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15.11.2004: Wochenrückblick: Kursgewinne zwischen 10 und 30 Prozent, Photovoltaikaktien gefragt - Phönix SonnenStrom geht an die Börse - unite energy europe: nächste Runde im Chaos um Ancinale
Der Aufwärtstrend an den Aktienbörsen setzte sich in der vergangenen Woche fort, schwächte sich jedoch ab. Der DAX stieg um zwei Prozent, der TecDAX um ein Prozent. An den US-Börsen kletterten der Dow Jones Industrial Average um ein Prozent und der Nasdaq Combined Composite Index um zwei Prozent. Der japanische Index Nikkei-225 ging leicht zurück. Der Euro hat sich gegenüber dem US-Dollar nochmals geringfügig auf 1,2974 Dollar verteuert. Rohöl wurde hingegen billiger: Der Dezember-Kontrakt für die Sorte Brent kostete zum Schluss in London 42,74 Dollar, nach 46,15 Dollar in der Vorwoche. Der nun maßgebliche Januar-Future wurde für 44,02 Dollar gehandelt.
Die Aktien der Phönix SonnenStrom AG werden ab dem 18. November 2004 im Freiverkehr der Börsen München, Frankfurt und Berlin/Bremen notiert. Der Dienstleister und Großhändler für Photovoltaik-Anlagen hat in der vergangenen Woche die Ergebnisse der ersten drei Geschäftsquartale bekannt gegeben. Der Umsatz wurde den Angaben zufolge auf 47,4 Millionen Euro gesteigert, nach 14,8 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte 1,7 Millionen, der Gewinn pro Aktie lag bei 0,30 Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen aus Sulzemoos noch rote Zahlen geschrieben. Haupttriebkraft der Expansion war unverändert das Geschäft im Inland. Für das Gesamtjahr kündigte das Solarunternehmen einen Umsatz von über 60 Millionen Euro und ein positives Ergebnis an.
Die Sunways AG aus Konstanz meldete Neunmonatsumsätze von 47 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 26,2 Millionen) und ein EBIT von plus 2,6 Millionen (minus 1,8 Millionen). Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 0,15 Euro. Vom Gewinn fiel mehr als die Hälfte in das abgelaufene dritte Quartal: Hier wurden 20,2 Millionen Euro umgesetzt und ein EBIT von 1,6 Millionen Euro erreicht. Die EBIT-Marge des dritten Quartals lag damit bei 7,9 Prozent. Allerdings ereichte der Geschäftsbereich Solarzellen noch nicht die Profitabilität, er erwirtschaftete ein EBIT-Minus von 0,1 Millionen Euro, bei Quartalsumsätzen von sechs Millionen Euro.
Weit höhere Umsätze von 14,5 Millionen Euro erbrachte der Geschäftsbereich Solarsysteme und Projekte. Hier war das EBIT mit 1,7 Millionen Euro positiv. In diesen Geschäftsbereich fällt auch die Fertigung von Wechselrichtern, die laut Unternehmensangaben stark nachgefragt werden. Im Systemgeschäft sind nach Angaben des Unternehmens Projekte in das kommende Jahr verschoben worden, infolge der hohen Nachfrage seien auf dem Weltmarkt keine Solarmodule mehr erhältlich gewesen. Laut Sunways-Vorstand Roland Burkhardt will die Gesellschaft im Gesamtjahr einen Umsatz von mehr als 60 Millionen Euro und ein positives Ergebnis erwirtschaften. Der Auftragsbestand reiche bis in das vierte Quartal 2005 hinein, so Burkhardt.
Für Sunways-Aktien wurden in der Spitze 7,80 Euro gezahlt. Damit hat der Kurs den Emissionspreis von 7,00 Euro vom Februar 2001 nach langer Zeit wieder überschritten. Die Erstnotiz nach Aufnahme des Börsenhandels hatte damals bei 13 Euro gelegen. In der vergangenen Woche legte der Kurs 28 Prozent auf zum Schluss 7,60 Euro zu.
