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10.2.2003: Gerling streicht die Segel - HDI erhält Kerngesellschaften des Konzerns
Noch vor vier Wochen hatte der Versicherungskonzern Gerling ein Übernahmeangebot der Hannoveraner HDI-Versicherung als nicht akzeptabel zurückgewiesen. Die hatte einen Tausch der Gerling-Anteile in eine Beteiligung an der HDI-Tochter Talan vorgeschlagen. Nun berichtet die Financial Times Deutschland, HDI-Manager und Vertreter der beiden Aktionäre Rolf Gerling (65,5 Prozent) und Deutsche Bank (34,5 Prozent) seien in allen wesentlichen Fragen zu einer Einigung gelangt. Die Fusion sei vom Tisch. Stattdessen werde HDI die Gerling Welt Service (GWS) kaufen, über die der Kölner Konzern seit einigen Monaten seine operativen Töchter hält.
HDI (Haftpflichtverband der Deutschen Industrie) wird demnach die wichtigsten operativen Gesellschaften des angeschlagenen Mutter- Konzerns übernehmen, den Gerling-Konzern Allgemeine, zweitgrößter deutscher Industrieversicherer, und den Gerling-Konzern Leben. Den Hannoveranern stünden dadurch Prämieneinnahmen von 21 Milliarden Euro ins Haus. Sie würden zum drittgrößte Versicherungskonzern in Deutschland aufsteigen. Dafür bezahle HDI mit Aktien, zum größten Teil mit Wertpapieren der bislang nicht börsennotierten Talanx, daneben mit Aktien der Hannover Rück. Grundlage sei dabei die Bewertung vom Dezember, als die Hannoveraner die Gerling-Töchter auf etwa eine Milliarden Euro taxiert hatte.
Dem Bericht zufolge hatte vor allem die Deutsche Bank auf eine schnelle Lösung gedrängt. Sie musste im Jahr 2002 auf ihr Gerling-Engagement 700 Millionen Euro abschreiben, das jetzt noch mit 500 Millionen Euro in den Büchern stehe. Die Banker hätten befürchtet, dass der gesamte Gerling-Konzern wegen der ungelösten Probleme mit der Gerling Globale Rück in eine Schieflage geraten könnte. Bei der nun getroffenen Vereinbarung haben sich die Frankfurter zudem ein Filetstück gesichert. Der Kreditversicherer Gerling NCM, für den sich die Deutsche Bank interessiert (ECOreporter.de-Beitrag vom 4. Februar), wird nicht von HDI übernommen. Er wird vorher aus der GWS herausgelöst.
Die Vereinbarung mit HDI soll innerhalb der nächsten zwei Wochen unterzeichnet werden. Allerdings könnte der Deal noch an wichtigen Nebenfragen scheitern. Dazu gehören Probleme der Haftung für Forderungen an die Gerling Globale Rück. Diese wurde zur Entlastung der Konzernbilanz zum 1. Januar 2003 an den Exmanager Achim Kann übertragen. Die Finanzaufsicht BAFin sieht dies laut der Financial Times jedoch kritisch. Wird der Deal nicht genehmigt und findet sich kein anderer Käufer, wäre der hoch defizitäre Rückversicherer wieder Teil des Gerling-Konzerns, der dann gesetzliche Eigenkapitalanforderungen nur schwer erfüllen kann.
Gerling gilt als nachhaltig agierendes Unternehmen und führt auch nachhaltige Kapitalanlageprodukte wie Gerling Select 21(WKN 984734). Firmeninhaber Rolf Gerling (65,5 Prozent) ist einer der wesentlichen Akteure der deutschen Wirtschaft in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
HDI (Haftpflichtverband der Deutschen Industrie) wird demnach die wichtigsten operativen Gesellschaften des angeschlagenen Mutter- Konzerns übernehmen, den Gerling-Konzern Allgemeine, zweitgrößter deutscher Industrieversicherer, und den Gerling-Konzern Leben. Den Hannoveranern stünden dadurch Prämieneinnahmen von 21 Milliarden Euro ins Haus. Sie würden zum drittgrößte Versicherungskonzern in Deutschland aufsteigen. Dafür bezahle HDI mit Aktien, zum größten Teil mit Wertpapieren der bislang nicht börsennotierten Talanx, daneben mit Aktien der Hannover Rück. Grundlage sei dabei die Bewertung vom Dezember, als die Hannoveraner die Gerling-Töchter auf etwa eine Milliarden Euro taxiert hatte.
Dem Bericht zufolge hatte vor allem die Deutsche Bank auf eine schnelle Lösung gedrängt. Sie musste im Jahr 2002 auf ihr Gerling-Engagement 700 Millionen Euro abschreiben, das jetzt noch mit 500 Millionen Euro in den Büchern stehe. Die Banker hätten befürchtet, dass der gesamte Gerling-Konzern wegen der ungelösten Probleme mit der Gerling Globale Rück in eine Schieflage geraten könnte. Bei der nun getroffenen Vereinbarung haben sich die Frankfurter zudem ein Filetstück gesichert. Der Kreditversicherer Gerling NCM, für den sich die Deutsche Bank interessiert (ECOreporter.de-Beitrag vom 4. Februar), wird nicht von HDI übernommen. Er wird vorher aus der GWS herausgelöst.
Die Vereinbarung mit HDI soll innerhalb der nächsten zwei Wochen unterzeichnet werden. Allerdings könnte der Deal noch an wichtigen Nebenfragen scheitern. Dazu gehören Probleme der Haftung für Forderungen an die Gerling Globale Rück. Diese wurde zur Entlastung der Konzernbilanz zum 1. Januar 2003 an den Exmanager Achim Kann übertragen. Die Finanzaufsicht BAFin sieht dies laut der Financial Times jedoch kritisch. Wird der Deal nicht genehmigt und findet sich kein anderer Käufer, wäre der hoch defizitäre Rückversicherer wieder Teil des Gerling-Konzerns, der dann gesetzliche Eigenkapitalanforderungen nur schwer erfüllen kann.
Gerling gilt als nachhaltig agierendes Unternehmen und führt auch nachhaltige Kapitalanlageprodukte wie Gerling Select 21(WKN 984734). Firmeninhaber Rolf Gerling (65,5 Prozent) ist einer der wesentlichen Akteure der deutschen Wirtschaft in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit.