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13.8.2003: Bankenriese HSBC will gemeinsam mit SAM Nachhaltigkeitsfonds lancieren - Nachhaltigkeitsfilter bei Unternehmensanleihen besonders attraktiv
Die Düsseldorfer HSBC Trinkaus Capital Management GmbH (HTCM) und die auf nachhaltige Vermögensverwaltung spezialisierte SAM Sustainable Asset Management AG aus Zürich wollen beim Vertrieb nachhaltiger Finanzprodukte exklusiv zusammenarbeiten. Das erklärten Vertreter der Unternehmen gestern bei einem Pressegespräch in Düsseldorf. Bereits innerhalb der nächsten Monate wollen sie zwei bis drei Spezial- und Publikumsfonds anbieten. Die Fonds werden den Angaben zufolge nachhaltige Bonds (Anleihen) enthalten, insbesondere Unternehmensanleihen, sowie nachhaltige Gemischtmandate (Aktien und Renten). Sie sollen auf dem deutschen und österreichischen Markt angeboten werden und als HSBC Trinkaus SAM Fonds firmieren. Zielgruppen seien insbesondere institutionelle Anleger, aber auch Finanzdienstleister und Privatpersonen.
Nach Angaben von SAM und HTCM wurde vereinbart, das Anlagekonzept der Fonds konsequent und auf allen Ebenen des Investmentprozesses an ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien auszurichten. Die Partner wollen die Portfoliokonstruktion der Spezial- und Publikumsfonds gemeinsam erarbeiten. Die HTCM bringe ihre Erfahrung im Management von Bond-Portfolios, in der Kreditanalyse und in der Aufteilung von Vermögen auf verschiedene Anlageklassen ein. SAM werde die Nachhaltigkeitsbewertung von Aktiengesellschaften und von Emittenten im Bondbereich sowie den Investmentprozess im Aktienbereich vornehmen. Die Bewertung erfolgt dabei nicht anhand von Ausschlusskriterien. Stattdessen wollen die Schweizer nach dem Prinzip best-in-class die in Sachen Nachhaltigkeit jeweils Führenden einer Branche ermitteln und den Einfluss der Nachhaltigkeit auf die Wertschöpfung quantifizieren. Im festverzinslichen Bereich werden zusätzlich Länder, Supranationale und öffentlich-rechtliche Institutionen nach Nachhaltigkeitskriterien klassifiziert.
"Wir glauben, dass Nachhaltigkeit ein eigenständiger renditetreibender Faktor innerhalb eines Unternehmens ist. Dieser Faktor hat langfristig einen positiven Einfluss auf den Shareholder Value (das Anlegervermögen, die Red.) und den Bondholder Value", erklärte Heiner Weber, Leiter Vertrieb Asset Management bei der HSBC. Die Kooperation mit SAM basiere auf der gemeinsamen Überzeugung, dass das Konzept der Nachhaltigkeit einen immer bedeutenderen Wettbewerbsfaktor für Unternehmen darstelle. Nachhaltigkeitsorientierte Unternehmen erwirtschafteten für ihre Investoren und die Gesellschaft einen langfristigen Mehrwert. Wie er auf Anfrage gegenüber ECOreporter.de erklärte, ging die Initiative zur Zusammenarbeit zwar von SAM aus. Die Vorteile einer Zusammenarbeit seien aber sofort offensichtlich gewesen. Zumal es auf dem Markt bislang keine Angebote gebe, welche die Auswahl von Unternehmensanleihen mit einem Nachhaltigkeitsansatz kombinierten. Dabei eigneten sich Nachhaltigkeitsfilter für diese Anlageform in besonderem Maße. Denn nachhaltige Unternehmen seien transparenter und besonders widerstandsfähig. Das erhöhe die Sicherheit einer Anlage. Und gerade die Sicherheit der Anlage sei bei der Investition in Unternehmensanleihen von größter Bedeutung. Sein Haus wolle sich mit diesem neuartigen Konzept als innovativer Fonds-Anbieter profilieren.
