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16.11.2004: Welche Unterschiede gibt es zwischen Ethik- und Nachhaltigkeitsfonds? Was ist ein "gutes Umfeld für Stock-Picking"? - ein Interview mit Clemens Peinbauer, Kepler Fonds KAG
Der Kepler Ethik Rentenfonds belegt nun schon zum zweiten Mal den ersten Platz in der Auswertung unserer Datenbank ECOfondsreporter. Der Fonds, der seine Mittel in Anleihen internationaler Emittenten investiert, wird von der österreichischen Kapitalanlagegesellschaft Kepler Fonds gemanagt. Bei der Auswahl der Anleihen finden laut Kepler besondere ethische Ausschlusskriterien Berücksichtigung. Wie unterscheiden die Österreicher zwischen ihren Ethik- und Nachhaltigkeitsfonds? Wie schätzt das Fondsmanagement die allgemeine wirtschaftliche Lage und die Anlageperspektiven ein? Diese und weitere Fragen stellte ECOreporter.de Clemens Peinbauer, Fondsmanager bei der Kepler Fonds KAG.
ECOreporter.de: Herr Peinbauer, warum haben Sie einen Ethik- und einen Nachhaltigkeitsfonds? Wo sehen Sie die Unterschiede?
Clemens Peinbauer: Unser reiner Nachhaltigkeitsfonds setzt ausschließlich den "Best in Class"-Ansatz ohne jegliche Ausschlusskriterien um. Für den moralisch ethischen Anspruch bieten wir mit unseren Ethikfonds eine Kombination von Nachhaltigkeit mit umfangreichen Ausschlusskriterien. Damit steht in den Nachhaltigkeitsfonds die reine Performanceüberlegung im Vordergrund - in den Ethikfonds kombinieren wir diese Überlegung mit dem moralischen Anspruch seitens der Investoren.
ECOreporter.de: Wie ist die Kooperation mit SAM bzw. oekom research jeweils gestaltet?
Peinbauer: SAM und oekom research stellen uns Ihre Ressourcen im Nachhaltigkeits- bzw. Ethikresearch zur Verfügung. Mit unseren Vorgaben aus dem Ethikbeirat liefern sie uns das nachhaltige Anlageuniversum für unsere Fonds und halten uns über aktuelle Entwicklungen ständig auf dem laufenden. In einem zweiten Schritt setzen wir auf dieses Anlageuniversum die klassische Finanzanalyse an. Damit kommen in unsere Fonds nur Unternehmen, die führend sind im Bereich der Nachhaltigkeit und auch nach der klassischen Finanzanalyse besonders attraktiv bewertet sind.
ECOreporter.de: Welche Zielgruppen haben die beiden Fonds?
Peinbauer: Unsere reinen Nachhaltigkeitsfonds sehen wir ganz klar als wichtige Ergänzung in der Diversifikation der strategischen Allokation in den Investmentstilen. Es sollte also in einem ausgewogenen Aktienportfolio neben einer Mischung aus Wachstums- und Substanzaktien bzw. Small- und LargeCap Aktien auch ein Anteil Sustainability-Investments nicht fehlen. Dies verbessert die langfristigen Risiko- und Ertragscharakteristika.
Eine Erweiterung sehen wir mit unseren Ethikfonds in Richtung des besonderen moralischen Anspruchs eines Anlegers in Kombination mit der Idee der Nachhaltigkeit mit all ihren Vorteilen für Risiko und Ertrag im Aktienportfolio.
ECOreporter.de: Was erwarten Sie für 2005? Ist weiterhin ein gutes Umfeld zu sehen, gibt es mehr Möglichkeiten, gute Unternehmen zu finden? Wenn ja, warum?
Peinbauer: Nach den sehr turbulenten Zeiten der letzten fünf Jahre sehen wir eine deutliche Verbesserung in den Möglichkeiten, fundamental attraktive und nachhaltige Unternehmen zu finden. Es gibt eine Fortsetzung des positiven Umfeldes, das wir seit der Erholung an den Börsen seit März 2003 sehen. Wenn die Märkte nicht durch solch starke allgemeine Trends - seien es positive oder negative wie z. B. Entstehung und Platzen der "Technologieblase" - überlagert werden, ist dies ein sehr gutes Umfeld für Stock-Picking. Damit zählt wieder verstärkt der fundamentale und nachhaltige Wert eines Unternehmens und weniger, ob es einer aktuellen "Modeerscheinung" gerecht wird.
