Nachhaltige Aktien, Meldungen

14.7.2005: Warnungen vor Einstieg bei Aqua Society - Wassertechnikspezialistin weist Vorw?rfe zur?ck

In einem Schreiben an die Aktion?re des Unternehmens hat sich Hubert Hamm, Managing Director Forschung und Entwicklung der Aqua Society, Inc., gegen Vorw?rfe des Anlegermagazins "Der Aktion?r" gewehrt. Die Zeitschrift hatte ihren Lesern laut Hamm vom Kauf der Wassertechnik-Aktie abgeraten. Als Gr?nde habe das Blatt den Verlust der Gesellschaft mit Sitz in Herten von 23,7 Millionen Dollar im ersten Halbjahr 2005 angef?hrt, dieser sei zum wesentlichen Teil auf die Ausgabe von Aktienoptionen zur?ckzuf?hren.


Rein buchhalterischen Vorgang

Dazu erkl?rt Hamm: "Im Sinne einer global einheitlichen Rechnungslegung haben das amerikanische Financial Accounting Standards Board (FASB) und das europ?ische International Accounting Standards Board (IASB) vereinbart, dass Kosten für Mitarbeiteroptionen in der Erfolgsrechnung auftauchen m?ssen.
Diese Regelung wird bereits seit 2002 von Unternehmen wie Wal-Mart, Coca-Cola, General Electric oder Citigroup angewendet und ist seit Anfang des Jahres in Europa verbindlich. Bei der Ausweisung von Mitarbeiteroptionen handelt es sich um einen rein buchhalterischen Vorgang. Sobald die Mitarbeiter ihre Option aus?ben, flie?t das Geld als Cash-flow an das Unternehmen zur?ck und taucht dann als Einnahme auf."

Durch die Ausgabe der Optionsrechte an Mitarbeiter spare die Aqua Society laufenden Kosten, argumentiert der Manager weiter, denn die Geh?ltern seien entsprechend niedrig. Zudem k?nnten durch das Modell "hoch motivierte Mitarbeiter und Berater" an die Gesellschaft gebunden werden.


Eigenheiten des Projektgesch?fts

Als zweiten Grund für die Warnung, Aqua Society nicht zu kaufen, weise "Der Aktion?r" auf die fehlenden Ums?tze des Unternehmens hin, so Hamm. Das liege im Projektgesch?ft seines Unternehmens begr?ndet, sagt er: Die erteilten Auftr?ge m?ssten erst realisiert werden. Dadurch entstehe eine Verz?gerung zwischen Auftragsvergabe, Projektabwicklung und Zahlungseingang.


Auch die FAZ warnt

Unter dem Titel "Aktie von Aqua Society ist hoch riskant" hat auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ?ber das Unternehmen berichtet. Das Blatt charakterisiert die Aqua Society als "zur Zeit im wesentlichen ein Forschungs- und Entwicklungsunternehmen". Auch die FAZ weist darauf hin, dass 95 Prozent des Gesamtverlustes aus den Aktienoptionen resultierten, bringt dann aber ein weiteres Argument gegen die Aktie: Die "Heimatb?rse" der Anteilscheine sei der amerikanische Freiverkehr (Over-the-counter Bulletin Board, OTCBB). An der OTCBB habe es schon viele Unternehmen mit gro?en Pl?nen und ausgewiesenem technischen Know-How gegeben, denen es nicht gelungen sei, sich erfolgreich am Markt zu etablieren.

Zudem berge das B?rsensegment selbst erhebliche Gefahren. Die Freiverkehrswerte w?rden von den Market Makern nicht nur im Kundenauftrag, sondern auch auf eigene Rechnung gehandelt. Trotz der Versch?rfung der Regularien in den vergangenen Jahren werde immer noch ?ber die Market Maker geklagt. Fazit der FAZ: Die Aktie der Aqua Society Inc. ist hoch riskant.


Auch ECOreporter.de beurteilt das Hertener Unternehmen kritisch. Aufgrund fehlender Ums?tze, der bereits sehr hohen B?rsenbewertung und der geringen Transparenz landete die Wassertechnikspezialistin in unserer Wachhundrubrik. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag vom 7. Juni 2005: "Aqua Society: Interessante Produkte, aber zu wenig Transparenz für Anleger".

Aqua Society Inc.: WKN A0B8DT / ISIN US9182212012

Bilder: "Aquamission"-Trinkwassereinheit / Quelle: Unternehmen
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