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14.2.2003: Erneuerbare Energien in Kalifornien vor dem Ende? - Zusatzabgaben für dezentrale Erzeuger
Die Betreiber alternativer Energieanlagen sollen in Kalifornien zur Zahlung von zusätzlichen Gebühren verpflichtet werden. Das geht aus einem Beschluss der zuständigen Regulierungsbehörde, der California Public Utility Commission, hervor. Das berichtet das Internetportal Environment News Service ENS. Umweltschützer befürchten, die Gebühr werde den Betreibern von Solar- und Windkraftanlagen einen heftigen Dämpfer verpassen.
Die Behörde will "Ausgangsgebühren" ("exit fees") von privaten wie professionellen Betreibern stromproduzierender Anlagen erheben. Damit will sie die Schulden begleichen, die durch die Deregulierung des Strommarktes in dem Bundesstaat entstanden sind. Als mögliche Gebühr werden 2,6 Cent je Kilowattstunde genannt. ENS mutmaßt, durch die anstehenden Kosten in Milliardenhöhe würden sich die Aussichten für die Erneuerbare Energie-Industrie Kaliforniens verdüstern.
Der Staat bürdet den Verbrauchern die Lasten auf, die durch die Energiekrise im Winter 2000/2001 entstanden sind, als es in weiten Teilen Kaliforniens zu Stromabschaltungen kam. Damals hatten die Energiebehörden zweistellige Milliardenbeträge in die Stabilisierung des von Knappheit und Überlastung gekennzeichneten Systems gesteckt. Die Engpässe waren nach der Privatisierung der Stromversorgung von den großen Konzernen zum Teil künstlich erzeugt worden, um hinterher von den Notinvestitionen des Staates zu profitieren.
Nach dem Debakel propagierten die Energiebehörden die Strategie der dezentralen Erzeugung. Strom sollte künftig dort entstehen, wo er benötigt wird. Inzwischen sind der California Energy Commission zufolge dezentrale Erzeugungs-Kapazitäten im Umfang von mehr als 2000 Megawatt aufgebaut, bei mehr als 50.000 MW Gesamtkapazität in Kalifornien. Weniger als 100 MW davon würden durch Solaranlagen produziert.
Widerspruch gegen die Gebührenpläne kommt von den Investoren und Betreibern der dezentralen Energieanlagen. Sie argumentieren, sie hätten bereits ihren Beitrag geleistet, weil sie die Umweltfolgen der Stromerzeugung minimieren und das Energiesystem gegen künftige Blackouts wie im Winter 2001 absichern würden. Durch die "exit fees" müssten sie nicht nur als Verbraucher von Strom für die Folgen der Krise zahlen sondern zusätzlich noch als Produzenten ihres Stroms. Die Einführung der Sonderabgaben würde den Preis für Strom aus Erneuerbaren Energien drastisch erhöhen, und die Rückzahlung der Kredite für den Bau dieser Anlagen verzögern.
Andere Kritiker der Energiebehörden sehen in den Abgabeplänen einen weiteren generellen Vorstoß, die alternative Energiegewinnung kalt zu stellen. Unter den Abgaben würden aber auch andere dezentrale Systeme wie zum Beispiel Blockheizkraftwerke und kleine Generatoren, die oftmals mit Erdgas betrieben werden, sowie die Brennstoffzellen leiden.
Kevin Duggan, Vorstand von Capstone Turbine (WKN 615354), ein Hersteller von Gasturbinen, meint: "Die Erhöhung wird die Zahl unserer Kunden reduzieren." Capstone stellt auch Turbinen her, die für die Nutzung des Methans aus Kläranlagen benötigt werden, das sonst abgefackelt würde. Auch der für den amerikanischen Westen zuständige Vizepräsident von FuelCell Energy (WKN 884382), Steven Torres, ist der Ansicht, die Gebühr werde ziemlich negative Auswirkungen auf das Geschäft haben. Die Firma produziert und verkauft Brennstoffzellen, die kleine Appartements ebenso wie Hotels und Industrieanlagen versorgen können. Er meinte, die geplanten Gebühren hätten das Potenzial, die Lebenszyklus-Kosten für Strom aus Brennstoffzellen um 10 bis 15 Prozent zu erhöhen.
Carl Wood, Mitglied des für die Festlegung der Gebühr zuständigen Gremiums, bezweifelt, dass die Sonderabgaben die Kosten für die dezentrale Energieerzeugung tatsächlich um Milliardensummen erhöhen würde. Er meint, die Betreiber der dezentralen Energieanlagen profitierten ohnehin vom Netz der großen Versorger, in das sie ihre Energie einspeisten. Es finde eine Quersubventionierung durch die übrigen Verbraucher statt, die mit ihren Gebühren auch für die Kosten des Netzes aufkämen.
Gleichzeitig plant dem Bericht zufolge der Gesetzgeber Etatkürzungen für eine ganze Reihe von Projekten zur dezentralen Energieerzeugung. "Die Aussichten für weitere Anreize für Solarenergie und Brennstoffzellen sind nicht vielversprechend", kommentiert das Online-Medium.
Carl Wood dagegen macht zumindest den regenerativen Energien Hoffnung. Er setzt sich dafür ein, klimaschonende Technologien für die Stromerzeugung von der Abgabe zu befreien. Nach Diskussionen mit dem Klimaschutzbehörde "California Air Resources Board" bereite er eine alternative Regelung für die Gebühren vor, die saubere Ressourcen wie die Solarenergie ausnehme, heißt es. Ausnahme könnten auch für Brennstoffzellen und andere Technologien gemacht werden, die dem "Standard 2007" der Klimaschutzbehörde entsprechen. Diese setze der Energieerzeugung, die mit der Emission von Abgasen verbunden sei, niedrige Limits, meint ENS.