Solon AG, Hersteller von Solarmodulen aus Berlin, berichtete Umsätze von 61,8 Millionen Euro nach neun Monaten - eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das EBIT ist, nach Verlusten im Vorjahr, mit 1,0 Millionen Euro positiv. Die neue Fertigungsstätte in Greifswald sei aufgebaut und am 1. Oktober der Produktion übergeben worden, so Solon. Sie verfüge über eine Jahreskapazität von 60 Megawatt (peak). Die erfolgswirksamen Kosten hätten eine Million Euro betragen und im dritten Quartal zu einem Bilanzverlust von minus 0,4 Millionen Euro geführt. Zusammen mit der Produktionsstätte in Berlin stehen nun Kapazitäten von 90 Megawatt (peak) zur Verfügung. Die gesamte Jahresproduktion 2005 sei bereits verkauft. Für das vierte Quartal 2004 nahm Solon die Prognose zurück: Aufgrund von Lieferengpässen bei Wafer- und Solarzellenherstellern werde man nur 36 Megawatt statt der geplanten 40 Megawatt (peak) produzieren können, so der Modulhersteller. Die Solon-Aktie stieg um zwei Prozent auf 16,47 Euro.
Die Kurse der deutschen Photovoltaik-Aktien zeigten in der zurückliegenden Woche wieder starke Ausschläge. Allein am Dienstag schwankten beispielsweise SolarWorld AG zwischen 48,72 und 55,89 Euro oder Solar-Fabrik AG zwischen 12,70 und 14,00 Euro. Am Freitag konnte noch einmal ein fast zeitgleicher Einbruch bei den Solaraktien beobachtet werden. Insgesamt legten aber alle Papiere im Wochenverlauf deutlich zu: SolarWorld um zehn Prozent auf 58,50 Euro, Solar-Fabrik AG um 32 Prozent auf 15,50 Euro und S.A.G. Solarstrom AG um 20 Prozent auf 5,95 Euro.
Das Hamburger Unternehmen steigerte den Auslandsanteil in den neun Monaten deutlich: In Megawatt ausgelieferter Windenergieanlagen lag er bei 24 Prozent, im Umsatz bei 38 Prozent, im Segmentergebnis bei 24 Prozent, und im Auftragsbestand zum 30. September erreichte er 58 Prozent. Das Exportgeschäft konnte den Markteinbruch in Deutschland damit wenigstens ausgleichen. Der Auftragsbestand (ohne Beteiligungsgesellschaft Denker & Wulf) wies Ende September 2004 Kaufverträge im Gesamtwert von 354 Millionen Euro aus - eine Steigerung um 20 Prozent. Das Aufstellungsziel von 190 Anlagen für das Gesamtjahr 2004 nahm REpower zurück. Der Rückgang des deutschen Marktes könne durch die gute Entwicklung des internationalen Geschäfts nur zum Teil kompensiert werden. Die Umsatz- und Ergebnisziele könnten weiter erreicht werden, das sei jedoch nun schwieriger geworden. Im kommenden Jahr solle durch das erstarkte Auslandsgeschäft weiteres Wachstum möglich sein, hieß es. Der REpower-Kurs zeigte nicht viel Veränderung, er stieg um zwei Cent auf 14,70 Euro.
Die Konsolidierung in der internationalen Windindustrie schreitet voran. Die FKI plc wird sich aus dem Turbinengeschäft zurückziehen, gab die britische Industriegruppe bekannt. FKI hatte im Mai 2002 die Lübecker DeWind GmbH übernommen und war damit in die Herstellung von Windturbinen eingestiegen. Nun habe sich aber gezeigt, dass der verschärfte Wettbewerbsdruck und die erforderlichen höheren Investitionen in neue Produkte und Lagerbestände ein zu großes Risiko für den FKI-Konzern darstellten. Das Geschäft werde deshalb eingestellt, die Technologie werde voraussichtlich an interessierte Parteien, möglicherweise im Fernen Osten, transferiert, so FKI.