ECOreporter.de: Gibt es Branchen, die Sie als zur Zeit oder künftig besonders interessant ansehen?
Peinbauer: Wir sind der Auffassung, dass es am wichtigsten ist, auf Ebene der Branchen eine möglichst breite Streuung aufrecht zu erhalten. Dementsprechend gehen wir keine großen Sektorenpositionen in Abweichung vom Gesamtmarkt ein. Für uns steht ganz klar die richtige Auswahl der einzelnen nachhaltigen Unternehmen mit Fokus auf die "GARP" - Philosophie im Vordergrund - also Growth at a reasonable Price (Wachstum zu einem angemessenen Preis). Oder anders formuliert: Eine fundamental attraktive Bewertung der Unternehmen kombiniert mit soliden Wachstumsaussichten. Dies erweitert um die Idee der Nachhaltigkeit erachten wir künftig als besonders interessant bzw. erfolgreich bei der Investition in Aktien.
ECOreporter.de: Welche Auswirkungen erwarten Sie durch das Ergebnis der US-Wahlen?
Peinbauer: Grundsätzlich halten wir es mit der alten Weisheit: "Politische Börsen haben kurze Beine". Kurzfristig haben wir bereits eine leicht positive Reaktion auf die Wiederwahl Bushs gesehen. Mittel- bis langfristig glauben wir jedoch nicht an eine direkte Auswirkung der US-Wahlen auf die Entwicklung an den Aktienmärkte.
ECOreporter.de: Wie sehen Sie die Chancen für den Markt der Nachhaltigkeitsfonds? Welche Zielgruppen sind als Fondskäufer im Moment besonders interessant für Sie?
Peinbauer: Der Markt entwickelt sich zusehends besser, vor allem im institutionellen Bereich. Belastend wirkte sicher das allgemein negative Umfeld an den Aktienmärkten in den letzten 5 Jahren. Mit der deutlichen Erholung seit den letzen anderthalb Jahren sollte sich jedoch dieser Hemmschuh auflösen und auch ein verstärkte Trend in Richtung Nachhaltigkeitsfonds einsetzten. Besonders interessant sind für uns sicher auch die Bereiche der Pensionskassen bzw. Mitarbeitervorsorgekassen (Abfertigungsvorsorge). Hier werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen für diese Investoren einen Trend in Nachhaltigkeit - der bereits eingesetzt hat - weiter verstärkten.
ECOreporter.de: Herr Peinbauer, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Bild: Clemens Peinbauer / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Herr Peinbauer, warum haben Sie einen Ethik- und einen Nachhaltigkeitsfonds? Wo sehen Sie die Unterschiede?
Clemens Peinbauer: Unser reiner Nachhaltigkeitsfonds setzt ausschließlich den "Best in Class"-Ansatz ohne jegliche Ausschlusskriterien um. Für den moralisch ethischen Anspruch bieten wir mit unseren Ethikfonds eine Kombination von Nachhaltigkeit mit umfangreichen Ausschlusskriterien. Damit steht in den Nachhaltigkeitsfonds die reine Performanceüberlegung im Vordergrund - in den Ethikfonds kombinieren wir diese Überlegung mit dem moralischen Anspruch seitens der Investoren.
ECOreporter.de: Wie ist die Kooperation mit SAM bzw. oekom research jeweils gestaltet?
Peinbauer: SAM und oekom research stellen uns Ihre Ressourcen im Nachhaltigkeits- bzw. Ethikresearch zur Verfügung. Mit unseren Vorgaben aus dem Ethikbeirat liefern sie uns das nachhaltige Anlageuniversum für unsere Fonds und halten uns über aktuelle Entwicklungen ständig auf dem laufenden. In einem zweiten Schritt setzen wir auf dieses Anlageuniversum die klassische Finanzanalyse an. Damit kommen in unsere Fonds nur Unternehmen, die führend sind im Bereich der Nachhaltigkeit und auch nach der klassischen Finanzanalyse besonders attraktiv bewertet sind.
ECOreporter.de: Welche Zielgruppen haben die beiden Fonds?
