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11.10.2004: Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit - Stromkonzern will bei Windkraft kleckern und bei Braunkohle klotzen
Die Ausgleichskosten für Windenergie sollten bundesweit umgelegt werden. Das hat Agenturmeldungen zufolge Klaus Rauscher gefordert, der Vorstandschef von Vattenfall Europe. Nach seinen Angaben entfallen derzeit 38 Prozent der in Deutschland produzierten Windenergie auf die Netzzone des drittgrößten Energiekonzerns. Er kritisierte, dass allein in diesem Jahr Vattenfall Europe knapp 100 Millionen Euro an Ausgleichskosten für Windenergie aufwenden müsse. Zudem sei der Konzern gezwungen, die vorhandenen, technisch hochwertigen Netze zu erweitern, um das höhere Aufkommen an Windstrom zu transportieren. Allerdings erklärte Rauscher auch, dass Vattenfall Europe den Bau eines neuen Braunkohleblocks im ostsächsischen Boxberg und eines Steinkohlekraftwerks im Großraum Hamburg prüft. Hier zeigt er sich großzügiger. Es gehe es um Investitionen von zusammen 1,8 Milliarden Euro, so Rauscher.
Die Äußerungen Rauschers verwundern angesichts der Verpflichtungen von Vattenfall Europe. Die Muttergesellschaft des Unternehmens ist der schwedische Staatskonzerns Vattenfall. Der soll nach einem Beschluss des schwedischen Reichstags aktiv auf die Umstellung zu einem auf erneuerbare Quellen gegründeten Energiesystem hinwirken. Gegenwärtig betreibt Vattenfall in Schweden 40 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung 27 000 kW. Das Tochterunternehmen erzeugt seine jährliche Strommenge jedoch zu 90 Prozent aus Braunkohle. Darüber hinaus ist Vattenfall Europe Anteilseigner an vier norddeutschen Kernkraftwerken. Diese Strategie wurde unlängst von der "Riksrevisionen", der schwedischen Variante des Bundesrechnungshofes, kritisiert. Jegliche umweltpolitische Rücksichtnahme sei auf der Strecke geblieben, so die Behörde. Einem Bericht der taz zufolge schlossen sich Politiker mehrerer schwedischer Parteien der im Revisionsbericht geäußerten Kritik an. Vattenfall betreibe nach ihrer Auffassung in Deutschland eine nicht mit einheimischen Richtlinien vereinbare Energiepolitik.
Bemerkenswert sind Rauschers Äußerungen auch, da Reinhard Hassa, Kraftwerksvorstand der Geschäftseinheit Vattenfall Europe Mining & Generation, im Sommer angekündigt hatte, "möglichst noch in diesem Jahr" in Jänschwalde ein Windrad mit einer Leistung von zwei bis drei MW zu bauen. Es solle vor allem zu Testzwecken dienen. Ferner sei Vattenfall an Beteiligungen an Windparks in der Nord- oder Ostsee interessiert. Vorstandschef Klaus Rauscher hatte zudem erst vor wenigen Monaten erklärt, Vattenfall Europe werde keine konventionellen Braunkohlekraftwerke mehr bauen. Nach Einführung des geplanten Emissionshandels und der Zuteilung von Kohlendioxid-Verschmutzungsrechten ab 2005 "würde sich das nicht mehr rechnen".
Vattenfall Europe AG: ISIN DE0006012008 / WKN 601200
Bildhinweis: Braunkohlekraftwerk / Quelle: RWE AG
Die Äußerungen Rauschers verwundern angesichts der Verpflichtungen von Vattenfall Europe. Die Muttergesellschaft des Unternehmens ist der schwedische Staatskonzerns Vattenfall. Der soll nach einem Beschluss des schwedischen Reichstags aktiv auf die Umstellung zu einem auf erneuerbare Quellen gegründeten Energiesystem hinwirken. Gegenwärtig betreibt Vattenfall in Schweden 40 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung 27 000 kW. Das Tochterunternehmen erzeugt seine jährliche Strommenge jedoch zu 90 Prozent aus Braunkohle. Darüber hinaus ist Vattenfall Europe Anteilseigner an vier norddeutschen Kernkraftwerken. Diese Strategie wurde unlängst von der "Riksrevisionen", der schwedischen Variante des Bundesrechnungshofes, kritisiert. Jegliche umweltpolitische Rücksichtnahme sei auf der Strecke geblieben, so die Behörde. Einem Bericht der taz zufolge schlossen sich Politiker mehrerer schwedischer Parteien der im Revisionsbericht geäußerten Kritik an. Vattenfall betreibe nach ihrer Auffassung in Deutschland eine nicht mit einheimischen Richtlinien vereinbare Energiepolitik.
Bemerkenswert sind Rauschers Äußerungen auch, da Reinhard Hassa, Kraftwerksvorstand der Geschäftseinheit Vattenfall Europe Mining & Generation, im Sommer angekündigt hatte, "möglichst noch in diesem Jahr" in Jänschwalde ein Windrad mit einer Leistung von zwei bis drei MW zu bauen. Es solle vor allem zu Testzwecken dienen. Ferner sei Vattenfall an Beteiligungen an Windparks in der Nord- oder Ostsee interessiert. Vorstandschef Klaus Rauscher hatte zudem erst vor wenigen Monaten erklärt, Vattenfall Europe werde keine konventionellen Braunkohlekraftwerke mehr bauen. Nach Einführung des geplanten Emissionshandels und der Zuteilung von Kohlendioxid-Verschmutzungsrechten ab 2005 "würde sich das nicht mehr rechnen".
Vattenfall Europe AG: ISIN DE0006012008 / WKN 601200
Bildhinweis: Braunkohlekraftwerk / Quelle: RWE AG