Laut einem Bericht in der aktuellen Ausgabe der HSBC-Publikation "Marktbeobachtungen" hat sich das Angebot der in Europa emittierten Unternehmensanleihen in den letzten vier Jahren verneunfacht. Immer mehr Anleger entdeckten sie als Alternative zur Investition in Aktien. Dem Bericht zufolge begeben Unternehmen die Anleihen zur Beschaffung von Fremdkapital. Durch den Erwerb würden Anleger zu Gläubigern des Unternehmens. Anstatt von Dividenden erhielten die Geldgeber eine feste Verzinsung auf ihr eingesetztes Kapital. Diese bewege sich deutlich über der Rendite von Staatsanleihen oder von Pfandbriefen mit gleicher Laufzeit. Das sei durch das vergleichsweise höhere Risiko begründet. Aufgrund dieses Risikos sei bei der Auswahl der Unternehmensanleihen daher auch die Kreditwürdigkeit von entscheidender Bedeutung. Um Verluste zu vermeiden führt ein Rating B laut HSBC dazu, dass ihre Fondsmanager allenfalls ein Prozent eines Portfolios in einen Emittenten investieren. Ab einem Rating A sind es zwei bis vier Prozent.
In der Möglichkeit, durch die Kooperation mit dem Investment-Management des Bankenriesen HSBC einen Zugang in den attraktiven Markt der Unternehmensanleihen zu finden, lag denn auch offenkundig für SAM ein Hauptbeweggrund für die Zusammenarbeit mit der HTCM. Sie bietet die Chance, die Beschränkung auf Aktien zu überwinden. So formulierte es Thilo Goodall-Rathert (Foto), als Head Institutional Mandates bei SAM verantwortlich für Anlageentscheide und Risikomanagement bei institutionellen Mandaten. Angesichts der Börsenkrise der jüngsten Vergangenheit dürften die Züricher Vermögensverwalter nach Wegen gesucht haben, diese Beschränkung aufzubrechen. Im Januar hatte SAM im Rückblick seiner Jahresberichte das vergangene Börsenjahr 2002 als "annus horribilis", als Jahr des Schreckens, bezeichnet. Nun aber ist den Schweizern mit der Kooperation mit HTCM erneut ein großer Coup gelungen, wie vor Jahren durch die Zusammenarbeit mit der Dow Jones Gruppe zur Lancierung einer Familie von Sustainability-Indices.
Denn die HSBC-Gruppe ist mit rund 9.500 Niederlassungen in 79 Ländern eine der größten Finanzinstitutionen weltweit. Laut Heiner Weber weist nur die Citigroup eine höhere Marktkapitalisierung auf. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank liegt hier acht Plätze hinter HSBC auf Rang Zehn. Die unter dem Namen HSBC Asset Management zusammengeführten Investment-Management-Unternehmen der Gruppe verwalten rund um den Globus ein Vermögen von mehr als 173 Milliarden US-Dollar (Stand: 31.06.2003). Die Tochter HTCM verwaltet eigenen Angaben zufolge aktuell Anlagen in Höhe von rund 12 Milliarden Euro.
Nach Angaben von SAM und HTCM wurde vereinbart, das Anlagekonzept der Fonds konsequent und auf allen Ebenen des Investmentprozesses an ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien auszurichten. Die Partner wollen die Portfoliokonstruktion der Spezial- und Publikumsfonds gemeinsam erarbeiten. Die HTCM bringe ihre Erfahrung im Management von Bond-Portfolios, in der Kreditanalyse und in der Aufteilung von Vermögen auf verschiedene Anlageklassen ein. SAM werde die Nachhaltigkeitsbewertung von Aktiengesellschaften und von Emittenten im Bondbereich sowie den Investmentprozess im Aktienbereich vornehmen. Die Bewertung erfolgt dabei nicht anhand von Ausschlusskriterien. Stattdessen wollen die Schweizer nach dem Prinzip best-in-class die in Sachen Nachhaltigkeit jeweils Führenden einer Branche ermitteln und den Einfluss der Nachhaltigkeit auf die Wertschöpfung quantifizieren. Im festverzinslichen Bereich werden zusätzlich Länder, Supranationale und öffentlich-rechtliche Institutionen nach Nachhaltigkeitskriterien klassifiziert.
