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13.3.2003: Gerüchte um Gerling - Haben Vorstände sich besonders rückversichert?
(H.K.) Unklare Aussagen des US-amerikanischen Investors Warren Buffett haben Gerüchte über den Kölner Gerling-Konzern aufkommen lassen. Buffett hatte laut "Wall Street Journal" in einem Brief an seine Aktionäre geschrieben, dass "ein führender Rückversicherer" die Schadenzahlungen eingestellt habe. Welcher Versicherer das sei, sagte Buffett auch auf Anfrage von Journalisten nicht.
Unter Analysten und Händlern kristallisierte sich alsbald die Meinung heraus, es könne sich um die französische Scor oder um die Rückversicherungs-Tochter von Gerling handeln. Beide Gesellschaften haben hohe Verluste angekündigt. Die Gerling-Konzern Globale Rückversicherungs-AG (GKG) hat darüber hinaus den Verlust von mindestens der Hälfte ihres Grundkapitals gemeldet. Ein Händler meinte laut Agenturberichten: "Wenn es sich um Gerling handelt, wird es wohl zur Insolvenz kommen." Gerling hat Zahlungsunfähigkeit dementiert, räumte jedoch Eigenkapitalprobleme der GKG ein.
Nach Statistiken von Standard & Poor"s lagen Gerling und Scor 2001 auf dem siebenten und achten Platz im globalen Rückversicherungs-Geschäft. Den größten Anteil hält die Münchener Rück, gefolgt von der Swiss Re. Auf dem dritten Platz liegt Berkshire Hathaway Re - die Rückversicherungs-Gesellschaft Warren Buffetts. Pikanterweise hatte Buffett seinen Aktionären in besagtem Brief auch geschrieben, ein Versicherer müsse sich immer für den stärksten aller Rückversicherer entscheiden - anderenfalls könne es für den Erstversicherer "lebensbedrohlich" werden. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Großen immer größer und die Kleinen immer kleiner werden. Der Konkurrenzkampf unter den Rückversicherern ist hart, die Gesellschaften stehen zudem infolge der wachsenden Zahl von Naturkatastrophen unter Druck.
Der Gerling-Konzern versucht seit mehr als einem Jahr, die Verluste schreibende Rückversicherungs-Tochter zu verkaufen. Bisher sind alle Versuche am Widerstand der Hauptaktionäre gescheitert, oder sie sind von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersagt worden. Haupteigentümer sind Rolf Gerling, der ungefähr zwei Drittel der Anteile hält, und die Deutsche Bank. Die Krise im Konzern hat bereits zu mehrfachem Wechsel an dessen Spitze geführt.
Unter den Mitarbeitern herrscht Unverständnis über Pensionsgeschäfte der sechs Holdingvorstände, darunter der letzte Vorstandsvorsitzende Heinrich Focke, und vier weiterer leitender Mitarbeiter. Gegen einmalige Zahlung von 14 Millionen Euro hatte die Gesellschaft Rückdeckungsversicherungen bei der eigenen Tochter Gerling Leben gekauft. Dies geschah zu der Zeit, als die Verhandlungen zur Zerschlagung des Konzerns begannen. Die Verträge würden laut "Financial Times Deutschland" die Pensionsansprüche der zehn Manager auch dann abdecken, wenn die Gerling-Holding aufgelöst würde oder zahlungsunfähig sei. Ein Sprecher von Gerling nannte dieses Verfahren "absolut üblich".
Gerling gilt als nachhaltiger Versicherer. Der Konzern hat unter anderem den Nachhaltigkeits-Fonds Select 21 (WKN 984734) aufgelegt.
Unter Analysten und Händlern kristallisierte sich alsbald die Meinung heraus, es könne sich um die französische Scor oder um die Rückversicherungs-Tochter von Gerling handeln. Beide Gesellschaften haben hohe Verluste angekündigt. Die Gerling-Konzern Globale Rückversicherungs-AG (GKG) hat darüber hinaus den Verlust von mindestens der Hälfte ihres Grundkapitals gemeldet. Ein Händler meinte laut Agenturberichten: "Wenn es sich um Gerling handelt, wird es wohl zur Insolvenz kommen." Gerling hat Zahlungsunfähigkeit dementiert, räumte jedoch Eigenkapitalprobleme der GKG ein.
Nach Statistiken von Standard & Poor"s lagen Gerling und Scor 2001 auf dem siebenten und achten Platz im globalen Rückversicherungs-Geschäft. Den größten Anteil hält die Münchener Rück, gefolgt von der Swiss Re. Auf dem dritten Platz liegt Berkshire Hathaway Re - die Rückversicherungs-Gesellschaft Warren Buffetts. Pikanterweise hatte Buffett seinen Aktionären in besagtem Brief auch geschrieben, ein Versicherer müsse sich immer für den stärksten aller Rückversicherer entscheiden - anderenfalls könne es für den Erstversicherer "lebensbedrohlich" werden. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Großen immer größer und die Kleinen immer kleiner werden. Der Konkurrenzkampf unter den Rückversicherern ist hart, die Gesellschaften stehen zudem infolge der wachsenden Zahl von Naturkatastrophen unter Druck.
Der Gerling-Konzern versucht seit mehr als einem Jahr, die Verluste schreibende Rückversicherungs-Tochter zu verkaufen. Bisher sind alle Versuche am Widerstand der Hauptaktionäre gescheitert, oder sie sind von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersagt worden. Haupteigentümer sind Rolf Gerling, der ungefähr zwei Drittel der Anteile hält, und die Deutsche Bank. Die Krise im Konzern hat bereits zu mehrfachem Wechsel an dessen Spitze geführt.
Unter den Mitarbeitern herrscht Unverständnis über Pensionsgeschäfte der sechs Holdingvorstände, darunter der letzte Vorstandsvorsitzende Heinrich Focke, und vier weiterer leitender Mitarbeiter. Gegen einmalige Zahlung von 14 Millionen Euro hatte die Gesellschaft Rückdeckungsversicherungen bei der eigenen Tochter Gerling Leben gekauft. Dies geschah zu der Zeit, als die Verhandlungen zur Zerschlagung des Konzerns begannen. Die Verträge würden laut "Financial Times Deutschland" die Pensionsansprüche der zehn Manager auch dann abdecken, wenn die Gerling-Holding aufgelöst würde oder zahlungsunfähig sei. Ein Sprecher von Gerling nannte dieses Verfahren "absolut üblich".
Gerling gilt als nachhaltiger Versicherer. Der Konzern hat unter anderem den Nachhaltigkeits-Fonds Select 21 (WKN 984734) aufgelegt.