Aktien der deutschen Windparkprojektierer entwickelten sich im Wochenverlauf sehr unterschiedlich: P&T Technolgy AG stiegen von 0,50 auf 0,58 Euro, Plambeck Neue Energien AG notierten kurzzeitig bei 0,99 Euro. Die Schlusskurse am Freitag lagen dann jedoch noch unter dem Niveau der Vorwoche. Eine Ausnahme ist Energiekontor AG, die um sieben Prozent auf 1,22 stiegen. Die WindWelt AG, die Gesellschaft projektiert und beitreibt Windparks, kletterte von 3,85 auf 5,03 Euro, um die Woche mit 4,18 Euro zu beenden.
In einer deutlichen Konsolidierung befinden sich die Hersteller von Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technik. Die Hydrogenics Corp. teilte die Absicht mit, die Stuart Energy Systems Corp. vollständig zu übernehmen. Den Stuart-Aktionären sollen dazu 0,74 Hydrogenics-Aktien pro Stuart-Anteil angeboten werden. Bezogen auf den Hydrogenics-Kurs von 5,59 Kanadischen Dollar am 9. November entspricht dies einem Preis von 4,14 Kanadischen Dollar für jede Stuart-Aktie. Die gesamte Transaktion habe ein Volumen von 155 Millionen Kanadischen Dollar. Die beiden kanadischen Unternehmen hatten zuvor ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht. Hydrogenics wies zurückgehende Umsätze und einen gestiegenen Verlust aus, während Stuart Energy Systems den Umsatz steigern und den Verlust mindern konnte. Hydrogenics verloren in Toronto 13 Prozent auf 4,99 Kanadische Dollar, Stuart sprangen um 26 Prozent auf 3,49 Kanadische Dollar.
Der US-amerikanische Brennstoffzellen-Hersteller FuelCell Energy Inc. will sein Kapital erhöhen. Für 100 Millionen US-Dollar sollen neue Vorzugsaktien ausgegeben werden. Die Transaktion soll bereits am 17. November 2004 abgeschlossen werden. Zusätzlich würden die Zeichner die Möglichkeit erhalten, innerhalb von 75 Tagen weitere Vorzugsaktien im Wert von 35 Millionen Dollar zu erwerben. FuelCell stürzten um 13 Prozent auf 10,03 Dollar ab.
Der Bad Homburger Kraftwerksbetreiber unit energy europe AG teilte Neuigkeiten zum italienischen Wasserkraftwerk Ancinale mit. Von "dritter, zuverlässiger Seite" habe man erfahren, dass der Netzbetreiber Enel den Netzanschluß für eine Kapazität von zunächst drei Megawatt fertiggestellt habe. Eigene Auskunftsersuchen seien ohne Erfolg geblieben, da die italienische Gesellschaft Ancinale Idroelettrica srl "der Firma Enel untersagt habe, uns Auskunft über den Baustand zu geben". Das Kraftwerk ist Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten, an denen neben unit energy mehrere italienische Firmen beteiligt sind. Inzwischen soll das Kraftwerk, nach Angaben von unit energy "ohne rechtliche Befugnis", bereits an eine "dubiose Firma" verkauft worden sein. Unit energy habe zivil- und strafrechtliche Schritte eingeleitet. Einige ehemalige Verantwortliche der unit[e]-Gruppe seien mit in die Strafanzeige einbezogen worden. Die gesamte Situation sei derzeit undurchsichtig, hieß es in Bad Homburg. Die unit energy-Aktie gab zwei Cent oder 13 Prozent auf 0,13 Euro ab.
Weitere Unternehmen haben ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht. CCR Logistics Systems AG, Logistikanbieter im Abfallbereich, München, meldete Umsatz- und Ergebniswachstum. Drägerwerk AG, Medizin- und Sicherheitstechnik, Lübeck, gab Umsatzsteigerung, konstantes EBIT und gesunkenen Überschuss bekannt. Energy Conversion Devices Inc., Energiespeicherung, USA, berichtete stark gestiegene Umsätze und einen Nettogewinn von 1,3 Millionen Dollar, der jedoch einen positiven Einmaleffekt von acht Millionen Dollar enthält, resultierend aus einer aufgelösten Patentrechts-Streitigkeit.