"Wir glauben, dass Nachhaltigkeit ein eigenständiger renditetreibender Faktor innerhalb eines Unternehmens ist. Dieser Faktor hat langfristig einen positiven Einfluss auf den Shareholder Value (das Anlegervermögen, die Red.) und den Bondholder Value", erklärte Heiner Weber, Leiter Vertrieb Asset Management bei der HSBC. Die Kooperation mit SAM basiere auf der gemeinsamen Überzeugung, dass das Konzept der Nachhaltigkeit einen immer bedeutenderen Wettbewerbsfaktor für Unternehmen darstelle. Nachhaltigkeitsorientierte Unternehmen erwirtschafteten für ihre Investoren und die Gesellschaft einen langfristigen Mehrwert. Wie er auf Anfrage gegenüber ECOreporter.de erklärte, ging die Initiative zur Zusammenarbeit zwar von SAM aus. Die Vorteile einer Zusammenarbeit seien aber sofort offensichtlich gewesen. Zumal es auf dem Markt bislang keine Angebote gebe, welche die Auswahl von Unternehmensanleihen mit einem Nachhaltigkeitsansatz kombinierten. Dabei eigneten sich Nachhaltigkeitsfilter für diese Anlageform in besonderem Maße. Denn nachhaltige Unternehmen seien transparenter und besonders widerstandsfähig. Das erhöhe die Sicherheit einer Anlage. Und gerade die Sicherheit der Anlage sei bei der Investition in Unternehmensanleihen von größter Bedeutung. Sein Haus wolle sich mit diesem neuartigen Konzept als innovativer Fonds-Anbieter profilieren.
Laut einem Bericht in der aktuellen Ausgabe der HSBC-Publikation "Marktbeobachtungen" hat sich das Angebot der in Europa emittierten Unternehmensanleihen in den letzten vier Jahren verneunfacht. Immer mehr Anleger entdeckten sie als Alternative zur Investition in Aktien. Dem Bericht zufolge begeben Unternehmen die Anleihen zur Beschaffung von Fremdkapital. Durch den Erwerb würden Anleger zu Gläubigern des Unternehmens. Anstatt von Dividenden erhielten die Geldgeber eine feste Verzinsung auf ihr eingesetztes Kapital. Diese bewege sich deutlich über der Rendite von Staatsanleihen oder von Pfandbriefen mit gleicher Laufzeit. Das sei durch das vergleichsweise höhere Risiko begründet. Aufgrund dieses Risikos sei bei der Auswahl der Unternehmensanleihen daher auch die Kreditwürdigkeit von entscheidender Bedeutung. Um Verluste zu vermeiden führt ein Rating B laut HSBC dazu, dass ihre Fondsmanager allenfalls ein Prozent eines Portfolios in einen Emittenten investieren. Ab einem Rating A sind es zwei bis vier Prozent.
In der Möglichkeit, durch die Kooperation mit dem Investment-Management des Bankenriesen HSBC einen Zugang in den attraktiven Markt der Unternehmensanleihen zu finden, lag denn auch offenkundig für SAM ein Hauptbeweggrund für die Zusammenarbeit mit der HTCM. Sie bietet die Chance, die Beschränkung auf Aktien zu überwinden. So formulierte es Thilo Goodall-Rathert (Foto), als Head Institutional Mandates bei SAM verantwortlich für Anlageentscheide und Risikomanagement bei institutionellen Mandaten. Angesichts der Börsenkrise der jüngsten Vergangenheit dürften die Züricher Vermögensverwalter nach Wegen gesucht haben, diese Beschränkung aufzubrechen. Im Januar hatte SAM im Rückblick seiner Jahresberichte das vergangene Börsenjahr 2002 als "annus horribilis", als Jahr des Schreckens, bezeichnet. Nun aber ist den Schweizern mit der Kooperation mit HTCM erneut ein großer Coup gelungen, wie vor Jahren durch die Zusammenarbeit mit der Dow Jones Gruppe zur Lancierung einer Familie von Sustainability-Indices.
Denn die HSBC-Gruppe ist mit rund 9.500 Niederlassungen in 79 Ländern eine der größten Finanzinstitutionen weltweit. Laut Heiner Weber weist nur die Citigroup eine höhere Marktkapitalisierung auf. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank liegt hier acht Plätze hinter HSBC auf Rang Zehn. Die unter dem Namen HSBC Asset Management zusammengeführten Investment-Management-Unternehmen der Gruppe verwalten rund um den Globus ein Vermögen von mehr als 173 Milliarden US-Dollar (Stand: 31.06.2003). Die Tochter HTCM verwaltet eigenen Angaben zufolge aktuell Anlagen in Höhe von rund 12 Milliarden Euro.