Peinbauer: Unsere reinen Nachhaltigkeitsfonds sehen wir ganz klar als wichtige Ergänzung in der Diversifikation der strategischen Allokation in den Investmentstilen. Es sollte also in einem ausgewogenen Aktienportfolio neben einer Mischung aus Wachstums- und Substanzaktien bzw. Small- und LargeCap Aktien auch ein Anteil Sustainability-Investments nicht fehlen. Dies verbessert die langfristigen Risiko- und Ertragscharakteristika.
Eine Erweiterung sehen wir mit unseren Ethikfonds in Richtung des besonderen moralischen Anspruchs eines Anlegers in Kombination mit der Idee der Nachhaltigkeit mit all ihren Vorteilen für Risiko und Ertrag im Aktienportfolio.
ECOreporter.de: Was erwarten Sie für 2005? Ist weiterhin ein gutes Umfeld zu sehen, gibt es mehr Möglichkeiten, gute Unternehmen zu finden? Wenn ja, warum?
Peinbauer: Nach den sehr turbulenten Zeiten der letzten fünf Jahre sehen wir eine deutliche Verbesserung in den Möglichkeiten, fundamental attraktive und nachhaltige Unternehmen zu finden. Es gibt eine Fortsetzung des positiven Umfeldes, das wir seit der Erholung an den Börsen seit März 2003 sehen. Wenn die Märkte nicht durch solch starke allgemeine Trends - seien es positive oder negative wie z. B. Entstehung und Platzen der "Technologieblase" - überlagert werden, ist dies ein sehr gutes Umfeld für Stock-Picking. Damit zählt wieder verstärkt der fundamentale und nachhaltige Wert eines Unternehmens und weniger, ob es einer aktuellen "Modeerscheinung" gerecht wird.
ECOreporter.de: Gibt es Branchen, die Sie als zur Zeit oder künftig besonders interessant ansehen?
Peinbauer: Wir sind der Auffassung, dass es am wichtigsten ist, auf Ebene der Branchen eine möglichst breite Streuung aufrecht zu erhalten. Dementsprechend gehen wir keine großen Sektorenpositionen in Abweichung vom Gesamtmarkt ein. Für uns steht ganz klar die richtige Auswahl der einzelnen nachhaltigen Unternehmen mit Fokus auf die "GARP" - Philosophie im Vordergrund - also Growth at a reasonable Price (Wachstum zu einem angemessenen Preis). Oder anders formuliert: Eine fundamental attraktive Bewertung der Unternehmen kombiniert mit soliden Wachstumsaussichten. Dies erweitert um die Idee der Nachhaltigkeit erachten wir künftig als besonders interessant bzw. erfolgreich bei der Investition in Aktien.
ECOreporter.de: Welche Auswirkungen erwarten Sie durch das Ergebnis der US-Wahlen?
Peinbauer: Grundsätzlich halten wir es mit der alten Weisheit: "Politische Börsen haben kurze Beine". Kurzfristig haben wir bereits eine leicht positive Reaktion auf die Wiederwahl Bushs gesehen. Mittel- bis langfristig glauben wir jedoch nicht an eine direkte Auswirkung der US-Wahlen auf die Entwicklung an den Aktienmärkte.
ECOreporter.de: Wie sehen Sie die Chancen für den Markt der Nachhaltigkeitsfonds? Welche Zielgruppen sind als Fondskäufer im Moment besonders interessant für Sie?
Peinbauer: Der Markt entwickelt sich zusehends besser, vor allem im institutionellen Bereich. Belastend wirkte sicher das allgemein negative Umfeld an den Aktienmärkten in den letzten 5 Jahren. Mit der deutlichen Erholung seit den letzen anderthalb Jahren sollte sich jedoch dieser Hemmschuh auflösen und auch ein verstärkte Trend in Richtung Nachhaltigkeitsfonds einsetzten. Besonders interessant sind für uns sicher auch die Bereiche der Pensionskassen bzw. Mitarbeitervorsorgekassen (Abfertigungsvorsorge). Hier werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen für diese Investoren einen Trend in Nachhaltigkeit - der bereits eingesetzt hat - weiter verstärkten.
ECOreporter.de: Herr Peinbauer, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Bild: Clemens Peinbauer / Quelle: Unternehmen