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10.4.2006: Im Übernahmegefecht um Endesa formieren sich die Schlachtreihen - Entscheidung erst im Sommer?
Im Übernahmegefecht um den spanischen Energiekonzern Endesa klären sich die Fronten. Laut einer Schweizer Wirtschaftsnachrichtenagentur will die spanische Energieaufsichtsbehörde CNE jetzt Gründe nennen, die gegen eine Übernahme durch die deutsche E.on AG sprechen. Durch ein erst vor kurzem von der Regierung in Madrid erlassenes Dekret ist die Energiekommission dafür zuständig, die Übernahme zu prüfen und - wie Kritiker meinen - zu blockieren. Laut der Agenturmeldung wird die CNE auf mögliche Risiken für die "nationale Sicherheit" im Zusammenhang mit den Atomkraftwerken von Endesa verweisen. Das habe die Zeitung "Periodico de Catalunya" heute berichtet. Endesa sei an sechs Kernkraftwerken in Spanien beteiligt.
Wie das Düsseldorfer Handelsblatt berichtet, will die EU-Kommission bei der Genehmigung der Übernahme das letzte Wort haben. Die niederländische Wettbewerbskommissarin Kroes soll die Prüfung durchführen. Das angekündigte parallele Vertragsverletzungsverfahren zur Durchsetzung der Binnenmarktrichtlinien durch Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy sei zu langwierig. Die EU-Kommissarin könne eine Entscheidung der CNE gegen die Übernahme von Endesa durch den deutschen Energiekonzern für nichtig erklären. Wie das Handelsblatt weiter meldet, rechnet der spanische Gaskonzern Gas Natural, der im vergangenen Sommer mit einem feindlichen Übernahmeangebot das Ringen um die Übernahme von Endesa eröffnet hat, mit einer Verzögerung von mindestens zwei Monaten durch den Aussetzungsentscheid eines Handelsgerichts in Madrid. Endesa hatte geklagt, der Gaskonzern habe durch angebliche Absprachen mit Iberdrola gegen Wettbewerbsrecht der EU verstoßen(wir berichteten: ECOreporter.de-Beitrag vom 4. April).
Gas Natural hatte im Gegenzug Ermittlungen gegen Endesa mit dem Vorwurf angestoßen, diese habe der deutschen E.on AG "privilegierte Informationen" gegeben und somit Einfluss auf deren Übernahmeangebot genommen, das jenes der Gas Natural übertrifft. Darüber hinaus soll Endesa eine Bürgschaft von 1 Milliarde Euro hinterlegen, um mögliche Schadenersatzforderungen von Gas Natural oder Iberdrola wegen der gerichtlich verfügten Aussetzung der Offerte zu decken. Dafür wollen nach Medienberichten des Landes drei spanische Banken einstehen: Caja Madrid, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA and Banco Santander Central Hispano SA. Wie nun bekannt wurde, beteiligen diese sich auch an den Krediten in Höhe von insgesamt 32 Milliarden Euro, mit denen E.on die Übernahme stemmen will. Als Bookrunner und Konsortialführer für diese Kreditlinie fungieren Citigroup, Deutsche Bank, HSBC und JP Morgan.
Nicht zufällig kommt die Sparkasse Caja Madrid, mit 9 Prozent bislang größter Anteilseigner von Endesa, jetzt aus der Deckung. Ihr wichtigster Konkurrent, die katalonische Bank La Caixa aus Barcelona, gilt als Motor für das Akquisitionsbestreben von Gas Natural. So wird spätestens jetzt hinter dem Konflikt zwischen den Energieunternehmen ein Ringen zwischen den Banken offenkundig.
Empresa Nacional de Electricidad SA (Endesa): ISIN ES0130670112 / WKN 871028
E.on AG: ISIN DE0007614406 / 761440
Iberdrola SA: ISIN ES0144580018 / WKN 851357
Bildhinweis:
Endesa setzt nicht nur auf Erneuerbare Energien wie die Windkraft, sondern auch auf Kernenergie / Quelle: Unternehmen;
E.on schart Verbündete um sich: Ulrich Hartmann, Aufsichtsratsvorsitzender des Münchener Energiekonzerns / Quelle: Unternehmen
Wie das Düsseldorfer Handelsblatt berichtet, will die EU-Kommission bei der Genehmigung der Übernahme das letzte Wort haben. Die niederländische Wettbewerbskommissarin Kroes soll die Prüfung durchführen. Das angekündigte parallele Vertragsverletzungsverfahren zur Durchsetzung der Binnenmarktrichtlinien durch Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy sei zu langwierig. Die EU-Kommissarin könne eine Entscheidung der CNE gegen die Übernahme von Endesa durch den deutschen Energiekonzern für nichtig erklären. Wie das Handelsblatt weiter meldet, rechnet der spanische Gaskonzern Gas Natural, der im vergangenen Sommer mit einem feindlichen Übernahmeangebot das Ringen um die Übernahme von Endesa eröffnet hat, mit einer Verzögerung von mindestens zwei Monaten durch den Aussetzungsentscheid eines Handelsgerichts in Madrid. Endesa hatte geklagt, der Gaskonzern habe durch angebliche Absprachen mit Iberdrola gegen Wettbewerbsrecht der EU verstoßen(wir berichteten: ECOreporter.de-Beitrag vom 4. April).
Gas Natural hatte im Gegenzug Ermittlungen gegen Endesa mit dem Vorwurf angestoßen, diese habe der deutschen E.on AG "privilegierte Informationen" gegeben und somit Einfluss auf deren Übernahmeangebot genommen, das jenes der Gas Natural übertrifft. Darüber hinaus soll Endesa eine Bürgschaft von 1 Milliarde Euro hinterlegen, um mögliche Schadenersatzforderungen von Gas Natural oder Iberdrola wegen der gerichtlich verfügten Aussetzung der Offerte zu decken. Dafür wollen nach Medienberichten des Landes drei spanische Banken einstehen: Caja Madrid, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA and Banco Santander Central Hispano SA. Wie nun bekannt wurde, beteiligen diese sich auch an den Krediten in Höhe von insgesamt 32 Milliarden Euro, mit denen E.on die Übernahme stemmen will. Als Bookrunner und Konsortialführer für diese Kreditlinie fungieren Citigroup, Deutsche Bank, HSBC und JP Morgan.
Nicht zufällig kommt die Sparkasse Caja Madrid, mit 9 Prozent bislang größter Anteilseigner von Endesa, jetzt aus der Deckung. Ihr wichtigster Konkurrent, die katalonische Bank La Caixa aus Barcelona, gilt als Motor für das Akquisitionsbestreben von Gas Natural. So wird spätestens jetzt hinter dem Konflikt zwischen den Energieunternehmen ein Ringen zwischen den Banken offenkundig.
Empresa Nacional de Electricidad SA (Endesa): ISIN ES0130670112 / WKN 871028
E.on AG: ISIN DE0007614406 / 761440
Iberdrola SA: ISIN ES0144580018 / WKN 851357
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Endesa setzt nicht nur auf Erneuerbare Energien wie die Windkraft, sondern auch auf Kernenergie / Quelle: Unternehmen;
E.on schart Verbündete um sich: Ulrich Hartmann, Aufsichtsratsvorsitzender des Münchener Energiekonzerns / Quelle: Unternehmen