Anleihen / AIF

1.7.2003: Norddeutsche Affinerie: Outsourcen von Personal um EEG-Härtefall zu werden

Der Hamburger Kupferhersteller Norddeutsche Affinerie AG (NA) will mehr als die Hälfte seiner rund 3100 Mitarbeiter in eine Servicegesellschaft ausgliedern. Konzernchef Werner Marnette sagte gegenüber der Tageszeitung "Die Welt" man verfolge mit dieser Maßnahme das Ziel, unter die "Härtefallregelung" des EEG zu fallen. Diese Klausel wurde unter massivem Druck der energieintensiven Industriebranchen im Juni eingeführt: Unternehmen können ihren Beitrag zur Vergütung von Ökostrom-Einspeisungen anteilig senken, wenn sie pro Jahr mehr als 100 Gigawatt Strom verbrauchen. Voraussetzung ist, dass die Stromkosten mindestens 20 Prozent der Bruttowertschöpfung ausmachen.

Die Norddeutsche Affinerie verbraucht zwar neun mal mehr Strom, als die Härtefallregelung mindestens verlangt. Dennoch machen die Stromkosten keine 20 Prozent der Bruttowertschöpfung aus. Die Kupferproduktion ist sehr arbeitsintensiv, die Personalkosten tragen überproportional zur Bruttowertschöpfung bei. Marnette: "Den geforderten Anteil von 20 Prozent erreicht die Norddeutsche Affinerie nur, wenn sie die Hälfte der Belegschaft ausgliedert." Man werde noch im Juli den Antrag auf Härtefall-Regelung stellen.
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