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11.2.2003: Mit allen Mitteln gegen Riffgat: Borkum verklagt Bundesamt für Seeschifffahrt

Die Stadt Borkum verklagt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), die Genehmigungsbehörde für Offshore- Windparks. Die Insulaner wehren sich gegen den in Sichtweite der Nordseeinsel geplanten Windpark der Enova Energieanlagen GmbH, Leer, das berichtet Hartmut Dirks in der Emder Zeitung. Das Projekt Riffgat, befindet sich innerhalb der 12-Seemeilenzone des Landes Niedersachsen. Etwa 15 Kilometer nordwestlich von Borkum außerhalb des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer sollen auf einer Fläche von 16 Quadratkilometern 30 Windenergieanlagen der 5-Megawatt-Klasse errichtet werden. Damit tritt die Enova den Borkumern zu nah; Gerhard Müller, Stadtdirektor auf Borkum hofft, "dass die Pläne von der neuen Regierung in Niedersachsen zu den Akten gelegt werden."

Man sei nicht grundsätzlich gegen Windenergie, heißt es auf der Ferieninsel, allerdings befürchte man schwerwiegende Umweltkatastrophen in Folge von Schiffskollisionen mit Windkraftanlagen. Cornelius Akkermann, Borkums CDU-Bürgermeister, fordert laut der Emder Zeitung: "Die Inseln müssen durch eine Versicherung oder Bürgschaft für Verdienstausfälle und Strandreinigungskosten vollen Schadenersatz erhalten." Das BSH solle schon bei der Genehmigung von Windparks entsprechende Auflagen machen.

Auch Eldert Sleeboom, Vorsitzender der Borkumer Grünen und Befürworter von Offshore-Parks, glaubt, dass drei Viertel der Borkumer Bürger gegen einen Windpark in Sichtweite Borkums sind. Das Hauptproblem seien aber Schiffe mit nur einer Außenhaut, meint er, die "sollten aus dem Verkehr gezogen werden."

Bild: Offshore-Windpark (Quelle: Enova/Overmöhle)
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