12.11.2003: Meldung: Heidelberger Druckmaschinen AG: Halbjahreszahlen

Investitionszurückhaltung prägt weiterhin Entwicklung in der Druckindustrie: Heidelberg legt Halbjahreszahlen 2003/2004 vor
- Auftragseingang im zweiten Quartal um 35 Prozent gegenüber Vorquartal gesteigert
- Halbjahresumsatz liegt mit rund 1,5 Milliarden Euro noch auf niedrigem Niveau
- Betriebliches Ergebnis: Verlust im Vorquartalsvergleich nahezu halbiert
- Unsicheres wirtschaftliches Umfeld lässt auch weiterhin keine Prognose für Gesamtgeschäftsjahr zu

Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat in den ersten sechs Monaten (1. April bis 30. September) des Geschäftsjahres 2003/2004 einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,9 Milliarden Euro) erzielt. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte bedeutet dies einen Rückgang um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Auftragseingänge beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 1,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,0 Milliarden Euro). Im zweiten Quartal hat sich der Auftragseingang besser entwickelt als in den Monaten April bis Juni, hier insbesondere in der Sparte Sheetfed und regional betrachtet in den Ländern Asiens und Osteuropa. "Die weltweite Investitionszurückhaltung sowie die konjunkturellen und strukturellen Belastungen in unserer Branche haben sich im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres nicht wesentlich verändert", sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. "Das wirtschaftliche Umfeld lässt daher eine konkrete Umsatz- u! nd Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2003/2004 derzeit nicht zu. Wir müssen die nächsten Wochen und Monate abwarten, inwieweit die positive Entwicklung aus dem zweiten Quartal nachhaltig ist."

Das betriebliche Ergebnis lag im Halbjahreszeitraum bei minus 93 Millionen Euro (Vorjahr: 36 Millionen Euro). Das Ergebnis nach Steuern betrug minus 129 Millionen Euro (Vorjahr: 13 Millionen Euro). "Trotz eines gegenüber dem ersten Quartal nur leicht gestiegenen Umsatzes konnten wir den betrieblichen Verlust im zweiten Quartal auf minus 34 Millionen Euro (Vorquartal: minus 59 Millionen Euro) nahezu halbieren. Die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen zeigen hier bereits ihre Wirkung; so haben wir im zweiten Quartal die Personalkosten gegenüber dem ersten Quartal um sieben Prozent gesenkt", sagte Finanzvorstand Dr. Herbert Meyer. "Wir werden unsere Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsmaßnahmen weiter konsequent fortsetzen, um die angestrebten Ergebnisverbesserungen zu erreichen."

Zum 30. September 2003 beschäftigte die Heidelberg-Gruppe weltweit rund 23.700 Mitarbeiter (Vorjahr: 25.000). Insgesamt will Heidelberg im Zeitraum vom 1. April 2002 bis 31. März 2004 weltweit rund 3.200 Stellen streichen, wovon allein 400 Stellen im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres abgebaut wurden.


Geschäftsverlauf in Sheetfed im zweiten Quartal deutlich besser; Entwicklung in Asien und Osteuropa sehr stabil

Im Quartalsvergleich konnte der Umsatz in der Sparte Sheetfed (Bogenoffset) im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres von 492 Millionen Euro um rund 70 Millionen Euro auf 564 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auftragseingang im zweiten Quartal betrug 752 Millionen Euro nach 551 Millionen Euro im ersten Quartal. Der Umsatz, Auftragseingang und das Ergebnis der Sparte Digital entwickelte sich auf niedrigem Niveau ebenfalls besser als in den Monaten April bis Juni. Bei Web Systems lag der Auftragseingang deutlich über dem ersten Quartal und bei Postpress stiegen Umsatz und Auftragseingang.

Im Halbjahresvergleich hat sich nur Digital besser entwickelt. Hier lagen der Auftragseingang mit 111 Millionen Euro um 10 Millionen Euro und das betriebliche Ergebnis mit minus 17 Millionen Euro über Vorjahresniveau (Vorjahr: minus 38 Millionen Euro). Das betriebliche Ergebnis der Sparte Sheetfed betrug minus 7 Millionen Euro (Vorjahr: 137 Millionen Euro).
Gut entwickelten sich nach wie vor die Regionen Asien und Osteuropa. Hier konnte trotz der schwierigen Branchensituation das Vorjahresniveau auf Halbjahresbasis gehalten werden.


Arbeitszeitmaßnahmen werden verlängert

Aufgrund der weiterhin anhaltenden Investitionszurückhaltung bei den gewerblichen Druckereien in vielen Märkten, besonders aber in den Schlüsselmärkten USA und Deutschland, wird Heidelberg seine Fertigungskapazitäten im Bereich Sheetfed durch Anwendung von Beschäftigungssicherung und Kurzarbeit bis einschließlich Mai 2004 weiter an die Auftragssituation anpassen. Betroffen davon sind in Deutschland insbesondere die Standorte Heidelberg, Wiesloch, Amstetten und Brandenburg.
In allen Unternehmensbereichen verbessert Heidelberg weiterhin die Kostenstrukturen. Bezogen auf die Sparten Digital und Web ist das Unternehmen zur Zeit dementsprechend in Verhandlungen.


Für weitere Informationen:
Heidelberger Druckmaschinen AG
Unternehmenskommunikation Thomas Fichtl Tel. 06221 92 47 47 Fax 06221 92 50 69 E-Mail: [email protected]
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