Die Behörde will "Ausgangsgebühren" ("exit fees") von privaten wie professionellen Betreibern stromproduzierender Anlagen erheben. Damit will sie die Schulden begleichen, die durch die Deregulierung des Strommarktes in dem Bundesstaat entstanden sind. Als mögliche Gebühr werden 2,6 Cent je Kilowattstunde genannt. ENS mutmaßt, durch die anstehenden Kosten in Milliardenhöhe würden sich die Aussichten für die Erneuerbare Energie-Industrie Kaliforniens verdüstern.
Der Staat bürdet den Verbrauchern die Lasten auf, die durch die Energiekrise im Winter 2000/2001 entstanden sind, als es in weiten Teilen Kaliforniens zu Stromabschaltungen kam. Damals hatten die Energiebehörden zweistellige Milliardenbeträge in die Stabilisierung des von Knappheit und Überlastung gekennzeichneten Systems gesteckt. Die Engpässe waren nach der Privatisierung der Stromversorgung von den großen Konzernen zum Teil künstlich erzeugt worden, um hinterher von den Notinvestitionen des Staates zu profitieren.
Nach dem Debakel propagierten die Energiebehörden die Strategie der dezentralen Erzeugung. Strom sollte künftig dort entstehen, wo er benötigt wird. Inzwischen sind der California Energy Commission zufolge dezentrale Erzeugungs-Kapazitäten im Umfang von mehr als 2000 Megawatt aufgebaut, bei mehr als 50.000 MW Gesamtkapazität in Kalifornien. Weniger als 100 MW davon würden durch Solaranlagen produziert.
Widerspruch gegen die Gebührenpläne kommt von den Investoren und Betreibern der dezentralen Energieanlagen. Sie argumentieren, sie hätten bereits ihren Beitrag geleistet, weil sie die Umweltfolgen der Stromerzeugung minimieren und das Energiesystem gegen künftige Blackouts wie im Winter 2001 absichern würden. Durch die "exit fees" müssten sie nicht nur als Verbraucher von Strom für die Folgen der Krise zahlen sondern zusätzlich noch als Produzenten ihres Stroms. Die Einführung der Sonderabgaben würde den Preis für Strom aus Erneuerbaren Energien drastisch erhöhen, und die Rückzahlung der Kredite für den Bau dieser Anlagen verzögern.
Andere Kritiker der Energiebehörden sehen in den Abgabeplänen einen weiteren generellen Vorstoß, die alternative Energiegewinnung kalt zu stellen. Unter den Abgaben würden aber auch andere dezentrale Systeme wie zum Beispiel Blockheizkraftwerke und kleine Generatoren, die oftmals mit Erdgas betrieben werden, sowie die Brennstoffzellen leiden.
Kevin Duggan, Vorstand von Capstone Turbine (WKN 615354), ein Hersteller von Gasturbinen, meint: "Die Erhöhung wird die Zahl unserer Kunden reduzieren." Capstone stellt auch Turbinen her, die für die Nutzung des Methans aus Kläranlagen benötigt werden, das sonst abgefackelt würde. Auch der für den amerikanischen Westen zuständige Vizepräsident von FuelCell Energy (WKN 884382), Steven Torres, ist der Ansicht, die Gebühr werde ziemlich negative Auswirkungen auf das Geschäft haben. Die Firma produziert und verkauft Brennstoffzellen, die kleine Appartements ebenso wie Hotels und Industrieanlagen versorgen können. Er meinte, die geplanten Gebühren hätten das Potenzial, die Lebenszyklus-Kosten für Strom aus Brennstoffzellen um 10 bis 15 Prozent zu erhöhen.
Carl Wood, Mitglied des für die Festlegung der Gebühr zuständigen Gremiums, bezweifelt, dass die Sonderabgaben die Kosten für die dezentrale Energieerzeugung tatsächlich um Milliardensummen erhöhen würde. Er meint, die Betreiber der dezentralen Energieanlagen profitierten ohnehin vom Netz der großen Versorger, in das sie ihre Energie einspeisten. Es finde eine Quersubventionierung durch die übrigen Verbraucher statt, die mit ihren Gebühren auch für die Kosten des Netzes aufkämen.
Gleichzeitig plant dem Bericht zufolge der Gesetzgeber Etatkürzungen für eine ganze Reihe von Projekten zur dezentralen Energieerzeugung. "Die Aussichten für weitere Anreize für Solarenergie und Brennstoffzellen sind nicht vielversprechend", kommentiert das Online-Medium.
Carl Wood dagegen macht zumindest den regenerativen Energien Hoffnung. Er setzt sich dafür ein, klimaschonende Technologien für die Stromerzeugung von der Abgabe zu befreien. Nach Diskussionen mit dem Klimaschutzbehörde "California Air Resources Board" bereite er eine alternative Regelung für die Gebühren vor, die saubere Ressourcen wie die Solarenergie ausnehme, heißt es. Ausnahme könnten auch für Brennstoffzellen und andere Technologien gemacht werden, die dem "Standard 2007" der Klimaschutzbehörde entsprechen. Diese setze der Energieerzeugung, die mit der Emission von Abgasen verbunden sei, niedrige Limits, meint ENS.