10.4.2003: Junger Wald im Wind - ABO Wind kauft schlecht laufende Turbine zurück

Die außerbörslich gehandelte ABO Wind AG (WKN 576002), Wiesbaden, hat eine verlustbringende Windkraftanlage eines Bürgerwindparks im hessischen Vogelsbergkreis zurückgekauft. Dem BWE-Magazin "Neue Energien" zufolge hat der Windkraftprojektierer die Anlage bereits an einen Investor weiter verkauft. Dabei sei ABO Wind ein "nennenswerter Verlust" entstanden, habe Vorstand Jochen Ahn durchblicken lassen, so das Magazin. Der Verlust der Kommanditisten des Parks auf dem Kammberg bei Burg-Gemünden bewege sich im einstelligen Prozent-Bereich.

Die Anlage ist eine von insgesamt drei Nordex-Turbinen, die ABO Wind vor zwei Jahren auf dem 300 Meter hohen Berg errichtet hat. Das Windrad sei deutlich unter den prognostizierten Werten geblieben und habe beim Stromertrag ein Minus von 23 Prozent eingefahren. Als möglicher Grund gilt die Nähe der Anlage zu einem Wiederaufforstungsgebiet. Das hätten die Windgutachter bei ihren Berechnungen wohl außer Acht gelassen, heißt es in dem Beitrag.

Eine Welle von Anlegerklagen auf Prospekthaftung hat ABO Wind durch den Rückkauf offenbar abgewendet. Nur eine Klage vor dem Landgericht Wiesbaden sei noch anhängig, berichtet die Neue Energie. Ein Sprecher des Windpark-Beirats meinte, die Kommanditisten seien noch "mit einem blauen Auge davon gekommen".
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