Der Jahresbericht der US-amerikanischen Einzelhandelskette Whole Foods Market Inc. weist eine Umsatzsteigerung um 23 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar auf. Der Nettogewinn wuchs um 32 Prozent auf 137 Millionen oder 2,09 Dollar pro Aktie. Die eigenen Prognosen wurden damit übertroffen. CEO John Mackey nannte das am 26. September beendete Geschäftsjahr ein Ausnahmejahr. Im laufenden Geschäftsjahr sei ein Umsatzwachstum von 15 Prozent zu erwarten, so Mackey. Die Aktie legte acht Prozent auf 94,62 Dollar zu.
Transmeta Corp., Hersteller stromsparsamer Mikroprozessoren aus den USA, meldete den Abschluss einer Kapitalerhöhung. An drei institutionelle Investoren seien rund elf Millionen neue Aktien zum Stückpreis von 1,50 Dollar veräußert worden. Transmeta gaben an der Nasdaq zwölf Prozent auf 1,73 Dollar nach.
Andere US-amerikanische Aktien konnten gute Kursgewinne zeigen. Ceco Environmental Corp. notierten zeitweilig über 3,50 Dollar, nachdem der Luftfilter-Spezialist einen Auftrag im Volumen von 0,9 Millionen Dollar gemeldet hatte. Der Schlusskurs von 3,03 Dollar lag um drei Prozent höher als am Ende der Vorwoche. Natural Alternatives International Inc. stiegen um zwölf Prozent und Wild Oats Markets Inc. um elf Prozent. In London legten Body Shop International plc sieben Prozent auf 183 Pence zu. An den deutschen Börsen fielen Centrotec Sustainable AG mit einem Zuwachs um acht Prozent auf 19,67 Euro sowie a.i.s AG mit einem Sprung von 0,20 auf 0,48 Euro auf.
a.i.s AG (ISIN DE0006492903 / WKN 649290)
Body Shop International plc (ISIN GB0001083137 / WKN 870803)
CCR Logistics Systems AG (ISIN DE0007627200 / WKN 762720)
Ceco Environmental Corp. (ISIN US1251411013 / WKN 906379)
Centrotec Sustainable AG (ISIN DE0005407506 / WKN 540750)
Drägerwerk AG (ISIN DE0005550636 / WKN 555063)
Energiekontor AG (ISIN DE0005313506 / WKN 531350)
Energy Conversion Devices Inc. (ISIN US2926591098 / 858643)
FKI plc (ISIN GB0003294591 / WKN 869192)
FuelCell Energy Inc. (ISIN US35952H1068 / WKN 884382)
Hydrogenics Corp. (ISIN CA4488821006 / WKN 588386)
MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG (ISIN DE000A0B95Y8 / WKN A0B95Y)
Natural Alternatives International Inc. (ISIN US6388423021 / WKN 880900)
P&T Technology AG (ISIN DE0006852809 / WKN 685280)
Phönix SonnenStrom AG (unnotiert, ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9)
Plambeck Neue Energien AG (ISIN DE0006910326 / WKN 691032)
REpower Systems AG (ISIN DE0006177033 / WKN 617703)
S.A.G. Solarstrom AG (ISIN DE0007021008 / WKN 702100)
Solar-Fabrik AG (ISIN DE0006614712 / WKN 661471)
SolarWorld AG (ISIN DE0005108401 / WKN 510840)
Solon AG (ISIN DE0007246308 / WKN 747119)
Stuart Energy Systems Corp. (ISIN CA8636881077 / WKN 579775)
Sunways AG (ISIN DE0007332207 / WKN 733220)
Transmeta Corp. (ISIN US89376R1095 / WKN 564775)
unit energy europe AG (ISIN DE0007760100 / WKN 776010)
Whole Foods Market Inc. (ISIN US9668371068 / WKN 886391)
Wild Oats Markets Inc. (ISIN US96808B1070 / WKN 903461)
WindWelt AG (ISIN DE0006352537 / WKN 635253)
Bilder: Vorstände der Phönix SonnenStrom AG (v.l.n.r.) Manfred Bächler, Technik, Andreas Hänel, Vorstandsvorsitzender, Murray Cameron, Internationales Geschäft; Solarmodule der Solon AG an der Fassade des Modehauses Zara in Köln; REpower Windkraftanlage MD70; Kraftwerk Ancinale der unit energy europe AG; Fahrrad der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG / Quelle: Unternehmen
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.
