Aktien-Favoriten

12 nachhaltige Dividendenkönige machten 2017 Kursgewinne

Kaufen, liegen lassen, aber durchaus im Blick behalten: Das ist die Strategie für die  ECOreporter-Favoriten-Aktien (Link entfernt)  in der  Kategorie Dividendenkönige. (Link entfernt)  Von 15 Aktien schlossen 2017 zwölf im Plus ab, nur drei sanken. Es gab lediglich zwei Wechsel in 2017, also kein wildes Hin- und Hertauschen von Werten. Welche Aktien waren die größten Gewinner, welche verloren, was sollten Anleger noch wissen?

Für Aktionäre von Novo Nordisk gab es 2017 ein Plus von 28,4 Prozent (Hinweis: alle Kursangaben beziehen sich auf den 22.12.2017), von knapp 35 auf fast 45 Euro. Damit war die Aktie aus der Pharma-Branche der Spitzenreiter in diesem Depot. Allerdings hatte Novo Nordisk 2016 kräftig an Wert verloren - wer also vor 2017 eingestiegen war, hatte eine Kursrallye mit heftigem Schlagloch mitgemacht.

ECOreporter.de hatte trotzdem empfohlen, die Aktie zu halten. Denn die hohe Dividende ist ein Pluspunkt für die Aktie. In 2017 wurde die Dividende auf satte 7,60 Euro angehoben. Auch 2017 gab es jedoch zunächst Kurseinbrüche. Der Grund: Schwierigkeiten mit dem Nordamerika-Geschäft.

Der in Kopenhagen heimische Weltmarktführer für Insulinpräparate litt unter der Einschätzung, dass sich die Politik von US-Präsident Trump für ihn negativ auswirken würde. Später im Jahr kam eine gute Nachricht: Novo Nordisk darf ein neues Diabetes-Medikament auf den US-Markt bringen. Der Kurs stieg deutlich.

Auf Platz 2: Thermo Fisher Scientific

Zweitbester nachhaltiger Dividendenkönig war Thermo Fisher Scientific, ein Unternehmen für Laborausrüstungen und -Dienstleistungen mit etwa 55.000 Mitarbeitern aus Waltham im US-Bundesstaat Massachusetts. Die Aktie kletterte 2017 um 21,1 Prozent auf 164,5 Euro.

Der Computerspezialist IBM musste seinen Platz in der Liste der nachhaltigen Dividendenkönige für Thermo Fisher Scientific räumen. Denn IBM verkündete 2017 den mittlerweile zwanzigsten Umsatzrückgang in Folge, und die Wandlung zum modernen Dienstleister geht nur schleppend voran.

Wolkenloser Himmel über SAP - dank Cloud

Die Aktie mit dem drittgrößten Zuwachs im Depot ist die von SAP mit einem Plus von etwa 13,6 Prozent auf 94,86 Euro. Der deutsche Software-Gigant aus Walldorf in Baden-Württemberg vergrößerte den Umsatz und steigerte den Gewinn. Trotz guter Geschäftszahlen hat SAP aber teilweise auch mit seinem Stammgeschäft, den Softwarelizenzen, weniger umgesetzt.

Dafür legte das  Cloud-Geschäft umso mehr zu. Dieses Segment gewinnt für SAP stetig an Bedeutung. Der Umstieg kostet aber noch immer viel Geld und verlangt hohe Investitionen. Empfehlung: Anleger sollten bei SAP investiert bleiben und Schwächephasen zum Aufstocken der Aktienposition nutzen.

Ins Minus gerutscht – aber die Dividenden können das teilweise ausgleichen

Nur drei Aktien schnitten 2017 schlecht ab: Am meisten verlor Fresenius mit 13 Prozent. Alle wichtigen Unternehmenskennzahlen sind bei Fresenius zwar positiv, auch der Gewinn ist eindrucksvoll, selbst die 2016 übernommene spanische Krankenhauskette Quirónsalud macht weniger Sorgen. Aber die Konzerntochter Fresenius Medical Care (FMC) litt unter den Folgen des US-Hurrikans "Harvey".

