Anleihen / AIF

1.7.2003: Windkraftfonds mangels Leistung in der Kritik

86 von 100 Windfonds liefern weniger Windstrom als geplant. Dabei beträgt die Differenz zwischen Soll und Ist im Schnitt 16 Prozent. Das berichtet das Hamburger Analyse-Haus FondsMedia, das 250 Windfonds untersucht hat. Zu den erhofften Ausschüttungen (mindestens) sei es nur bei 23 Prozent der Fonds gekommen, heißt es. FondsMedia kann sich in diesem Teil der Untersuchung mit Daten von 87 Fonds allerdings nur auf eine relativ schmale empirische Basis berufen.

Der Grund für die enttäuschten Erwartungen liegt meist in viel zu positiven Windgutachten. Das Düsseldorfer Handelsblatt zitiert in seinem Bericht zur Studie den Grünen Emissionshaus-Geschäftsführer Heinrich Röder, der beobachtet hat, dass Stromertragsprognosen für ein und dasselbe Projekt um bis zu 30 Prozent voneinander abweichen können.

Weiteres Manko der Fonds laut Handelsblatt: Die Sicherheitsabschläge von den Windertragsprognosen seien zu gering. Der Bundesverband Windenergie (BWE) empfiehlt einen Sicherheitsabschlag von zehn Prozent. Auch aktuelle Windfondsangebote wichtiger Anbieter würden diese Marke unterschreiten.

Weiterer wichtiger Problempunkt sind laut FondsMedia die Reparaturkosten: Hier würde vielfach zu wenig zurückgelegt, gegen Ausfallzeiten seien die Fonds nur ungenügend versichert. FondsMedia beklagt außerdem mangelnde Transparenz: Selbst in Prospekten führender Fondsanbieter würden Angaben zu Stromertrag, finanziellem Ertrag, Ausgaben und Liquidität fehlen.
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