Die Aktien der Phönix SonnenStrom AG werden ab dem 18. November 2004 im Freiverkehr der Börsen München, Frankfurt und Berlin/Bremen notiert. Der Dienstleister und Großhändler für Photovoltaik-Anlagen hat in der vergangenen Woche die Ergebnisse der ersten drei Geschäftsquartale bekannt gegeben. Der Umsatz wurde den Angaben zufolge auf 47,4 Millionen Euro gesteigert, nach 14,8 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte 1,7 Millionen, der Gewinn pro Aktie lag bei 0,30 Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen aus Sulzemoos noch rote Zahlen geschrieben. Haupttriebkraft der Expansion war unverändert das Geschäft im Inland. Für das Gesamtjahr kündigte das Solarunternehmen einen Umsatz von über 60 Millionen Euro und ein positives Ergebnis an.
Die Sunways AG aus Konstanz meldete Neunmonatsumsätze von 47 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 26,2 Millionen) und ein EBIT von plus 2,6 Millionen (minus 1,8 Millionen). Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 0,15 Euro. Vom Gewinn fiel mehr als die Hälfte in das abgelaufene dritte Quartal: Hier wurden 20,2 Millionen Euro umgesetzt und ein EBIT von 1,6 Millionen Euro erreicht. Die EBIT-Marge des dritten Quartals lag damit bei 7,9 Prozent. Allerdings ereichte der Geschäftsbereich Solarzellen noch nicht die Profitabilität, er erwirtschaftete ein EBIT-Minus von 0,1 Millionen Euro, bei Quartalsumsätzen von sechs Millionen Euro.
Weit höhere Umsätze von 14,5 Millionen Euro erbrachte der Geschäftsbereich Solarsysteme und Projekte. Hier war das EBIT mit 1,7 Millionen Euro positiv. In diesen Geschäftsbereich fällt auch die Fertigung von Wechselrichtern, die laut Unternehmensangaben stark nachgefragt werden. Im Systemgeschäft sind nach Angaben des Unternehmens Projekte in das kommende Jahr verschoben worden, infolge der hohen Nachfrage seien auf dem Weltmarkt keine Solarmodule mehr erhältlich gewesen. Laut Sunways-Vorstand Roland Burkhardt will die Gesellschaft im Gesamtjahr einen Umsatz von mehr als 60 Millionen Euro und ein positives Ergebnis erwirtschaften. Der Auftragsbestand reiche bis in das vierte Quartal 2005 hinein, so Burkhardt.
Für Sunways-Aktien wurden in der Spitze 7,80 Euro gezahlt. Damit hat der Kurs den Emissionspreis von 7,00 Euro vom Februar 2001 nach langer Zeit wieder überschritten. Die Erstnotiz nach Aufnahme des Börsenhandels hatte damals bei 13 Euro gelegen. In der vergangenen Woche legte der Kurs 28 Prozent auf zum Schluss 7,60 Euro zu.
