Unternehmen. Lediglich VW habe es geschafft, im Sektor Automobilindustrie die Spitze zu erreichen; neun der 18 europäischen Spitzenreiter kämen aus Großbritannien, vier aus den Niederlanden.

Im Vergleich zum Vorjahr sei eine Reihe deutscher Firmen von ihren vorderen Plätzen verdrängt worden, hieß es. Das niederländische Chemieunternehmen DSM ersetze Degussa, Nokia wirtschafte mittlerweile nachhaltiger als Siemens und die britische Sainsbury-Gruppe habe den Chemie- und Waschmittelkonzern Henkel überholt. Mehrere deutsche Unternehmen wurden den Angaben zufolge aus dem Index gestrichen, darunter DaimlerChrylser, Heidelberger Druckmaschinen und Linde. Die Bewertung durch den DJSI untersuche, so der Rat, welche Bedeutung wirtschaftliche, ökologische und soziale Kriterien im Unternehmen haben und welche Anstrengungen Firmen unternehmen, um zu einer nachhaltigen Entwicklung und einem langfristig ausgerichteten Shareholder Value zu gelangen. Laut DJSI beeinflusst die Untersuchung die Anlage von über 2,2 Milliarden Euro in Nachhaltigkeitsfonds und anderen Anlageprodukten.
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