Die auf Nierenerkrankungen spezialisierte FMC konnte zwar ihren Umsatz um 3 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro steigern, das Ergebnis lag jedoch mit 609 Millionen Euro unter dem der Vorjahresperiode. Durch die Stürme entstanden höhere Kosten durch Patiententransporte in Dialysezentren.

Unibail-Rodamco: Betongold an der Börse

Die Aktie Unibail-Rodamco verlor 2017 7,24 Prozent. Das französische Immobilienunternehmen kämpft mit sinkenden Mieteinnahmen in den Niederlanden. Aber: Seit dem Geschäftsjahr 2007 hat Unibail-Rodamco die Dividende stetig erhöht. Für 2016 hatte das Unternehmen die Ausschüttung zuletzt um rund 5 Prozent auf 10,20 Euro je Aktie angehoben. Die Franzosen zahlten dabei rund 91 Prozent des Jahresgewinns aus.

Für das Gesamtjahr 2017 soll die Dividende erneut auf 10,73 Euro steigen. Für die Aktionäre lag die Dividendenrendite in den vergangenen fünf Jahren bei durchschnittlich 4,5 Prozent. Daher auch hier das Fazit: Nicht verkaufen, sondern halten und bei Kursrückgängen eher zukaufen - denn die Dividenden würde auch noch weitere kleine Kursrückgänge mindestens ausgleichen.


Procter & Gamble nach wie vor sauber

Verloren hat auch die Aktie von Procter & Gamble - minus 4,05 Prozent stehen 2017 zu Buche. Der Konzern profitierte zuletzt nach eigenen Angaben von der erhöhten Nachfrage nach Waschmittelprodukten. Putz- und Reinigungsmittel waren hingegen weniger gefragt, zudem schwächelte das Geschäft mit Rasierklingen unter der Marke Gilette.

Die Konzernspitze will weiter an ihren Plänen festhalten und das organische Wachstum beschleunigen, die Produktivität steigern, Kosten sparen und die Organisation verbessern. Procter & Gamble liegt mit dem Großinvestor Nelson Peltz im Clinch, der mit seinem Hedgefonds Trian Fund Management auf mehr Einfluss drängt. Peltz war es zuletzt beinahe gelungen, sich von den Aktionären in den Verwaltungsrat wählen zu lassen.

Die Procter & Gamble-Aktie hat sehr oft in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihre Stabilität im Markt der Konsumgüter gezeigt. Die Produkte von P&G sind in jedem Konjunktur- und Wirtschaftszyklus gefragt. ECOreporter.de hält daher an der Procter & Gamble-Aktie weiterhin fest.


Was gab es 2017 noch Neues bei den nachhaltigen Dividendenkönigen?

Die Fusion von Linde und Praxair wurde begonnen und dürfte 2018 abgeschlossen werden. ECOreporter.de hatte den Linde-Aktionären empfohlen, das Umtauschangebot anzunehmen und ihre Aktien in neue Anteilsscheine der Linde plc umzutauschen.

Kein nachhaltiger Dividendenkönig mehr ist BMW. Gegen den Autohersteller gab es 2017 verschiedene Vorwürfe, unter anderem wegen Kartell-Bildung. Das war der Anlass, die Aktie auszuschließen.

Als Ersatz wurde die Aktie von Aflac, ein US-Versicherer, aufgenommen. Aflac steigert die Dividende je Aktie im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017 um 4,7 Prozent auf 45 US-Cent, etwa 38 Euro-Cent. Im zweiten Quartal wurden noch 43 US-Cent (36 Euro Cent) pro Anteilsschein an die Aktionäre ausgezahlt. Aflac hat damit das 35. Jahr in ununterbrochener Folge die Dividende angehoben. 

Wodurch sich die ECOreporter-Favoriten-Aktien in nachhaltiger Hinsicht auszeichnen, lesen Sie hier. (Link entfernt)  Dort finden Sie auch weitere Informationen zu Nachhaltigkeit, K.O.-Kriterien wie Kinderarbeit, Gentechnik usw., sowie allgemeine strategische Grundlagen für die nachhaltigen Dividendenkönige, die nachhaltigen Mittelklasse-Aktien und Grüne Spezialwerte.
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