Solon AG, Hersteller von Solarmodulen aus Berlin, berichtete Umsätze von 61,8 Millionen Euro nach neun Monaten - eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das EBIT ist, nach Verlusten im Vorjahr, mit 1,0 Millionen Euro positiv. Die neue Fertigungsstätte in Greifswald sei aufgebaut und am 1. Oktober der Produktion übergeben worden, so Solon. Sie verfüge über eine Jahreskapazität von 60 Megawatt (peak). Die erfolgswirksamen Kosten hätten eine Million Euro betragen und im dritten Quartal zu einem Bilanzverlust von minus 0,4 Millionen Euro geführt. Zusammen mit der Produktionsstätte in Berlin stehen nun Kapazitäten von 90 Megawatt (peak) zur Verfügung. Die gesamte Jahresproduktion 2005 sei bereits verkauft. Für das vierte Quartal 2004 nahm Solon die Prognose zurück: Aufgrund von Lieferengpässen bei Wafer- und Solarzellenherstellern werde man nur 36 Megawatt statt der geplanten 40 Megawatt (peak) produzieren können, so der Modulhersteller. Die Solon-Aktie stieg um zwei Prozent auf 16,47 Euro.
Die Kurse der deutschen Photovoltaik-Aktien zeigten in der zurückliegenden Woche wieder starke Ausschläge. Allein am Dienstag schwankten beispielsweise SolarWorld AG zwischen 48,72 und 55,89 Euro oder Solar-Fabrik AG zwischen 12,70 und 14,00 Euro. Am Freitag konnte noch einmal ein fast zeitgleicher Einbruch bei den Solaraktien beobachtet werden. Insgesamt legten aber alle Papiere im Wochenverlauf deutlich zu: SolarWorld um zehn Prozent auf 58,50 Euro, Solar-Fabrik AG um 32 Prozent auf 15,50 Euro und S.A.G. Solarstrom AG um 20 Prozent auf 5,95 Euro.
Das Hamburger Unternehmen steigerte den Auslandsanteil in den neun Monaten deutlich: In Megawatt ausgelieferter Windenergieanlagen lag er bei 24 Prozent, im Umsatz bei 38 Prozent, im Segmentergebnis bei 24 Prozent, und im Auftragsbestand zum 30. September erreichte er 58 Prozent. Das Exportgeschäft konnte den Markteinbruch in Deutschland damit wenigstens ausgleichen. Der Auftragsbestand (ohne Beteiligungsgesellschaft Denker & Wulf) wies Ende September 2004 Kaufverträge im Gesamtwert von 354 Millionen Euro aus - eine Steigerung um 20 Prozent. Das Aufstellungsziel von 190 Anlagen für das Gesamtjahr 2004 nahm REpower zurück. Der Rückgang des deutschen Marktes könne durch die gute Entwicklung des internationalen Geschäfts nur zum Teil kompensiert werden. Die Umsatz- und Ergebnisziele könnten weiter erreicht werden, das sei jedoch nun schwieriger geworden. Im kommenden Jahr solle durch das erstarkte Auslandsgeschäft weiteres Wachstum möglich sein, hieß es. Der REpower-Kurs zeigte nicht viel Veränderung, er stieg um zwei Cent auf 14,70 Euro.
Die Konsolidierung in der internationalen Windindustrie schreitet voran. Die FKI plc wird sich aus dem Turbinengeschäft zurückziehen, gab die britische Industriegruppe bekannt. FKI hatte im Mai 2002 die Lübecker DeWind GmbH übernommen und war damit in die Herstellung von Windturbinen eingestiegen. Nun habe sich aber gezeigt, dass der verschärfte Wettbewerbsdruck und die erforderlichen höheren Investitionen in neue Produkte und Lagerbestände ein zu großes Risiko für den FKI-Konzern darstellten. Das Geschäft werde deshalb eingestellt, die Technologie werde voraussichtlich an interessierte Parteien, möglicherweise im Fernen Osten, transferiert, so FKI.
Aktien der deutschen Windparkprojektierer entwickelten sich im Wochenverlauf sehr unterschiedlich: P&T Technolgy AG stiegen von 0,50 auf 0,58 Euro, Plambeck Neue Energien AG notierten kurzzeitig bei 0,99 Euro. Die Schlusskurse am Freitag lagen dann jedoch noch unter dem Niveau der Vorwoche. Eine Ausnahme ist Energiekontor AG, die um sieben Prozent auf 1,22 stiegen. Die WindWelt AG, die Gesellschaft projektiert und beitreibt Windparks, kletterte von 3,85 auf 5,03 Euro, um die Woche mit 4,18 Euro zu beenden.
In einer deutlichen Konsolidierung befinden sich die Hersteller von Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technik. Die Hydrogenics Corp. teilte die Absicht mit, die Stuart Energy Systems Corp. vollständig zu übernehmen. Den Stuart-Aktionären sollen dazu 0,74 Hydrogenics-Aktien pro Stuart-Anteil angeboten werden. Bezogen auf den Hydrogenics-Kurs von 5,59 Kanadischen Dollar am 9. November entspricht dies einem Preis von 4,14 Kanadischen Dollar für jede Stuart-Aktie. Die gesamte Transaktion habe ein Volumen von 155 Millionen Kanadischen Dollar. Die beiden kanadischen Unternehmen hatten zuvor ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht. Hydrogenics wies zurückgehende Umsätze und einen gestiegenen Verlust aus, während Stuart Energy Systems den Umsatz steigern und den Verlust mindern konnte. Hydrogenics verloren in Toronto 13 Prozent auf 4,99 Kanadische Dollar, Stuart sprangen um 26 Prozent auf 3,49 Kanadische Dollar.
Der US-amerikanische Brennstoffzellen-Hersteller FuelCell Energy Inc. will sein Kapital erhöhen. Für 100 Millionen US-Dollar sollen neue Vorzugsaktien ausgegeben werden. Die Transaktion soll bereits am 17. November 2004 abgeschlossen werden. Zusätzlich würden die Zeichner die Möglichkeit erhalten, innerhalb von 75 Tagen weitere Vorzugsaktien im Wert von 35 Millionen Dollar zu erwerben. FuelCell stürzten um 13 Prozent auf 10,03 Dollar ab.
Der Bad Homburger Kraftwerksbetreiber unit energy europe AG teilte Neuigkeiten zum italienischen Wasserkraftwerk Ancinale mit. Von "dritter, zuverlässiger Seite" habe man erfahren, dass der Netzbetreiber Enel den Netzanschluß für eine Kapazität von zunächst drei Megawatt fertiggestellt habe. Eigene Auskunftsersuchen seien ohne Erfolg geblieben, da die italienische Gesellschaft Ancinale Idroelettrica srl "der Firma Enel untersagt habe, uns Auskunft über den Baustand zu geben". Das Kraftwerk ist Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten, an denen neben unit energy mehrere italienische Firmen beteiligt sind. Inzwischen soll das Kraftwerk, nach Angaben von unit energy "ohne rechtliche Befugnis", bereits an eine "dubiose Firma" verkauft worden sein. Unit energy habe zivil- und strafrechtliche Schritte eingeleitet. Einige ehemalige Verantwortliche der unit[e]-Gruppe seien mit in die Strafanzeige einbezogen worden. Die gesamte Situation sei derzeit undurchsichtig, hieß es in Bad Homburg. Die unit energy-Aktie gab zwei Cent oder 13 Prozent auf 0,13 Euro ab.
Weitere Unternehmen haben ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht. CCR Logistics Systems AG, Logistikanbieter im Abfallbereich, München, meldete Umsatz- und Ergebniswachstum. Drägerwerk AG, Medizin- und Sicherheitstechnik, Lübeck, gab Umsatzsteigerung, konstantes EBIT und gesunkenen Überschuss bekannt. Energy Conversion Devices Inc., Energiespeicherung, USA, berichtete stark gestiegene Umsätze und einen Nettogewinn von 1,3 Millionen Dollar, der jedoch einen positiven Einmaleffekt von acht Millionen Dollar enthält, resultierend aus einer aufgelösten Patentrechts-Streitigkeit.
Der Jahresbericht der US-amerikanischen Einzelhandelskette Whole Foods Market Inc. weist eine Umsatzsteigerung um 23 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar auf. Der Nettogewinn wuchs um 32 Prozent auf 137 Millionen oder 2,09 Dollar pro Aktie. Die eigenen Prognosen wurden damit übertroffen. CEO John Mackey nannte das am 26. September beendete Geschäftsjahr ein Ausnahmejahr. Im laufenden Geschäftsjahr sei ein Umsatzwachstum von 15 Prozent zu erwarten, so Mackey. Die Aktie legte acht Prozent auf 94,62 Dollar zu.
Transmeta Corp., Hersteller stromsparsamer Mikroprozessoren aus den USA, meldete den Abschluss einer Kapitalerhöhung. An drei institutionelle Investoren seien rund elf Millionen neue Aktien zum Stückpreis von 1,50 Dollar veräußert worden. Transmeta gaben an der Nasdaq zwölf Prozent auf 1,73 Dollar nach.
Andere US-amerikanische Aktien konnten gute Kursgewinne zeigen. Ceco Environmental Corp. notierten zeitweilig über 3,50 Dollar, nachdem der Luftfilter-Spezialist einen Auftrag im Volumen von 0,9 Millionen Dollar gemeldet hatte. Der Schlusskurs von 3,03 Dollar lag um drei Prozent höher als am Ende der Vorwoche. Natural Alternatives International Inc. stiegen um zwölf Prozent und Wild Oats Markets Inc. um elf Prozent. In London legten Body Shop International plc sieben Prozent auf 183 Pence zu. An den deutschen Börsen fielen Centrotec Sustainable AG mit einem Zuwachs um acht Prozent auf 19,67 Euro sowie a.i.s AG mit einem Sprung von 0,20 auf 0,48 Euro auf.
a.i.s AG (ISIN DE0006492903 / WKN 649290)
Body Shop International plc (ISIN GB0001083137 / WKN 870803)
CCR Logistics Systems AG (ISIN DE0007627200 / WKN 762720)
Ceco Environmental Corp. (ISIN US1251411013 / WKN 906379)
Centrotec Sustainable AG (ISIN DE0005407506 / WKN 540750)
Drägerwerk AG (ISIN DE0005550636 / WKN 555063)
Energiekontor AG (ISIN DE0005313506 / WKN 531350)
Energy Conversion Devices Inc. (ISIN US2926591098 / 858643)
FKI plc (ISIN GB0003294591 / WKN 869192)
FuelCell Energy Inc. (ISIN US35952H1068 / WKN 884382)
Hydrogenics Corp. (ISIN CA4488821006 / WKN 588386)
MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG (ISIN DE000A0B95Y8 / WKN A0B95Y)
Natural Alternatives International Inc. (ISIN US6388423021 / WKN 880900)
P&T Technology AG (ISIN DE0006852809 / WKN 685280)
Phönix SonnenStrom AG (unnotiert, ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9)
Plambeck Neue Energien AG (ISIN DE0006910326 / WKN 691032)
REpower Systems AG (ISIN DE0006177033 / WKN 617703)
S.A.G. Solarstrom AG (ISIN DE0007021008 / WKN 702100)
Solar-Fabrik AG (ISIN DE0006614712 / WKN 661471)
SolarWorld AG (ISIN DE0005108401 / WKN 510840)
Solon AG (ISIN DE0007246308 / WKN 747119)
Stuart Energy Systems Corp. (ISIN CA8636881077 / WKN 579775)
Sunways AG (ISIN DE0007332207 / WKN 733220)
Transmeta Corp. (ISIN US89376R1095 / WKN 564775)
unit energy europe AG (ISIN DE0007760100 / WKN 776010)
Whole Foods Market Inc. (ISIN US9668371068 / WKN 886391)
Wild Oats Markets Inc. (ISIN US96808B1070 / WKN 903461)
WindWelt AG (ISIN DE0006352537 / WKN 635253)
Bilder: Vorstände der Phönix SonnenStrom AG (v.l.n.r.) Manfred Bächler, Technik, Andreas Hänel, Vorstandsvorsitzender, Murray Cameron, Internationales Geschäft; Solarmodule der Solon AG an der Fassade des Modehauses Zara in Köln; REpower Windkraftanlage MD70; Kraftwerk Ancinale der unit energy europe AG; Fahrrad der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG / Quelle: Unternehmen
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.